Das süße Nichtstun

Als Kinder waren wir Meister darin, einfach mal nichtstun, die Füße von einem Baum oder eine kleine Brücke baumeln lassen, mit einem Grashalm im Mund unter einem Baum liegen und Blätter zählen, eine kleine Echse beim Sonnenbaden beobachten, etc.

Eigentlich sind Kinder doch ständig aktiv? Nehme ich zumindest bei meinen Nichten wahr und so war es auch bei mir. Nichts war langweiliger als Müßiggang: Spazierengehen, in der Sonne liegen… und das Sujet "liegend unterm Baum mit Grashalm im Mund" scheint mir eher dem Kino entsprungen zu sein.

Wenn ein Kind stundenlang im Gras liegt, sollte man einen Arzt rufen. :D
 
Eigentlich sind Kinder doch ständig aktiv? Nehme ich zumindest bei meinen Nichten wahr und so war es auch bei mir. Nichts war langweiliger als Müßiggang: Spazierengehen, in der Sonne liegen… und das Sujet "liegend unterm Baum mit Grashalm im Mund" scheint mir eher dem Kino entsprungen zu sein.

Wenn ein Kind stundenlang im Gras liegt, sollte man einen Arzt rufen. :D

Stimmt, bei Kindern (die ja noch die Welt erkunden um zu wachsen) wäre das bedenklich.

Den Erwachsenen betreffend würde ich die Behauptung aufstellen, dass nur der aktive, helle Kopf "nichts tun" zu schätzen weiß. Der Müßiggänger ist zu abgestumpft und dumpf, um zwischen produktivem Nichtstun und hektischer Pseudoaktivität überhaupt unterscheiden zu können.
 
"Konstruktives Nichtstun" nenne ich das, weil die Welt um uns dreht sich ja weiter, vergleichbar mit einer Straßenbahn oder einem Paternoster. Du musst nur warten, darfst aber nicht vergessen, rechtzeitig ein- oder auszusteigen, während Andere sich die Füße wundlaufen und denken sie wären dabei "produktiv" :)

Ach, nur zieht im Gegensatz zum Paternoster die Erde nicht ein einem vorbei. Die Szenerie bleibt gleich und Stillstand ist bekanntlich der Tot. Anders gesagt: wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, muss der Prophet eben zum Berg.

Aber genug der Aldiweisheiten für heute… :D
 
Ich gönn mir in regelmäßigen Abständen so komplette Tage mit nur faulenzen und nix tun... Gibt nix schöneres :up:
 
Eigentlich sind Kinder doch ständig aktiv? Nehme ich zumindest bei meinen Nichten wahr und so war es auch bei mir. Nichts war langweiliger als Müßiggang: Spazierengehen, in der Sonne liegen… und das Sujet "liegend unterm Baum mit Grashalm im Mund" scheint mir eher dem Kino entsprungen zu sein.

Wenn ein Kind stundenlang im Gras liegt, sollte man einen Arzt rufen. :D

Kinder sind (glücklicherweise) nicht die ganze Zeit aktiv. Selbst mit ADHS gönnen sie sich Auszeiten. Sie haben noch eine Art natürliches Gespür dafür, wann es ihnen zu bunt wird.

Ich bin am Ende eines langen Tages im Freibad gerne mal unter dem Baum auf einer Decke gelegen und habe in die Baumkrone geschaut, weil das Rascheln eine hypnotische Wirkung hat.
 
Den Erwachsenen betreffend würde ich die Behauptung aufstellen, dass nur der aktive, helle Kopf "nichts tun" zu schätzen weiß. Der Müßiggänger ist zu abgestumpft und dumpf, um zwischen produktivem Nichtstun und hektischer Pseudoaktivität überhaupt unterscheiden zu können.
wenn du mit müßiggang das bewußte nichts tun meinst, ist diese deine aussage aber widersprüchlich.
 
Komplett entspannt die Nacht im Jagdrevier nur mit dem Hund zu verbringen, hat was. Oder hinter der Angelrute der Strömung nachzusehen.
 
Ich habe kein Problem mit „fast“ nichtstun, das schlechte Gewissen hält sich dabei in Grenzen, aber Musik brauche ich am liebsten den ganzen Tag, sonst werde ich unrund.
 
