Geht tatsächlich nur

die Hälfte der Wiener arbeiten?
... Und wenn man dann noch Homeoffice miteinbezieht sind es derzeit vermutlich noch viel weniger die Arbeiten "gehen".

Genauso kann man alle abziehen die von Kapitalerträgen leben ohne dafür (regelmäßig) viel tun zu müssen.

Der Anteil der Arbeitslosen, Mindestsicherungsempfänger oder sonstiger Bezieher von sozialen Leistungen ist aber etwas ganz anderes und viel viel weniger als diese Zahlen vermuten lassen.

Dieser Anteil (an Leistungsbeziehern oder böse gesagt "Sozialhilfefällen") wäre aber die einzige Kennzahl die wirklich Aufschluss über die Arbeitslosensituation geben würde. Nur ist die, in ihrer Gesamtheit, wohl schwer zu erfassen oder wird zumindest meist nicht publiziert.
Abgesehen von diesen Fällen gibt es aber sehr viele Gründe und sehr viele Menschen die nicht berufstätig sind weil sie es nicht sein müssen. Und für die Wirtschaft ist dabei sowieso eher relevant was die Leute ausgeben, als was sie verdienen. Und solange Leute genug Geld zum Ausgeben haben und das auch tun ist es relativ gleich woher das Geld kommt oder ob und was sie dafür arbeiten.
 
die Hälfte der Wiener arbeiten?

:eek:

Nach einem entsprechenden Artikel der Krone ist das der Fall.
Sind sogar mehr als im ōsterreichischen Schnitt, und das obwohl in Wien, gemessen an der Gesamtbevōlkerung, die meisten Ausländer und Asylsuchenden leben.
Diese bōse Großstadt verbaut auch nur rund 85qm Verkehrsfläche pro Einwohner, das Burgenland über 700.

Nagt das jetzt ein wenig an Deinem Weltbild?
 
Ich hab mal vor einigen Jahren ein wenig recherchiert bez. Arbeitsoffensive für Menschen mit Behinderung und es ist schon bitter, was da abgeht. Es gibt nämlich kaum etwas für Menschen mit Behinderung. Denn alle Betroffenen, egal mit welcher Erkrankung/Behinderung werden gleich behandelt. Ich hoffe ja, dass vor allem das AMS durch die Pandemie gelernt hat, dass Arbeit und Arbeitsstrukturen anders sein können, sodass Menschen, die halt nicht laufen können oder halt nicht mobil sind - aber arbeitsfähig sind - arbeiten können. Österreich ist so verkrustet, dass einfach so viele kluge und motivierte Köpfe nicht zum Zug kommen.

Als ich noch beim AMS gemeldet war, musste ich denen erklären, was ich brauche. Ich hab alles selbst organisiert, aber ich bin ja kein Maßstab. Wer in Österreich chronisch krank, behindert oder sonst in irgend einer Weise eingeschränkt ist und arbeitslos ist, wird genau mit jenen in einen Topf geworfen, die nicht arbeiten wollen. Viele Behinderungen/Erkrankungen sieht man den Leuten halt auch nicht an, aber sie werden dann schnell mal als faul bezeichnet.
 
Sind sogar mehr als im ōsterreichischen Schnitt, und das obwohl in Wien, gemessen an der Gesamtbevōlkerung, die meisten Ausländer und Asylsuchenden leben.
Diese bōse Großstadt verbaut auch nur rund 85qm Verkehrsfläche pro Einwohner, das Burgenland über 700.

Nagt das jetzt ein wenig an Deinem Weltbild?


An meinem Weltbild nagst auch du nicht.:D

Den Artikel fand ich allerdings interessant.

Ich nahm fälschlich an, dass mehr Leute arbeiten.

Das erklärt allerdings gut, warum es immer weniger Nettosteuerzahler gibt.
 
Der Anteil der Arbeitslosen, Mindestsicherungsempfänger oder sonstiger Bezieher von sozialen Leistungen ist aber etwas ganz anderes und viel viel weniger als diese Zahlen vermuten lassen.

Da gibt es aber noch etwas dazwischen. Nämlich die geringfügig angestellten oder Teilzeitler die so wenig verdienen das sie zusätzlich noch Leistungen bekommen. Verdienen die z.B. 400€ im Monat bekommen sie die Differenz als Mindestsicherung.

Da hatte ich schon Fälle wo ich ehrlich sagen musste, wozu gehst du überhaupt arbeiten?

