Ich persönlich hatte Ende der 80er in Religion einen katholischen Priester als Lehrer. Tatsächlich haben wir im Koran gelesen, uns intensiv mit dem Judentum beschäftigt und am Rande auch noch gelernt welche christlichen Feiertage warum stattfinden.
Der schönste Satz den ich (einer der von den Lehrern meistgehassten Schüler) von einem Lehrer jemals zu hören bekam war von ihm.
"Du bist kritisch, Du hinterfragst, Du bist unbequem und bildest Dir Deine eigene Meinung, bleib so wie Du bist, solche Menschen braucht eine Demokratie".
Meine Kinder sind nicht getauft und logischerweise habe ich ihnen freigestellt ob sie Religion besuchen oder nicht. Es sind alle freiwillig in den röm. kath. Unterricht gegangen, hauptsâchlich aber weil es ein fixer Einser war.
Allerdings wurden bisher auch bei allen andere Religionen betrachtet.
Den Ethikunterricht finde ich gut wenn er für alle verpflichtend ist und im Gegenzug Religion als benotetes Unterrichtsfach wegfällt.
Vor allem mein Jüngster nimmt die Spaltung die aufgrund der verschiedenen Elternreligionen im Religionsunterricht passiert als klare Stôrung der Klassengemeinschaft wahr. Und der Bub ist 8 Jahre alt.
Die Trennung zwischen Staat und Religion gehört ernsthaft durchgezogen, Kreuze und andere religiôse Merkmale in den Klasse müssen verschwinden und allen Kindern gehören ganz klar als Klassengemeinschaft die selben Werte in der deutschen Sprache vermittelt, ohne Ausnahme.
Religion ist Privatsache, wer seine Kinder indoktrinieren will, soll das gefâlligst zu Hause auf eigene Rechnung machen!
Ein sehr großes Problem ist mEn, das antiautoritâre Erziehung einfach missverstanden wird, ich erlebe das immerwieder mit Schulfreunden meiner Jungs.
Antiautoritär bedeutet seinen Kindern einen ganz klaren Handlungsrahmen vorzugeben. Sozusagen "Grenzen links, rechts, oben und unten. Innerhalb dieses Raumes ist es den Kindern môglich sich frei zu bewegen.
Kinder die von ihren Eltern keinerlei, zu enge oder widersprüchliche Grenzen gesteckt bekommen sind verunsichert und reagieren dementsprechend.
Ich habe niemals geschlagen und es ist problemlos gelungen meinen Kindern Werte wie Nâchsteiebe, Rücksichtnahme usw. nahezubringen. Wie man ein geschlagenes Kind zu Gewaltfreiheit erziehen will ist mir sowieso ein Rätsel.
Außerdem darf man Geschwisterstreitigkeiten als Eltern nicht andauernd schlichten, wie sollen sie sonst jemals selbst lernen Konfliktsituationen ohne Gewaltanwendung zu lösen.