Hobbyhuren und unliebsame Polizeikontakte

Ein Escort-Betreiber, Bordellbesitzer, Vermieter, Chauffeur, ... könnte sich ja auch als "Sexworker" verstehen - das ist er aber im Sinn dieser Abgrenzung eben nicht.

Ja, ich sehe immer mehr, zu welcher Berufsgruppe Du gehörst und warum das Rad nicht zum Stillstand kommt hier.
Jetzt stellt sich die Frage ob promoviert oder nicht...
 
@Nedul, du zitierst eine Untersuchung des Wiener Gesundheitsamts aus dem Jahre Schnee, in dem zur Rechtfertigung der Zwangsuntersuchungen (mit Vorführungen der Frauen in Handschellen) behauptet wird, dass Kontrollprostituierte gesünder seien, als Geheimprostituierte. Abgesehen davon, dass bei seriösen Publikationen die Interessen am Ergebnis offen zu legen wären: Was und wer ist denn wirklich untersucht worden? Nur gewisse Geschlechtskrankheiten wurden und werden untersucht - was bei manchen Frauen dazu geführt hat, die regelmäßigen Krebsabstriche zu versäumen, weil sie geglaubt haben, das sein beim Gesundheitsamt inklusive -> Resultat spät entdeckter Krebs. Bei den Kontrollprostituierten wurden weiter nicht die Frauen untersucht, die selber merkten, dass sie krank waren -> melden sich auf Urlaub. Bei den "Geheimprostituierten" wurden nur jene untersucht, die z.B. am Drogenstrich aufgegriffen wurden -> keine repräsentative Stichprobe.
 
@Lycisca

ich weiss eh - für dich zählt nur deine meinung .
das sind fakten die kannst du nicht so einfach vom tisch wischen


für dich zählt nur deine meinung deswegen musst du dich auch selbst zitieren
hoffentlich glaubts du das auch was du das schreibst.

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also geh ich davon aus dass du nicht wahrhaben willst was dort steht .
 
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@nedul: Damit nicht täglich das Murmeltier grüßt (Copyright @badmanu) und ich auch etwas anderes zitiere, unten ein Ausschnitt aus dem Artikel Sex-work harm reduction von Michael L. Rekart (Vancouver) in Lancet 366/2005. Im Unterschied zur von dir zitierten Broschüre des Wiener Gesundheitsamts handelt es sich bei Lancet um ein internationales Top-Journal.

Prostitution, or some aspect of it such as soliciting, is illegal in many countries, but the law is an ineffective means of eliminating its negative aspects, often resulting in the criminalisation of sex workers [Zitate]. Even if prostitution is not illegal, sex workers can be treated as criminals [Zitate]. Criminalisation leads to violence; police harassment; increased HIV and STI risk; reduced access to services; psychological disease; drug use; poor self-esteem; loss of family and friends; work-related mortality; and restrictions on travel, employment, housing, and parenting.
[...]
The health-care system can treat sex workers like criminals, which affects access to services and health education and leads to raised rates of HIV, STIs, hepatitis, disability, and death [Zitate]. Mandatory HIV testing is an example.​

Laut diesem Artikel ist die Pflichtuntersuchung eine faktische Kriminalisierung ("treats like criminals") von Sexworkern (letzter Satz) und eine solche Politik hat menschenrechtlich relevante negative Auswirkungen, die im ersten Absatz angeführt werden. Im Hinblick auf die Human Rights Based Approaches der Vereinten Nationen finden sich solche Positionen auch bei WHO/UNAIDS.

Wenn wir schon zitieren: Ein Mitposter, der eigentlich immer die Gegenposition von mir vertritt, hat mich per PN auf einen Artikel im Presse Panorama vom 16.12.2008 aufmerksam gemacht (Rech, Traum und Wirklichkeit), wo die Rechtsanwaltskammer Wien das übertriebene Sicherheitsdenken anprangert; unten sind ein paar Ausschnitte:

Gerade in der Handhabung von Freiheit und Sicherheit offenbart sich eine irritierend repressive Vorgehensweise. [...] das Recht auf Freiheit und Privatsphäre verliert immer mehr an Gewicht. Übermächtig steht ihnen das Recht auf Sicherheit
gegenüber. Diesem Grundrecht hat sich alles unterzuordnen. [...] Das Gros der Politiker scheint diese Grundrechtseinschränkungen nicht zu kümmern. Der Populismus spricht eben eine andere Sprache. Die Rechtsanwaltschaft (be)kümmert es sehr wohl. [...] Nur von Grund- und Freiheitsrechten zu sprechen und jedes Jahr den Tag der Menschenrechte zu feiern ist zu wenig. Sonst sind die im 19. Jahrhundert blutig erkämpften Staats- und Grundrechte bald nur mehr ein Traum.​

Die Diskussion in diesem und anderen Threads im EF belegt diese von der RAK konstantierte Entwicklung. Denn verfolgt man die Diskussionen im EF, auch im Gesundheitsthread, sehen viele User den Sinn der Zwangsuntersuchungen in der Erhöhung der Sicherheit für Freier, die kein Kondom verwenden wollen. Diesen Männern (die einen der größten Threads im EF bevölkern) soll der Staat offenbar gesundes "Fickfleisch" zuführen. Dass die dazu geschaffene Registrierung mit zunehmend repressiven Polizeimaßnahmen durchgesetzt wird, wird offenbar von vielen hier mit Genugtuung zur Kenntnis genommen. Frauen, die sich nicht auf diese Weise wie Objekte behandeln lassen wollen, sollen unter Verletzung ihrer Privatsphäre ausgeforscht werden - offenbar nach dem Motto, "geschieht ihnen Recht", hätten sie sich registriert.

