Denn sie können für sich entscheiden, wann es gut und angebracht ist, zurückzustecken und wann es daran ist, für sich selber und die eigenen Bedürfnisse einzutreten.
Deine Sicht, Salome, vom aufklärerischen Standpunkt aus gesehen, in allen Ehren und ich bin dir sehr dankbar, dass es noch Menschen gibt, die daran glauben. Allerdings bin ich zu der (natürlich nicht endgültigen) Erfahrung gelangt, dass selbst die selbsternannten Aufgeklärten doch wieder nicht wirklich Selbst-Bewusst sind. Ich denke, dass viele von diesen vor sich selbst keinen blassen Schimmer haben, und eigentlich nur etwas nachplappern, was sie in diversen Zeitschriften, Dokus oder Büchern gelesen haben. In vielen Fällen glaub ich, dass sie zwar sich selbst genug kennen, um zu wissen, was sie nicht wollen! Allerdings ist es mit den positiven Wirkungsgraden leider nicht weit her. Sie versuchen sich mit Standardsätzen und zurecht gelegten Verhaltenskodizes selbst und anderen einzureden, wie reflektiert sie sind und mit welcher Weisheit sie ausgestattet sind.
Ich halte das für eine gesellschaftliche Modeinterpretation, in der moderne Partnerschaften ihre Unsicherheit zu verbergen versuchen. Vielleicht auch, um so etwas wie Harmonie und Sicherheit in eine distanzierte und verklärte Partnerschaft zu bringen.
Es gibt sicher solche Partnerschaften, in denen Persönlichkeiten zusammenkommen, die so sind, wie du, Salome, sie beschrieben hast. Sie sind aber meines Erachtens rar. Sehr rar.
Man versteckt sich hinter Sonnenbrillen, schicker Kleidung und gesellschaftlich bekommt man Massen an high society Geschichten mit (egal ob Print oder Fernsehen/Internet)
Ich denke auch, dass man sich hinter diversem Emanzengequatsche versteckt. Ich frage mich nämlich, wie so etwas reflektiert werden kann, wenn es dafür gar keine Plattform gibt, bei der man sich darüber austauschen könnte. Die Schule? Die meisten LehrerInnen machen einen weiten Bogen um gesellschaftliche Prozesse und Veränderungen.
Freunde? Selbst gefangen und aufgewachsen in einer oberflächlichen Gesellschaftsethik, die aus dem Konsum eine Religion erschaffen und sich um die Aufklärung und Mündigkeit gebracht hat. Deren Kritik an dieser Gesellschaft sind meist nur mehr Lippenbekenntnisse, nur wenige schaffen es, diesem Druck Stand zu halten!
Aber was reg ich mich eigentlich hier auf....