Aber ... um es mal auf den Punkt zu bringen, was diese ganze Diskussion hier ergeben hat:
Wenn meine Freundin und ich mal nach Wien fahren sollten, wissen wir ja jetzt, wo wir NICHT unseren Kaffee trinken gehen.
Somit war das hier jetzt für uns eine ganz gute Urlaubslektüre und Reiseführer.
Ich habe hier erkannt, daß es sowohl tolerante wie auch intollerante Österreicher gibt.
Alle Toleranten Grüße ich hiermit mal
Zum Kaffee trinken werden meine Freundin und ich uns in Wien dann mal nicht in das Kaffeehaus Prückel setzen, denn warum sollten wir einer Geschäftsführerin Geld geben, die uns als lesbische Gäste nicht toleriert?
Ich denke, wir finden in Wien auch noch ein anderes Lokal zum Kaffee trinken, wo man zwei küssende Frauen eher akzeptieren wird ohne schräge Blicke und konservatieve Gäste und Gastgeber.
Ich denke, das Hells Angels Clubhaus in Wien könnte für uns tollerant genug sein zum Kaffee trinken, oder eine Trucker-Bar.
Intolleranz bekämpfen?
- Unmöglich.
Ob die Demo mit den 7000 Menschen was genutzt hat?
- Vielleicht ein kleines bischen.
Jedenfalls im Moment.
Aber wir müssen uns nunmal damit abfinden, das Toleranz eben für die meisten NUR ein Wort ist.
Schade, aber ist wohl so.
In Deutschland übrigends auch nicht anders, denn wir beide saßen hier auch schon in einem gutbürgerlichem Restaurant und haben uns geküsst. Kein Zungenkuss, kein gegrapsche, sondern ein 3 Sekunden Kuss auf den Mund, so wie jedes andere Paar das auch getan hat.
Wir wurden ebenfalls aufgefordert, daß zu unterlassen.
(Habe ich hier aber bereits schon mal geschrieben)
Da braucht sich die Gesellschaft nicht zu wundern, wenn wir uns in gewissen Lokalitäten nicht aufhalten (wollen).
Die Gesellschaft braucht sich auch nicht zu wundern, wenn wir als lesbisches Paar in der Öffentlichkeit auch gar nicht zur Geltung kommen.
Es ist wesentlich einfacher, als "zwei gute Freundinnen" zu wirken, denn dann gibts für uns weniger Probleme.
Ist zwar ungerecht, aber so ist es eben nunmal.
Wenn wir uns dann doch mal irgendwo küssen sollten, weil uns gerade danach ist, dann tun wirs halt einfach und wenn das jemanden stört, dann stört es denjenigen halt.
Wenn ich mal aufzähle, was mich so alles stört an den Menschen, und die dann nicht tolerieren würde, dann würde ich mich womöglich jeden Tag an etwas anderem aufziehen können.
Heute wäre des zum Beispiel ein Mann, der in Jogginghose vor mir auf dem Bürgersteig lief und ich konnte seine Arschritze sehen.
Gestern war es ein Mercedes-Fahrer, der glaubte was besseres zu sein, weil er das "dickere" Auto hatte als ich.
Ja, das stört mich auch, aber ich denke mir dann meinen Teil und schaue in die andere Richtung.
Weder den Jogginghosen-Typ mit seinem herrausschauenden Arschritz, noch den eingebildeten Bonzenkübelfahrer habe ich angepöbelt.
Bin ich nicht tolerant?