Was die RAK von der Politik bemerkt ist demnach genauso unter den Usern des EF zu beobachten: Verletzungen von Menschenrechten in Österreich bekümmern nur wenige, weil sich kaum jemand im Klaren ist, was Menschenrechte sind - z.B. das Recht auf Privatleben oder das Recht auf freie Meinungsäusserung: Auch wer nichts zu verbergen hat, hat ein Recht, unbeobachtet zu bleiben. Sollte es z.B. nicht weitehin erlaubt sein, dass User unter Nicks im EF mitschreiben, statt gesetzlich vorzuschreiben, den Klarnamen zu verwenden, der mittels Ausweiskopie im Profil zu verifizieren wäre? Und wer etwas zu verbergen hat, hat dieses Recht auch, solange nicht wirklich gravierende Umstände dagegen sprechen.
 
Irgendwie muss das Problem gehandhabt werden - einfach so zu tun als ob nichts wäre kann nicht die Lösung sein.
aber das betrifft nur professionelle die gemeldet sind, deswegen komm ich damit nicht klar dass du stellvertretend für diese gruppe redest.
 
... das betrifft nur professionelle die gemeldet sind, deswegen komm ich damit nicht klar dass du stellvertretend für diese gruppe redest.

Sehe ich nicht so. Wer einen Missstand anprangert ist m.M.n unwesentlich, Hauptsache er wird es. Und jemand mit rechtlichen Wissen ist sicher besser geeignet als eine "normale" SW. Bzgl. der Zwangsuntersuchung habe ich selbst meine Meinung geändert und betrachte selbige als eine solchen Missstand.
 
Sehe ich nicht so.
Bei den Untersuchungen sehe ich es auch nicht so, da liegt in der Tat sehr viel sehr im argen, das schleunigst auch von der gesetzlichen Grundlage her geändert gehört. Die Kontrolluntersuchungen gehören aber meiner Meinung nicht ersatzlos abgeschafft, sondern wären einfach von der Behörde auszulagern, und an die niedergelassenen Gynäkologen (bei freier Wahl durch die Prostituierten) übergeben.

Dass die Threaderstellerin mit der Untersuchung auch gleich die Registrierung abschaffen will, ist verständlich, sie will ja jede Kontrolle über ihre Tätigkeit verhindern.

Dies über die Menschenrechte zu versuchen, stellt in meinen Augen einen Missbrauch dar. In einem anderen Thread im Forum kann man schon lesen, dass auch das Verbot der Konsumation von Kinderpornographie eine menschenrechtswidrige Einschränkung der persönlichen Freiheit darstellt. Da wie dort geht es aber nicht um Menschenrechte, sondern nur darum, dubiose Umtriebe der Kontrolle der Behörden zu entziehen.
 
Na wenn sich unser Staat von illegalen Prostituierten die dabei erwischt werden wenn sie die Beine für Geld breit machen in die Knie zwingen lässt, dann können wir gleich alle Gesetze abschaffen, weil dann kann selbst der Drogensüchtige vom Wiener Karlsplatz klagen..
 
Na wenn sich unser Staat von illegalen Prostituierten die dabei erwischt werden ... in Knie zwingen lässt

Gesetzt dem Fall Lycisca bekommt Recht, dann wurde der Staat ned von ihr in die Knie gezwungen, sondern Sie war im Recht und der Staat muß tun was seine Aufgabe ist, nämlich dafür zu sorgen das geltendes Recht von seinen Organen befolgt wird. Und je mehr ich in dem Thread mitlese, umso mehr bin ich gespannt auf den Ausgang der Sache. Denn langsam bekomm ich auch den Einddruck, das in ihrem Fall mit Kanonen auf Spatzen geschossen wurde.

weil dann kann selbst der Drogensüchtige vom Wiener Karlsplatz klagen..

Und auch für die Junkies gelten Menschen- und alle anderen Rechte! Und das ist auch richtig so, ob's dir nun recht ist oder ned ... ;)
 
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Und auch für die Junkies gelten Menschen- und alle anderen Rechte! Und das ist auch richtig so, ob's dir nun Recht ist oder ned ... ;)

Und natürlich auch für Waffenbesitzer, die sich dann auch gern wie in den Usa mal in ein Taxi setzen und den Fahrer abknallen ...
Aber Hauptsache die Menschenrechte des Mörders wurden nicht verletzt, richtig? :)
 
Und natürlich auch für Waffenbesitzer

Rischtisch, auch die haben die selben Rechte wie alle anderen. Und ausserdem: :lehrer: Waffenbesitzer sind ja ned automatisch gleich Mörder, oder?

die sich dann auch gern wie in den Usa mal in ein Taxi setzen und den Fahrer abknallen ...

