ich seh da abgesehen von einer verwechslung kein problem in der amtshandlung - schließlich hast du durch deine überbordende freundlichkeit mehr zur eskalation, als zur aufklärung beigetragen, obwohl du im gegensatz zu den zivilpolizisten gewusst hast, wie die sachlage tatsächlich aussieht
Naja ...... ganz so ist es ned. Ich kann von Polizeibeamten, ob uniformiert oder zivil, sehr wohl verlangen, dass man respektvoll und höflich mit mir spricht. Auch, wenn man glaubt, mich verdächtigen zu müssen, und auch im Stuwer-Viertel.
Mich wundert in dem Zusammenhang nur, dass ich mit der Polizei niemals Probleme habe, und ich hoffe, dass es nicht nur daran liegt, dass ich in einem Polizeibeamten ganz nüchtern einen Menschen sehe, der seinen Job macht. Vielleicht liegt's ja auch daran, dass ich einigermaßen seriös aussehe, oder auch daran, dass ich furchtbar höflich aber auch sehr bestimmt sein kann, wenn ich glaube, dass man nicht höflich genug mit mir spricht.
Wenn ein Polizist glaubt, mich mit "Du" anreden zu müssen, dann entsteht leicht folgender Dialog:
Ich: Entschuldigen ...... das Alter ..... ich kann mich jetzt gar ned erinnern .... kennen wir uns von wo?
Er: Ned, dass i wissad.
Ich: Na, dann bin ich beruhigt ..... ich wüsst nämlich auch ned, woher.
Er: Wie kummst drauf?
Ich: Ich hab' mir gedacht ..... weil wir offenbar per du sind ..... dann würde ich vorschlagen, dass wir fürs erste beim "sie" bleiben ...... und dann schau ma weiter, wie sich's zwischen uns entwickelt.
Folge: sofortiger Wechsel zum "sie", korrekte Kontrolle, keine Beanstandung.
Einmal wurde ich in Pöchlarn aufgehalten .... um halb zwei Uhr nachts
Ich bleib' stehen, steig' - wie's meine Art ist - aus.
Er verlangt - sehr höflich - meine Wagenpapiere, ich geb' sie ihm.
Er studiert meinen Führerschein, leuchtet mein Kennzeichen an, und entschließt sich endlich zu der Bemerkung:
Er: Sie sind aus Hartberg?
Ich: Das ist richtig.
Er: Was machen sie mitten in der Nacht in Pöchlarn?
Ich: Eigentlich wollte ich nur durchfahren. Ich war in XXXXX bei Freunden zum Grillen eingeladen, und der direkte Weg zur Autobahn führt durch Pöchlarn.
Er: Aha, aha. (ernster Blick) Haben sie etwas getrunken?
Ich: Ja sicher, ich war elf Stunden dort, da geht's ned ohne trinken.
Er: Haben sie
Alkohol getrunken.
Ich: Nein
Neuerliches Umrunden und Ausleuchten des Fahrzeuges .....
Er: Also aus Hartberg sind sie
Ich: Immer noch, ja.
Er: Da haben sie einen weiten Weg nach Hause
Ich: Oh ja ..... und er wird ned kürzer, je länger ich da herumsteh.
Folge: keine weitere Kontrolle, keine Beanstandung.
Allerdings gebe ich zu, auch ich bin ein einziges Mal an einen Beamten gekommen, der es sehr genau genommen hat. Auf der Heimfahrt von Wien hat er mich auf einen Autobahn-Parkplatz gelotst.
Der Gute hat gesucht, was ihm nur eingefallen ist - glücklos
Der Steirer weiß, was zu einem komplett ausgerüsteten Fahrzeug gehört.
Alles hat er versucht, sogar den Abschnitt für die Genehmigung des Autoradios habe ich dabei gehabt.
Schließlich ist es mir zu dumm geworden, und ich hab' gesagt: Schauen sie, ich hab jetzt Verständnis für sie gehabt und hab' ihnen geholfen, die Zeit zu vertreiben, vielleicht könnten jetzt sie für mich Verständnis haben, und mich endlich nach Hause fahren lassen.
Da ist sogar ihm ein Schmunzler ausgekommen, und mit einem "Dann wünsche ich gute Fahrt" war ich entlassen. Keine Beanstandung.
Das sind die normalen Kontrollen. Werde ich wegen einer Verkehrsübertretung angehalten, ist mir erst einmal passiert, dann streite ich ned herum, sondern zahle in dem Bewusstsein, dass ich einen Fehler gemacht habe.
Wenn ich falsch parke, und ich finde einen Erlagschein hinter dem Scheibenwischer - dann zahle ich.
Erwischt mich eine Radarfalle, und ich bekomme einen Erlagschein zugeschickt - dann zahle ich. Und zwar deshalb, weil man mich zurecht bestraft (auch wenn's mich natürlich ärgert) und weil ich deshalb nicht auf die Idee kommen würde, jetzt "Rechtsmittel" zu ergreifen in der Hoffnung, dass irgendwas beim Blitzen nicht regelkonform abgelaufen ist. Und so oft werde ich nicht geblitzt, dass ich mich nicht an die Situation erinnern könnte, und daher mein Unrecht einsehe.
Und eigentlich wundert's mich bei genauerem Nachdenken gar nicht, dass ich keine Probleme mit der Polizei hab. Da ich keine schlechten Erfahrungen mit ihr habe, habe ich auch keinen Grund, ihr mit besonderem Misstrauen gegenüber zu stehen. Das ist immer eine ganz gute Voraussetzung für einen offenen und konfliktfreien Umgang.