Sorry Ophira, ich hab dein Post erst heute gelesen...
Unter den "klassischen Werten" verstehe ich die gesellschaftlich geprägten Verhaltensnormen innerhalb eines Familienkreises/Gruppe/Gemeinschaft. Ich meinte damit z.B. in Bezug auf die sexuelle Moral, daß man z.B. erst mit 16 Sex haben sollte, da man vorher "zu unreif" wäre. Ist meines Erachtens insofern zu hinterfragen, da man dies nicht so allgemein gültig sagen kann.
Aber auch "gewisse Höflichkeitsformen", wie z.B. daß man Älteren nicht widerspricht (und ich meine jetzt nicht respektlosigkeit, sondern berechtigte Einwände), oder grundsätzlich freundlich grüssen soll, obwohl diese Person nichts dazu beigetragen hat, meinen Respekt zu verdienen, usw.
Also all diese kleinen Sachen, die uns anerzogen und/oder vorgelebt werden.
Natürlich ist vieles davon wichtig und richtig, um im gesellschaftlichen Miteinander bestehen zu können, aber es ist immer wieder mal was "veraltetes" dabei, was dann meines Erachtens nach auch hinterfragt und an den Zeitgeist adaptiert gehört.
Auf den Einfluss der versch. Religionen auf unser tägliches Leben, speziell in Bezug auf Sexualmoral möchte ich nicht näher eingehen, da speziell das Christentum da ein eher gestörtes Verhältnis besitzt.
ToyotaBus
Sorry auch ich arbeite und momentan ein bisserle viel. (o.t. aber sooooo gern), deshalb auch erst jetzt.
Zuerst freu ich mich mal riesig, dass du greifbare Argumente und angreifbare Beispiele bringst.
Dann muss ich zugeben, dass ich in meinen jugendlichen Jahren genau das geschrieben haben könnte.
Mit etwas grau im Haaransatz sieht es ganz leicht anders aus.
Die Sache mit Sex mit 16 ist sicher kein Leitsatz.
Es gibt kein gültiges Alter sauber zu werden (das liegt zwischen 1 und 4), kein Alter um zu Heiraten (da gibt´s oft mehrmalige Versuche
), kein gültiges Alter zu sterben, das wäre schön (liegt zwischen 0 und 120).
Immer muss ich auf meine Eigenerfahrung zurückkommen, da ich hier am angreifbarsten erdig bin:
Von der Erziehung heraus, eben auch in der Aufklärung, ist es konventionell üblich, dass Eltern ihren Kindern den biologische Vorgang der Zeugung beschreiben - das nennt man Aufklärung.
Geau das finde ich konventionell schlecht.
Vermittelt gehört meines Erachtens und von mir praktiziert das stetige Erklären (das ist schwierig, da Kind hormonell bedingt nicht ganz folgen kann).
Aber nicht wie der Papa weil er die Mami so lieb hat sein Spatz in ihr Mausi steckt und dann kommen Babies.
Vermitteln muss man - was keineswegs in einem Gespräch oder in einem Alter geht - sondern ein ewiger Begleiter von der Geburt an ist.
(man erinnert sich an das lustvoll gierig saugende Baby am Busen der Mutter - das haben alle Kinder in sich drin - hier beginnt schon wie sehr ich mein Kind Freude und Lust bei der Nahrungsaufnahme zubillige. Ich habe tatsächlich gesehen, dass Mütter Babys im Gitterbett das Pölsterchen so richten, dass sie das Fläschchen im Mund des Kindes quasi fixieren - wenn das Kind fertig ist, nehmen sie das Fläschchen wieder raus: das ist eine Riesenschweinerei - wird aber gesellschaftlich nicht so gewertet.)
Lust und Freude zu empfinden zu können ist ein ganz oberes Erziehungsziel.
Schwierig wird es (Kindergartenalter) beizubringen, dass man Lust und Liebe nicht von jedem Menschen nehmen muss und dass das auch durchaus unencht sein kann. Es ist nicht diesselbe Freude und Lust, wenn sie von der falschen Person kommt.
.....du bist schlau, du siehst wo es hinläuft ohne dass ich jetzt weiter den Faden spinne.
Klare Zielsetzung: Lust + Liebe ist für einen Menschen das Ziel.
Dass es aus verschiedensten Gründen nicht möglich sein könnte, das zu erreichen oder zu leben, ist nicht verachtenswert, sonder zu tolerieren.
Das eingene Ziel sollte es aber sein das zu erreichen. Um dieses Ziel aufgeben zu können, muss man es erst mal richtig versucht haben.
Um es aufzugeben ist 16 zu früh.
16 ist die Zeit in der man denkt es gehört einem die Welt.
Man kann Jugendlichen durchaus beibringen, oder noch besser vorleben, wie wunderbar es sein kann ernsthaft "Nein" zu sagen.
Die Erfahrung zu machen, dass man gar nichts muss, außer man empfindet es so.
Gerade einem Menschen, der mit einem Sex haben will (und das halte ich immer durchaus für ein Kompliment an meiner Person, denn ich wurde gewählt), zu erklären dass es "zu wenig ist" um Sex zu haben, kann sehr bereichernd für beide Seite sein. Ein bearbeitetes "Nein" birgt mitunter mehr an Erfahrungsschatz als ein banaler ONS.
Der Zeitpunkt für´s erste mal ist dann, wenn das Herzerl das erste mal hoffnungslos verloren ist.
Das wünsche ich mir für meine Kinder und damit sie genau das bekommen (zwei hatten) versuche ich meinen Job so gut als möglich zu machen.
So das war jetzt stark verkürzt. Ich hoffe es kommt noch sinngemäß an.
Respekt: Respekt bringe ich jedem Menschen gegenüber auf. Ich kann auch nachsichtig sein, kennt er sich mit einfachen Höflichkeitsforumen nicht so gut aus. (wer grüßt zuerst - was tatsächlich im Geschäftsleben nicht unwichtig ist) Das ist eine Grundeinstellung. Verlieren higegen ist auch nicht sehr schwierig. Meine Höflichkeit (dafür ist sie nämlich da) bleibt unverändert gleich nur Herzlichkeit, Eingehen auf Gespräche etc. gibt es dann nicht mehr. Ansehen tut man mir und zunehmend meinen Kindern das nicht, wenn sie eine Person ablehen. Es ist nicht notwendig unhöflich zu sein. Es ist wie ein Gerüst.
Die feine Klinge hingegen ist ein ganz anderes und tatsächlich endloses Thema.