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Ich poste jetzt einfach ein paar Stellen aus Wikipedia
Als Bestandteil des britischen Völkerbundsmandat für Palästina wurde das Westjordanland von der UN-Vollversammlung im Teilungsplan von 1947 dem zu gründenden arabischen Staat zugesprochen. Im Arabisch-Israelischen Krieg von 1948 wurde es von Jordanien besetzt und später illegal annektiert. Im Sechstagekrieg vom Juni 1967 wurde es von Israel erobert und steht seither unter israelischer Militärverwaltung, Ostjerusalem und Umgebung wurden dagegen von Israel 1980 völkerrechtswidrig[3] annektiert. Seit 1993 werden Teile des Westjordanlands von der Palästinensischen Autonomiebehörde (PNA) verwaltet.
Ende 2010 gab es im Westjordanland (ohne Ostjerusalem) mehr als 200 israelische jüdische Siedlungen und etwa 145 nichtautorisierte, meist kleinere sogenannte „Außenposten“. Dazu kommen 32 größere und kleinere jüdische Siedlungen in Ostjerusalem,[1] das 1980 der Stadtgemeinde Jerusalem einverleibt wurde. Die Annexion Ostjerusalems wurde vom Sicherheitsrat der Vereinten Nationen in der Resolution 478 verurteilt und für völkerrechtswidrig erklärt und wird von der Staatengemeinschaft nicht anerkannt.
Gemäß den Vereinbarungen in der von palästinensischer Seite abgelehnten Roadmap von 2002/2003 hätten alle israelischen Siedlungsaktivitäten im Westjordanland eingefroren werden müssen. Nicht nur Russland sieht im kontinuierlichen Siedlungsbau Israels in den besetzten Gebieten einen Verstoß gegen die Roadmap, sondern auch die USA fordern nun den kompletten Siedlungsbaustopp, auch in Ostjerusalem. Israel hält an seinem Anspruch auf ganz Jerusalem fest und verteidigt mit dem Begriff des „natürlichen Wachstums“ die Neu-Bautätigkeit im Westjordanland und Ostjerusalem.[10]
Seitdem Israel die Roadmap, nach der die Siedlungsaktivitäten hätten eingefroren werden müssen, akzeptiert hat, ist die jüdische Bevölkerung der Siedlungen im Westjordanland von 211.400 auf über 289.600 Bewohner angewachsen. Das würde einem Wachstum von ca. 37 Prozent in sechs Jahren entsprechen.[11] Entgegen der Darstellung der israelischen Regierung, es handle sich nur um „natürliches Wachstum“, kann man von einer gezielten Einwanderungspolitik ausgehen. Dies bestätigt auch Shaul Arieli, ehemaliger israelischer Brigadekommandeur für den Gazastreifen und ehemaliger Chef der israelischen regierungsamtlichen Peace Administration in seiner Analyse.[12]
Der stellvertretende Regierungschef Dan Meridor warf der US-Regierung von Präsident Barack Obama vor, mit der Forderung nach einem Siedlungsstopp im Westjordanland bestehende mündliche und schriftliche Abmachungen mit der Vorgängerregierung von George W. Bush zu missachten, die Israel einen begrenzten Siedlungsausbau zugestehen. Dem stehen die unter George W. Bush in der Roadmap festgehaltenen Vereinbarungen entgegen. Auch der damalige israelische Premierminister Ehud Olmert gestand 2008 ein, dass der Siedlungsbau im Widerspruch zu den Versprechen Israels stehe.