Der "erotische Mensch" - im Widerspruch zum "Rest"?

Ich empfinde, das nicht als Widerspruch. Man kann es sich halt nicht so vorstellen. Vorstellen, dass die fürsorgliche Mutter Sex hat.
.....dass der kompetente Arzt Sex hat....
....dass die Verkäuferin heißen Sex hat....
.....dass die graue Nachbarin sich selbstbefriedigt

Und doch hat fast jeder Sex und jeder hat seine "öffentliche" Seite.
 
warum ist mir dieses thema wichtig? weil gesellschaftlich durch das wegblenden dieser komponenten sehr wohl massive defizite bzw. schräglagen (zumindest zum großteil immer noch) da sind.

man nehme das thema sex und geriatrie oder behinderung, sex und strafvollzug, sex und militärdienst/einsatz, ... überall dort schauen wir (weil tabu) nicht wirklich als gesellschaft genau hin und finden lösungen/verträgliche abhilfe. dass aber bei strafgefangenen sexueller missbrauch der mithäftlinge vorkommt und bei soldaten im einsatz vergewaltigungen in der bevölkerung .... ja, da schauen wir dann halt auch nur genauer hin, wenn wir dazu gezwungen werden.

sollte bei einem politiker z.b. vollkommen wurscht sein, ob er schwul oder bi ist - wichtig ist, was er für eine politik macht. wozu outings/outcomes bei schauspielern, sängern etc.? die kunstausübung entscheidet, nicht ihre sexuelle ausrichtung (gut, außer rock hudson mimt einen weiberhelden). alles, klar, solange sich die sexualität im legalen rahmen bewegt, die macht oder bekanntheit nicht ausgenutzt wird etc. - also das nicht als "metoo"-relativierung zu verstehen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
eben die wichtigste nebensache der welt ....
Nein, nein - es ist schon eine zentrale "Hauptsache" so im Allgemeinen...

Kann natürlich auch sein, dass die Begrifflichkeiten, das Verständnis divergiert - "Sexualität" als natürliche Anlage von Lebewesen, in unserem Fall der Menschen. "Erotik" als Ausdrucksform derselbigen - und die kann höchst unterschiedlich ausfallen. Hat ja auch nicht jede*r einen weiten Sprachschatz und gute Ausdrucksfähigkeiten... :cool:
 
:schulterzuck: Jo mei, man lebt quasi in verschiedenen Welten, und in jeder verhält man sich ein wengerl anders, mit den Freunden redest anders und über anderes, als zu Hause in der Familie oder in der Firma, mit den Kollegen und wechselt wieder in eine andere Welt über, man hat also immer wieder auch seine Outzeiten von sich selbst, ich trennte schon immer Familie/Verwandtschaft/, Freundeskreis, Sport & Vereine, Beruf & Firma von allem sexuellen, die ist wieder eine mir eigene Welt und wird in den anderen nicht erwähnt, würde mir nie einfallen im Verein über irgendwelche sexuelle Abenteuer zu berichten, da wird nicht mal die Firma erwähnt, weil die eben auch wieder einen eigenen Platz im Leben hat.

Und da überlegt man erst gar nicht, ob die Kollegin jetzt wohl gerne Schwänze bläst oder auch gerne GB macht. Die sehe ich im Betrieb als asexuell an. Ebenso machte ich mir noch einen Kopf über alle anderen, die ich so kenne, wie die es wohl am liebsten wo treiben.
Somit lebt man mehrere Rollen bzw. hat man 5 verschiedene Welten zum Leben und jede wird von der anderen strikt getrennt.

:hmm: Ok, bin ich vollkommen alleine damit, könnte es leichte oder beginnende Schizophrenie auch sein........:unsicher:
 
Für mich gibt es diesbezüglich weder einen Widerspruch, noch irgendwelche Aspekte die wegfallen müssen, damit anderes moglich wird.
In den ersten 26 Jahren meines Lebens war ich im Grunde nur für mich selbst verantwortlich. Ich habe gelebt, meine Schwächen und Stärken kennen und zu schätzen gelernt. Meine Persönlichkeit hat sich entwickelt und dazu gehörte der Umgang mit mir selbst, der Umgang mit anderen Menschen und eben auch als ganz natürlicher Faktor meine Sexualität.

