Corona Virus und Auswirkungen auf den Pay Sex

Ah ich weiß nicht - also wenn wir aus der Krise klüger rausgehen, dann dahingehend dass wir nicht alle ein Leben auf massiven Pump führen noch dazu auf Pump für Dinge die nicht essentiell sind.
Keiner sagt was, wenn man ein Haus, Eigentumswohnung, Auto auf Kredit oder Leasing anschafft - kann sich kaum wer "bar" leisten - vor allem Eigenheim. Oder wenn ich ein bestehendes Eigenheim saniere und das auf Kredit mache. Es wird ja für den Kredit Gegenwert geschaffen.
ABER wenn ich sehe, dass man Fernseher und Iphones mit Krediten kauft, da finde ich ist Schluss mit lustig - verdammt noch mal es kann ja nicht sein, dass man jedes Jahr ein neues Handy oder alle 3 Jahre nen neuen Fernseher braucht und den auf Pump kauft. Oder teilweise sogar Klamotten oder noch schlimmer in der Weltgeschichte urlaubsmäßig rumreist und das nicht bar zahlt sondern ebenfalls auf Pump.
Die Leute müssen lernen nicht über ihren Verhältnissen zu leben und ohne Reserven oder Rücklagen zu agieren - ein verantwortungsvoller Mensch sollte in der Lage sein, sein aktuelles Leben mindestens 3 Monate besser 6 Monate ohne jegliche Unterstützung und Geld fortführen zu können (dh. Wohnung, Hauskredit, Versicherungen und Lebensmittel und nötige Medikamenten (nicht Globuli oder Vitamintabletten). Kann ja nicht sein, dass unter normalen Bedingungen (rede nicht von Härtefällen wie zb. Alleinerziehende Mutter mit Kinder und nur Teilzeitarbeit - die hat ja wirklich keine Chance was anzusparen) die Leute das nicht zusammensparen können.
Konsum ist wichtig ja aber idiotischer Konsum ist kontraproduktiv und es wird halt auch nötig werden, ein Wirtschaftssystem aufzubauen das nicht auf permanentem Wachstum aufgebaut ist und dieses Wachstum aber nur von fragwürdigen Krediten und nicht echter Kaufkraft am Leben erhalten wird.
Aja und ein persönlicher Wunsch - ich hoffe wir können nun endlich den bescheuerten Neoliberalismus wieder abdrehen.
 
Und ein zweites Thema.
Ich war ein massiver Verfechter und Fan und Befürworter der EU mit allen ihren Facetten.
Wenn ich eines gelernt habe durch diese Krise, dass die EU absolut unnötig und handlungsunfähig ist und noch viel schlimmer, es klar wird, dass die Nationalstaaten der EU in 50 Jahren EU nichts gelernt haben und jeder für sich selbst agiert - und das leider teilweise berechtigt, denn wenn jedes Land in der Krise auf die EU gewartet hätte, ginge es uns schlimmer als den USA.
 
Aja und ein drittes Thema:
Wenn du wirklich schon so gamsig bist Lisa - mein Angebot steht noch :D :D :D
 
A paar Seiten vorher lesen ;)
Ist ein "Insider" - und ja in die Richtung - weil alles andere würde ich nicht annehmen.
 
Jeder Mensch ist dazu in der Lage selbstständig zu denken und zu agieren - es sind nicht immer die anderen schuld.
Man muss schon die Schuld bei sich selber suchen, ansonsten kann ich gleich an einen Gott glauben.1
 
Ich weiß es bringt zwar nichts das hier zu posten, aber ich mach es entgegen meines besseren Wissens trotzdem.

Dies ist ein Gastkommentar in der Neuen Zürcher Zeitung. Ich habe den Text kopiert, weil man sich dafür registrieren muss:

Die Corona-Strategien der europäischen Regierungen basieren auf der Befürchtung, dass sich die Infektionswelle schnell ausbreitet, was die Spitalkapazitäten eher früher als später überlastet. Erst nach vielen Monaten würde sich die Situation entspannen – bei einem Durchseuchungsgrad der Bevölkerung von gegen 70 Prozent. Daraus haben die Regierungen den Plan entwickelt, den «Infektions-Tsunami» mit massiven Einschränkungen der persönlichen und wirtschaftlichen Freiheiten zu verzögern und zu glätten. Allerdings droht diese Verzögerungsstrategie an dreierlei zu scheitern.


