Wie ist eure Meinung zu diesem Thema? Seid ihr selbst kinderfrei? Wenn nicht, wie hat sich euer Leben nach den Kindern verändert?
Ich brenne für alles, das ich mache und als sinnvoll erachte.
Da sind ein Haufen Projekten abgeschlossen und am Weg.
Kinder unter anderem auch.
Definieren über Mutterschaft kommt für mich weder als Frau noch als Mensch in Frage.
Wie bei allen Dingen für die man brennt und die man gern hat, investiert man Energie und Ressourcen welcher Art auch immer.
Wie bei allen intensiven Erfahrungen mit starkem Engagement nimmt Erfahrung und Wissen mit, entwickelt Fähigkeiten in unterschiedlichste Richtungen.
Nicht zu brennen und dahin zu tümpeln würde ich persönlich oa… finden.
Mit oder ohne Kindern.
Verändern kann und darf man sich unentwegt.
Das Herausforderungen und deren Bewältigung prägen, steht sowieso außer Frage.
Da ich nicht hormonell verhütet war, gab es ca. zwei Tage im Monat, wo ein seltsamer Kinderwunsch da war. Im Zyklus komplett normal, dem muss man nicht nachgeben.
Mittlerweile sind meine "Kinder" großartige Teamplayer, wir beflügeln uns oft gegenseitig, sind verlässliche Menschen in meinem geworden, der Meinung und Engagement ernst zu nehmend und wertvoll ist, unterstützen und gegenseitig. Passt.
Unglücklich oder glücklich sein ist denke ich irgendwo eine Grundeinstellung.
Meinen Weg wäre ich weder glücklicher noch unglücklicher ohne Kinder gegangen.
War eine geile Zeit, waren wilde Kämpfe, eine irre weltfremde Schulwelt und viel Spaß, Selbsterfahrung und einen Haufen gute Musik aus den verschiedensten Musikrichtungen - das teile ich wohl bis heute mit allen sehr intensiv. Hach und 1000 Eindrücke, Ideen am Weg, tolle Menschen habe ich in diesem Umfeld kennen gelernt, fernab vom Thema Elternschaft. Zu denken, dass Elternsein heißt, den Fokus nicht mehr weit streuen zu können irrt einfach. Das ist persönliche Einstellungssache.
Beispiel: Die durchschnittliche Fernsehdauer des Österreichers beträgt ca 4 Stunden/Tag.
Das ist sehr unabhängig davon, ob Eltern oder nicht - sondern von dem Lebensstil, den man selbst wählen darf.
Wenn sich jeder der ein Kind hat 4 Stunden intensiv um das Kind kümmern könnte, wäre die Welt ganz sicher ein wenig besser.
Wie immer Kind oder nicht finde ich nicht so das Thema, die Qualität des Lebens ist für mich ein Thema.
War mit Kindern ganz gut, ohne wäre sie nicht schlechter gewesen - hach und die 4 Stunden würde ich nicht mal in der Woche schaffen.
Die Kinderwunsch als Trieb zu sehen, mag sein - den kann man schon irgendwie hirnmäßig in den Griff kriegen.
Gesellschaftlich ist es problematisch. Auch wenn sehr altbacken, ich hätte zumindest ein Modell gerne zur Auswahl wo Mütter nicht automatisiert so rasch als möglich ins Arbeitsleben zurück gedrückt werden, "weil es ja so für sie am Besten ist". Familie die wählen können, ob einer der Partner sich um Kindererziehung (dann läuft auch soziale Tätigkeit im Umfeld mit z.B.Altenbetreuung wie Einkauf, kleine Tätigkeiten etc.) - somit eine unbezahlte wertvolle Tätigkeit für die Gesellschaft verrichtet - würde ich mir wünschen. Anrechenbarkeit der Zeit, sowie Entschädigung Event, in Höhe der Mindestsicherung ohne AMS-Druck wäre positiv. Es gibt entsprechende Rechenbeispiele. Ältere Personen die im nahen Umfeld Unterstützung erfahren, greifen viel später oder gar nicht auf soziale Dienste oder Pflegestellen zurück etc.
Es ist ein komplexes Thema.
Ganz wichtig egal in welcher Beziehung es um Familie und Kinder geht: Das Augenmerk sollte weitaus mehr und stärker auf Qualität gerichtet werden.
(unser Schul- und Betreuungssystem ist jetzt kein gutes Beispiel
)
o.t. Ich war ganz glücklich NICHT über Kinder reden zu müssen, wenn es nicht gerade ein entsprechender Elternabend war.
o.t. Zunehmend Männer schätzen Familientätigkeiten und habe Freude daran. Wir hatten vor kurzem auch jemand im Papamonat.
Vorgelebt haben wir als Eltern 10 Jahre umgekehrt, ich Einkommen höher, er daheim bei den Jungs.
Hat super funktioniert. Die einzigen waren und sind wir nicht. Frei Wahl und Anerkennung, tatsächlich geschlechtsunabhängige Aufgabenteilung (am besten macht jeder was er am besten kann) wünsch ich mir und keine Witze aus der Tiefen Wirtshauskiste über Männer, keine Karriere-Steine für Männer wie Frauen im Weg, die sich der Verantwortung in der Kindererziehung als hauptsächlicher Part stellen wollen. (auch das bietet Qualifikation auf vielen Ebenen - wird übrigens immer mehr gefragt - soziale Kompetenz
)
Lohngefälle ist ein sehr eigenes Thema, wo es keinen Schritt weiter geht und verbissen daran gerissen wird.
Vielleicht wäre es mal ganz gut über Alternativen, andere Modelle und vor allem vorurteilsbasierende gesellschaftliche und wirtschaftliche Zwänge nach zu denken.
Ein bisserl ein Anstand im Denken, wäre durchaus eine erster kleiner Schritt.
Wird die Frau fair bezahlt ist das durchaus für das männliche Umfeld der Frau ein Schritt nach vorn und in die richtige Richtung, somit im Interesse aller Menschen.