..... insgesamt ist es auch ein (zumindest unterschwelliges) Plädoyer für Wachsamkeit.
Ja, die Wachsamkeit.
Mit der Wachsamkeit ist es halt so eine G'schichte. Einerseits ist Wachsamkeit immer gut, anderseits ist Wachsamkeit ja - wie vieles in Österreich - auch schon politisch annektiert worden, indem man den Menschen einredet, dass diese Wachsamkeit ausschließlich auf ganz bestimmte Strömungen und Ideologien anzuwenden ist.
Ich halt's da lieber mit meiner eigenen Wachsamkeit, und daher halte ich nicht viel davon, Auswüchse wie den Kreationismus durch künstliche Aufregung aufzublähen und ihm damit womöglich zu größerer Bekanntheit zu verhelfen.
Ich seh' das eher pragmatisch: wenn Kreationismus zum jetzigen Zeitpunkt ein Problem ist, dann in erster Linie in den Vereinigten Staaten. Also sind die USA gefordert, dagegen zu argumentieren oder zu prozessieren - und das geschieht meines Wissens ohnehin. Man wird sehen, wie es sich weiter entwickelt, aber in Hinblick auf Europa oder gar Österreich die Gefahren eines drohenden Weltunterganges an die Wand zu malen, halte ich für übertrieben. Wie überhaupt ich nichts davon halte, künstliche Aufregung zu erzeugen.
Dass die Anschauungen des Kreationismus bei vernünftig denken Menschen keinen Anklang finden, darüber sind wir uns wohl einig. Dass man diese vernünftigen Menschen auch in den diversen Religionsgemeinschaften findet, und zwar im gleichen Prozentsatz wie überall anders auch, kann man wohl auch als Faktum ansehen.
Genau so ist es ein Faktum, dass es überall auch Spinner und Fanatiker gibt, ebenfalls gleichmäßig verteilt.
Gäbe es diese nicht, gäbe es wahrscheinlich auch keine Anhänger des Kreationismus. Und solange die Anhängerschar des Kreationismus in Österreich unter der 20%-Marke liegt, glaube ich auch nicht, dass Österreich dadurch irgend einen Schaden nehmen kann. Wie wir ja schon im Fall der FPÖ und der Grünen zu unserer Zufriedenheit bemerken durften.