Hobbyhuren und unliebsame Polizeikontakte

Die "Gesetzestreue mancher User", die polizeiliche Sexspitzel befürworten, ist also in Wirklichkeit eine Aufforderung zum systematischen Verfassungsbruch, wo moralische Taliban mit Hilfe der Polizei anderen ihre verzopfte Sexualmoral aufzwingen wollen.

Ob man gesetzestreu ist oder nicht, hat meiner Meinung nach nichts damit zu tun ein mündiger Bürger zu sein und Gesetze auch zu hinterfragen. Ich für meinen Teil schätze es nicht, alle durch Väterchen Staat geregelt zu bekommen und damit meine ich, daß nicht alle geregelt sein kann. Ich finde sowieso daß wir entmündigt sind. Unser Staat erzieht uns zu Unselbstständigkeit, bestes Beispiel sind die Lohn- und Sozialabgaben. Warum funktionierts in den USA dass jeder seine Abgaben selbst abrechnet und bezahlt ? Sind wir dümmer als die Ami´s ? Und solche Beispiele gibts einige
 
Warum funktionierts in den USA dass jeder seine Abgaben selbst abrechnet und bezahlt ? Sind wir dümmer als die Ami´s ?

...........nein, wir sind nicht dümmer als die Amis, nur wenn jeder Erwerbstätige sehen würde wieviel ihm gesamt vom Staat abgezockt wird, würds wohl einen Volksaufstand geben. :mad:
 
Da werd ich echt zum Allergiker... Wenn man keine Ahnung. Dann frag ich genauso: wieso funktionierts mit den hohen Abgaben in Skandinavien aber hier nicht? Äpfel mit Schnitzel vergleichen...
 
wieso funktionierts mit den hohen Abgaben in Skandinavien aber hier nicht?

Ist das wirklich soooo schwer zu kapieren? Die Leute sind das einfach nicht gewohnt bei uns - und gib mal einem 5000.- in die Hand oder aufs Konto und dann erklär ihm, dass er sich nur 2000.- behalten darf. Die Reaktion möcht ich dann schon sehen/hören.......
 
Ist das wirklich soooo schwer zu kapieren? Die Leute sind das einfach nicht gewohnt bei uns - und gib mal einem 5000.- in die Hand oder aufs Konto und dann erklär ihm, dass er sich nur 2000.- behalten darf. Die Reaktion möcht ich dann schon sehen/hören.......

Ich glaub, du hältst die Durchschnittsösterreicherin/den Durchschnittsösterreicher für etwas zu doof.

Egal, ob sie das Geld einmal hatten oder auch nicht, der Großteil weiß, wieviel Steuern er/sie zahlt und wofür. Im Übrigen sieht man am Lohnzettel (oder an der Einkommensteuererklärung) wieviel Bruttogehalt (wieviel Umsatz) man hatte.
Ein Sozialstaat finanziert sich halt nicht einfach so ;)
 
Ich glaub, du hältst die Durchschnittsösterreicherin/den Durchschnittsösterreicher für etwas zu doof.

Das glaub ich nicht.........wenn ich mir vor Augen halte, dass zehntausende Schlaue "vergessen" ihre Arbeitnehmerveranlagungen zu machen und so dem Staat jedes Jahr hunderte Millionen schenken, möcht ich gar nicht dran denken, wieviele dann "vergessen" würden, Steuern und Sozialversicherung zu zahlen.

.......die Arbeitgeberbeiträge stehen übrigens NICHT auf dem Lohnzettel, sind aber ebenso Bestandteil des Gehalts.
 
Da werd ich echt zum Allergiker... Wenn man keine Ahnung.

musst dich net gleich aufregen.... :bussal:

war nur als Beispiel zur Bevormundung durch Väterchen Staat gemeint. :mad:

Und irgendwo stimmsts schon, wenn Hr. und Fr. Österreicher ihr komplettes Bruttogehalt bekommen würden, inkl. Dienstgeber und -nehmeranteil, würd´s wahrscheinlich einen Aufschrei geben, weil keiner versteht warum ihm soviel abgezogen wird. :lehrer:

Wäre eventuell ein Grund für die politische Klasse sich ein paar Änderungen und Einsparungen zu überlegen... :lol:

Wobei mir da sofort ein paar Einsparungsmöglichkeiten einfielen...

