Macht der Tod eines Menschen fast jeden Menschen zum Heuchler?

Jetzt als 10 % Bewegung ohne einen solchen charismatischen, intelligenten Dr. Jörg Haider der nicht nur Österreich sondern Europa wachgerüttelt hat wird's natürlich um vielfaches schwieriger.
Das ist ein Satz, der mir nicht sehr gefällt.
Zum einen stört mich der Ausdruck "Bewegung", Du wirst Dir denken können, warum ..... :roll:
Zum anderen kann man Haider Charisma und Intelligenz nicht absprechen, aber sein Wirken als "Wachrütteln Europas" zu bezeichnen, grenzt schon an schwarzen Humor.
Das einzige, was er in Europa wachgerüttelt hat, waren doch die Mahner vor einer Neuerstarkung des Nationalsozialismus.
Solltest Du das gemeint haben, dann hätte er sich damit sicher ein gar nicht geringes Verdienst erworben, ich bin mir aber nicht sicher, ob das seiner ursprünglichen Ambition entsprochen hat.

Die hat glaube ich mehr darin gelegen, seine Position und die seiner Partei zu stärken, was ihm zwar exzellent gelungen ist, aber er hat sich dabei doch einiger Mittel bedient, welche man auch im Augenblick der Pietät nicht gut heißen soll - ja mehr noch, die man nicht gut heißen darf.

Und ich habe meine Stimme dem Parteiprogramm gegeben, denn die Nationalratswahl war für mich noch nie eine Persönlichkeitswahl.
Wenn Du damit sagen willst, dass Du die Partei Jörg Haiders gewählt hast, dann erstaunt mich das jetzt, denn dann verfolgen wir unterschiedliche Interessen.

Mir geht es darum, den Menschen Jörg Haider wenigstens nach seinem Tod auch von seinen politischen Gegnern respektvoll behandelt zu sehen, nicht aber, den Politiker Haider von Schuld reinzuwaschen oder zu glorifizieren.

btw .......... die "Bewegung", wie Du so schön sagst, wird ohne Jörg Haider keinen schweren Stand haben, sie wird gar keinen Stand mehr haben.
 
@sweetie-cake: Wäre Haider alkoholisiert gewesen, dann wäre es schon längst in den Medien breitgetreten worden. Die 142 km/h sind erst ins Spiel gekommen, als aus einen digitalen - oh Wunder, oh Wunder - urplötzlich ein mechanischer Tachometer wurde (sonst hätte ja auch nie die Tachonadel stecken bleiben können).

Schon mal was von Bordcomputer gehört?

Ob Alkoholisierung: Da bei dem Unfall niemand außer dem Verursacher zu Schaden kam gibt es keine (offizielle) Blutuntersuchung. Eventuelle Resultate müssten zur Veröffentlichung erst von der Familie freigegeben werden.
 
Das ist ein Satz, der mir nicht sehr gefällt.
Zum einen stört mich der Ausdruck "Bewegung", Du wirst Dir denken können, warum ..... :roll:

Kann ich mir denken, aber das war nicht mein Ansatz.
Aber Bewegung ist ein Wort, das man für vieles verwenden kann und ich sehe für mich kein Problem dieses zu verwenden.

http://de.wikipedia.org/wiki/Politische_Bewegung



Zum anderen kann man Haider Charisma und Intelligenz nicht absprechen, aber sein Wirken als "Wachrütteln Europas" zu bezeichnen, grenzt schon an schwarzen Humor.

Eben nicht, vl. bringt dich auch das ein wenig zum nachdenken
http://www.bzoe.at/kondolenzbuch/index.php,und trotzdem wird er für viele kein Innovativer Politker sein.

Das einzige, was er in Europa wachgerüttelt hat, waren doch die Mahner vor einer Neuerstarkung des Nationalsozialismus.
Solltest Du das gemeint haben, dann hätte er sich damit sicher ein gar nicht geringes Verdienst erworben, ich bin mir aber nicht sicher, ob das seiner ursprünglichen Ambition entsprochen hat.

Aber so haben wir wenigstens nichts verlernt oder vergessen.
Meine Ambitonen waren das sicher nicht, wie aus anderen Postings hervorgeht.