Meine Schwägerin arbeitete einmal bei einem Supermarkt wo sie erst 1200€ verdiente, danach wurde sie gekündigt. Vom AMS bekam sie ca. 900€.
Danach ging sie aber einen Job an wo sie 750€ verdient hat. Dazu musste sie aber noch 4 Tage in der Woche eine Stunde mit dem Auto fahren. Jause, Trinken, Treibstoff und schon werden aus den 750€ nur mehr 600€ im Monat. Wäre sie einfach daheim geblieben bis sie etwas besseres findet hätte sie wesentlich mehr Geld verdient. :)

Und da gibt es etliche Fälle, manchen ist es aber zu peinlich um Mindestsicherung anzusuchen weil es immer noch den Beigeschmack von Sozialhilfe hat.

Die eigentliche Gefahr sehe ich nicht in der starren Arbeitslosenzahl einer Statistik, sondern darin das Gehälter nicht mehr angemessen sind!

Auch die Mindestsicherung ist nicht der Böse, diese sollte eigentlich die Arbeiter welche weniger verdienen eher aufschrecken und ihnen verdeutlichen das ihre Arbeitgeber ein riesengroßer Verein von Saftsäcken sind die ihnen nur einen Sklavenlohn zahlen.

Vor einiger Zeit gab es in unserer Gemeinde ein großes Treffen der Firmenchefs mit Bürgermeister und diversen Geldsäcken die darüber sprachen wie man Perspektiven schaffen kann um die Arbeitslosenzahlen zu senken.

Ich habe mir den Mist von Ausbildung, besserer Integration, Förderungen vom AMS und vieles mehr ca. eine Stunde angehört und dann mal das Wort ergriffen und gefragt warum ihr nicht einfach mehr Gehalt zahlt?! Zum Glück hatte ich ein paar gute Beispiele von den Anwesenden Arbeitgebern weil ich immer brav den Klatsch an der Theke verfolge.

Chef XY der am meisten über fehlende Arbeiter klagte hatte im Vorjahr zusätzlich und unerwartet 400.000€ mit einem Großauftrag verdient und seinen Arbeitern den Lohn um keinen Cent erhöht oder eine Bonuszahlung gemacht. Dafür hat er jetzt einen neuen Pool und eine neue Harley Davidson.

Und bei all den anderen Firmen sah es nicht besser aus, vor allem jene die in der Krise noch Rekordumsätze machten verlangten mehr Auszubildende die bis zur LAP vom Staat bezahlt werden. Und ich kenne das System dahinter, die werden nach der LAP gekündigt und dann kommen die nächsten. Gratisarbeiter für Leute die ohnehin im Geld schwimmen.

Und solange solche Kotzbrocken die Arbeitgeberschafft dominieren wird sich auch keiner der überzeugten Langzeitarbeitslosen mehr für einen buchstäblichen Hungerlohn ausbeuten lassen.

Die paar die aus Lust und Laune nicht arbeiten gehen würden in einem Staat wie uns nicht weiter stören. Nur will man die Unwilligen welche einen fairen Lohn erwarten von dem sie auch gut leben können inzwischen durch den Import von Humankapital ersetzen. Nur ging auch der Plan bislang voll in die Hose, weil diese schnell merken das man hier mehr durch herumsitzen bekommt als in der eigenen Heimat. Und wer daheim nur eine Lehmhütte und eine Ziege hatte freut sich auch über eine Gemeindewohnung und Mindestsicherung.

Entweder werden die Gehälter in vielen Branchen erhöht oder man muss weiter auf Leute warten die sich zum Affen machen. Und wenn die Gewinne zu niedrig sind muss man sich eben besser beraten lassen.

Was bringt es 10 Tonnen Biofleisch anzubieten wenn davon 5 Tonnen im Müll landen weil es zu teuer ist? Nur um im Werbeplakat Bio zu platzieren? Wozu macht man Werbung mit Minderheiten wenn man Otto Normalbürger als Hauptkunden hat? Aus Angst vor Medienkritik? Wozu bietet man hässliche Fetzen in Auslagen an die kein normaler Mensch kauft? Um dann zu jammern das es auf Amazon tausend schönere Kleider gibt?

Und vom Klima und Umweltschutz fange ich gar nicht erst an. Glaubt wirklich jemand das man 32€ für minderwertigen Wasserlack zahlt wenn man per Internet noch hochwertigen Kunstharzlack für 12,90€ bekommt? Das sind Traumwelten die bald völlig zusammenbrechen und einen letzten Endes in das Minus führen. Siehe CCC, Adler etc.

Aber anstatt umzudenken und zu erkennen das die klassischen Strategien ohne Bio, Öko, Klimahumbug bei der Vermarktung allesamt besser und erfolgreicher waren bleibt man stur, erhöht weiter die Preise und vertreibt noch den letzten Kunden.
Was bleibt ist dann eine Schicht von Eliteklientel, der Rest kauft dann eben in China.