Mechanismen des Scheiterns

Erstens verursachen die harten Verkaufs-, Ausgeh-, Reise-, Veranstaltungs- und Versammlungsverbote riesige gesellschaftliche Schäden, welche mit der Dauer, der Schärfe und der Unabsehbarkeit der Eingriffe schnell anwachsen. Konkurse, Zahlungs- und Kreditausfälle führen zu weiteren Konkursen und drohen sich zu Finanz-, Immobilien- und Schuldenkrisen auszuwachsen, die auch Rentenvermögen vernichten. Das ist auch für die Volksgesundheit negativ. Mit Isolation, Bewegungsmangel und Angst um die wirtschaftliche Existenz wachsen Stress, Vereinsamung, innerfamiliäre Konflikte, Suchtprobleme, Depressionen. Zugleich ist die Funktionsfähigkeit des Gesundheitswesens bedroht, nicht nur, weil Beschäftigte sich infizieren, sondern auch, weil sie infolge der Schulschliessung ihre Kinder betreuen müssen. Die Frage steht im Raum, ob die Verzögerungsstrategie am Ende nicht mehr Todesfälle bewirkt, als sie verhindert.

Zweitens dürfte sich mit fortdauerndem Ausnahmezustand die gesellschaftliche Risikowahrnehmung verändern. Die Regierungen argumentieren, ihre Eingriffe seien wohlbegründet und verhältnismässig, weil sie Leben retteten. Doch aus dieser Perspektive könnte man fast alles verbieten: Rauchen, Alkohol, Autos, Velos, Reisen, viele Risikoberufe. Behörden tun das nicht, weil sie normalerweise eine vergleichende Perspektive einnehmen: Sie wägen Vorteile und Nachteile von Massnahmen möglichst umfassend ab. Bei der Corona-Pandemie starren die Regierungen ausschliesslich auf die rohe Zahl der direkten Todesfälle, während sie bei ihren Entscheiden sonst stets auch die Anzahl verlorener oder geretteter Lebensjahre zu bewerten und abzuwägen pflegen. Aus dieser Perspektive erschiene Corona wohl weniger bedrohlich – sie dürfte mit zunehmender Forschung und Wissen über Vorerkrankungen der Corona-Verstorbenen an Gewicht gewinnen.

Drittens – und das ist ein «game changer» – sinkt mit wachsendem Durchseuchungsgrad und zunehmender Testung die Bereitschaft der Bürger, die Anweisungen der Regierung zu befolgen. Viele, welche die Erkrankung nachweislich hinter sich haben und damit ganz oder weitgehend immun gegen Neuansteckung und Übertragung sind, werden sich gegen die scharfen Einschränkungen ihrer persönlichen und wirtschaftlichen Freiheit mit zunehmender Vehemenz zur Wehr setzen. Dabei werden sie auf Verständnis stossen, denn sie in ihrer Aktivität einzuschränken, nützt nichts und schadet nur. Sobald aber die Regierung die Restriktionen für attestiert Immune lockert, werden viele noch nicht infizierte Menschen ohne gesundheitliche Vorbelastung eine Ansteckung mit Aussicht auf baldige Rückkehr ins normale Leben dem Verbleib in Zwangsisolation und Arbeitslosigkeit vorziehen.

