Höfliche Umgangsformen?

Eine egoistische Grundeinstellung sowie mangelnde Sensibilität in Kombination äussern sich oft in un-Gentleman-haftem Verhalten. Diese Merkmale manifestieren sich leider immer mehr als Massenphänomen, Leitkultur quasi.

Dabei wäre Gentleman-like immer noch eines der effizientesten Instrumente, um die meisten Frauen "rumzukriegen". Komplimente etwa, Candlelightdinner, Rosen oder kleine Geschenke.
Oder man sucht sich eine Devote, die unterworfen werden will. Aber generell würd ich dazu raten, jedes "Zielobjekt" erst mal auf Rosen zu betten.

Manche Männer meinens nicht mal bös, wenn sie dir 3 von 5 Sternen geben und dann einen Flirt anfangen wollen, sind bloss tollpatschig und musst ihnen Tipps geben.

Als Transgender geniesse ich die alte Schule, da sie mein Gefühl des Frauseins befeuert.
 
Also soweit ich das jetzt nachgelesen habe, werden höfliche Umgangsformen mit allem was darunter zu verstehen ist nach wie vor geschätzt. HURRA!
Ich denke, das ist auch gut so, hat weder etwas mit (falsch verstandener?) Emanzipation, noch mit "ewig gestrig" zu tun. Ich fand die Beiträge bis jetzt spannend und auch aufschlussreich - manchmal etwas überraschend (Benützung des WC, ...:down:)
Dann darf ich mich auch weiterhin wohl dabei fühlen, wenn ich mich so verhalte, wie ich denke, dass es Damen gegenüber - aber nicht nur den Damen gegenüber - angebracht ist.
 
Also soweit ich das jetzt nachgelesen habe, werden höfliche Umgangsformen mit allem was darunter zu verstehen ist nach wie vor geschätzt. HURRA!
Ich denke, das ist auch gut so, hat weder etwas mit (falsch verstandener?) Emanzipation, noch mit "ewig gestrig" zu tun. Ich fand die Beiträge bis jetzt spannend und auch aufschlussreich - manchmal etwas überraschend (Benützung des WC, ...:down:)
Dann darf ich mich auch weiterhin wohl dabei fühlen, wenn ich mich so verhalte, wie ich denke, dass es Damen gegenüber - aber nicht nur den Damen gegenüber - angebracht ist.
Absolut!!!

Auch wenn aus meiner Sicht höfliche Umgangsformen von Aussterben bedroht sind! Habe viel mit Jugendlichen und jüngeren Erwachsenen zu tun! Da vermisse ich leider häufig den gegenseitigen Respekt!
 
Bissl skurril mutet mich das Thema schon an. All diese Old-School Umgangsformen hat man mir von klein auf beigebracht, bis auf wenige Sachen - eben Autotür aufhalten, Mantel bereithalten und noch 2, 3 Gesten - sind die meisten in Vergessenheit geraten.

Kindern werden Sitzplätze überlassen, weil Omi ja noch rüstig aussieht. Im Restaurant bleiben die lieben Kleinen nicht am Tisch sitzen, wozu auch... Sie dürfen mit viel Lärm zwischen den Tischen rumsausen. Will sagen, die feine Art des Miteinander Umgehens bringt dem Nachwuchs keiner mehr bei. Und Höflichkeitsformen sind mittlerweile mehr Ausdruck individuellen Balzverhaltens denn echte Lebenseinstellung. Wenn eine Frau das braucht, um sich so richtig fraulich zu fühlen... :D
 
Über bestimmte Ausdrucksformen der Höflichkeit kann man streiten oder auch nicht!
Mir muss keiner die Tür aufhalten, und meinen Mantel krieg ich auch alleine an und ausgezogen!
Was ich aber bedenklich finde, ist der Mangel an Respekt voreinander und die fehlende Rücksichtnahme auf das Gegenüber! Das sind einfach soziale Kompetenzen, die für ein friedliches Miteinander, im einzelnen und auch global gesehen, unverzichtbar sind!!!
Persönliche Freiheitsentfaltung schön und gut! Aber meine Freiheit hört bei den Grenzen des anderen auf!
 