Deswegen finde ich's auch richtig das bei uns ned jeder 'ne Waffe bekommen kann.

Aber Hauptsache die Menschenrechte des Mörders wurden nicht verletzt, richtig? :)

Du verwechselst da anscheinend Äpfel mit Birnen ... ;) Bestrafung ist die eine Sache, seine Rechte 'ne andere. Und auch wenn ich in dem Fall dafür wäre das mein Killer auch abg'murkst wird wär's ned richtig, weil es eben Prinzip unseres Rechtsstaates ist das jeder Rechte hat. Ich hab dann zum Bsp. das Recht das er eing'sperrt wird. Zugegeben, hilft mir in dem Fall auch nimma wirklich weiter. Aber da mir diverse Rechte mehr Vorteile bringen, die Wahrscheinlichkeit das mich einer niederknallt hingegen eher gering ist, kann ich mit den Rechten meines fiktiven Mörder auch ganz gut leben ... ;)

Ahjo PS: Du willst aber mit deinem Beitrag eh ned Huren und Junkies auf eine Stufe mit Mördern setzen, oder ... ???
 
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Wie schließt Du die Lücken, wenn sie bewusst ausgenutzt werden, Tom?
 
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Wie schließt Du die Lücken, wenn sie bewusst ausgenutzt werden, Tom?

Bei groben G'schichten wie Drogen, Menschenhandel etc. mit allen Arten von verdeckten Ermittlungen, Lauschangriff und was sonst halt noch alles so gibt. Und Kleingrabbler a'la Hobbyprostituierte etc. fallen für mich in die selbe Kategorie wie der nette Pfuscher von nebenan. Fallens zufällig in ne Kontrolle rein, OK, Strafe muß sein. Aber extra 'nen Grossangriff fahren halt ich eher für unzweckmässig.

San halt auch ein Teil der Schattenwirtschaft welcher ja Tradition in unseren Landen hat. Wenn jedes Häusl von 'nen Finanzbeamten, welches mit Hilfe von Pfuschern errichtet wurde umfallen würde, dann hätt ma einige Obdachlose mehr ... :mrgreen:
 
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Rischtisch, auch die haben die selben Rechte wie alle anderen. Und ausserdem: :lehrer: Waffenbesitzer sind ja ned automatisch gleich Mörder, oder?

Das nicht, aber wennst im Supermarkt eine Pumpgun kaufen kannst weil sich der liebe Möchtegern-Waffenbesitzer sonst in seinen Menschenrechten verletzt fühlt kannst davon ausgehen, dass die Mordrate drastisch ansteigt..

Deswegen finde ich's auch richtig das bei uns ned jeder 'ne Waffe bekommen kann.

Tja, eigendlich ein Fall für den EMRK, eindeutige Verletzung gegen die Menschenrechte, oder wieso solls in dem Fall anders sein?

Du verwechselst da anscheinend Äpfel mit Birnen ... ;)

In meinem Obstsalat heut Morgen war beides drin, hab aber durchaus den Unterschied gschmeckt :mrgreen:

Bestrafung ist die eine Sache, seine Rechte 'ne andere. Und auch wenn ich in dem Fall dafür wäre das mein Killer auch abg'murkst wird wär's ned richtig, weil es eben Prinzip unseres Rechtsstaates ist das jeder Rechte hat.

Du, das hab ich so auch nicht gesagt. Geht ja nur drum wenn hier schon alles unter Menschenrechte fällt, dann ja wohl auch, dass der brave Mehmet sich mit geladener Waffe, kurz zuvor beim Händler des Vertrauens um die Ecke erworben in dein Taxi setzt.

Ich hab dann zum Bsp. das Recht das er eing'sperrt wird. Zugegeben, hilft mir in dem Fall auch nimma wirklich weiter.

Da hast du recht, aber hauptsache Mehmet durfte seine Waffe kaufen.

Aber da mir diverse Rechte mehr Vorteile bringen, die Wahrscheinlichkeit das mich einer niederknallt hingegen eher gering ist, kann ich mit den Rechten meines fiktiven Mörder auch ganz gut leben ... ;)

Na ist doch schön, dass du das so locker siehst. Können wir ja auch gleich alle anderen Gesetze abschaffen und im Chaos leben, kann doch jeder kommen, dass irgendwas gegen seine Menschenrechte verstößt.

Ahjo PS: Du willst aber mit deinem Beitrag eh ned Huren und Junkies auf eine Stufe mit Mördern setzen, oder ... ???

Nein, aber in jedem der drei Fälle gehts um Menschenrechte ...
 
oder wieso solls in dem Fall anders sein?
Anders als wo?
Wie kommst Du drauf, dass es ein Menschenrecht sei, eine Waffe zu tragen? Wo steht das geschrieben?

Und auf was läuft Dein Argument überhaupt hinaus? Grund- und Menschenrechte brauchen wir nicht, denn wenn sich jeder immer auf die Menschenrechte berufen kann, ist es aus mit Recht und Ordnung?
 
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