Grösstmöglicher Scherbenhaufen

Das führt zu dem ungemütlichen Schluss: Mit der Verzögerungsstrategie drohen riesige gesamtgesellschaftliche und volksgesundheitliche Schäden sowie ein flächendeckender wirtschaftlicher Zusammenbruch, also praktisch der grösstmögliche Scherbenhaufen. Gibt es einen Ausweg? Man könnte den wenig Gefährdeten ihre volle Freiheit wiedergeben und nur die besonders Gefährdeten hart abschotten. Für die von der Quarantäne Betroffenen wäre das äusserst belastend. Zudem wäre ihre angemessene Betreuung so gut wie unmöglich, da sie schärfste Schutzvorkehrungen bedingt, solange die Betreuenden nicht selbst immun sind. Der wohl beste Ausweg könnte deshalb eine klug gelenkte Immunisierung sein.

Gute Corona-Politik muss die stark Gefährdeten schützen und dafür sorgen, dass die ohnehin anstehende Durchseuchung der grossen Mehrheit mit möglichst kleinen gesellschaftlichen Schäden durch Ansteckung und deren Verhinderung erfolgt. Dazu müssen die Infizierungen strategisch gelenkt werden. Die Ansteckung von stark Gefährdeten muss möglichst hinausgezögert und gestaffelt werden. Hingegen sind überlebende Infizierte nach angemessener Quarantäne und voller Genesung gegen das Virus nach heutigem Kenntnisstand praktisch vollständig immun. Deshalb könnten die Restriktionen für sie gelockert werden, so dass sie ihren beruflichen und persönlichen Aktivitäten wieder weitgehend frei nachgehen könnten.

Die derzeitige Corona-Hinhaltestrategie vermag wohl ein Ende mit Schrecken zu verhindern – aber nur um den Preis eines Schreckens ohne Ende.
Das brächte ihnen und auch den anderen grosse Vorteile. Da es in vielen Bereichen aber noch für lange Monate viel zu wenige Immune gäbe und eine wilde Selbstansteckung nicht wünschenswert ist, sollte die Immunisierung von wenig Gefährdeten behördlich und ärztlich begleitet werden. Diese Strategie könnte auf die Beschäftigten aller Bereiche angewendet werden. Besonders wichtig wäre sie aber für diejenigen, die intensiven Kontakt mit besonderes stark Gefährdeten haben, etwa im Gesundheits- und Pflegebereich. Natürlich müssten deren Familien einbezogen werden. Wer die Infektion nachweislich hinter sich hat, bekommt einen Corona-Freipass.

Für das Funktionieren des Ansatzes sind folgende Aspekte grundlegend:

1. Alle Corona-Strategien vermögen eine starke Durchseuchung letztlich nicht zu verhindern. Je nachdem aber führen sie zu ganz unterschiedlichen Belastungen des Gesundheitswesens. Entscheidend ist neben der Zahl der Erkrankungen vor allem die Arbeitsfähigkeit der Beschäftigten. Nach den Maximen der heutigen Verzögerungsstrategie müssen diese mit allen Mitteln zu verhindern suchen, sich selbst und die Mitmenschen anzustecken. Das ist sehr aufwendig, senkt die Produktivität und ist psychisch belastend. Zudem droht bei Infizierung Einzelner die Stilllegung ganzer Teams. Wenn hingegen die Leute die Infektion schon hinter sich hätten, wäre die Gefahr minim, dass sie wieder erkranken und den Virus weiter verbreiten. Eine klug gelenkte Infektion würde das Gesundheitssystem entlasten und so die Überlebenschancen der besonders Gefährdeten stärken.

2. Ähnliches gilt für alle weiteren Branchen. Beschäftigte, die immun sind, könnten wieder ganz normal arbeiten, ohne sich und andere zu gefährden. Sie müssen nicht mehr ständig Angst haben, sich selber zu infizieren und andere anzustecken. Wenn die Ansteckung sorgsam gelenkt stattfindet, können die Infizierten und ihre Familie viel angemessener mit der Situation umgehen, als wenn die Infektion irgendwann zufällig erfolgt und oft erst spät entdeckt wird.