Höflichkeit und Respekt, die Achtung vor dem Anderen, das sollten keine leeren Floskeln sein, und auch keineswegs ein Attribut, welches ans Alter gekoppelt ist.
Denn Jeder, auch die, die selbst respektlos sind, erwarten sich insgeheim, dass man sie achtet und nicht ächtet.
Aber, und das muss man auch betonen sind wichtige Grundhaltungen heutzutage wirklich schon abhanden gekommen. Viele Kids lernen ( oder haben es schnell wieder verlernt) Kleinigkeiten wie "Bitte" oder "Danke" gar nicht mehr.
Wo sind die Zeiten, wo es noch hieß, "komm steh doch bitte auf und mach der älteren Dame oder dem älteren Herrn mit seinem Stock den Sitzplatz frei"?
Immer wieder erlebe ich es, dass junge Menschen sich vordrängen, sich gleich im Bus oder U-Bahn setzen, und nicht einmal mit der Wimper zucken, wenn ein betagter Mensch neben Ihnen nur noch einen unbequemen Stehplatz hat.
Musste es auch am eigenen Leib erfahren, als ich mit Krücken unterwegs war, mein Bein nicht abwinkeln konnte, dass keinerlei Rücksicht drauf genommen wird. Nein, im gegenteil, man wird noch weggeschubst, angerempelt, oder - und das war eigentlich das, was mich am meisten erschreckt hat - mit blöden Sprüchen bedacht "Oida, waunst ned geh kannst, dann bleib daham".
Doch ich will keineswegs diejenigen, die keinen Respekt vor Anderen haben in den Vordergrund rücken, sondern vielmehr die, die es trotz aller heutiger Erziehungsmaßnahmen und Einflüsse der Gesellschaft dennoch schaffen, mit Freundlichkeit, herzlichem Umgangston und Respekt, mir täglich ein Lächeln auf meine Lippen zu zaubern.
 
Genau darauf wollte ich hinaus. :) Ich denk, daß Höflichkeit ohne innere Überzeugung nicht weiter als ein hübscher Einband ist. Fehlt es an echter Freundlichkeit, ist's hohl. Über formale"Patzer" seh ich gern höflich hinweg, wenn ich merke, daß jemand freundlich ist. Das zeigt sich in kleinen Dingen - ob man die Bedienung im Restaurant anschaut zum Beispiel oder man freundlich sein kann, ohne direkt einen Vorteil zu erwarten.
 
Ich bin immer wieder überrascht, dass es - offensichtlich? - notwendig ist, auf höfliche Umgangsformen und entsprechendes Benehmen hinzuweisen. Man liest es hin und wieder; so in dem Sinn "höfliche Umgangsformen und Benehmen werden erwartet".

Ist es tatsächlich aus der Mode, der Dame die Türe aufzuhalten, ihr die Hand zu reichen um zum Beispiel aus dem Auto zu helfen, Taschen, Koffer oä abzunehmen, einfach einmal bitte und danke sagen, ....
Also eigentlich banale Dinge!
Das ist für mich einfach gutes Benehmen. Wichtig ist allerdings, das es stimmig ist. Soll heißen, das sich auch die Frau an ihre gute Kinderstube erinnert und dies nicht nur von ihrem Begleiter einfordert. ;)

Die meisten Männer in unserem Bekanntenkreis, benehmen sich galant.... Und auch wenn ich unterwegs bin, ist es eher eine Ausnahme, dass sich ein Herr mir gegenüber nicht gut benimmt...;)


ich öffne meiner frau immer die wagentüre, wenn wir am abend ausgehen, sei es die vom taxi oder userem wagen ;)
:liebe: Das macht mein Mann auch und ich liebe und wertschätze es.
Er hilft mir in und aus dem Mantel, rückt meinen Sessel im Restaurant zurecht und geht, wenn wir zu Fuß unterwegs sind, immer auf der Straßenseite.
Er wurde so erzogen und auch meine Eltern haben mir diese Manieren so vorgelebt. Es mag für manche altmodisch wirken, ich genieße es.
 
