Eure Lieblingsgedichte/Texte

"The truth is that our finest moments are most likely to occur when we are feeling deeply uncomfortable, unhappy, or unfulfilled. For it is only in such moments, propelled by our discomfort, that we are likely to step out of our ruts and start searching for different ways or truer answers"

(Scott Peck, zitiert nach: Chris Warner, Don Schmincke, High Altitude Leadership
)
 
KONTRAPRODUKTIVITÄT

leblose gestik
starre mimik
leises lachen
stummes hören
blindes sehen
gleichgültigkeit spüren
falschheit vernehmen
ruheloses beobachten
gedankenloses sprechen
nutzloses reagieren
irrelevante emotionen
anonymes wesen
virtueller geist
visueller blick
gläserner zugzwang
verschwommene grenzen
surreale realität

:stern::stern::stern::stern::stern:
 
Das hatte ich mal im Profil (von dessen Namesgeber) - kurz aber gut(in melancholischen Sinne):

Ein Genie

Heute ist mir im Zug ein Genie begegnet:
ein Junge, ungefähr 6 Jahre alt, er saß neben mir
und als der Zug die Küste entlang fuhr sah man das Meer
und wir schauten beide aus dem Fenster,aufs Meer hinaus,
und dann sah er mich an und sagte:‚Das ist ja gar nicht schön.‘
Da ging mir das zum erstenmal auf‘
 
Ich stehe morgens auf
und du drehst dich noch einmal um
Ich räume den Frühstückstisch ab
und du liest die Zeitung
Ich hänge die Wäsche auf
und du liegst in der Badewanne
Ich sauge Staub
und du bist bei der Arbeit
Ich schreibe den Einkaufszettel
und du gehst zur Bank
Ich koche das Essen
und du setzt dich an den gedeckten Tisch
Ich erledige mit unseren Kindern die Schulaufgaben
und du hältst einen Mittagsschlaf
Ich gieße die Blumen
und du sonnst dich im Garten
Ich putze die Fenster
und du fährst das 'Auto in die Werkstatt
Ich sage beim Fußball ab
und du verabredest dich mit deiner Freundin
Ich lese den Kindern eine Gute-Nacht-Geschichte vor
und du tanzt im Rockkonzert
Ich sitze abends zu Hause rum
und du bist griechisch Essen
Ich liege alleine im Bett
und du trinkst Sekt
Ich bin ein emanzipierter Mann
und du bist eine starke Frau

(Hans-Jürgen Trabert)
 
... hab i grad gefunden, in den Tiefen des Webs....

Verlorene Gefühle

Mein Herz ist oft wie zugeschnürt,
ich frage mich manchesmal:
"Wann habe ich es das letzte Mal gespürt?"

Es passierte ganz allmählich,
erst merkte ich es kaum.
Doch der harte Alltag ließ meinen
Gefühlen keinen Raum.

Wie oft wünschte ich mir heute,
ich wäre noch das kleine,
warmherzige Wesen,
das ich früher einmal war gewesen.

Das Alter hat mich reif,
aber auch hart gemacht.
es ist so traurig, wenn dein Herz
nicht mehr weint, nicht mehr lacht.​

;)... wie schön.... ich kann Beides noch ;)
 
Wenn Du es willst,
erzähle mir von Dir.
Ich hör Dir zu.
Und wenn Du willst,
lass uns ein Stückchen Weg
gemeinsam gehen.
Wenn Du es möchtest,
lege Dich in meinem Arm
zur Ruh.
Und wenn Du einmal
nicht mehr reden magst,
dann
schweig Dich bei mir aus.
Ich werde es verstehen
und hör auch
in der Stille zu.

Wenn Du es willst,
dann schenke ich Dir mehr
als einen Tag
und eine Nacht.
Und wenn Du
irgendwann
mal nicht mehr bleiben kannst,
mach ich den Abschied
Dir nicht schwer.
Wenn Du es möchtest,
lade ich Dich ein,
mein Leben bis zu diesem Tag
mit Dir zu teilen.
Und,
wenn Du willst,
wirst Du
der beste Teil in meinem Leben sein.
 
Wenn Du es willst,
erzähle mir von Dir.
Ich hör Dir zu.
(...)

Und wenn Du
irgendwann
mal nicht mehr bleiben kannst,
mach ich den Abschied
Dir nicht schwer.
Wenn Du es möchtest,
lade ich Dich ein,
mein Leben bis zu diesem Tag
mit Dir zu teilen.
Und,
wenn Du willst,
wirst Du
der beste Teil in meinem Leben sein.



Mah, ich zwei seits totoal supa. Danke für den schönen Text, Sterndal. :bussal:
 
Jetzt aber im richtigen Thread...:oops:


Stufen
Wie jede Blüte welkt und jede Jugend
Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,
Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend
Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.

Es muß das Herz bei jedem Lebensrufe
Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,
Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern
in andre, neue Bindungen zu geben.

Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft zu leben.


Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten.

Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise
Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,
Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,
Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.

Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde
Uns neuen Räumen jung entgegensenden,
Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden ...
Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!
Hermann Hesse



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Dich hab ich, mir scheint, geliebt in vielen Gestalten So viele Male,
wieder und wieder in jedem Leben, wieder und wieder
in jeder Epoche.
Ewige Zeiten hat mein betörtes Herz dir Lieder und Kränze
gewunden
.......
.....
Nachdem ich diese uralte Geschichte von den Qualen
langwährender Liebe
immer wieder vernahm, die Sage von Trennung und
früher Verbindung
und ich tief und tiefer in unendliche Vorzeit blickte,
da erschien zuletzt,
wie das Licht des sich allererinnernden Polarsterns,
der das uranfängliche Dunkel durchdringt, dein Bild.

In der Strömung unserer gemeinsamen Liebe trieben wir,
entsprungen aus der Quelle anfangloser Zeit,
wir spielten inmitten hunderttausend Liebender unser
Spiel der Liebe,
Mit ihnen kosteten wir Tränen der Trennungsqual und
den Honig
scheuer Verbindung. Uralt ist diese Liebe, die in stets
neuer Verkleidung erscheint.
Rabindranath Tagore (1861-1941)
 
[ame="http://www.youtube.com/watch?v=0kdLmXRmEec&feature=related"]YouTube - Blixa Bargeld liest Hornbach[/ame]
 
"Die Frage taucht auf, ob man wohl jemals satt sein wird, liebevolle Worte zu hören und zärtliche Berührungen zu empfangen und zu geben. Ob man jemals genug davon haben könnte, ihn anzublicken und seine Gesichtszüge zu studieren. Ob man jemals die Ruhe und Sicherheit finden kann und das Wissen um seine Liebe, ohne beständig auf Bestätigung zu warten. Manchmal will ich's ihm zuflüstern, nein, es herausschreien - ich liebe Dich.

Doch meine Zunge wird in Zaum gehalten von Kräften, die ich nicht einordnen kann. Vielleicht retten sie mich vor Übermut - vielleicht halten sie auch zurück, was meiner Seele singend entsteigen will. Das Gefühl ist auf jeden Fall nicht festzumachen - nicht in ein paar Worte zu fassen. Er hat mal gesagt, dass er sich bei mir einfach zu Hause fühlt. Wunderbar!"
(Aus: "Ich werde da sein, wenn du stirbst", von Marie-Sophie Lobkowicz)
 
Wenn das Lied der Liebe erklingt
und wir mit wachen Sinnen lauschen,
versinken wir in sehnendem Verlangen.
Du spürst wie meine Hände
Noten auf deine Haut zaubern,
mein Mund zärtlich deine Knospen liebkosen,
meine Zunge eine feuchte Spur hinterlässt,
die mich zum zitternden Schoß
deines Verlangens führen.
Werden wir dann EINS,
ertönt das Crescendo unserer Melodie
und ebbt leise ab in stillen, sanften Tönen.
Der Nachhall dieser Musik hüllt uns ein
und wenn dann wieder
das Lied der Liebe erklingt.....
 
Die Nacht öffnet ihren Schoß
Das Kind heißt Einsamkeit
Es ist kalt und regungslos
Ich weine leise in die Zeit
Ich weiß nicht wie du heißt
Doch ich weiß dass es dich gibt
Ich weiß dass irgendwann
irgendwer mich liebt

He comes to me every night
No words are left to say
With his hands around my neck
I close my eyes and pass away

I don't know who he is
In my dreams he does exist
His passion is a kiss
And I can not resist

Ich warte hier
Don't die before I do
Ich warte hier
Stirb nicht vor mir

I don't know who you are
I know that you exist
Stirb nicht
Sometimes love seems so far
Ich warte hier
Your love I can't dismiss
Ich warte hier

Alle Häuser sind verschneit
Und in den Fenstern Kerzenlicht
Dort liegen sie zu zweit
Und ich
Ich warte nur auf dich
 
... für die Members of MdwvdZs
(Männer, die weg von dem Zeug sind)

... und für die MddMdwvdZsb.Anm
(Mädels, die die Männer, die weg von dem Zeug sind, beneiden. Aber nur manchmal.)


Auf einem Baum sitzen.
In die Prärie schauen.
Nicht lieben müssen.

Der Horizont öffnet sich
in Form einer Frau,
die nie näher kommt.

Nicht lieben müssen,
es wäre dann ein Leichtes
zu lieben.


Wolf Wondratschek


:stern2:
 
Auf einem Baum sitzen.
In die Prärie schauen.
Nicht lieben müssen.

Der Horizont öffnet sich
in Form einer Frau,
die nie näher kommt.

Nicht lieben müssen,
es wäre dann ein Leichtes
zu lieben.


Wolf Wondratschek
:stern2:

:daumen::daumen: Suuuupa, Danke! :bussal:
 
Gestern Nacht erst
warst Du wie ein nackter Kämpfer
der über dunkle Felsen sprang.
Ich auf meinem Beobachtungsposten
in der Ebene
sah dich eine Waffe schwingen
und heftig in mich dringen.
ich öffnete die Augen
und noch immer warst du ein Schmied
der den Funkenamboss schlug
bis mein Geschlecht explodierte wie eine Granate
und wir beide starben im Mondsplitterhagel

Gioconda Belli
 
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