3. Es ist klar, dass gelenkte Immunisierungen auf freiwilliger Basis und unter strenger ärztlicher Aufsicht sowie mit gut organisierter Quarantäne erfolgen müssen. Gelenkte Infektionen sind für die Betroffenen und die Gesellschaft mit weniger Risiken verbunden als die ungeplanten Infektionen unter der Verzögerungsstrategie. Der Staat muss dafür sorgen, dass die gelenkte Immunisierung bald und unter guten Bedingungen erfolgen kann. Es muss für die Bürger attraktiver sein, an ihr teilzunehmen, als auf wilde Selbstansteckung zu machen.


4. Da Immune die Krankheit nicht übertragen, sinkt mit ihrer ansteigenden Zahl die Wahrscheinlichkeit unerwünschter Ansteckungen anderer. Dank intelligenter Steuerung der Immunisierung könnte der für ein Abebben der Infektionswelle notwendige Durchseuchungsgrad mit einer gesenkten Zahl von Gefährdeten erreicht werden.

Unnötige Ängste

Wie bei jeder Problemlösung gibt es Fragen und Einwände:

«Ist die gelenkte Immunisierung nicht riskant, auch wenn die Person bis anhin gesund erscheint?» Die Risiken sind nicht null, aber relativ klein. Sie müssen vergleichend betrachtet werden. Eine gut geplante und sorgsam begleitete Infektion ist mit kleineren Risiken verbunden als die mit der Verzögerungsstrategie verbundenen ungeplanten Ansteckungen. In unzähligen Berufen sowie auch bei vielen medizinischen Vorkehrungen – etwa Impfungen – werden Gesundheitsrisiken der einen in Kauf genommen, um die Leben anderer zu schützen.

«Wäre ein Alleingang der Schweiz überhaupt möglich?» Natürlich würden die anderen europäischen Regierungen den Alleingang zunächst kaum goutieren, aber diesen Weg für sich selber in Erwägung ziehen. Im Kampf gegen das Coronavirus sind aber Immune eine entscheidende Ressource, und ihre schnelle Rückkehr in den Arbeitsmarkt würde der Gesellschaft ja nur nützen.

«Was ist, wenn sich die Corona-Pandemie dereinst als weniger dramatisch erweisen sollte als derzeit angenommen?» So oder so ist unumstritten, dass eine Coronavirus-Infektion für gesundheitlich stark Vorbelastete grosse Risiken bringt. Es gilt, diese Menschen gut zu schützen und menschlich zu umsorgen. Dafür braucht es viele immune Beschäftigte – auch dank gelenkter Immunisierung.

«Ist es jetzt nicht zu spät für solche Überlegungen?» Falls die Verzögerungsstrategie nicht frühzeitig zusammenbricht, endet sie mit grosser Wahrscheinlichkeit in einem monatelangen Ringen gegen die Infektion und ihre Folgen. In beiden Fällen drohen allergrösste gesellschaftliche und wirtschaftliche Schäden. Deshalb ist es nicht zu spät, über eine Anpassung der Strategie nachzudenken.

Fazit: Aus gesamtgesellschaftlichen und volksgesundheitlichen Gründen ist eine klug gelenkte Immunisierung der bestehenden Verzögerungstaktik überlegen. Letztere würde nur funktionieren, wenn wir Menschen unproduktive, passive Wesen wären; wir sind aber Wesen, die aktiv reagieren. Die derzeitige Corona-Hinhaltestrategie vermag wohl ein Ende mit Schrecken zu verhindern – aber nur um den Preis eines Schreckens ohne Ende.

Reiner Eichenberger ist Professor für Theorie der Finanz- und Wirtschaftspolitik an der Universität Freiburg i. Ü. und Forschungsdirektor von Crema – Center for Economics, Management and the Arts.
 
Jeder Mensch ist dazu in der Lage selbstständig zu denken und zu agieren - es sind nicht immer die anderen schuld.
Man muss schon die Schuld bei sich selber suchen, ansonsten kann ich gleich an einen Gott glauben.1

An was glaubst du? dass die Leut a Hirn haben? Oder an den Osterhasen?
 
