Hobbyhuren und unliebsame Polizeikontakte

Eine "Anpassung" des Gesetzes zum schlechteren...

Eine Anpassung der Menschenrechte wird wohl nicht stattfinden. Ein betroffenes Gesetz kann nach einem solchen Erkenntnis nicht schlechter als der Status Quo werden (jedenfalls aus Sicht der Menschenrechtsverteidiger).
 
Ich meinte das auch aus subjektiver Sicht. Denn "schlechter" wird (natürlich) NIE etwas...bis es das VfGH oder so eventuell rügt oder zur Korrektur aufgibt...
 
Die folgenden beiden Posts scheinen auszusagen, dass es besser sei, das Privatleben von einzelnen Menschen zu opfern, wenn dadurch die Arbeit von Polizei und Fiskus einfacher wird:

der Schaden der dadurch angerichtet werden könnte [Verurteilung Österreichs durch den EGMR wegen der Behandlung von Hobbyhuren] könnte den Gewinn übersteigen

Die gesamte Grauzone, der Arbeits-(Menschen-)handel und alle Hinterzieher werden Dir danken.

Hier stellt sich eine grundsätzliche Frage: Haben wir aus den Einschnitten in unsere persönlichen Grundrechte unter dem Vorwand der Terrorbekämpfung nichts gelernt? Es ist ja nicht so, dass uns das nicht betroffen hätte und dass nur die USA mit Guantanamo Bay ein systematisches Folterzentrum eingerichtet haben und verbündete Staaten die Verschleppung von Opfern dorthin großzügig unterstützt haben (die Fälle werden jetzt erst langsam von internationalen Gerichten aufgearbeitet). Sondern es wurden und werden auch in Österreich sukzessive die Vollmachten der Polizei zur Überwachung ausgebaut (Vorratsdatenspeicherung, usw) ... und wie der Tierschützerprozess in Wr. Neustadt zeigt, oder die polizeilichen Untersuchungen gegen Väteraktivisten, wurden auch Gesetze gegen organisierte Kriminalität und Terrorismus geschaffen, die sich in erster Linie gegen die Zivilgesellschaft richten. Dass diese Gesetze völlig überflüssig sind, zeigt sich, wenn Menschenhandel ganz offen und völlig unbehelligt vor den Augen der Prominenz und daher auch der Polizei stattfinden kann (siehe Thread zu Mädchenhandel im Babylon).

Es ist also Zeit, dass sich jene, die von solchen Gesetzen - bzw. oft von über diese Gesetze hinausschießenden Praktiken - betroffen sind, und seien es auch nur Hobbyhuren, sich unter Berufung auf ihre - durch solche Gesetze und Praktiken verletzten - Menschenrechte gegen die schleichende Einführung des Polizeistaats wehren: Selbst dann, wenn der erhöhte Schutz der Privatsphäre die Schattenwirtschaft begünstigen sollte (weil der gläserne Mensch schwerer Steuern hinterzieht) und dem Staat ein paar Millionen Euro an Steuern durch mehr Pfusch entgehen ... fließt dieses Geld nicht ohnedies wieder durch den Konsum in die reguläre Wirtschaft und wird dort weggesteuert? Wird nicht ohnehin viel mehr Geld vom Staat verschwendet, und sei es für zwei Krankenhäuser in kürzester Distanz? Wäre das angeblich der Steuer entgangene Geld überhaupt ohne Pfusch ausgegeben worden? Zeigt die Dimension der Schattenwirtschaft nicht auch eher strukturelle Mängel (durch die viel zu hohe Abgabenquote) auf, wenn sich nicht einmal höchste Repräsentanten des Staates die Pflege ihrer alten Eltern hätten leisten können, hätten sie nicht auf "schwarz" beschäftigte Pflegekräfte zurückgreifen können?

Wenn der Staat zur Einhaltung der Menschenrechte verpflichtet wird und dadurch die Polizeiarbeit und die Arbeit des Fiskus schwerer wird, so ist das kurzfristig vielleicht schmerzlich, doch langfristig werden vielleicht die grunsätzlichen strukturellen Mängel behoben, die erst dazu geführt haben, dass manche nach dem Polizeistaat rufen.
 