Bundesrat, Krankenkassen (glaube 11 verschiedene sind´s), Staatsbetriebe mit vielen Chef´s, Energieversorger, etc....
 
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irgendwo stimmsts schon, wenn Hr. und Fr. Österreicher ihr komplettes Bruttogehalt bekommen würden, inkl. Dienstgeber und -nehmeranteil, würd´s wahrscheinlich einen Aufschrei geben, weil keiner versteht warum ihm soviel abgezogen wird

Den Aufschrei der betroffenen Steuerzahler gibt es jetzt schon, nur hört ihn niemand, weil die am meisten belasteten Steuerzahler nicht die Mehrheit der Wähler stellen, sie also eine politisch irrelevante Randgruppe sind: Nur 10% der Lohnempfänger beziehen mehr als 55.000 Euro (Statistik Austria) und kommen somit in den Bereich, wo der Staat mehr als die Hälfte der Lohnsumme für Sozialabgaben und Steuern kassiert. Wer schon 50% seines potenziellen Verdienst abgegeben hat, wird sich natürlich auch über sonstige Steuern und Gebühren ärgern, weil damit noch mehr an den Staat zu zahlen ist. Ein großer Teil des Steueraufkommens kommt auch aus den Abgaben dieses gehobenen Mittelstandes.

Für die Mehrheit der Bevölkerung gilt aber: Indirekten Steuern (Mehrwertsteuer, Treibstoff, etc) entkommt niemand, sie sind deshalb moderat. Die Beiträge für Krankenversicherung und Pensionsversicherung sind eigentlich keine Abgaben, sondern eine für viele lukerative Sparform, weil sie durch Frühpensionierungen mehr konsumieren, als sie einzahlen. Lohnsteuer schließlich zahlt nur, wem nach den Sozialversicherungsabzügen mehr als 11.000 Euro im Jahr bleiben: Laut Statistik Austria haben 25% der Lohnempfänger brutto weniger verdient, als 11.500 Euro. Kellnerinnen erhalten z.B. durchschnittlich 11.470 Euro im Jahr; das wesentlich höhere Trinkgeld bleibt steuerfrei. 50% der Arbeiter verdienen brutto unter 18.000 Euro im Jahr, 50% der Pensionisten 17.000 Euro im Jahr ... sie sind somit ebenfalls nur moderat belastet.

Insgesamt besteht so die Gefahr, dass der Mittelstand alleine die Last der Steuern tragen muss und so zunehmend geschwächt wird. In der Antike war dies die wirtschaftliche Ursache für das Scheitern der Demokratien: Die Oberschicht drückt sich von den Steuern (bei uns mittels steuerlich privilegierten Stiftungen), die Armen brauchen keine Steuern zahlen, und die Mittelschicht kann wegen der Steuerlast keine Krisenreserven anlegen und verarmt zusehends, weswegen die Steuerlast von immer weniger Angehörigen der Mittelschicht zu tragen ist. Die immer reichere Oberschicht hat dann das wachsende Proletariat durch Stimmenkauf (Brot und Spiele) leicht korrumpieren können und so die demokratischen Strukturen ausgehöhlt. Begleiterscheinung dieser Entwicklung war die zunehmende Intoleranz gegenüber anderen Meinungen (siehe Sokrates Prozess).

Das führt auch wieder zurück zu diesem Thread: Der Einsatz polizeistaatlicher Mittel zur Prostitutionskontrolle ist ein Zeichen für eine Erosion demokratischer Werte und Strukturen, die auch in anderen Bereichen zu beobachten ist (siehe Thread Tierschützerprozess). Populistische Politik heute unterscheidet sich offenbar kaum von der Brot-und-Spiele-Politik der antiken Aristokratie.
 
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Gegenwärtig verhandeln Rot und Grün eine Novellierung des Wiener Prostitutionsgesetzes.
Ist hier jemand in die Diskussion eingebunden?
Weiß jemand, was da verhandelt wird und wie das bestehende Gesetz geändert wird? In einer kurzen Zeitungsmeldung war nur zu erfahren, daß es künftig keine Verbotszonen (dzt. Umkreis um Kirchen, Schulen, Kindergärten,..), sondern Erlaubniszonen geben soll.
 