Unser Gesundheitssystem ist in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten kontinuierlich reduziert worden: Spitäler wurden geschlossen, die Zahl der Spitalsbetten wurde verringert, medizinisches Personal abgebaut - die Kostenreduktion war bestimmender Faktor - in Österreich wie in anderen Ländern. Jetzt sind wir in der absurden Situation: Wir müssen das Gesundheitssystem schützen, dass es nicht überlastet wird. Wir haben leider zugelassen, dass es derart reduziert wurde. Das Herunterfahren der Wirtschaft wird extreme ökonomische Folgen haben, ebenso wie die Nicht-Immunisierung großer Teile der Bevölkerung. Wenn dann innerhalb von ein, zwei Jahren die nächste Corona-Welle heranrollt, wird man sich das Herunterfahren der Wirtschaft schlicht und einfach nicht mehr leisten können, weil dann politisch wie ökonomisch Umbrüche und Umstürze stattfinden würden, die absolut niemand mehr im Griff hätte.
Ich kritisiere das aber sicher nicht im Nachhinein. Die Einsparungen gab es bewusst, weil wir trotz hoher Abgabenquote mit ständig steigenden Ausgaben zu kämpfen hatten. Dass man Spitalsbehandlungen möglichst vermeiden und die Leute zum niedergelassenen Arzt schicken wollte, halte ich auch im Nachhinein für legitim. Die Heeresspitäler wurden auch zusammengespart, weil man der Meinung war, diese seien erstens zu wenig ausgelastet, zweitens wäre die Qualität der Behandlungen schlecht (das eine bedingt teilweise das andere). Jetzt beschweren sich viele, man hätte diese Infrastruktur für Notfälle bereithalten sollen. Ja schön, aber wer hätte noch vor zwei Monaten dafür zahlen wollen??

Ah ich weiß nicht - also wenn wir aus der Krise klüger rausgehen, dann dahingehend dass wir nicht alle ein Leben auf massiven Pump führen noch dazu auf Pump für Dinge die nicht essentiell sind.
Keiner sagt was, wenn man ein Haus, Eigentumswohnung, Auto auf Kredit oder Leasing anschafft - kann sich kaum wer "bar" leisten - vor allem Eigenheim. Oder wenn ich ein bestehendes Eigenheim saniere und das auf Kredit mache. Es wird ja für den Kredit Gegenwert geschaffen.
ABER wenn ich sehe, dass man Fernseher und Iphones mit Krediten kauft, da finde ich ist Schluss mit lustig - verdammt noch mal es kann ja nicht sein, dass man jedes Jahr ein neues Handy oder alle 3 Jahre nen neuen Fernseher braucht und den auf Pump kauft. Oder teilweise sogar Klamotten oder noch schlimmer in der Weltgeschichte urlaubsmäßig rumreist und das nicht bar zahlt sondern ebenfalls auf Pump.
Die Leute müssen lernen nicht über ihren Verhältnissen zu leben und ohne Reserven oder Rücklagen zu agieren - ein verantwortungsvoller Mensch sollte in der Lage sein, sein aktuelles Leben mindestens 3 Monate besser 6 Monate ohne jegliche Unterstützung und Geld fortführen zu können (dh. Wohnung, Hauskredit, Versicherungen und Lebensmittel und nötige Medikamenten (nicht Globuli oder Vitamintabletten). Kann ja nicht sein, dass unter normalen Bedingungen (rede nicht von Härtefällen wie zb. Alleinerziehende Mutter mit Kinder und nur Teilzeitarbeit - die hat ja wirklich keine Chance was anzusparen) die Leute das nicht zusammensparen können.
Konsum ist wichtig ja aber idiotischer Konsum ist kontraproduktiv und es wird halt auch nötig werden, ein Wirtschaftssystem aufzubauen das nicht auf permanentem Wachstum aufgebaut ist und dieses Wachstum aber nur von fragwürdigen Krediten und nicht echter Kaufkraft am Leben erhalten wird.
Aja und ein persönlicher Wunsch - ich hoffe wir können nun endlich den bescheuerten Neoliberalismus wieder abdrehen.
Ich fürchte, auch das wird ein frommer Wunsch bleiben. Der @Mitglied #78305 hat leider vollkommen recht, Konsum auf Pump ist nicht einfach nur fahrlässiges Verhalten der breiten Masse, das wurde schon seit längerer Zeit von sehr hohen Stellen propagiert! Ganz besonders massiv nach 2008. Allen voran von den Notenbanken, aber da haben auch Politiker mitgespielt, sogar Uni-Professoren (deren Unabhängigkeit im wirtschaftswisschenschaftlichen Bereich man aber vielfach in Frage stellen darf). Es war ja paradox und geradezu grotesk - eine Krise, die durch zu hohe Schulden in Folge nachlässiger Kreditvergabe ausgelöst wurde, sollte damit bekämpft werden, dass die Leute noch mehr Schulden aufnehmen. Teilweise entstand sogar eine Stimmung, dass Sparen für schlechte Zeiten schlecht für die Wirtschaft sei, weil man sein Geld dem Konsum entzieht. Ich fürchte auch leider, dass jene, die sich für schlechte Zeiten was auf die Seite gelegt haben, am Ende gar nicht besonders gut dastehen werden. Wenn die Seuche einmal besiegt ist, wird es fröhlich weitergehen mit der Schuldenmacherei, und den pöhsen Sparern wird das Leben noch schwerer gemacht als in den letzten Jahren.
 