Könnt ihr eigentlich nichtstun?
Ich übe das. Mein Rekord war soweit ein Wochenende nur auf einem Kissen zu sitzen. Und das ist schon erstaunlich schwer für mich gewesen. Aber eine Übungssache. Ein ganzwöchiges, konsequentes Retreat würd ich mir aber noch nicht zutrauen.

Auf das konstante Ping und Dingeling von Whatsapp, Telegramm, SMS und 3-4 PN's am Tag hier im Forum bin ich irgendwie konditioniert. Die Neugier mal doch aufs Handy zu schauen ist auch bei solchen Retreats oder meinen selbst auferlegten Schweigetagen ein echt übel heftiger Impuls.

Wir beschäftigen unser Gehirn, weil wir vielleicht gar nicht mehr wissen, wie es geht einfach mal seinen Gedanken und Träumen nachzuhängen, Schönheit zu bewundern oder einen Duft zu genießen.
Das stimmt allerdings. Zugegeben ist es bei mir aber so dass die einzige Schönheit die ich wirklich bewundern will... Frauen sind. Der einzige Duft bei dem ich vollkommend abschalten kann der Duft einer Muschi beim Lecken ist und die einzigen Momente wo alle Gedanken ruhen eben Momente von Intimität sind.

Die Alternative für mich ist das in Meditation zu suchen. Aber beides (Sex und Meditation) ist flüchtig. In Meditation erreiche ich immer wieder einen Zustand kurzer Gedankenlosigkeit und Geistesruhe... beim Sex dauert das halt meistens den Sex über an und danach noch ein paar Minuten kuscheln. Aber auch da haut das nicht immer hin (guter/schlechter Sex in meiner Unterscheidung).

Ansonsten genieße ich die Stadt bei Nacht sehr gerne. Um 1 oder 2 in der Früh von Hietzing zu Fuß heimgehen (etwa 45 Min Fußweg) kann auch ohne Musik oder Ablenkung etwas sehr schönes, entspannendes haben. Die Ruhe, die Einsamkeit, die ansonsten belebten Straßen jetzt total ausgestorben. Eine Zeit lang war ich Nachtportier am Graben. Um 3-4 in der Früh am menschenleeren Graben stehen, eine Zigarette genießen... das hatte schon was jede Nacht.
 
wenn du mit müßiggang das bewußte nichts tun meinst, ist diese deine aussage aber widersprüchlich.

Stimmt! Ist reine Definitionssache. Ich interpretiere den Müßiggang des Müßiggängers wahrscheinlich anderes als er selbst seine Person betreffend ;). Im Buddhismus wird z. B. sehr wohl und sehr gescheit zwischen "Müßiggang" und "Nichtstun" unterscheiden.
 
Ach, nur zieht im Gegensatz zum Paternoster die Erde nicht ein einem vorbei. Die Szenerie bleibt gleich und Stillstand ist bekanntlich der Tot. Anders gesagt: wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, muss der Prophet eben zum Berg.

Aber genug der Aldiweisheiten für heute… :D

Auch ständig "in Bewegung sein" führt schlußendlich zu Tod! ;) Es lenkt halt nur ab von der (ernüchternden) Erkenntnis dieser Tatsache. Am Ende (in ca. 100.000.000 Trillionen Jahren) erstarrt unser Universum im absoluten Nichts weil jegliche Energie darin sich aufgebraucht hat (ein umgekehrter Urknall (Expansion-Kontraktion), sozusagen)! Gibt irgendwo auf 3Sat eine sehr gute Doko (im Zeitraffer) dazu. Müsste ich raussuchen.
 
"Konstruktives Nichtstun" nenne ich das, weil die Welt um uns dreht sich ja weiter, vergleichbar mit einer Straßenbahn oder einem Paternoster. Du musst nur warten, darfst aber nicht vergessen, rechtzeitig ein- oder auszusteigen, während Andere sich die Füße wundlaufen und denken sie wären dabei "produktiv" :)
Der Hamster im Hamsterrad glaubt auch, es ginge die Karriereleiter nach oben ...
 
Zurück
Oben