Stimmt so nicht! man kommt derzeit auch bei noch so hohen Einkommen nie über 50 %, da die untersten Anteile auch für Bestverdiener ohne bzw. mit niederen Steuersätzen belegt werden und kein Anteil über 50% besteuert wird. Bei den Reichsten trifft übrigens auch die Mehrwertsteuer viel weniger, da diese einen erheblichen Teil ihres Einkommens für Mehrwertsteuerfreies (Wertpapierkauf, Stiftungseinlagen, Immobilienkauf,....) aufwenden.
 
Stimmt so nicht! man kommt derzeit auch bei noch so hohen Einkommen nie über 50 %, da die untersten Anteile auch für Bestverdiener ohne bzw. mit niederen Steuersätzen belegt werden und kein Anteil über 50% besteuert wird.

Das betrifft nur den "sichtbaren" Anteil des Einkommens. In der von mir thematisierten Lohnsumme ist aber auch der für die Lohnempfänger "unsichtbare" Arbeitgeberanteil enthalten (der sonst dem Arbeitnehmer ausgezahlt werden könnte), wo z.B. auch U-Bahn Abgaben etc abgeführt werden. Alle Steuern plus Sozialabgaben summieren sich dann durchaus auf über 50%der Lohnsumme ... PS.: Siehe Rechenbeispiel im übernächsten Beitrag
 
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Gegenwärtig verhandeln Rot und Grün eine Novellierung des Wiener Prostitutionsgesetzes.
Ist hier jemand in die Diskussion eingebunden?
Weiß jemand, was da verhandelt wird und wie das bestehende Gesetz geändert wird? In einer kurzen Zeitungsmeldung war nur zu erfahren, daß es künftig keine Verbotszonen (dzt. Umkreis um Kirchen, Schulen, Kindergärten,..), sondern Erlaubniszonen geben soll.
Er-laub-nis-zonen? :fragezeichen: Ja, wenn der Straßenstrich in Wien zukünftig auf Erlaubniszonen beschränkt werden sollte, dann gibt's vermutlich bald in Wien genausoviel legale Straßenprostitution wie genehmigte Bordelle in Vorarlberg. ;)
 
Alle Steuern plus Sozialabgaben summieren sich dann durchaus auf über 50%der Lohnsumme

Zur Ergänzung noch ein Rechenbeispiel. Im BMF ist dazu ein Steuerrechner 2011.

Bei angenommen 55.000 € Jahreseinkommen ohne Kinder etc (die von mir im Beitrag erwähnte untere Grenze) betragen beim Dienstnehmer die Abzüge für SV 9.856 € und für Lohnsteuer 10.923 €. Beim Dienstgeber (Umschaltknopf beim Rechner) kommen noch 17.154 € für unterschiedlichste Abgaben hinzu. Das macht eine Lohnsumme von 72.154, von der ein Dienstnehmer 34.211 € sieht, also nur 47 Prozent ... 53 Prozent gehen in unterschiedlichen Formen an den Staat.

PS.: Weitere Steuern werden direkt (MWSt) oder indirekt (Anteil an den Lohnkosten der gekauften Produkte) bei der Konsumation bezahlt.
 
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Daher verstehe ich diese Gesetzestreue mancher User nicht ganz.

Den Behörden geht es wohl auch um eine mögliche Abgabenhinterziehung. Und da "Hobbymaurer" und ähnliche Pfuscher sehr wohl den Arm des Gesetzes verspüren, sofern sie erwischt werden, ist es bei der (bezahlten!!) Hobbyprostitution für mich nicht einsichtig, dass sie bevorzugt behandelt werden soll.
 
Den Behörden geht es wohl auch um eine mögliche Abgabenhinterziehung.

Ein Verdacht auf Abgabenhinterziehung erlaubt den Behörden keine verdeckte Ermittlung ... um solche verfassungsbrecherischen Polizeiaktionen geht es ja im Thread. Abgesehen davon ist der Verdacht auf Steuerhinterziehung bei einer Hobbyhure an den Haaren herbeigezogen (verfassungsgesetzlich geschütztes Privatleben kann nicht gewerblich sein).
 
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Den Behörden geht es wohl auch um eine mögliche Abgabenhinterziehung. Und da "Hobbymaurer" und ähnliche Pfuscher sehr wohl den Arm des Gesetzes verspüren, sofern sie erwischt werden, ist es bei der (bezahlten!!) Hobbyprostitution für mich nicht einsichtig, dass sie bevorzugt behandelt werden soll.
Den Behörden geht es wohl darum, der Rotlichtszene generell das Leben schwer zu machen. Bezahlsex gilt verbreitet immer noch als gesellschaftlich unerwünschte Erscheinung (ohne leugnen zu können, dass es ihn unvermeidbar immer geben wird), das sollten wir nicht vergessen.