Es geht doch nicht darum, ob irgendwelche Privatpersonen Geld gespart haben oder unnötige Dinge auf Kredit gekauft haben. Unnötige Dinge auf Kredit zu kaufen ist IMMER völlig dämlich! Es geht um Selbstständige und Unternehmer, denen durch diese Maßnahmen ihre Existenzgrundlage genommen wird.

Dem Einzelhandel kostet der Shutdown 3 Milliarden Euro im Monat, gerade im Standard gelesen:

Shutdown kostet Einzelhandel laut Studie drei Milliarden im Monat

Der Shutdown kostetet den heimischen stationären Einzelhandel bei 26 Öffnungstagen bis zu drei Milliarden Euro Bruttoumsatz pro Monat, errechnet der Handelsberater Standort + Markt. Der tägliche Umsatzverlust belaufe sich auf bis zu 113 Millionen. Der gesamte stationäre Einzelhandel verliert nach Berechnungen der Marktforscher pro Shutdown-Tag zumindest 46,4 Prozent seines Umsatzes. Das "wahre Ausmaß" der Umsatzrückgänge in Einkaufsgegenden liege aber deutlich höher, weil Umsätze von Gastronomie und Friseuren, Fitnesscentern, Kosmetiksalons et cetera nicht eingerechnet seien.

Aber klar, die Regierung hat natürlich ganz tolle Maßnahmenpakete geschürt und die Unternehmen können nun Kredite aufnehmen, die sie aber auch zurückzahlen müssen. Ich bin schon gespannt wieviele diese Krise in den Konkurs treiben wird bzw. wieviele schon davor aufgeben werden. Vor allem Kleinunternehmen wird es sehr hart treffen. Und selbst die Betriebe, die noch offen haben dürfen leiden und jammern. Vorhin erst bei einem Telefonat gehört, wo mir erzählt wurde wie ein Bäcker davon berichtet hat, dass nun nicht nur weitaus weniger Leute in seine Bäckerei kommen, sondern vor allem auch viele Kunden weggefallen sind, die er beliefert hat. Und der Beruf eines kleinen Bäckers ist sicher auch schon so schwer genug und wohl nicht besonders ertragreich.

Aber Hauptsache Jeff Bezos ist in 10 Tagen um 10 Milliarden reicher geworden. Ja, der Online Handel blüht natürlich, aber gerade die ganz kleinen Unternehmen können jetzt nicht plötzlich Online-Shops eröffnen, weil ihnen dafür auch einfach die Kapazitäten fehlen.
 
Ich weiß es bringt zwar nichts das hier zu posten, aber ich mach es entgegen meines besseren Wissens trotzdem.