Ich komme aus der Old School Fraktion,mir wurde das schon in der Familie vorgelebt und später durch den Beruf verinnerlicht.
Mag sein,das Manches nicht mehr zeitgemäß ist,aber das kann man ja an die Person und heutige Gesellschaftsnormen anpassen.
Was ich überhaupt nicht verstehe,ist,wenn sich jemand über gute Umgangsformen lustig macht.
Immer öfter erlebe ich Kampfemanzen wo das Gegenteil ohne Sinn und Verstand durchgezogen wird.
Für mich abtörnend und ein absolutes No go,man kann Höflichkeit auch dadurch zeigen,das man sie annimmt.
Denke aber das vieles auf Unsicherheit beruht,da wenig bis gar nicht erlebt.
 
Ich wurde erst kürzlich von der Mutter einer Schulkollegin meines Sohnes auf seine guten Manieren angesprochen.
Natürlich hat mich das gefreut,...aber die Dame war ganz außer sich, weil er nach dem gemeinsamen Mittagessen(er war zu Gast bei Ihnen) gefragt hat, ob er beim Tischabräumen helfen darf....
Ich fand das jetzt eigentlich ziemlich selbstverständlich....:sorry:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Immer öfter erlebe ich Kampfemanzen wo das Gegenteil ohne Sinn und Verstand durchgezogen wird.
Für mich abtörnend...

Genau das ist der Plan. :D

Ich war lange Zeit sehr unsicher, bis ich gelernt hatte, daß bestimmte Umgangsformen nicht Entmündigung oder Übergriffigkeit bedeuten oder ein "Annehmen" mancher Gesten nicht als Einverständnis zu mehr verstanden wird. Ich stelle es mir für jüngere Leute, die nicht mit allgemein gültigen Höflichkeitsformen aufgewachsen sind, schwierig vor, damit klarzukommen. Oder irre ich mich da?
 
Die sogenannten „höflichen Umgangsformen“ wurden ja ursprünglich nicht entwickelt, um Menschen zu ärgern, sondern um Kleineren und Schwächeren Hilfe bzw. Schutz anzubieten.

- Der Mann geht als erstes in ein (oft unbekanntes) öffentliches Gebäude, damit er feststellen kann, ob die Gesellschaft dort für die Frau geeignet ist, erst dann hält er der Frau die Türe auf, um sie einzulassen.

- Auf der Stiege geht der Mann vor der abwärts bzw. nach der aufwärts gehenden Frau, damit er da ist, sollte sie stürzen.

- Eine Kutsche und die frühen Autos waren gar nicht so einfach, ohne Hilfe zu verlassen (wir haben einen 1960er Karmann Ghia, ich weiß, wovon ich rede… mit hohen Schuhen sehr schwierig!)

Einige Eigenheiten mögen heute überholt erscheinen. Ich selbst hab erst vor 2 Jahren erlebt, dass jemand im Restaurant mich zuerst fragt, was ich essen und trinken möchte und dann für mich mitbestellt. Das war mir völlig neu, gab es in meiner Familie und in meinem Umfeld nicht.
Die Erklärung dafür schien mir aber logisch: Wenn ein Mann für mich mitbestellt, dann zeigt er dem Kellner automatisch, dass er auch die Rechnung übernehmen wird.

Grundsätzlich sind gute Umgangsformen auch für neue Phänomene angebracht: Vor einiger Zeit hatte ich ein Date mit einem gut aussehenden, intelligenten, jüngeren Mann, dessen Augen von Anfang an sehr viel Vergnügen versprachen. Während unseres Gespräches, das ca. 1 Std dauerte, sah er mindestens 30 Mal auf sein Handy, tippte was ein oder las Nachrichten. Da war für mich klar, dass ich mit ihm nichts mehr zu tun haben wollte…. Er sah das überhaupt nicht so, denn das sei „ja ganz normal“.