Die hat glaube ich mehr darin gelegen, seine Position und die seiner Partei zu stärken, was ihm zwar exzellent gelungen ist, aber er hat sich dabei doch einiger Mittel bedient, welche man auch im Augenblick der Pietät nicht gut heißen soll - ja mehr noch, die man nicht gut heißen darf.

Diese Thema bedürfte wohl einen eigenen Thread, und ich suche schon länger diese Aussagen.


Wenn Du damit sagen willst, dass Du die Partei Jörg Haiders gewählt hast, dann erstaunt mich das jetzt, denn dann verfolgen wir unterschiedliche Interessen.

Kann schon sein....aber ich weiß nicht welche Interessen du verfolgst,
meine kenne ich. Und die sind in erster Linie gegen Ausgrenzung jeglicher Art in einer Demokratie. Außerdem bin ich nicht der Meinung das Haider allein das Parteienprogramm auf die Beine gestellt hat.

Mir geht es darum, den Menschen Jörg Haider wenigstens nach seinem Tod auch von seinen politischen Gegnern respektvoll behandelt zu sehen,

Das sehe ich ebenso.



nicht aber, den Politiker Haider von Schuld reinzuwaschen oder zu glorifizieren.

Außerdem sind wir Gott um ihn von Schuld reinzuwaschen und glorifizieren ( aus dem früh pupertären Alter bin ich raus) nicht mit mir.


btw .......... die "Bewegung", wie Du so schön sagst, wird ohne Jörg Haider keinen schweren Stand haben, sie wird gar keinen Stand mehr haben.

Anscheinend .....aber wie schon so manche Redensart ihre Berechtung hat sollte man nie zu voreilig sein.
http://www.redensarten-index.de/suche.php?suchbegriff=~~Es%20ist%20noch%20nicht%20aller%20Tage%20Abend&suchspalte%5B%5D=rart_ou

LG
Vita
 
Meine Mutter sagt immer (klingt blöd, ist aber so *g*)
"Mit dem Tod ist alle Schuld gesühnt."

ich würde sagen diese aussage trifft nicht auf alle zu. Aber im Fall von Jörg Haider würde der Spruch schon passen.

Dass Strache und Haider sich beim TV-Duell nicht positiv gegenüberstanden ist logisch. Und dass es zum Polit-Talk gehört auch mal über den Gegner herzuziehen ist anscheinend die Regel.

Aber das hat finde ich nichts mit dem Tod eines Menschen zu tun, noch dazu wenns so ein Unfalltod war wie beim Haider. Ich denke das muss man anders gewichten.

ich versteh durchaus was du meinst. Aber ich denke da muss man schon situationsbedingt unterscheiden.

lg
lori

Ich will den anderen Thread nicht verwässern, dort sollen Beileid&Co gepostet werden. Nehme den Tod von Haider und die Reaktion von Strache zum Anlass diesen Thread zu starten.

Bei der TV-Diskussion gab es keine netten Worte von Strache zu Haider und jetzt, wo er tot ist, sagt Strache über Haider: "Mit seinem Ableben verliert die Republik einen großartigen Politiker". Heuchler?

Wenn ich z.B. jemanden nicht ausstehen kann oder sogar hasse, dann hasse ich ihn über den Tod hinaus, also für immer und ewig.

Was für ein Typ bist denn du?

(Ich weiß, ich werde von einigen zerfleischt, aber bitte)
 
Wenn eine berühmte oder bekannte Person stirb, je dramatischer, desto mehr, fühlen sich viele, die es besser bleiben lassen sollten, dazu bemüßigt, was Wichtiges für die Ewigkeit zu sagen, besonders, wenn das Fernsehen oder das Radio in der Nähe ist.
Leider ist das nicht so einfach, weil nicht jeder was zu sagen hat.
Das erklärt die vielen Aussagen, die wie Heuchelei klingen und die Wahrheit mehr als beugen.
 