Dies ist ein Gastkommentar in der Neuen Zürcher Zeitung. Ich habe den Text kopiert, weil man sich dafür registrieren muss

Du irrst dich, ich für meinen Teil bin dir sehr dankbar für diesen Artikel. Er verharmlost nichts, er zieht keine lächerlichen Vergleiche, sondern er legt einen Meinung dar und begründet diese. Ich bin mit einigen Thesen nicht einverstanden, aber die Art und Weise wie der Herr Professor das begründet, ist grundsolide.

Ganz im Gegensatz zu dem vorher dargelegten Ansatz, dass sich Italiener einfach nicht richtig die Hände waschen können.
 
Wenn bis zum Sommer die Wirtschaft wieder anläuft sollte auch die Nachfrage recht bald stabil sein - es war dann nur eine Zeitverzögerung.
Auch die Kaufkraft wird im großen und ganzen zeitverzögert erhalten bleiben einige Monate später...
Ich geb Dir weitgehend recht.
Doch macht mich ein struktureller Aspekt zusätzlich besorgt: Viele geraten jetzt in die "Fänge“ das Online-Handels, richten sich die Mitgliedschaften und Zahlungsmöglichkeiten ein und werden dann bei den Online-Händlern hängenbleiben ... weil das ja doch recht praktisch und gar nicht sooo kompliziert ist.
Das ist
  • erstens schäd- bis tödlich für den kleineren Fach-Einzelhandel, und
  • zweitens auch für österreichische Produzenten, weil
    • die Amazons mit ihren Einkaufsvolumina in der Marktmacht und ihren Möglichkeiten, Preise zu drücken, gestärkt werden und
    • die Online-Händler in höherem Ausmaß ausländische Produkte liefern als im österreichischen Fach-Einzelhandel angeboten werden.
 
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Du irrst dich, ich für meinen Teil bin dir sehr dankbar für diesen Artikel. Er verharmlost nichts, er zieht keine lächerlichen Vergleiche, sondern er legt einen Meinung dar und begründet diese. Ich bin mit einigen Thesen nicht einverstanden, aber die Art und Weise wie der Herr Professor das begründet, ist grundsolide.

Wow, das überrascht mich jetzt, hätte nicht damit gerechnet, danke :up:!
 
Der Gipfel des Konsum Irrsins ist dass bei Amazon nagelneue Retouren im Schredder landen zwecks Gewinnoptimierung. Steuern zahlen ohnehin nur deren Arbeiter.
 
Dies ist ein Gastkommentar in der Neuen Zürcher Zeitung. Ich habe den Text kopiert, weil man sich dafür registrieren muss:
Das liest sich aus theoretischer Perspektive nicht schlecht, nur gibt es kein Beispiel, wo diese Strategie in der Praxis gewirkt hätte. Weder in der aktuellen CoViD-19-Krise noch sonst irgendwann. Außerdem bin ich misstrauisch, wenn ausgerechnet ein Wirtschaftswissenschafter sich aufschwingt erklären zu wollen, wie "klug gelenkte Immunisierung" funktioniert und v.a. wie klein die Risiken einer solchen Strategie sind. Wenn so eine Idee von einem Mediziner stammen würde, wäre mehr wissenschaftliche Substanz dahinter.

Die aktuell in Österreich angewendete Strategie wurde hingegen - wenn auch in verschiedenen mehr oder weniger strengen Varianten - einigermaßen erfolgreich in China, Südkorea, Taiwan oder Singapur angewendet. Sie wurde unserer Regierung von Seiten Israels nahegelegt. Den Israelis kann man ja vieles nachsagen, aber sicher nicht, dass sie sie sich wirtschaftlich nicht auskennen.

Dass ein dauerhafter wirtschaftlicher Schaden ebenfalls schädlich für die Gesundheit vieler Menschen ist, vielleicht sogar zum Tod führen kann, damit hat Hr. Eichenberger durchaus recht. Wo ich mit ihm nicht übereinstimme ist aber, dass die derzeitige Strategie zwangsläufig zu einem "Schrecken ohne Ende" führt. Die genannten Beispiele zeigen, zumindest vorläufig, dass dem nicht so sein muss.
 
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