Ich will mal zu einer vernünftigeren Einordnung beitragen… in den Ländern werden unterschiedliche Testmethoden angewandt. Z.B. werden in Italien Landstriche flächendeckend getestet. D.h. nicht erst, wenn jemand Symptome wie Fieber oder Atemnot aufweist, sondern fast jeder wird untersucht.
Italien liegt auch bei der
Anzahl der Todesfälle (
21) an dritter Stelle. Und dafür braucht es keine Testmethode, tot ist tot. Inzwischen haben wir in Österreich 10 bestätigte Erkrankungen. Und bei 9 davon führt die Spur nach Italien. Beim 10. Patienten weiß man es nicht, wie der sich angesteckt hat. Auf die Idee, dass eine Sperre der Grenze zu Italien angebracht gewesen wäre, darauf ist der Gesundheitsminister nicht gekommen. Das wäre ja antieuropäisch.
Die Türkei hat die Grenze zum Iran geschlossen (Süddeutsche vom 26.02.). In Wien findet eine Atomkonferenz statt, aus dem Iran reisen Delegierte nach Wien, geht´s noch? Und ob der Besuch des Außenministers in Teheran zum jetzigen Zeitpunkt wirklich notwendig war?
Ich finde den Artikel trotzdem ganz gut, da informativ, nicht panisch, und die Genesungen werden auch erwähnt:
Das Ausmaß der Epidemie
Er vermittelt dennoch ein falsches Bild. Die Statistik zur Sterblichkeitsrate mag zwar mathematisch gesehen richtig sein, sagt aber gar nichts über die Betroffenheit der darin gelisteten Länder aus. 33,3 % Sterblichkeitsrate auf den Philippinen
, das klingt nach einer medizinischen Katastrophe. Aber wenn man weiß, dass dass es sich hier um ganze 3 Fälle handelt, die übrigens ausschließlich Chinesen betreffen, dann relativiert sich das doch ein wenig. Eine tote chinesische Touristin, das sind dann eben 33,3%.
Die Philippinen haben übrigens Nägel mit Köpfen gemacht. Ziemlich schnell haben sie China mit einem Einreisebann belegt, der dann auf Hongkong, Macau und Taiwan ausgeweitet worden ist. Der Bann über Taiwan wurde inzwischen aufgehoben (weil unberechtigt), dafür dürfen auch Menschen aus Südkorea nicht mehr in die Philippinen einreisen. Wenn man weiß, dass Chinesen und Koreaner mit Abstand die wichtigsten Touristengruppen für die Philippinen sind, dann kann man der Entschlossenheit der Regierung nur Beifall zollen. Bei uns in Österreich machen die Chinesen gerade einmal bis zu 4 % (Wien, Salzburg) aus. Dennoch redet die Tourismusbranche den Weltuntergang herbei. Aber dass keine Chinesen mehr bei uns urlauben dürfen, das ist nicht einer Maßnahme unserer Verantwortlichen geschuldet. Die chinesische Regierung hat Gruppenreisen ins Ausland unterbunden.