ich frage mich manchmal, wie so eine extreme fake paranoia entsteht.
ich kann natürlich solche dinge faken wie namen, geschlecht, alter, ausrichtung/vorlieben, die backgroundstory (beruf, ausbildung etc), das aussehen (fotos) ... leuchtet mir schon ein.
aber ich kann, im grunde genommen, nur bedingt mein eigenes ich (denkmuster etc), meinen humor und/oder meinen charme faken (irgendwelche psychischen störungen, die zu multiplen persönlichkeiten bzw. ansätze davon führen, mal ausgeschlossen).
wenn ich jetzt also mit jemanden über lange zeit intensiv schreibe/kommuniziere, und es einfach sich gut anfühlt, harmoniert und eben eine mentale intimität herrscht ... wäre dann nicht davon auszugehen, dass dies danach (nach auflösung der geheimnisse/lügen) immer noch so wäre?
selbstverständlich kann ich nachvollziehen, wie es für viele allein durch den vertrauensverlust irreparabel beschädigt ist ... aber mal angenommen, man kommt damit zurecht ... wieso nicht diese "eckdaten" (alter, aussehen, beruf/werdegang etc) komplett ignorieren, und dem ganzen eben vollständig auf der persönlichen ebene, die chance geben?
wie mal vor längerem im "schlimmsten online-dates" thread erzählt, hatte ich nur wirklich einmal damit zu tun, einem fake auf dem leim gegangen zu sein (wovon ich
weiss, eh klar) ... da aber so richtig, das waren intensive wochen, wo die anziehung enorm stieg von woche zu woche ... und ihr gab' ich damals eben die chance, es komplett "von neuem" anzufangen, aber halt diesmal die wahrheit (
), und es wurden daraus ein paar durchaus interessante jahre freundschaft ...
wenn man auf diese "eckdaten" bzw. "äusserlichkeiten", wenig wert legt, gibt's auch keinen wirklichen grund, sich so sehr über fakes sorgen zu machen ... das, was passen muss (der persönliche austausch), kann sowieso kaum g'scheid gefaked werden ...