Danke für die vielen, meist wirklich ausführlichen und intensiven Antworten.
Inzwischen hat sich einiges getan.
Vor zwei Tagen, als wir morgens nebeneinander aufwachten, sagte sie mit trauriger Stimme unaufgefordert, es täte ihr Leid, was sie gesagt hätte.
Ich entgegnete ihr direkt, dass ich unser Gespräch nicht mehr aus dem Kopf bekäme und auch gerade darüber nachgedacht hätte, ließ aber auch nicht locker und wollte wissen, was genau sie meinte und warum sie es dennoch alles so gesagt hatte.
Ich muss eben einwerfen, dass sie bereits zwei mal in Japan war, einmal im Schüleraustauch, und dann ein paar Monate zusammen mit ihrem Ex. Also ein fremdes Land ist es für sie nicht mehr, wohl aber wirkt es eine große Anziehung auf sie aus und somit ist es für sie eine lang ersehnre und einmalige Chance, eine längere Zeit unter den (Zitat
"paradiesischen Umständen des Studiums" dort zu verbringen.
Das nur mal am Rande, um den starken Willen zu diesem Auslandssemester zu verdeutlichen.
Also zurück zum Punkt. Ich habe nachgehakt, was genau "in sie gefahren sei" - und sie entgegnete, sie habe Sturr auf ihrer Position beharrt, auch als sie merkte, dass sie sich damit etwas unglücklich ausgedrückt hatte. Es ist so, dass sie bereits mehrmals in ihrem Leben fremdgegangen ist; für sie das prägenste mal aber war, als sie ihrem ersten Freund, dem sie damals (Zitat
"naiv" ewige treue schwur, betrogen hatte. Seit dem glaubt sie nicht mehr an totale Aussagen wie "ich werde dir nicht fremdgehen". Sie ist, und das weiss ich, immernoch tief verletzt und von sich selbst - oder vielmehr von der Liebe - enttäuscht, und glaubt nicht mehr an das Absolute.
Natürlich: rational ist ihre Aussage immernoch. Sie sezte es damit gleich, dass sie auch nicht ausschließen kann, in volltrunkenem Zustand auf einer Party mit jemandem (ausser mir) rumzuknutschen. Das ist nichts, was sie wolle, aber da sie es schonmal erlebt hat, weiss sie, dass es nicht auszuschließen ist. Und so ist es auch mit dem Sex.
Ich denke, es ist zum großen Teil verletzter Stolz und Selbstenttäuschung, die sie dazu verleitete, es so zu überspitzen.
Was das andere angeht, das "Auseinander entwickeln" während einer halbjährigen räumlichen Trennung, da denke ich, dass ich entgegenwirken kann. Ausserdem habe ich ihr "angeboten", sollte es ihr nur um den Aufenthalt in Japan gehen, einen langen Urlaub mit ihr dort zu verbringen - nachdem sie von sich aus vorgeschlagen hat, zusammen dort hinzufahren und eine Weile gemeinsam dort zu verbringen.
Ich weiss, dass sie mich liebt. Daran habe ich keine Zweifel. Aber ich weiss nicht, wie ich reagieren würde, wenn sie heimlich Sex mit einem Fremden hat, oder besser gesagt, die "Regeln" der Treue bricht und es ungefragt tut.
Ich müsste jedes mal, wenn ich wieder mit ihr Sex habe davon ausgehen, dass sie mich mit ihm vergleicht, gerade an ihn denkt und lieber von ihm genommen werden würde. All sowas...