Als Gleichnis zum brillianten Landschaftsfotografen, der auch vor nackten Körpern und anderen damit verbundenen Motiven nicht zurückschreckt, bin ich der brilliante Funk und Rock Schlagzeuger, der auch keine Angst davor hatte mit Schlagerstars auf Tour zu gehen.
Die Beschäftigung an sich bleibt im Grunde die Selbe, die Herausforderung ist eine ganz andere aber trotzdem kann es einfach Spaß machen sich in seinem Metier weiterzuentwickeln.
Ein guter Fotograf hat ein Auge für das Bild, genauso wie ein guter Musiker ein Ohr für den Song hat.
Da macht es am Ende keinen großen Unterschied, was das Motiv, oder in welchem Stil der Song gehalten ist.
Ich habe mich immer, ähnlich wie in meinem erlernten Beruf als Handwerker gesehen. Keine Angst vor Neuem, keine Angst vor Herausforderungen, keine Angst vor der Verantwortung die man übernimmt.

Dann habe ich die Mutter meiner Kinder kennengelernt. Sie hatte diesbezüglich den Vorsprung, dass sie bereits einen vierjährigen Sohn hatte. Aber wir haben uns als Mann und Frau kennengelernt und wurden zu einem Paar. Sexualität war logischerweise ein nicht unwichtiger Punkt in dieser Zeit und mir wäre kein Grund eingefallen mich selbst plötzlich als einen anderen Menschen zu sehen, nur weil mein Leben und ich als Person inklusive meiner Sexualität eher weniger der Mainstream waren, genauso wie sie eine besondere Nische in dieser Gesellschaft besetzt hat.
Es entstand aus der Sexualität ein Kind, große Freude aber was genau sollte sich deshalb großartig ändern?
Klar, man schläft u.U. ein wenig anders, die Sexualität wurde mitunter spotaner, weil man einfach Gelegenheiten nutzte.
Wir blieben das Paar das wir auch schon vorher waren, unsere Freunde blieben die selben und der einzige Unterschied war, dass wir eben öfters zu viert mit Schlafgelegenheiten für die Kinder irgendwo auftauchten. Wir gingen weder früher heim als die anderen, noch kamen wir später.
Wir haben genauso spontan Urlaub gemacht wie zuvor.
Der Flug und das Mietauto waren gebucht, kein Ziel kein Zimmer und kein Plan dahinter, außer gemeinsam drei schöne Wochen in einem anderen Land zu verbringen. Für die Kids (damals siebeneinhalb und eineinhalb) war das ganz normal.
So wie vorher hatten wir auch sexuell Lust aufeinander und wir haben diese Lust auch bei jeder sich bietenden Gelegenheit ausgelebt.
Allein aus Gründen des Zeitmanagements habe ich Anfangs auf größere Tourneen verzichtet und bin mit der Zeit wieder in meinen erlernten Beruf eingestiegen.
Wir waren zwei Individuen und ein Paar das auch Eltern war, nicht umgekehrt.
So wie ich schon vorher gerne Sex mit Männern hatte, ist es auch nachher geblieben.

Es wäre mir tatsächlich niemals in den Sinn gekommen das ich irgendetwas (außer wechselnder Frauen) an meinem Leben oder an meiner Person ändern müsste, nur weil ich jetzt auch für Kinder zu sorgen hatte.
Es fiele mir auch bis heute kein vernünftiger Grund ein warum man das tun sollte.

Jetzt, in der neuen Beziehung gehe ich meinen Weg genauso weiter, wie ich es auch vorher getan habe. Ich lebe mein Leben in erster Linie für mich, aufgrund des Alters der Kids (mittlerweile bald 18 und 11) plane ich mein Leben mit relativ wenig Rücksicht auf die Beiden.
Wir sehen uns regelmäßig, die Wochenenden sind diesbezüglich klar getaktet, der Große lebt eh schon großteils sein eigenes Leben, auch wenn er bei uns wohnt.

Warum sollte es einen Unterschied machen ob ich im EF bin oder nicht?
Ich bin noch immer, so wie der Großteil der anderen Menschen auch ein sexuelles Wesen.
Der Einzige Unterschied zu so manch anderem aus dem Freundeskreis mag sein, dass ich meinem Leben auch schon vor den Kindern einen (oder auch keinen) Sinn gegeben habe. Dieser Sinn ist unabhängig von anderen Menschen und meine Kinder, auch wenn sie in den ersten 20 Lebensjahren etwas mehr Aufmerksamkeit benötigen, werden oder sind eben auch "nur" andere Menschen.
Natürlich Menschen die ich besonders liebe, aber einen Teufel werde ich tun und mich wegen ihnen verbiegen. Ich bin und bleibe authentisch, ich bleibe bei mir.
Die Anwesenheit im EF ist momentan eben ein Teil davon.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gott sei Dank folgt die überwiegende Mehrzahl der Bevölkerung ihren natürlichen Intuitionen bei der Wahl ihrer für sie interessanten "erotischen Menschen". Und das sind eben aus guten Gründen nicht die eigenen Familienmitglieder oder zwangsläufig die Nachbarn/ Bekannten.

