gibt aber keinen Grund den Mann zu verurteilen.
Ich hab ihn ja noch gar nicht verurteilt.
Im Gegenteil,
ich habe "Geschlecht und Charakter" sogar gelesen und kenne, bis heute, niemanden persönlich, der selbiges behaupten könnte.
Allerdings ist mir das tendenziell zu wirr - wobei ein gewisser Herr Wittgenstein ja was 'dran gefunden haben soll und, ob's wahr ist oder nicht mal dahingestellt, es mag dem guten Otto ja von mir aus einiges von dem erweisen, was ihm zu Lebzeiten verwehrt geblieben ist.
Mir ging es nur darum, dass 'klassische Literatur' m.E. nicht gerade eine subjektive Angelegenheit ist, sondern tatsächlich eher eine "objektive". Das ist halt ein gewisser literarischer Korpus, der, im (mehr oder minder) allgemeinen Konsens, für "klassisch" gehalten wird. Und Otto Weininger gehört sicherlich nicht dazu; abgesehen davon, versteh' ich das hier ohnehin so, dass vorerst nach Belletristik gefragt wurde...
Mit den Frauen hatte er´s auch nicht so.
...
geht aber vielen so
Sicher, nur find' selbst ich es bei so Figuren wie Schopenhauer, oder Strindberg mitunter geradezu amüsant und nicht selten völlig nachvollziehbar. An Weininger ist hingegen nicht so viel unterhaltam.
Ein "bisschen" seltsam, dass man nichtmal Vladimir Nabokov hat nennen wollen. Dabei "passt" er gerade noch so in die genannte Zeitspanne und ist meiner Meinung nach
der Klassiker des 20. Jhd. Ist aber nur ein Beispiel. Ich fange lieber erst gar nicht an, mit so unverdaechtigen Namen, wie Joseph Conrad, Rudyard Kipling, Marcel Proust, Charles Dickens, Jules Verne, DH Lawrence, Émile Zola, J. R. R. Tolkien, Jorge Luis Borges, ach mensch, ich wollte doch nicht anfangen.
Aber, dass selbst der Marquis de Sade übergangen wurde... schändlich.