Dann müßte man Alkohol ganz und gänzlich verbieten. Nur so käme ein Mensch nicht mehr in Versuchung. Wird's net spielen. Man kann Menschen dazu befähigen, mit Probleme umzugehen. Nur so funktioniert die heutige Gesellschaft.
Ich habe gesagt, ich finde es wenig zielführend einem Alkoholsüchtigen mit Absicht eine Flasche Alkohol vor die Nase zu stellen.
Das hat überhaupt nichts damit zu tun, ob Alkohol generell verboten werden sollte oder nicht. Wenn ich jemand mit Absicht welchen vor die Nase stelle, werde ich ihn kaum dazu befähigen, besser mit seinem Problemen umzugehen. Man kann auch im Wasser ertrinken, trotzdem ist es nicht verboten. Es geht also nicht um die Sache an sich, sondern wie man damit umgeht.
Ja, kann man. Dafür gibt's Gesetze. Und es gibt viele Beziehungen, die BDSM nicht als Spiel sondern als Realität leben. Wo setzt Du da die Grenze an? Bei Tätowierungen? Bei Bodymodificationen?
Das ist die ewig gleiche Diskussion, in der es eigentlich nur um Moral geht. Und die ist relativ ...
Ich persönlich glaube weder, daß das lebbar ist, noch, daß das auf Dauer gut geht. Jetzt werden manche sagen "consensual" - ich denke, man kann einen Menschen soweit brechen, daß alles consensual wird.
Du gehst in Deiner Argumentation davon aus, daß Moneyslavery automatisch schlecht ist. Ich sehe das neutral. Ist eine Praktik wie jede andere auch. Per se weder gut noch schlecht.
Dann hast Du mich falsch verstanden, denn daß es automatisch schlecht ist, habe ich so nicht geschrieben. Ich habe nur geschrieben, daß ich die Chance, daß etwas Produktives daraus entsteht aufgrund der Rahmenbedingungen für sehr gering einschätze. Das hängt halt vom Verantwortungsbewußtsein der handelnden Personen ab.
Das trifft auf alle virtuellen BDSM Spielarten zu. Und wenn zwei sich gefunden haben und zufrieden sind, wer sind wir, die wir darüber urteilen können?
Das ist eben genau der Punkt. Nur weil 2 augenblicklich damit zufrieden sind, heißt das nicht, daß es für sie auch gesund ist.
Wenn ich z.B. eine Freundin oder einen Freund in einer solchen Beziehung sehe und sonnenklar ist, daß sie ihr/ihm schadet, werde ich den Teufel tun, und darüber nicht urteilen bzw. zusehen, wie er/sie vor die Hunde geht. Ob eine Intervention etwas bringen würde, steht auf einem anderen Blatt. Toleranz ist ja schön und gut, nur im übertriebenen Ausmaß dient sie leider manchmal auch dazu, Dinge zu kultivieren, die nicht ok sind.
Das soll er es einfach nicht in der Realität tun. Du unterstellst Menschen, sie hätten keinen freien Willen. Ich bin der Meinung, daß die allermeisten diesen freien Willen haben und auch danach entscheiden können. Den paar ganz wenigen Promille, deren Neigung Krankheitswert haben, denen muß ihr Umfeld helfen. Mit Verboten oder moralischen Apellen hilft man diesen Menschen sicherlich nicht.
Natürlich denke ich, daß Menschen einen freien Willen haben. Nur diesen kann man auch gezielt brechen oder manipulieren. Wenn jemand im Hormonrausch einen Schuldnervertrag unterschreibt oder vor der Alternative zahlen oder Veröffentlichung peinlicher Bilder steht, dann hat das m.M. nach nicht mehr sehr viel mit freier Willensentscheidung zu tun. Dazu muß er nicht unbedingt pathologisch krank sein - es gibt auch viele Leute, die sich ohne Not in eine Schuldenfalle stürzen, obwohl sie das eigentlich nicht wollten.
Ob Verbote oder die Moralkeule helfen sei dahingestellt - für mich ist aber schon noch ein Unterschied, ob ich sage "macht alle, was ihr wollt, es ist mir egal" oder meine Einwände dazu klar zum Ausdruck bringe - dazu muß ich ja nicht gleich keine Verbote erlassen oder die Moralkeule schwingen.