Corona Virus und Auswirkungen auf den Pay Sex

Und ein zweites Thema.
Ich war ein massiver Verfechter und Fan und Befürworter der EU mit allen ihren Facetten.
Wenn ich eines gelernt habe durch diese Krise, dass die EU absolut unnötig und handlungsunfähig ist und noch viel schlimmer, es klar wird, dass die Nationalstaaten der EU in 50 Jahren EU nichts gelernt haben und jeder für sich selbst agiert - und das leider teilweise berechtigt, denn wenn jedes Land in der Krise auf die EU gewartet hätte, ginge es uns schlimmer als den USA.
Sehe ich auch so, war beim EU eintritt dagegen, habe sie aber danach sehr gut empfunden.
Bin jetzt aber auch der Meinung daß sie auf der ganzen Linie versagt hat!
 
Die EU ist auch seit Tagen quasi nicht vorhanden.
Van der Leyen hat ja gar nix irgendwie auf die Reihe gebracht.
Meiner Meinung nach sollte sich nach dieser Krise und Lehre daraus das die EU intern de facto handlungsunfähig ist, sich rein auf eine gemeinsame Außenpolitik und Außenhandlespolitik zurück beschränken und zollfreien Warenverkehr innerhalb der EU ermöglichen und den Euro so gut es geht erhalten. Die paar Dinge machen durchaus immer noch Sinn, den Rest sollen sie alle ab sofort fallen lassen und den ganzen Apparat in Brüssel und Co auflösen.
Grade jetzt hätte ich mir von der EU erwartet, dass sie handeln, dass sie sich um Hilfe für Italien kümmern, die Forschung nach Heilmittel forcieren, die ganzen Schutzmasken, Kleidung und andere nötigen Waren innerhalb der Mitglieder nach akutem Bedarf verteilen und koordinieren und diesen Warenfluss über die Grenzen hinweg ermöglichen.
Stattdessen gar nix, null nada niente. Tschechien fladdert Schutzmasken, Italien verreckt allein gelassen, Ungarn wird ne Diktatur und das allerschlimmste - keine Koordinierten Schutzmaßnahmen - meiner Meinung nach hätte nachdem das in Italien und Virol eskaliert ist die EU das tun müssen was unsere Regierung getan hat - sofort einen Maßnahmenkatalog den alle EU Länder umzusetzen haben - aber net Gesetze wie die depperte Banana gebogen sein muss (ok das ist ein populistisch eh nicht relevantes Beispiel aber mir fällt sonst momentan nix besseres ein um meinen Punkt zu unterstreichen.)
 
Die Krümmung der Banane mag ein populäres bzw populistisches Argument sein, aber so ganz falsch ist es nicht: genauso wie bei der Triage geht es um Prioritätensetzung, dabei hat die Europäische Union völlig versagt. Besonders beschämend ist, dass Politiker, die eine bestimmte Maßnahme nicht umsetzen wollten, damit argumentiert haben, dass diese nur auf europäischer Ebene umgesetzt werden könne, im Wissen, dass dies auf europäischer Ebene niemals geschehen wird.

Nachtrag: gemeinsame Außenpolitik? Never ever!
 
Haha ja stimmt - damit sie wenigstens was gesagt hat.
Ich bin so enttäuscht - ich war immer ein massiver Verfechter und Befürworter der EU und der Idee dahinter aber es ist in den 50 Jahren EU nix passiert - Europa ist kein Kontinent der am selben Strang zieht - alles Nationalstaaten und mit nationalem Gedankengut (Achtung bevor jetzt wer Schnappatmung kriegt auch ohne Corona - ich meine damit nicht rechtes Gedankengut gell) - kein ideologisches Zusammenwachsen, kein Gemeinsamgefühl und keine Union - damit auch mit Ausnahme einiger weniger Themen wie Außenpolitk wert- und nutzlos.
 
