Das Modell kommt nicht aus Europa, sondern ganz klar aus den USA. Es wurde früher explizit "the american way of life" genannt (heute nennt man es Konsumismus) und hat im bitter armen Nachkriegseuropa Sehnsüchte und Begehrlichkeiten ausgelöst. Und es hat in vielen Teilen der Welt zu einer Entwicklung geführt, wie ich sie für das Österreich der 60 - er bis 80 - er Jahre skizziert habe. Und natürlich spielt die Bevölkerungsexplosion eine große Rolle, es verstärkt den Wunsch in den "armen" Ländern, in den "Westen" zu emigrieren. Wobei "Westen" nicht wirklich mit der Geografie so definiert wird, denn auch Südkorea, Japan oder Taiwan gehören dazu.
Die Vorstellung, dass Europa seine Emissionen auf null reduziert, während China und Indien das an Emissionen nachholen, was der "Westen" ihnen bisher voraus war, die ist jedenfalls der direkte Weg in die 4 Grad. Von den USA red ich erst gar nicht. Die schaffen die Wende sowieso nie, denn da hieße dann der nächste Präsident wieder Donald Trump.
Der einzelne Konsument wird immer aufs Preisschild schauen, egal ob in Wien oder in Shanghai. Und weil ich hier schon einmal ein böser, alter weißer Mann (das sind diejenigen, die grundsätzlich immer an allem schuld sind
) genannt wurde ....... wenn ich das Konsumverhalten der jungen Frauen aus der Generation Greta unter die Lupe nehme, dann gibt es auch dort jede Menge umwelt - und klimaschädlichen Konsumismus (immer das neueste Smartphone und immer Klamotten nach dem Prinzip "Fast Fashion").
Wenn dein Schreckensszenario Wirklichkeit würde, dann hat übrigens Russland das größte Problem. Vielleicht erinnerst du dich noch and den Konfflikt zwischen zwei kommunistischen Bruderländern, der sich am Grenzfluss Ussuri abgespielt hat. Wohin würde also China mit aller Macht drängen?
Und abschließend ein Wort zu österreichischen Klimapolitik. Das, was die Koalition noch in dieser Woche beschließen wird, das ist schlicht und einfach Quatsch mit Sauce und nützt den Klima genau gar nichts. 7 Cent CO2 - Abgabe pro Liter Treibstoff sind eigentlich gar nichts, die täglichen Schwankungen an der Zapfsäule machen da mehr aus. Und dann streut man diese Einnahmen nach einem absurden Verteilungsschlüssel wieder unters Volk damit sich die Landbevölkerung das Tanken dennoch leisten kann. Würde man es ernst meinen, dann würden mit dem Geld Investitionen großzügig gefördert, z. B. Wärmedämmung.