Frauenemanzipation - Schuld an Verbitterung und Voneinanderwegdriften?

:hahaha:

...mich wundert nur, dass du - die normalerweise bei Diskussionen immer einwirft, dass der zweite Part anders denken könnte, bzw. die Situation anders darstellen könnte - in diesem Fall so eins zu eins die Meinung deiner Kunden vertrittst. Wobei: dein Vorschlag wär vielleicht einen Marktnische :)

Ist einfach zu erklären...ich kenne viele von ihnen seit Jahren. Und bei den oft monatlichen "Sitzungen" wurde immer wieder auch über berufliche und private Probleme geplaudert. Und mit der Zeit filtert man die "Wahrheit" heraus, bekommt durch das Erzählte auch das Verhaltensmuster des weiblichen Parts mit. So hautnah, dass man schon die Reaktionen in bestimmten Situationen voraussagen konnte. Da man als SW nicht direkt in den Beziehungskisten involviert ist, kann man diese auch relativ neutral sehen. Vor allem in dem Bewusstsein, dass der Mann keinen Grund sah, sich besser zu präsentieren, als er wirklich war.
 
Wir zoffen uns viel, mal ist mein Mann der Stärkere, mal ich.

In meinen Partnerschaften lief das eher ohne Zoff ab. Bei Meinungsverschiedenheiten wurden die Argumente ausgetauscht, oft die bessere Lösung gefunden, zum Teil aber auch die 2. beste Lösung versucht weil der mit der an sich besseren Lösung wusste wie wichtig dem anderen seine Lösung war. Das wäre dann der Punkt Liebe.
 
Vor allem in dem Bewusstsein, dass der Mann keinen Grund sah, sich besser zu präsentieren, als er wirklich war.

Außer, dass es wenige Menschen gibt, die so ehrlich und selbstreflektiert sind, dass sie sich ehrlich eingestehen, welche Mitverantwortung sie an einer "Armer Mann - böse Hyäne - Beziehung" oder "Arme Frau - böser Arsch - Beziehung" haben. Ist doch viel leichter, wenn man jammert, jammert, jammert und sich Trost und Bedauern abholt ;)
 
In meinen Partnerschaften lief das eher ohne Zoff ab. Bei Meinungsverschiedenheiten wurden die Argumente ausgetauscht, oft die bessere Lösung gefunden, zum Teil aber auch die 2. beste Lösung versucht weil der mit der an sich besseren Lösung wusste wie wichtig dem anderen seine Lösung war. Das wäre dann der Punkt Liebe.


Finde ich beneidenswert, wenn man das kann. Ich bin dafür zu impulsiv, bin zwar nicht mehr so jähzornig wie früher, aber in manchen Dingen wohl doch eher die italienische Variante in Sachen 'Probleme ausdiskutieren' - erstmal Türen schmeißen, auf den Balkon rennen und eine rauchen, wieder zurückrennen und weitermotzen. Und dann fertig diskutieren.

Aber der Punkt Liebe kommt bei uns schon auch vor. :mrgreen:
 
nun, ich hab da ne freundin, die aus prinzip und "weil sie sich nicht zum weibchen machen lässt", nur ihre eigene wäsche wäscht und nur für sich selbst kocht etc.
das is hirnbumserei - ich mein, wart ich jetzt extra länger mit dem wäschewaschen, um ja nicht ne socke von meinem freund waschen zu müssen? ich glaub schon, dass man mit diesem 'meins und deins und ja nix vermischen'-spielchen entfernter miteinander lebt.
es is ja auch schön, mal was für den anderen zu kochen und ihm so eine freude zu machen (vorausgesetzt, man kann kochen *lach*). da komm ich mir doch nicht wie 'das weibchen' vor. umgekehrt is es natürlich auch so, dass ich mir von meinem partner erwarte, dass er dinge im haushalt sieht und mit anpackt. oder mal für mich kocht. ganz normal eben, ich hab's gott sei dank auch bisher nicht anders erlebt. leider gibt's aber auch in der jungen generation (oder gerade wieder in der jungen generation, ich weiß es nicht) viele jungs, die eben einen auf pascha machen wollen. und leider auch viele mädels, die da mitmachen. die frage ist nur, ob man mit einem 'weibchen' daheim oder als 'weibchen' daheim auf dauer glücklich ist....
 
nun, ich hab da ne freundin, die aus prinzip und "weil sie sich nicht zum weibchen machen lässt", nur ihre eigene wäsche wäscht und nur für sich selbst kocht etc.