Naja, vielleicht hätte man die EU demokratischer gestalten sollen und nicht als ein Feigenblatt, um die neoliberale Agenda durchzupeitschen. Wenn das österreichische Parlament zu einem Gesetzesvorschlag nein sagt, dann war es das. Wenn das Europäische Parlament zu einem Gesetzesvorschlag nein sagt, dann gibt es einen Vermittlungsausschuss mit der Kommission und dem Rat. WTF
 
Naja gemeinsame Außenpolitik würde schon Sinn machen, damit wir nicht ganz von den USA, China und Co verarscht werden.
Ein Wirtschaftsraum wäre auch noch nett, damit wir hier ebenfalls nicht von den USA, China und Mercosur ausgenutzt werden.
Und es wäre nicht schlecht wenn wir wieder die Produktion vieler Güter zumindest in den EU Raum zurück holen - das wäre mal ne Aufgabe für die EU.
Systemrelevante Produktion innerhalb der EU forcieren. Genügen Arbeitslose hätten wir ja jetzt.
 
Man kann nur hoffen, dass die letzten Deppen die am Neoliberalismus hängen jetzt erkennen, dass der Markt sich nicht selber regelt, dass man Outsourcing nicht kontrollieren kann und günstiger ist und dass Geld man nur zum Arsch abwischen verwenden kann, aber keine Krankheiten heilt oder man Essen kann.
Gut Krankheiten heilen schon würde das Geld in die Forschung gehen - tut sie aber nicht.
Es gehören auch systemrelevante Industrien immer verstaatlicht. Dann bräuchte man jetzt auch nicht die AUA zb. mit Milliardengelder am Leben halten durch Steuergelder während in guten Zeiten sich die Vorstände die Dividenden einstecken. Oder andere Bereiche privatisiert zu haben dank dem Obervolldeppen Schüssel und der schlechtesten Regierung aller Zeiten, der mit Grasser und CO das Land ausverkauft hat im braven neoliberalen Gehorsam. Blöd nur das der Kurz ein Strohmann von Schüssel und Co ist und der jetzt das Sagen hat - der muss sich ja momentan jeden Tag anspeiben, dass er so un-neoliberale Taten setzen muss wie Hilfspakete auch für nicht Großkonzerne - das muss denen ja so gegen den Strich gehen...

PS: Ich habe IBWL studiert und schon zu Studienzeiten mit manchem Professor gestritten das Marktwirtschaft und Neoliberalismus nicht wirklich langfristig funktionieren kann und ich bin eigentlich ein klassischer Manager im Beruf aber halte wenig von Börsenspielerein und bin fix davon überzeugt, dass es ein bedingungsloses Grundeinkommen geben soll, dafür aber auch mehr Pflicht bei der Verteilung Arbeitsloser zu sozialen Leistungen (verstehe nicht dass zb. jetzt Arbeitslose nicht als Erntehelfer eingesetzt werden dürfen und können) und das es wichtig ist, die soziale Schere nicht weiter zu splitten (ist eh schon ein Drama wie sehr die Mittelschicht momentan umgebracht wird) und dafür aber auch Hilfeleistungen stärker kontrolliert werden müssen, weil das System viel zu oft ausgenutzt wird (zb. angeblich Alleinerziehende Mutter, die ihren Mann nicht heiratet, nur damit sie Förderungen bekommt, und er aber eh 6 von 7 Tagen mit ihr zusammen lebt, usw)
 
Wenn wir eine gemeinsame Außenpolitik machen, ist sie schwach und wir werden verarscht (TTIP) oder ist sie ist stark und wir werden als Global Player wahrgenommen. Wenn wir keine gemeinsame Außenpolitik machen, dann sind wir ein Kontinent mit Einzelstaaten und der politische und wirtschaftliche Fokus auf Europa hat sich erledigt.

Es gilt an, wie du sagst, Produktion nach Österreich zurückzuholen und Wertschöpfung im Inland zu belassen, zB durch Besteuerung von Franchisegebühren.
 