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Die folgenden beiden Posts scheinen auszusagen, dass es besser sei, das Privatleben von einzelnen Menschen zu opfern, wenn dadurch die Arbeit von Polizei und Fiskus einfacher wird:
Nein, zumindest mein Post sagt schlicht und einfach aus, dass mir jene, die wirklich arm dran sind, wegen persönlichem Don Quichotismus leid tun und eventuell darunter leiden könnten/werden.

Hier stellt sich eine grundsätzliche Frage:
Ab hier lese ich dein Geschreibsel schon gar nicht mehr, weil deine philosophischen Ausführungen irgendwie skurril sind.
 
Die folgenden beiden Posts scheinen auszusagen, dass es besser sei, das Privatleben von einzelnen Menschen zu opfern, wenn dadurch die Arbeit von Polizei und Fiskus einfacher wird:

Lies es, wie es steht und nicht wie es scheint.

Es ist wie so manchen Scheinen, sie trügen.
Bei Opfern gibt es auch Wirkliche, Scheinbare und Scheinheilige.

@ unten: ... ... ... es lohnt nicht... "What goes up..."
 
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persönlichem Don Quichotismus

:) In gewisser Weise sind dies alle, die sich gegen einen übermächtigen Gegner (Staat) für ihre Rechte einsetzen, wie insbesondere alle Beschwerdeführer beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Ohne solche Don und Doña Quijotes würde sich der Schutz der Menschenrechte nicht weiterentwickeln ... denn von den tausenden Beschwerden enden zwar die meisten als ein Kampf gegen Windmühlen, doch einige dringen durch und die verändern etwas für ganz Europa ... für rund 800 Mio Menschen.

jene, die wirklich arm dran sind, [...] eventuell darunter leiden könnten/werden.

:hmm: Ich sehe nicht, wer darunter leiden kann, wenn die Polizei die Menschenrechte der Hobbyhuren respektiert? Wenn das Ergebnis ist, dass es keine Zwangsuntersuchungen mehr geben darf, warum sollten Sexworker darunter leiden, dass sie nicht mehr wöchentlich einer erniedrigenden Behandlung unterzogen werden?

:roll: Ich glaube, hier hat jemand Angst vor der Freiheit, hier fürchtet jemand, dass sich Verbrecher hinter gesetzlichen Rechten verstecken könnten ... das brauchen sie aber nicht, die Verbrecher großen Stils agieren ganz offen, und die anderen, die "kleinen Fische", haben Anspruch auf faire Behandlung, was auch immer ihnen vorgeworfen wird.
 
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Ab hier lese ich dein Geschreibsel schon gar nicht mehr, weil deine philosophischen Ausführungen irgendwie skurril sind.

aba geh, lass die lyci posten, is ja spannend.:shock::mrgreen:

imma wenn nix gscheites im fernsehn is, les ich hier die epischen postings.:roll::haha:

is doch tulli............:shock::haha:

hau rein lyci.:daumen:
 
Lies es, wie es steht und nicht wie es scheint.

Nun, im zitierten Post steht etwas von "die Menschenhändler werden es danken", also die These, dass es Menschenhändler schützt, wenn die Polizei nicht mehr so ohne weiteres in private Wohnungen eindringen kann (vgl. auch den Post von @badmanu).

Zum Kampf gegen Menschenhändler reicht es aber völlig, dass die Polizei in Wohnungen eindringen darf bei Gefahr in Verzug oder aufgrund einer richterlichen Anordnung wegen begründetem Verdacht auf ein Verbrechen.

Abgesehen davon denken auch Verbrecher in diesem Bereich wirtschaftlich. (Sie werden und bleiben Verbrecher, weil sich ihr Verbrechen im Vergleich zu anderen Optionen, die sie haben, lohnt.) Eine Frau in einer Wohnung zur Prostitution zu zwingen, bringt ihnen nicht viel ein, hat aber das hohe Risiko, dass die Wohnung auffliegt, dass dann die Polizei der Spur des Geldes folgt (wer hat die Wohnung besorgt, ...) und auf die Hintermänner stößt.

Da ist es viel ökonomischer, bestehende Bordelle zu "beliefern", wo die "Ware Mensch" auch in entsprechend hohen Umsatzzahlen nachgefragt wird und lokale Zuhälter "aufpassen": Das Risiko tragen die - vielleicht sogar unwissenden - lokalen "Unternehmer" (Risikoauslagerung) und der Menschenhändler bleibt im Hintergrund und kann sich ganz auf seine Spezialität konzentrieren, das Anwerben und möglichst ökonomische Verschieben von Sexsklaven.
 
