Ist doch schon ein schönes Stück Freiheit das man nicht jedem gefallen muß.
Ich glaube ich bin tolerant, aber nicht weltentfremdet.
Auch ich sehe es als Bestandteil von "Freiheit", meine eigene Meinung nicht nur für mich im stillen Kämmerlein haben zu dürfen, sonder diese ggf. auch kundtun zu dürfen. Jedoch ohne deswegen gleich als rückständig, intolerant oder was auch immer abgetan zu werden, nur weil diese vielleicht nicht dem Mainstream entspricht, und dahin entwickelt es sich aber mMn die letzten Jahre, daß man kosmopolit und tolerant sein muß, selbst wenn die Situation anderes erfordern würde...
Erst letztens hat uns eine Geschäftspartnerin darauf hingewiesen, daß in unserem Bericht in irgendeinem Satz von "unseren Technikern" die Rede war, und wir die -innen vergessen hätten... Leicht süffisante Antwort von meinem Chef: "Da waren keine Frauen daran beteiligt, das waren alles Männer..." Punkt.
Es war jedoch nicht der Hinweis an sich, sondern vielmehr die Art, wie besagte Partnerin beinahe empört darauf hingewiesen hat, wo wir uns dachten: "Und das ist ihre einzige Sorge?... Kommt es nicht vielmehr auf den Inhalt an, als auf irgendeine Formulierung, die zufällig in dem Fall sogar falsch gewesen wäre?..."
Genauso stellt sich mir alles auf, wenn irgendeiner daherschwafelt, daß wir gegenüber den Juden eine "historische Verantwortung haben" und sie mit Samthandschuhen angreifen, um nur ja nicht anzuecken...
Wir haben eine
historische Schuld, das steht nicht zur Debatte, was damals abgelaufen ist, war absolut nicht in Ordnung, aber jetzt nach bald 70 Jahren muß man das unrühmliche Kapitel als mahnendes Negativbeispiel auch mal ruhen lassen können.
Mag sein, daß das jetzt politisch überhaupt nicht korrekt ist, und ich jetzt von einigen sogar geistig im braunen Eck angesiedelt werde, was mir jedoch insofern egal ist, da ich weiß, daß dem nicht so ist... Aber irgendwo muß es einmal aufhören, daß wir uns für die Taten der (Groß-)Elterngeneration verantwortlich sehen...