Mir brennt es echt unter den Nägeln. Ich les immer wieder das einer der Hauptgründe eine Beziehung aufrecht zu erhalten ist, die gemeinsamen Kinder.
Das Kinder einer Beziehung eine ganz gewisse Bedeutung geben ist klar, dass Mann und Frau sie lieben auch.
Aber warum verleiten uns unsere Mäuse dazu, selber so zu leiden? Ist es diese bedingungslose Liebe die wir Eltern zu unseren Kindern haben? Ist manchmal eine Trennung für Kinder nicht sogar besser? Lieber den Vater/Mutter regelmässig sehen und dafür Ruhe zu haus und ausgelichene Eltern. Anstatt zwei total unglückliche Eltern?
Wo liegt Eure Schmerzgrenze, wann seit Ihr gegangen. Wann konnten selbst Kinder nicht mehr retten. Bzw. sollten Kinder überhaupt als Rettungsanker betrachtet werden - belastet man damit nicht unbewusst seine Kinder??
Schreibt mal Eure Erfahrungen dazu, mich interessiert es echt.
Liebe Mylene (entschuldigung, wenn die Anrede zu persönlich ist, aber deine seelenvollen Kommentare verleiten...) - da gibt es viele viele Antworten und Möglichkeiten.... dazu später, und mehr.
Vorerst aber muss ich einen kleinen Schock verdauen, ... und nun ein paar spontane Gedanken. Vielleicht werden es demnächst mehr und systematischer:
- Kind(er) können Bedeutungen in Beziehungen ändern, einbringen - und jede Menge Verantwortung. Letzteres ist eben Verantwortungen und Verantwortlichkeit (responsibility).
Diese Aspekte auseinander zu halten ist vorerst wichtig. Sonst gerät man in die Strudel unterschiedlicher Bedeutungen gleicher oder ähnlicher Worte (Polynyme).
Das heißt auch - für Eltern den Sprachgebrauch und Bedeutungen zu klären.
- Gemeinsam Kind(er) zu haben, heißt aber auf jeden Fall auch, dass eine untrennbare Beziehung besteht. Auch wenn keine Frau-Mann Beziehung im engeren Sinn mehr besteht oder aufgegeben wird.
Das bedeutet auch - und Kinder sind da enorm lernfähig und verständig wenn ihnen das erklärt und auch gezeigt wird - dass beide Eltern nach wie vor für sie da sind und sie lieben. Und vor allem, dass sie selbst als Kinder nicht die Schuld tragen, nicht die Ursache für Mamas und Papas Probleme sind. Dazu gehört auf jeden Fall auch, sich trotz aller Problem e korrekt zu benehmen.
- Kinder und Jugendliche leiden auf jedem Fall unter negativ laufenden Beziehungen. Auch wenn sie nicht getrennt werden. Ich weiß das so sehr und so gut.... dass es heut noch weh tut.
- Ich habe mich entschlossen, die Beziehung zu meiner Frau zu beenden, als ich mir klar und sicher war, dass die Fortführung ausschließlich unwahrhaftig und unehrlich gewesen wäre. Es war ehrlich, um die Trennung zu ersuchen (ersuchen, ja - denn wir waren verheiratet und da gibt es alle Arten von Rechtsfolgen).
- Ich kenne Paare, die sich 'wegen der Kinder' nicht getrennt haben und sich mit der Zeit irgendwie, mehr oder weniger zufriedenstellend, arrangiert haben. Das vermeidet nicht, dass später doch plötzlich dieses große schwarze Loch 'Beziehungsbruch' sich auftut. Der Hunger und Durst nach Emotionalität, Vertrauen, Erotik lässt sich nicht ausschalten.
- Ich würde heute, im Gegensatz zu früher, beim Entstehen solcher Fragen zu einer Mediation, zuerst zwischen den Eltern und später evtl mit Familie raten. Unterstützung und Anleitung im Klärungsprozess, im Leiden und Schmerzen bewältigen hilft allen. Einfach d'raufkommen was für einen, beide, alle vielleicht nicht das Beste aber das Akzeptable ist.
- Leiden und Schmerzen entstehen. Das ist unvermeidbar. Aber frau und man kann lernen und üben, damit konstruktiv und heilend umzugehen.
- eigentlich, und da hab ich zurücklehnen müssen, lese ich in deinem mail, dass dich zumindest eine Frage und möglicherweise Probleme beschäftigen könnten. DIESER Unterton erscheint mir sehr bekannt, ... schließen wir an einem anderen thread an... berührt meine Seele. Wenn dem so ist, bin ich auf jeden Fall anschreibbar. Aber nicht alles ist für die virtuelle Öffentlichkeit.
Liebe Grüße - und hoffentlich ist es heute nur der graue Himmel ....
C.