Sex in der Familie oder mit Nachbarn sind pornografische Hirnfickereien.

Familie ist klar! Aber "Bekannte"? Also nur Sex mit Unbekannten (Blind Dates also)? Gegen Sex mit der Nachbarin spricht grundsätzlich nichts, außer (und hier spreche ich jetzt als Mann), dass, wenn die Beziehung oder der ONS endet, die geografische Entfernung zur Verflossenen nicht groß genug sein kann.

Hirnfickereien sind übrigends Pornografie der übelsten Sorte (im wörtlichen Sinn). Mein Gott sind wir hier alle verdorben. Zur Strafe 20 "Vaterunser" oder eine halbe Stunde Scheitelknien, aber nur wenn es der Delinquentin keine Lust bereitet.

;)
 
Familie ist klar! Aber "Bekannte"? Also nur Sex mit Unbekannten (Blind Dates also)? Gegen Sex mit der Nachbarin spricht grundsätzlich auch nichts, außer (und hier spreche ich jetzt als Mann), dass, wenn die Beziehung oder der ONS endet, die geografische Entfernung zur Verflossenen nicht groß genug sein kann.


;) Und doch wirsd schnell, wennst jede Frau aus der Nachbarschaft anbaggerst, sehr schnell zum Außenseiter und Weiberheld eingestuft und ihre Einladungen an dich, doch auch zur nächsten Grillfeier oder Sylvester rüber zu kommen werden sich in Grenzen halten.

Ebenso wird dein Freundeskreis sehr schnell kleiner werden, wennst ihnen jede neue Freundin sofort ausspannen willst.
Auch in der Firma wirsd Probleme bekommen, wennst jede Kollegin ansteigst.
 
;) Und doch wirsd schnell, wennst jede Frau aus der Nachbarschaft anbaggerst, sehr schnell zum Außenseiter und Weiberheld eingestuft und ihre Einladungen an dich, doch auch zur nächsten Grillfeier oder Sylvester rüber zu kommen werden sich in Grenzen halten.

Da gebe ich Dir recht, ich dachte auch eher an die einsame, hübsche Nachbarin aus dem letzten Stock, die sich keiner anbaggern traut, weil sie Single und so hübsch ist (etwas seltsam vielleicht) und jeder denkt, er hätte bei ihr eh keine Chance. Und weil das alle denken sitzt sie da oben einsam und allein und man hilft sich als Nachbarn doch wo man kann. ;)
 
Da gebe ich Dir recht, ich dachte auch eher an die einsame, hübsche Nachbarin aus dem letzten Stock, die sich keiner anbaggern traut, weil sie Single und so hübsch ist (etwas seltsam vielleicht) und jeder denkt, er hätte bei ihr eh keine Chance. Und weil das alle denken sitzt sie da oben einsam und allein und man hilft sich als Nachbarn doch wo man kann. ;)


Du meinst du bist der einzig heldenhafte deiner ganzen Nachbarschaft und nur du traust dich die anzusprechen und sonst keiner?

:joyful: Oder es merken nur die anderen, dass sie keine Signale aussendet, weils z.B. lesbisch ist und keine Männer mag? :lalala:
 
Also mir is es wurscht, wer was ist oder nicht...beim Sex zählt nur eines: Hauptsache drin!
 
Ich empfinde, das nicht als Widerspruch. Man kann es sich halt nicht so vorstellen. Vorstellen, dass die fürsorgliche Mutter Sex hat.
.....dass der kompetente Arzt Sex hat....
....dass die Verkäuferin heißen Sex hat....
.....dass die graue Nachbarin sich selbstbefriedigt

Und doch hat fast jeder Sex und jeder hat seine "öffentliche" Seite.
Genau das kann ich mir, seit ich EF kenne, eben besser vorstellen.😊

Was ich als Bereicherung und Aufbrechen der genannten Klischees in meinem Hirn betrachte.
 
Genau das kann ich mir, seit ich EF kenne, eben besser vorstellen.😊

Was ich als Bereicherung und Aufbrechen der genannten Klischees in meinem Hirn betrachte.


Ich kann es mir jetzt auch besser vorstellen, die meisten Menschen sicher nicht bzw machen sie sich keine Gedanken darüber oder es ist ihnen egal.
 
Zurück
Oben