Wenn eine berühmte oder bekannte Person stirb, je dramatischer, desto mehr, fühlen sich viele, die es besser bleiben lassen sollten, dazu bemüßigt, was Wichtiges für die Ewigkeit zu sagen, besonders, wenn das Fernsehen oder das Radio in der Nähe ist.
Leider ist das nicht so einfach, weil nicht jeder was zu sagen hat.
Das erklärt die vielen Aussagen, die wie Heuchelei klingen und die Wahrheit mehr als beugen.

Ja - aber nicht nur.

Wie wir hier im Thread auch öfters gelesen haben, gibt es den etwas eigenartigen Ansatz, dass man über Tote nur Gutes und Lobendes sagen darf.
Das ist laut Trauer- und Todesforschung eher der falschere Weg. Es gilt einen adäquaten Umgang zu finden, wie man das Leben eines jeden Menschen feiern und würdigen kann und trotzdem auf die schwierigeren, kritischen Punkte nicht vergisst.

Ganz besonders dramatisch erleben wir die Fassungslosigkeit bei einem so raschen Tod, bei einem "ungewöhnlichen" Todesfall, sei es Mord, sei es Unfall, sei es Selbstmord, sei es plötzliches Herzversagen etc.

Besonders bei solchen Todesfällen wird jedem von uns umso klarer, dass das Leben einfach sehr kurz ist und dass es jeden von uns täglich "treffen" kann. Ist der Umgang mit Tod bei einem langen, erfüllten Leben mittlerweilen gesellschaftlich klarer und auch nicht mehr so schwierig, bleibt bei ungewöhnlichen Todesfällen völlige Ratlosigkeit...

Und noch eine kurze Geschichte am Schluss. Ich hab mich viel mit Tod, Formen des Abschiedes, der Trauer und der Friedhofskultur in unterschiedlichen Ländern beschäftigt. Was mir immer wieder aufgefallen ist, ist, wenn bei einem rituellen Abschied von einem "schlechten" Menschen (ja, Tom040, du hast Recht, wirklich schlecht kann ein Mensch ja nie sein, es zeigt nur die Überbetonung einer Seite) - also zB einem Menschen, der selber in seinem Leben anderen Menschen viel leid zugefügt hat - in aller Würdigung seines Lebens auch die dunklen Punkte seines Lebens zu Sprache kommen können, ist Abschied viel leichter möglich. Auf beiden Seiten - auf der Seite derer, die diesen Menschen geliebt haben (denn die wissen doch insgeheim, dass er/sie auch Schuldhaftes in sich getragen hat) als auch bei den Menschen, die von ihm/ihr Leid zugefügt bekommen haben.
 
Ja - aber nicht nur.

Wie wir hier im Thread auch öfters gelesen haben, gibt es den etwas eigenartigen Ansatz, dass man über Tote nur Gutes und Lobendes sagen darf.
Das ist laut Trauer- und Todesforschung eher der falschere Weg. Es gilt einen adäquaten Umgang zu finden, wie man das Leben eines jeden Menschen feiern und würdigen kann und trotzdem auf die schwierigeren, kritischen Punkte nicht vergisst.
:daumen:
Auf die kritischen, schwierigen Punkte nicht zu vergessen, dagegen ist ja wohl kaum etwas einzuwenden. Ich bin sicher nicht der Mensch, der glorifiziert, denn das steht mir nicht zu.
Nur denke ich, ist es das eine, die positiven und negativen Eigenschaften eines Verstorbenen in einer annehmbaren, gewählten Ausdrucksweise aufzuzeigen (bitte lassen wir die Geschichtsbücher außer Acht), oder das andere, den Toten schlicht weg zu beleidigen.

Liebe Grüße
Amore
 
Nur denke ich, ist es das eine, die positiven und negativen Eigenschaften eines Verstorbenen in einer annehmbaren, gewählten Ausdrucksweise aufzuzeigen (bitte lassen wir die Geschichtsbücher außer Acht), oder das andere, den Toten schlicht weg zu zu beleidigen.
Am Beispiel "Haider" sieht man aber, dass die Einschätzung, was Beleidigung und was nicht Beleidigung ist, sehr unterschiedlich ausfällt. Ich würde insgesamt mehr Zurückhaltung schätzen, Tod ist etwas sehr privates und die Gier der - und nach - Öffentlichkeit sollte nicht so schamlos gefüttert werden.
 