Ich lass mich jetzt nicht auf die Diskussion ein, ob es eine "Hobbyhure" im sittenpolizei- oder abgabenrechtllichen Sinn überhaupt gibt (passender wäre vielleicht die pc-gerechte Bezeichnung "Sexworker/in mit klein- oder nebengewerblichem Geschäftsumfang" ;)).

Der abgabenrechtliche Ansatz ist da, wertfrei und aus Sicht der Behörden gesprochen, nicht der schlechteste! Die Abgabenbehörden dürfen ziemlich viel, und auch Al Capone wurde bekanntlich nie wegen Alkoholschmuggels, Anstiftung zum Mord oder Beteiligung an illegalem Glücksspiel oder Zuhälterei verurteilt sondern nur wegen Einkommensteuerhinterziehung.
 
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Ich lass mich jetzt nicht auf die Diskussion ein, ob es eine "Hobbyhure" im sittenpolizei- oder abgabenrechtllichen Sinn überhaupt gibt (passender wäre vielleicht die pc-gerechte Bezeichnung "Sexworker/in mit klein- oder nebengewerblichem Geschäftsumfang" ;)).


Sexworkerin ist richtig süß :haha:

Aber in diesem Fall bleiben die Ausübenden wohl ganz bewusst lieber beim Begriff "Hure". Weil das (ich sag es jetzt einmal in meiner Muttersprache) Wort "Arbeiterin" mit dem Begriff "Hobby" (zu Deutsch: Steckenpferd) im Widerspruch steht. Und "klein- oder nebengewerblich" ..... was soll dass den sein? Mir ist aus dem Steuerrecht der Begriff "geringfügig" bekannt. Aber wenn neben einer "geringfügig bezahlten" Tätigkeit eine weiteres Einkommen vorliegt, dann wird das vom Finanzamt zusammen gezählt. :lehrer:
 
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Das betrifft nur den "sichtbaren" Anteil des Einkommens. In der von mir thematisierten Lohnsumme ist aber auch der für die Lohnempfänger "unsichtbare" Arbeitgeberanteil enthalten (der sonst dem Arbeitnehmer ausgezahlt werden könnte), wo z.B. auch U-Bahn Abgaben etc abgeführt werden. Alle Steuern plus Sozialabgaben summieren sich dann durchaus auf über 50%der Lohnsumme ... PS.: Siehe Rechenbeispiel im übernächsten Beitrag

Stimmt so natürlich, wie das Beispiel unten darstellt (wobei die U-Bahnabgabe die geringste aller Belastungen ist - ziemlich ungerecht, weil sie m.W. nicht nur von den Hauptnutznießern der U-Bahn, den in Stationsnähe befindlichen Betriebe, eingehoben wird.).
Aber die Sozialversicherung ist mit der Steuer eigentlich nicht direkt vergleichbar. Diese Abgaben habe ich also nicht in meine "unter 50%"-Rechnung einbezogen. Die Pensionsversicherungsteile der SV können ja auch als eine risikoabgesicherte Ansparform eines späteren arbeitslosen Einkommens angesehen werden.
Die Steuern dienen aber den Aufwendungen eines dritten, des Staates bzw. deutlicher gesagt derjenigen, die den Nutzen aus den staatlichen Handlungen haben, was ja meist nicht unvernünftig ist um z.B. große Investitionen tätigen zu können.
 
Er-laub-nis-zonen? :fragezeichen: Ja, wenn der Straßenstrich in Wien zukünftig auf Erlaubniszonen beschränkt werden sollte, dann gibt's vermutlich bald in Wien genausoviel legale Straßenprostitution wie genehmigte Bordelle in Vorarlberg. ;)

JA, genau! - Stimmt es, daß diese noch immer von Schweizern gestürmt werden, und die Schweizer Lokaitäten von den Vorarlbergern (Sozusagen das ganze als Kleiner Grenzverkehr)?
Mir ging es eher darum zu erfahren, ob Betroffene eingebunden sind, damit es vielleicht doch einmal eine etwas dauerhaftere Lösung der Probleme gibt, die in dem Bereich immer wieder zu hektischem politischen Vorwahl- und Pabstbesuchsaktivitäte führen.
 
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