Das hier klingt aber auch nachvollziehbar...
Schulsperren: Je früher desto besser, sagt US-Experte
Nicholas Christakis, US-Sozialwissenschafter und Arzt, ist einer der führenden Experten, wenn es um die Ausbreitung von Epidemien geht. Für den Nachrichtenkanal von „Science“ gab er ein
Interview über die Sinnhaftigkeit von Schulschließungen, das STANDARD-Wissenschaftsredakteur Klaus Taschwer so zusammenfasst:
Christakis Antworten fallen differenziert aus, aber prinzipiell ist er ein Befürworter solcher Maßnahmen. Erfolgt die Schulschließung reaktiv, also erst nach Auftreten von Verdachtsfällen bzw. Infektionen, kann das die Zahl der Infizierten um rund ein Viertel senken und den Anstieg der Kurve abflachen.
Noch besser seien aber proaktive Schließungen – das sei überhaupt eine der besten nicht-medizinischen Maßnahmen, wie sich auch in der Vergangenheit etwa bei der Spanischen Grippe 1918 gezeigt habe. So verglich
eine von Christakis zitierte Studie die Zahl der Toten und die Schulschließungen in zwei US-Städten 1918/19: Während man in St. Louis die Schulen ungefähr einen Tag vor dem starken Anstieg der Fälle und dann für 143 Tage schloss, begann man in Pittsburgh mit Schulschließungen erst fünf Tage nach dem Anstieg und nur für 53 Tage. Die relative Zahl der Toten war in Pittsburgh in etwa drei Mal höher.