Zitat von FlicFlac

Am Beispiel "Haider" sieht man aber, dass die Einschätzung, was Beleidigung und was nicht Beleidigung ist, sehr unterschiedlich ausfällt. Ich würde insgesamt mehr Zurückhaltung schätzen, Tod ist etwas sehr privates und die Gier der - und nach - Öffentlichkeit sollte nicht so schamlos gefüttert werden

Meinst du nun die Kommentare hier im Ef, denn die sprach ich nicht an, oder global?
Meiner Meinung nach sind kritische Äußerungen zu einem Verstorbenen von Beleidungen sehr wohl zu unterscheiden.

Zitat von einem User eines anderen Forums:
''Eine Nazisau weniger, kein Mitleid für seine Frau, warum f.... sie mit Nazis"......und solche Kommentare gibt es zu Hauf.
Und ich denke, darüber lässt sich nun wirklich nicht streiten, ob das nun eine Beleidigung ist, oder ein Aufzeigen der negativen Eigenschaft des Toten.

Zum unteren Teil deines Zitats kann ich dir nur zustimmen und dem ist auch nichts mehr hinzuzufügen.

@petseit
Hattest Recht, hoffe das ist nun besser verständlich und inhaltlich nicht zuviel verändert.

 
würdest du bitte ned immer in zitate reinschreiben? kennt sich ja bald keiner mehr aus was nun von wem ist.

danke :)
 
Am Beispiel "Haider" sieht man aber, dass die Einschätzung, was Beleidigung und was nicht Beleidigung ist, sehr unterschiedlich ausfällt. Ich würde insgesamt mehr Zurückhaltung schätzen, Tod ist etwas sehr privates und die Gier der - und nach - Öffentlichkeit sollte nicht so schamlos gefüttert werden.

Ja, FlicFlac, du hat Recht....unauthentische, unehrliche, öffentlichkeitsgierige Statements sind besonders bei solchen Themen fehl am Platz (bzw. für mich sind solche Statements eigentlich immer fehl am Platz).

Ja, der Tod ist etwas sehr Privates, aber eben nicht nur privat. Hätten wir gesellschaftlich einen besseren Umgang mit Tod und vor allem mit ungewöhnlichen Todesursachen, würden wir aktuell nicht das erleben, was wir erleben.


@ Amore: ja, Beleidigungen haben aus meiner Sicht ja nirgends was verloren...aber besonders nicht, wenn es einen Toten betrifft. In respektvoller Würdigung des Menschenlebens hat aber Kritik seinen berechtigten Platz....
 
@ Amore: ja, Beleidigungen haben aus meiner Sicht ja nirgends was verloren...aber besonders nicht, wenn es einen Toten betrifft. In respektvoller Würdigung des Menschenlebens hat aber Kritik seinen berechtigten Platz....

Nichts anderes habe ich jemals behauptet....
 
Ob Alkoholisierung: Da bei dem Unfall niemand außer dem Verursacher zu Schaden kam gibt es keine (offizielle) Blutuntersuchung. Eventuelle Resultate müssten zur Veröffentlichung erst von der Familie freigegeben werden.
scho passiert: 1,8promü :mauer::mauer:
 
scho passiert: 1,8promü :mauer::mauer:

schau oxi a ganz logisches beispiel: in österreich werden im jahresdurchschnitt 20% der auto bzw kfz unfälle von alkoholisierten lenkern verursacht , was wiederrum bedeutet das 80% der unfälle von den nüchternen verursacht wird , sollte man da nicht die nüchternen aus dem verkehr ziehen ? das würde die unfallrate um satte 80% veringern.

ma bevor ichs vergess und mir a poa auf die gurgel springen -----> :ironie:
 
(Seele) ist unser Spielgelbild,

wer hasst, hasst sich selber,
und verbreitet hass
wer liebt, verbreitet Liebe

jeder möchte die Welt verändern,
jeder könnte die Welt verändern wenn er
bei sich selber anfangen würde

:daumen: Ich gebe dir vollkommen Recht...!:daumen:

Wie im Kleinen so im Großen…
Wie Innen so Außen…
Wie Unten so Oben… :lehrer:
 
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