Inzwischen wäre es billiger wenn ich mir 10 Dosen Thunfisch einzeln, jedes in einem eigenen Paket per Amazon zuschicken lasse als wenn ich es im Billa, Lidl oder Spar hole! Und auch hier ist Amazon nicht der Böse! Sondern der Supermarkt der durch Millionenaufwände "klimaneutral" ist während die Angestellten jeden Cent umdrehen.

Und mit so einem Konzept wird man nicht überleben und es werden noch wesentlich mehr Arbeitslose erzeugt bis der Puff zusammenbricht oder man wieder mit dem Geist der 60 Jahre loslegt um jede Thematik zumindest im eigenen Lande oder heutzutage in der EU zu dominieren indem man es besser und nicht schlechter als die Konkurrenz macht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Entweder werden die Gehälter in vielen Branchen erhöht oder man muss weiter auf Leute warten die sich zum Affen machen. Und wenn die Gewinne zu niedrig sind muss man sich eben besser beraten lassen.
Ich glaube Gehaltserhöhungen sind nur ein Faktor der Arbeit attraktiver machen könnte. Und vielleicht gar nicht der größte.

Arbeitsbedingungen, Freiheiten, Karrieremoglichkeiten, Ausbildungschancen, Zeiteinteilung, Anerkennung oder Würdigung (sowohl in der Arbeit als auch außerhalb, gesellschaftlich)...

Es gäbe sehr viele Drehschrauben an denen man drehen müsste oder könnte um unattraktive Arbeit attraktiver zu machen.

Das systematische Problem bleibt aber und wird jetzt mit den Jahren immer schlimmer werden:
Automatisierung und eine LAWINE von Arbeitsplätzen die sich reduzieren werden. Die verbliebenen Jobs werden tendenziell höhere Bildung und Qualifikation verlangen.

Aber eine gewisse Quote von Arbeitslosen, Unqualifizierten oder einfach überschüssigen Arbeitssuchenden die keine reale Aussicht auf einen Job haben wird sich die nächsten Jahrzehnte etablieren. Und irgendwas müssen wir, als Gesellschaft, als Sozialsystem, als Staat oder als Menschheit uns überlegen wie wir damit umgehen.

Ich seh da so ein Spektrum an Möglichkeiten von Vernichtungslager bis Bedingungsloses Grundeinkommen.

Wo ich aber sicher bin ist dass der Prozentsatz der Arbeiter und Steuerzahler noch weiter absinken wird die nächsten Jahre und gar Jahrzehnte und dass wir dafür Lösungen brauchen die unser derzeitiges politisches und wirtschaftliches System so nicht bereithält oder hergibt.

Einfach mehr Gehalt zahlen ist es vermutlich nicht! Vielleicht hilft das einzelnen Betrieben oder Branchen mehr MA zu finden. Aber mehr als ein Pflaster auf eine offene, infizierte Wunde die der Arbeitsmarkt ist wäre das halt nicht.
 
Ich glaube Gehaltserhöhungen sind nur ein Faktor der Arbeit attraktiver machen könnte. Und vielleicht gar nicht der größte.

Arbeitsbedingungen, Freiheiten, Karrieremoglichkeiten, Ausbildungschancen, Zeiteinteilung, Anerkennung oder Würdigung (sowohl in der Arbeit als auch außerhalb, gesellschaftlich)...

Es gäbe sehr viele Drehschrauben an denen man drehen müsste oder könnte um unattraktive Arbeit attraktiver zu machen.

Das systematische Problem bleibt aber und wird jetzt mit den Jahren immer schlimmer werden:
Automatisierung und eine LAWINE von Arbeitsplätzen die sich reduzieren werden. Die verbliebenen Jobs werden tendenziell höhere Bildung und Qualifikation verlangen.

Aber eine gewisse Quote von Arbeitslosen, Unqualifizierten oder einfach überschüssigen Arbeitssuchenden die keine reale Aussicht auf einen Job haben wird sich die nächsten Jahrzehnte etablieren. Und irgendwas müssen wir, als Gesellschaft, als Sozialsystem, als Staat oder als Menschheit uns überlegen wie wir damit umgehen.

Ich seh da so ein Spektrum an Möglichkeiten von Vernichtungslager bis Bedingungsloses Grundeinkommen.

Wo ich aber sicher bin ist dass der Prozentsatz der Arbeiter und Steuerzahler noch weiter absinken wird die nächsten Jahre und gar Jahrzehnte und dass wir dafür Lösungen brauchen die unser derzeitiges politisches und wirtschaftliches System so nicht bereithält oder hergibt.

Einfach mehr Gehalt zahlen ist es vermutlich nicht! Vielleicht hilft das einzelnen Betrieben oder Branchen mehr MA zu finden. Aber mehr als ein Pflaster auf eine offene, infizierte Wunde die der Arbeitsmarkt ist wäre das halt nicht.

Gehaltserhöhungen sind zweischneidig, da sie auch alle Dienstleistungen und Waren verteuern.