Wenn es für sie und ihrem Partner passt: wieso nicht? Paare handeln sich heute viel aus. Nicht nur sexuelle Vorlieben, sondern auch den Alltag. Für mich wär es etwas kompliziert, so zu leben, wie sie es tut. Aber wenn es für sie und ihren Partner passt....wieso denn nicht?
 
natürlich, salome, da hast du schon recht - ich denk mir ja auch, dass es für die beiden schon irgendwie passen wird.
ich bin von meiner mutter sehr sehr emanzipiert erzogen worden (lass dir ja nix gefallen und lass dich ja nicht unterdrücken etc.), ich war auch ne zeit lang (in jüngeren jahren) so drauf. für mich ist das am ende der falsche weg, vielleicht auch weil ich gesehen hab, wohin das mitunter führen kann.....und wie du für dich sagst - mir wär's auch zu kompliziert :)
 
ich bin von meiner mutter sehr sehr emanzipiert erzogen worden (lass dir ja nix gefallen und lass dich ja nicht unterdrücken etc.), ich war auch ne zeit lang (in jüngeren jahren) so drauf.

Ich denke, dass zwischen "lass dir nichts gefallen" und zwischen "Lebe dein Leben so, wie es zu dir passt und gut für dich ist" sind halt zwei Paar Schuhe. Letzteres wär - gerade für Frauen - heute nicht so leicht möglich, hätte es die VorkämpferInnen nicht gegeben. :)

Frauen und Männer, die wissen wer sie sind, wie sie leben und lieben wollen, lassen sich meines Erachtens wenig "gefallen" und doch wieder alles. Denn sie können für sich entscheiden, wann es gut und angebracht ist, zurückzustecken und wann es daran ist, für sich selber und die eigenen Bedürfnisse einzutreten. So denk ich mir halt. Ich denk übrigens auch, dass es die "furchtbaren Emanzen" heute in genau so geringer Zahl gibt, wie die "furchtbaren Macho-Unterdrücker-Männer". Aber klar, von beiden gibt es auch heute einen kleinen Teil....
 
gemeinsam dreck machen, gemeinsam putzen......... wo liegt das problem ? .......... :mrgreen:
 
gemeinsam dreck machen, gemeinsam putzen......... wo liegt das problem ? ..........

Für mich: nirgends. Für andere: wohl auch kein Problem, sie leben es halt anders. Gibt Männer, die niemals einen Besen angreifen würden, gibt Paare, die Hausarbeit völlig auslagern, gibt Frauen, die die Wäsche der Männer nicht machen etc. etc.

Ist ja nicht so kompliziert. Ist ähnlich, wie mit anderen Fragen in einer Beziehung: Gemeinsam leben oder nicht. Gemeinsame Schlafzimmer oder nicht. Kinder ja oder nein. Sex mit anderen Paaren: gut oder nogo. Strap-on: supa oder nogo. Viel Zeit in Foren verbringen: erlaubt oder nicht. Bei LoverInnen übernachten: erlaubt oder nicht und und und....;)
 
Ich denke, dass zwischen "lass dir nichts gefallen" und zwischen "Lebe dein Leben so, wie es zu dir passt und gut für dich ist" sind halt zwei Paar Schuhe.


ja, eben. ich hab das eben ziemlich oft als 'lass dir von einem mann ja nix gefallen' zu hören gekriegt.
und da is es ein weiter weg zu 'schau auf dich und schau, dass du ein leben führst, in dem du dich wohlfühlst', und wenn man es sich selbst beibringen muss bzw möchte, noch a bissl weiter....

deshalb bin ich vielleicht auch übervorsichtig mit 'furchtbaren emanzen' ;)
 
Mitterweile umfasst der Thread ja bereits 25 Seiten und ich weiß nicht, ob meine These bereits aufkam. Ich jedenfalls sehe in Emanzipation nicht so das Problem, sondern der "Individualismus". Gepaart mit der Konsum- und damit zusammenhängend Wegwerfgesellschaft führt(e) das zu dem wo wir heute stehen.
Was meine ich nun genau damit? Ich finde, dass die Menschen (egal ob Männer oder Frauen) immer mehr "herausstechen" wollen. Wenn man schlicht und einfach in der Stadt unterwegs ist, aber gerade beim fortgeht versuchen die Menschen durch (pseudo)Individualität aufzufallen und Konkurrenten auszustechen. Gleichzeitig wird man durch den ganzen "Coolnessfaktor" den man ausstrahlt oder ausstrahlen möchte mehr oder weniger unnahbar. Daher kommen die ganzen Threads "wie jemanden kennenlernen" u.ä. Auf der anderen Seite spuckt man sich in die Suppe weil man eigentlich ja jemanden kennenlernen möchte, aber anscheinend klappt es nie (das wird hier eher weniger thematisiert, aber man kennt das in Gesprächen im Freundeskreis, ich zumindest).
Und wenn man nun bedenkt, dass zusammen mit dem Individualismus der Egozentrismus kommt "an erster Stelle komme mal ich, und dann (lange) nichts und dann vielleicht jemand anderes) ist das eine ziemlich problematische Mischung. Unter Egozentrismus verstehe ich nun aber nicht unbedingt Emanzipation, sondern die gesellschaftliche Entwicklung wohin uns unsere Wirtschaftsform hingeführt hat.