Aus einem aktuellen Schreiben der WKÖ:
"Wir haben unsere Serverkapazitäten größtmöglich aufgestockt. Aufgrund der vielen gleichzeitigen Zugriffe, kommt es aktuell dennoch zu temporären technischen Engpässen bei der Online-Beantragung.
Es sind genügend Fördermittel für alle kommenden Anträge vorhanden und am Wochenende bearbeiten hunderte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wirtschaftskammer die eintreffenden Anträge. Bitte helfen Sie mit, indem Sie auch die kommenden Tage und die Tagesrandzeiten für die Antragstellung nutzen. Vielen Dank für Ihre Geduld und Ihre Mithilfe! Gemeinsam #schaffenwir das!
Ihre
Wirtschaftskammer"
Ob es genügend Fördermittel für alle kommenden Anträge gibt - da setze ich mal ein Fragezeichen dahinter?!
 
Sorry die Hilfsmaßnahmen sind ja auch nur ein politischer Medienschmäh - zwei ganz schnelle, einfache Beispiele aus meinem Bekanntenkreis:

Fall 1: Ist Angestellter und bekommt ein gutes Gehalt, hat aber gemeinsam mit Familie noch ein kleines Geschäft, er ist im Firmenbuch eingetragen, da kein systemrelevantes Gewerbe seit 2 Wochen zu, Miete des Lokals und Ware für Frühjahrs- und Sommergeschäft eingekauft - bekommt gar nix, weil man bekommt nur was wenn man nicht mehr als 460€ Einkommen im Monat hat. Also er fällt schon mal komplett durch den Rost. Ein klassisches Kleinunternehmen...
Fall 2: Bekannter von mir hat mehrere Geschäfte im Luxusgüterbereich (Uhren, Schmuck usw) mit ca. 20 Mitarbeitern - ein klassisches Mittleres Österr. Unternehmen - 100% Umsatzentgang. Hilfsgelder vom Staat werden eben nicht wie so toll medial verkündet sofort ausbezahlt - nö erst in 3 Wochen - bis dahin muss er die Kosten selber stemmen - kann das zum Glück aber von wegen wir helfen schnell und unbürokratisch.

Aber der STRABAG ist man in den Arsch gekrochen und hat heute die Baustellenvorgaben gelockert und die können Montag wieder brauch zu hackeln beginnen. Die Auflagen sind lächerlich weil was bringen diese Atemschutzmasken - wissen wir ja wenns keine mit FFP3 Filter oder noch besseres ist, ist es gegen Viren genau so wertlos wie mein Schal den ich mir umbinde wenn ich Einkaufen gehe zur inneren Beruhigung und weil ichs lustig finde wie immer noch manche doof schauen.
Aber daran sieht man dass Kurz und Co immer noch nur am Rockzipfel der großen Konzerne hängen und Virol zeigt ja am deutlichsten wie die Lage wirklich ist.
Aja Gehts der Wirtschaft gut, gehts den Menschen gut - zeigt wohl ganz gut die Rangordnung der Priorität in Österreich - sollte wohl eher heißen Gehts den Menschen gut, darf es der Wirtschaft gut gehen...

PS: Freundschaft ;)
PPS: Schmäh - die SPÖ ist tot. Leider a bisserl brauchbarer Sozialismus würde uns momentan nicht schaden, aber die sind ja so unfähig wie die EU.
 