2.000 Netto für die Supermarktkassierin zahlt der Kunde, nicht die Supermarktkette.

Danach gallopiert die Inflation.
 
Gehaltserhöhungen sind zweischneidig, da sie auch alle Dienstleistungen und Waren verteuern.

2.000 Netto für die Supermarktkassierin zahlt der Kunde, nicht die Supermarktkette.

Danach gallopiert die Inflation.

Womit sich auch wieder vermehrt Mieter für überteuerte Wohnungen finden und die Mieten angepasst werden. :mrgreen:
 
Gehaltserhöhungen sind zweischneidig, da sie auch alle Dienstleistungen und Waren verteuern.

2.000 Netto für die Supermarktkassierin zahlt der Kunde, nicht die Supermarktkette.

Danach gallopiert die Inflation.
Das Problem dabei ist soetwas:
Chef XY der am meisten über fehlende Arbeiter klagte hatte im Vorjahr zusätzlich und unerwartet 400.000€ mit einem Großauftrag verdient und seinen Arbeitern den Lohn um keinen Cent erhöht oder eine Bonuszahlung gemacht. Dafür hat er jetzt einen neuen Pool und eine neue Harley Davidson.
... Die Firmen müssten solche Gehaltserhöhungen also oft gar nicht an die Kunden weitergeben sondern nur intern anders verteilen (weniger in der Chefetage, mehr für alle anderen) oder einen geringeren Reingewinn hinnehmen.

Natürlich wird kaum ein Chef (oder ein Mensch allgemein) freiwillig auf den eigenen Profit zugunsten anderer verzichten.

Aber das Problem dass @Mitglied #506400 da oben angesprochen hat, halte ich doch für ein zentrales unserer Wirtschaft!

Genauso wie die daraus resultierende Überzeugung dass Mehrkosten GRUNDSÄTZLICH die Kunden, die Mitarbeiter (in Form von Arbeitsplätzen) oder der Staat (in Form von Förderungen) zu tragen hat.

... Siehe die Skandale bzw Nachrichten ("Skandale" waren ja etwas Unerwartetes) über Betriebe die fleißig Managerboni auszahlen während sie ebenso fleißig Coronahilfen beantragen und nutzen und ihre Mitarbeiter entlassen oder in Kurzarbeit schicken.

Grundsätzlich hast du natürlich schon Recht! In der Praxis trägt jede Preiserhöhung der Kunde. Aber das ist eher ein Problem das man sich genauer ansehen sollte als eine Tatsache oder wirtschaftliche Notwendigkeit.
 
Natürlich wird kaum ein Chef (oder ein Mensch allgemein) freiwillig auf den eigenen Profit zugunsten anderer verzichten.
Ich kenne es auch anders. Ich habe 17 Jahre in einer Firma gearbeitet, da wurden am Jahresende Prämien ausgezahlt, und das nicht zu knapp.
Von solchen Firmen kenne ich mehr als genug.

Ich bin aber noch immer davon überzeugt, das man mit mehr Geld nur bedingt Menschen in Arbeitsverhältnissen halten kann. Wahrscheinlich sind eher die Arbeitsbedingungen, flexible Arbeitszeiten und ein angenehmes Umfeld ausschlaggebend. Das Problem ist jedoch, das solche Jobs in der Realität kaum vorhanden sind.

Ich kenne z.B. dutzende Menschen aus der Betreuung für Menschen mit Behinderung. Die sind entweder weg aus dem Job oder denken darüber nach aufzuhören. Die kannst auch mit Geld nicht halten. Die können einfach nicht mehr. Und solche Umstände kann man auf 1000te Jobs in Österreich umlegen. Wenn die Arbeit zur Belastung wird (psychisch oder physisch), kehren Menschen nicht mehr in den Beruf zurück.

Menschen wollen einen gewisse Befriedigung in ihrer Arbeit erfahren, wenn dem nicht so ist, dann wird es schwierig.
 
In einigen Jahren wird es ganz anders aussehen. Momentan beflügelt die Pandemie den Arbeitsmarkt. Spätestens wenn Industrie 4 0 sich etabliert hat, werden noch weniger in einem Arbeitsverhältnis sein.
 
Wenn du den Job gerne machst sicher. Für viele Menschen ist Arbeit ein notwendiges Übel..........was ich übrigens auch verstehen kann.
eh, die Balance dazwischen ist es halt. wenn ich was tolles produziere, das andere Menschen glücklich macht, hat das aber zb auch seinen Wert. oder eine Straße baue, auf der dann andere (oder ich selbst) Jahrzehnte lang fahren. ich hab das Gefühl, die Menschen verlernen immer mehr, den Wert der/ihrer Arbeit zu schätzen. deswegen finde es so viele auch okay, lieber daheim zu bleiben.
 
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