Ich glaube, dass Respekt, Achtsamkeit und Zuwendung nie aus der Mode kommen und auch nichts mit Emanzipation zu tun haben. Höflichkeit und gute Umgangsformen sind im übrigen nicht nur den Männern vorbehalten, sondern immer denjenigen Menschen, die scheinbar „stärker“ sind und andere unterstützen. Und natürlich sollte auch die Reaktion auf diese Hilfestellung dementsprechend höflich sein.

In einer Ego-Gesellschaft ist es natürlich nicht mehr selbstverständlich, auf andere zu achten, um Erlaubnis zu fragen, Bitte und Danke zu sagen, anderen zu helfen. Umso schöner empfinde ich es, wenn es dann jemand tut.
 
Genau das ist der Plan. :D

Ich war lange Zeit sehr unsicher, bis ich gelernt hatte, daß bestimmte Umgangsformen nicht Entmündigung oder Übergriffigkeit bedeuten oder ein "Annehmen" mancher Gesten nicht als Einverständnis zu mehr verstanden wird. Ich stelle es mir für jüngere Leute, die nicht mit allgemein gültigen Höflichkeitsformen aufgewachsen sind, schwierig vor, damit klarzukommen. Oder irre ich mich da?
also ich erlebe in meinem Umfeld grade sowas wie eine Renaissance der Umgangsformen,speziell bei den 25-30 j...
Wird erstaunlicherweise von den jeweiligen Partner eingefordert.Ich finde das schön,ist aber vielleicht auch nur ein Zeichen der Zeit,das manche ein wenig Tempo rausnehmen....
 
das tisch abräumen bringen wir allen kindern bei, die bei uns essen ;)

zumindest zu warten bis alle kinder aufgegessen haben und vor dem aufstehen zu fragen, ist auch selbstverständlich.
 
Dabei wäre Gentleman-like immer noch eines der effizientesten Instrumente, um die meisten Frauen "rumzukriegen". Komplimente etwa, Candlelightdinner, Rosen oder kleine Geschenke.
Oder man sucht sich eine Devote, die unterworfen werden will. Aber generell würd ich dazu raten, jedes "Zielobjekt" erst mal auf Rosen zu betten.

Das hat für mich wiederum nicht das Geringste mit den guten Umgangsformen eines Gentleman zu tun.
Ich brauche es nicht (und mag es auch nicht), wenn ich das Gefühl vermittelt bekomme ich werde "auf Rosen gebettet" oder auf ein imaginäres "Podest" gehoben.

Weiters haben sie für mich auch nur am Rande mit Respekt und Wertschätzung zu tun - dem kann ich auch anders Ausdruck verleihen. Gute Umgangsformen mögen Bestandteil davon sein, aber dies nicht ausmachen.

Für mich ist es kein überholtes Konzept und wenn der Mann es versteht, diese Umgangsformen seinem Typ entsprechend auf eine unaufdringliche und nicht übertriebene Weise anzuwenden, dann mag ich das einfach.

Und die nächste Generation kann nur lernen, was wir ihnen mitgeben. Sind die Eltern um Benehmen bemüht, ist der Umgang und das Zusammenleben im Familienverbund entsprechend und passt die Erziehung, sehe ich keinen Grund, wieso nicht auch die nachfolgenden Generationen noch höflich sein sollten/könnten. Hängt natürlich auch vom Engagement der Eltern ab.
Und hier spreche ich von "normalen" höflichen Umgangsformen und generellem guten Benehmen.

Am Beispiel von @Mitglied #232244 mit ihrem Sohn und der Mutter eines Schulkollegen lässt sich gut ablesen, welche Wertigkeiten es in unterschiedlichen Familie diesbezüglich gibt. Die Dame sollte sich überlegen, wieso es sie überrascht, dass es derlei Kinder wie den Sohn von @Mitglied #232244 gibt und wieso ihres nicht dazu gehört.
 
Ich finde gute Umgangsformen sollten gelebt werden....hängt für mich auch nicht unbedingt am Tür öffnen...
 
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