Man kann nur hoffen, dass die letzten Deppen die am Neoliberalismus hängen jetzt erkennen, dass der Markt sich nicht selber regelt, dass man Outsourcing nicht kontrollieren kann und günstiger ist und dass Geld man nur zum Arsch abwischen verwenden kann, aber keine Krankheiten heilt oder man Essen kann.
Grade die Profiteure des sog. "Neoliberalismus" schreien doch als erste nach dem Staat, wenn sie Verluste erleiden. War 2008 so, diesmal wieder. Sie jammern über 30-40% Verluste in den wichtigsten Aktienindizes. Dass die gleichen Indizes allein in den letzten 3 1/2 Jahren 50% gewonnen haben, teilweise sogar ohne Dividenden, wird geflissentlich verschwiegen.
 
verstehe nicht dass zb. jetzt Arbeitslose nicht als Erntehelfer eingesetzt werden dürfen und können

Es ist leider schon ohne Krise kaum möglich österreich. Arbeitskräfte für die Landwirtschaft zu bekommen. Da scheitert es schon am Arbeitswillen und bei dem Lohn gehen die meisten lieber stempeln. Mit Zwangsverpflichtung wirds nicht besser. Es ist toll dass sich viele freiwillig melden doch meisten haben eine falsche Vorstellung von der Arbeit.
 
aber es ist in den 50 Jahren EU nix passiert - Europa ist kein Kontinent der am selben Strang zieht - alles Nationalstaaten und mit nationalem Gedankengut (Achtung bevor jetzt wer Schnappatmung kriegt auch ohne Corona - ich meine damit nicht rechtes Gedankengut gell) - kein ideologisches Zusammenwachsen, kein Gemeinsamgefühl und keine Union - damit auch mit Ausnahme einiger weniger Themen wie Außenpolitk wert- und nutzlos.
Ja, :(, sehr frustrierend.
Für mich steht ein erstklassiger Kandidat für das Unwort des Jahres fest:
(Scheiß-)Krisennationalismus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja das Wort ist leider wirklich "gut" dafür geeignet.

Aber wenn es so weiter geht wird 2020 jedes Monat ein Unwort haben.
Jänner - 3ter Weltkrieg
Februar - Buschfeuer
März - Corona Virus, Ausgangsbeschränkung, Social Distancing, Klopapier :D
April - ????
 
Ich bin 1994 über 200mi nach Ottawa in die Botschaft gefahren, um für den Beitritt zu stimmen ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich geb Dir weitgehend recht.
Doch macht mich ein struktureller Aspekt zusätzlich besorgt: Viele geraten jetzt in die "Fänge“ das Online-Handels, richten sich die Mitgliedschaften und Zahlungsmöglichkeiten ein und werden dann bei den Online-Händlern hängenbleiben ... weil das ja doch recht praktisch und gar nicht sooo kompliziert ist.
Das ist
  • erstens schäd- bis tödlich für den kleineren Fach-Einzelhandel, und
  • zweitens auch für österreichische Produzenten, weil
    • die Amazons mit ihren Einkaufsvolumina in der Marktmacht und ihren Möglichkeiten, Preise zu drücken, gestärkt werden und
    • die Online-Händler in höherem Ausmaß ausländische Produkte liefern als im österreichischen Fach-Einzelhandel angeboten werden.
Genau dazu auch
Umsatzentgang durch Schließungen: Fachhandel murrt über Supermärkte
 
Also Leute echt meine allergrösste Hochachtung!

Wie hier gut formuliert und logisch durchdacht auf extrem hohen rhetorischen Niveau diskutiert wird, ist sensationell. Ich merke das daran, dass mich sowohl die Pros als auch Contras zum Nachdenken bringen weil beides schlüssig ist. Ich würde mir wünschen dass bei der Sonntag abends im ORF stattfindenden Diskussion nicht die Politiker mit ihren leeren Worthülsen sprechen sondern z.B. Lisaforyou und Kater001 aufeinandertreffen, falls jemand meint, das ist ironisch von mir gemeint, nein es ist mein voller Ernst. Ich persönlich bin auf der Seite von Lisaforyou, ich befürchte dass selbst die jetzigen CORONA-Hardliner, die am liebsten die gesamte Bevölkerung in strenge Quarantäne schicken würden, in 2,3 Jahren angesichts der dramatischsten Rezession die es je gegeben hat und des völligen Wirtschaftszusammenbruches sagen werden : Oh mein Gott was haben wir getan.
 
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