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Typisch österreichisches (menschliches) Phänomen. Betrifft irgend etwas die Rechte einer Minderheit kommt es übliche "das brauch ma ned, das ist schon gut so." Hätte vor ein paar hundert Jahren ned irgenwer die Monarchie in Frage g'stellt, würden wir heute noch Leibeigene sein. Und wenn jemand den Rechtsweg beschreitet, um zu seinem Recht zu kommen darf man es m.E. niemand zum Vorwurf machen. Gerad du Jinx, der hinter den Rechten der Studenten steht, welche auch eine Minderheit darstellen, solltest das mal bedenken.

Und das es so manche Kieberer gibt, die sich ihre eigenen Spielregeln machen und daher in ihre Schranken gewiesen gehören, ist ja wohl unbestritten.
 
@Lycisca: Gut, dass Du Dich so gut im Milieu auskennst.

@Tom: Ich habe kein Problem damit, dass sie ihr Recht in diesem Bereich bekommt. Sie soll es haben. Ich mag es nicht, dass sie sich so völlig unschuldig gibt. Das ist sie, imho, nicht. Dieser Meinung darf ich sein, genau so wie der, dass sie, imho, bigott agiert, besonders, wenn man die Entwicklung ihrer Posts verfolgt (Vor und nach der Anzeige).

PS: Ist es für Dich auch unbestritten, dass es Taxler gibt, die nicht ganz "sauber" Taxi fahren? "Schwarzfahrer" quasi? Sogar solche, die ansonsten bei der Exekutive sind?
 
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Jetzt ist mir thefool zuvor gekommen.
Ich habe nirgends gesagt bzw gemeint, dass sie nicht die rechtlichen Mittel einsetzen soll oder kann die jeder/m zustehen. Mir geht es zum einen um ihre Selbstdarstellung und zum anderen die (mE künstliche De-)Konstruktion des Staates Österreich. Soll ich da tatsächlich ins Detail gehen...?
 
Ja mei, das ist m.E. das gute Recht eines Opfers, das es sich als selbiges sieht und daher ned alles rein objektiv betrachtet. Und dafür gibts ja eh die Gerichte, die das dann wieder klarstellen.

Nichts desto trotz, (Tom's Verschwörungstheorie Nr. 217/3 :mrgreen: ) m.E. gibt's schon Mächte auf der Welt, die es lieber hätten wenn die Rechtsstaatlichkeit zu einer Farce verkommen würde. Und gerade deswegen sollten wir alle uns ned gegenseitig niedermachen, sondern viel besser solidarisieren wenn jemand im Grund genommen recht hat.
 
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Und gerade deswegen sollten wir alle uns ned gegenseitig niedermachen, sondern viel besser solidarisieren wenn jemand im Grund genommen recht hat.

Um auf Dein Beispiel mit der Monarchie zurückzukommen... Recht haben... damals... Solidarität mit den "Recht habenden"... Erschießung aller Hochverräter an Kaiser und Vaterland? :mrgreen:
 
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Um auf Dein Beispiel mit der Monarchie zurückzukommen... Recht haben... damals... Solidarität mit den "Recht habenden"... Erschießung aller Hochverräter an Kaiser und Vaterland? :mrgreen:

:nono:

<--- :lehrer: immer auf Seiten der geknechteten und unterdrückten (ausser ich bin grad selber der Kaiser) :mrgreen:

PS: Ist es für Dich auch unbestritten, dass es Taxler gibt, die nicht ganz "sauber" Taxi fahren? "Schwarzfahrer" quasi? Sogar solche, die ansonsten bei der Exekutive sind?

:nono: Taxler san alles Heilige die auf die Bibel ewiges gutsein schwören ... :cool::mrgreen:
 
Und du zählst zu welchen? ;)

Wenn es einmal welche durch mein Handeln gibt, werde ich, wie bisher, meine eigene Schuld daran nicht bestreiten.
Was jetzt nicht heißen soll, dass ich nicht versuche Konsequenzen zu verhindern oder ihnen aus dem Weg zu gehen, wenn mir nur irgendwie möglich.

Das Unschuldslamm steht mir nicht, absolut nicht. :)
 
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