Ist ein unheimlich komplexes Thema und schriftlich recht schwierig darzulegen.
 
deshalb bin ich vielleicht auch übervorsichtig mit 'furchtbaren emanzen'

Aus gleichem Grund bin ich vorsichtig bei "furchtbaren Emanzen" und "furchtbaren Macho-Unterdrücker-Männer" - wobei ich, wie geschrieben, denke, dass die jeweilige Zahl bei weitem nicht so groß ist, wie gemeinhin suggeriert wird.
 
Ich finde, dass die Menschen (egal ob Männer oder Frauen) immer mehr "herausstechen" wollen. Wenn man schlicht und einfach in der Stadt unterwegs ist, aber gerade beim fortgeht versuchen die Menschen durch (pseudo)Individualität aufzufallen und Konkurrenten auszustechen.

Was ist deiner Meinung nach schlecht daran, dass jemand "herausstechen" will?
Und wieso weißt du, dass es sich um Pseudoindividualität und nicht um Individualität handelt?
 
Was ist deiner Meinung nach schlecht daran, dass jemand "herausstechen" will?
Und wieso weißt du, dass es sich um Pseudoindividualität und nicht um Individualität handelt?
Vielleicht zur Erklärung, ich sehe alles im politisch/gesellschaftlich-sozialkritischem Zusammenhang (vielleicht können einige was mit dem Begriff "Frankfurter Schule" anfangen, evt. wiki ;) obwohl ich in meinem Studium nie der riesige Theoretiker war, aber was Denkweise betrifft, komme ich eben aus der linken Ecke).
Das herausstechen an sich muss nichts negatives sein. Damit hängt aber "coolness" zusammen. Man versteckt sich hinter Sonnenbrillen, schicker Kleidung und gesellschaftlich bekommt man Massen an high society Geschichten mit (egal ob Print oder Fernsehen/Internet). Einige ahmen dem nicht nach, viele andere aber schon. Es kommt dazu, dass man:down: gleich schauen muss. Wenn du zB also nichts hast, bist du auch nichts. Deswegen versucht halt jeder möglichst viel Schein zu haben, ob auch sein dahinter steckt ist ne andere Frage. Deswegen verschulden sich ja immer mehr junge Menschen, weil sie sich all die materiellen Statussymbole leisten können wollen.
Und Pseudo-Individualität deswegen, weil all diese Statussymbole/Gadgets die man haben will, eigentlich e schon jede/r zweite hat - und das irrwitzige ist: es fällt nicht mal auf! Genial von der Wirtschaft. Wie auch immer, iPhone (Apple allgemein), Hugo Boss, Gucci, D&G waren früher vielleicht wirklich "Elitenware", ist aber inzwischen Massenware und zumindest in der Mitte angekommen. Und im Osten leisten sie sich sowieso lieber so ein Klump und hungern dafür lieber bzw. hausen in abgebrochenen Hütten...
 
Zuletzt bearbeitet:
Obwohl ich mich mit den VertreterInnen der Frankfurter Schule halbwegs auskenne, versteh ich immer noch nicht, warum DU weißt, dass es sich bei besagten Personen um Pseudo-IndividualitstInnen und nicht um IndividualistInnen handelt. Und ehrlich: ob jemand einen PC oder Mac, ein iPhone oder gar kein Handy, einen Anzug von Hugo Boss oder von der voll biologisch abbaubaren Fraktion trägt, hat nun - meiner bescheidenen Meinung zur Folge - noch gar nicht damit zu tun, ob jemand als pseudoindividuell oder inividuell einzuschätzen ist. Nun ja, vielleicht irr ich mich ja auch? :schulterzuck:
 
Denn sie können für sich entscheiden, wann es gut und angebracht ist, zurückzustecken und wann es daran ist, für sich selber und die eigenen Bedürfnisse einzutreten.

