Das bin ich!
komm niemals zu spät !
Ein Pfarrer wurde zum 25. Jahrestag seines Dienstantritts in der Gemeinde
mit einem Bankett geehrt. Fast alle geladenen Gäste waren gekommen. So
beschloss der Pfarrer, zur Begrüßung ein paar Worte zu
sagen:
"Ihr versteht doch", begann er, "das Siegel des Beichtgeheimnisses kann
niemals gebrochen werden. Ich erzähle euch aber von meinem ersten Eindruck
von der Pfarre, den ich durch die erste Beichte, die ich hier abnahm, bekam.
Ich kann euch nur so ganz allgemein darüber erzählen. Als ich hier ankam,
dachte ich, dass mir ein ganz schrecklicher Ort zugeteilt worden sei.
Die
allererste Person, die meinen Beichtstuhl betrat erzählte mir, wie er einen
Fernseher gestohlen hatte und wie er, als ihn die Polizei stoppte, fast den
Polizisten ermordet habe. Außerdem erzählte er mir, er habe von seinen
Eltern Geld gestohlen, am Arbeitsplatz Geld unterschlagen, eine Affäre mit
der Frau seines Chefs und seine Schwester mit einer Geschlechtskrankheit
angesteckt. Ich war entsetzt. Aber die Tage vergingen und ich erkannte, dass
nicht alle meine Schäfchen so waren und dass ich doch in eine ausgezeichnete
Pfarre voll von verständnisvollen und liebevollen Menschen gekommen war."
Gerade als der Pfarrer mit seinen Ausführungen zu Ende gekommen war, traf
der Bürgermeister ein, mit wortreichen Entschuldigungen für sein zu spät
kommen. Sofort begann er mit seiner Rede:
"Ich werde niemals den Tag vergessen, an dem unser hochwürdiger Herr Pfarrer
in der Pfarre eintraf", sagte der Politiker, "ja, ich hatte sogar die Ehre,
der Erste zu sein, der bei ihm die Beichte ablegte."
Und die Moral von der Geschichte: Komm niemals zu spät !