Deine Sicht, Salome, vom aufklärerischen Standpunkt aus gesehen, in allen Ehren und ich bin dir sehr dankbar, dass es noch Menschen gibt, die daran glauben. Allerdings bin ich zu der (natürlich nicht endgültigen) Erfahrung gelangt, dass selbst die selbsternannten Aufgeklärten doch wieder nicht wirklich Selbst-Bewusst sind. Ich denke, dass viele von diesen vor sich selbst keinen blassen Schimmer haben, und eigentlich nur etwas nachplappern, was sie in diversen Zeitschriften, Dokus oder Büchern gelesen haben. In vielen Fällen glaub ich, dass sie zwar sich selbst genug kennen, um zu wissen, was sie nicht wollen! Allerdings ist es mit den positiven Wirkungsgraden leider nicht weit her. Sie versuchen sich mit Standardsätzen und zurecht gelegten Verhaltenskodizes selbst und anderen einzureden, wie reflektiert sie sind und mit welcher Weisheit sie ausgestattet sind.

Ich halte das für eine gesellschaftliche Modeinterpretation, in der moderne Partnerschaften ihre Unsicherheit zu verbergen versuchen. Vielleicht auch, um so etwas wie Harmonie und Sicherheit in eine distanzierte und verklärte Partnerschaft zu bringen.

Es gibt sicher solche Partnerschaften, in denen Persönlichkeiten zusammenkommen, die so sind, wie du, Salome, sie beschrieben hast. Sie sind aber meines Erachtens rar. Sehr rar. ;)


Man versteckt sich hinter Sonnenbrillen, schicker Kleidung und gesellschaftlich bekommt man Massen an high society Geschichten mit (egal ob Print oder Fernsehen/Internet)

Ich denke auch, dass man sich hinter diversem Emanzengequatsche versteckt. Ich frage mich nämlich, wie so etwas reflektiert werden kann, wenn es dafür gar keine Plattform gibt, bei der man sich darüber austauschen könnte. Die Schule? Die meisten LehrerInnen machen einen weiten Bogen um gesellschaftliche Prozesse und Veränderungen.
Freunde? Selbst gefangen und aufgewachsen in einer oberflächlichen Gesellschaftsethik, die aus dem Konsum eine Religion erschaffen und sich um die Aufklärung und Mündigkeit gebracht hat. Deren Kritik an dieser Gesellschaft sind meist nur mehr Lippenbekenntnisse, nur wenige schaffen es, diesem Druck Stand zu halten!

Aber was reg ich mich eigentlich hier auf.... :undweg:
 
natürlich, salome, da hast du schon recht - ich denk mir ja auch, dass es für die beiden schon irgendwie passen wird.
ich bin von meiner mutter sehr sehr emanzipiert erzogen worden (lass dir ja nix gefallen und lass dich ja nicht unterdrücken etc.), ich war auch ne zeit lang (in jüngeren jahren) so drauf. für mich ist das am ende der falsche weg, vielleicht auch weil ich gesehen hab, wohin das mitunter führen kann.....und wie du für dich sagst - mir wär's auch zu kompliziert :)

Emanzipation von tradierten Rollenbildern ist das Eine. Organisation des privaten Lebens und Zusammenlebens das Andere. Und möglicherweise reagierst du wie zahlreiche der jüngeren Frauen auch: das scheinbar richtig und gut gemeinte zu leben, sich einzufügen - und der Elterngeneration den "postmodernen Konservatismus" zu präsentieren. Lebensformen, die man überwunden wähnte.
Wohin führt es denn??

Das dritte ist rechtliche, politische und wirtschaftliche Gleichberechtigung.

Die reaktionären Beharrungskräfte haben mehr denn je Oberwasser. Und mit der (bewussten ?) Mit der argumentativen Vermengung klar zu unterscheidender Lebensbereiche, den neuerdings allerorten entstehenden Gejammeres dass den Buben die Männer in den Erziehungsfunktionen fehlen (und sie darum so orientierungslos und waschlappig seien), wird die Restauration vorangetrieben.

Kein Zufall, dass es jemanden eingefallen ist, ein Männer-Staatssekretariat zu erfinden.... kein Zufall, dass die andere Seite nicht müde wird, "Familie" zu desavouieren und Frauen in die wirtschaftliche Abhängigkeit des Erwerbslebens zu drängen....

Beziehungen scheitern am ehesten an den Bildern in den Köpfen. Bildern vom Leben und Lebensformen und sozialen und Geschlechterrollen. Freiheit kann ich das alles nicht nennen.
 
Beziehungen scheitern am ehesten an den Bildern in den Köpfen. Bildern vom Leben und Lebensformen und sozialen und Geschlechterrollen. Freiheit kann ich das alles nicht nennen.

Wobei das noch nicht das Drama an sich ist. Wir sind halt alle Lernende ;)

ansonsten :daumen:
 
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