Marsch für die Familie versus "Gender-Wahnsinn"

Die Frage ist ja: brauchst was wirksames dagegen? In welcher Form wirst Du dadurch in Deinem Denken und Handeln eingeschränkt?

ich überhaupt nicht - weil ich mich, selbst wäre ich betroffen, nicht einschränken LASSE.

Aber wen kümmert's wirklich? So lange es verschwindende Minderheiten bleiben ..... tausend Rosen.

es gibt genügend betroffene, die diese festigkeit nicht haben und daher unter ihrer sexuellen orientierung bzw. der einstellung des umfeldes dazu zu leiden haben. und um die geht es mir, nicht um mich.

Wenn wir schon davon absehen wollen, dass das Recht der freien Meinung ja auch für jene gelten muss, welche sich nicht im mainstream bewegen.

stimmt, da geb ich dir recht. aber ebenso wie diese leute das recht auf ihre meinung haben, haben andere wiederum das recht, schwul oder lesbisch zu sein. deswegen mein comment, dagegen nix wirksames zu haben - nämlich diese menschen zu einer offeneren einstellung zu bewegen, anderen auch ihre freiheit zu lassen, die sie für sich selber sehr wohl beanspruchen. da hängt die ausgewogenheit schief.
 
Christliche Fundamentalist_innen haben sich heute wieder mal getroffen um gegen die Regenbogenparade zu demonstrieren. Dieses Mal nennen sie es "Marsch für die Familie" und argumentieren damit, dass Homosexualität die Familie und den christlichen Glauben gefährdet.
Das sind ein paar Zitate aus der Broschüre zur Demo: http://www.marschfuerdiefamilie.at/marschfuerdiefamilie-flugblatt-farbe.pdf

Ihre Forderungen sind u.a. die Ehe als Verbindung von Mann und Frau in der Verfassung zu definieren, den Sexualkundeunterricht abzuschaffen, die eingetragene Partner_innenschaft abzuschaffen, Kinderkrippen abzuschaffen und dafür ein Müttergehalt auszuzahlen.

Meiner Meinung nach ist das wie schon angedeutet eine radikale fundamentalistische homophobe, aber auch sexistische (eine "Frauen zurück ins Private Haltung" wird hier legitimiert) Haltung. Der Satz "Wir wissen die schweigende Mehrheit hinter uns, obwohl wir die EU und alle etablierten österreichischen Parteien gegen uns haben" hat mich aber zum Denken gebracht. Gerade auch durch Diskussionen hier im Forum wo zu Teilen ähnlich argumentiert wird, ebenso der Gender-Wahnsinn immer wieder als Begriff fällt und was dadurch nicht alles an "traditionellen (christlichen) Werten" gefährdet sei. Gleichzeitig wird dann auch immer wieder auf Zwangsverordnungen von oben hingewiesen (mit was für "Schwachsinn" sich Politik, EU und andere Institutionen betreffend dem "Gender-Wahn" nicht alles beschäftigen fällt dann oftmals als Argumentation).

Daher die Fragen: Ist die Meinung die hier vertreten wird, wirklich eine die sich nur am radikalen Rand bewegt, wie ich bis jetzt eigentlich immer vermutet und gehofft habe? Oder gibt es hier auch Leute die das ähnlich sehen? Denkt ihr, dass die Angst die "christlichen Werte" durch Homosexualität, einen freieren Umgang mit Sexualität generell, durch das Aufbrechen von traditionellen Geschlechterrollen, etc. zu verlieren eine Angst ist, die in Österreich stark verbreitet ist?

nicht überbewerten. schweigende mehrheit. den begriff hat cicero erfunden als er gemerkt hat, dass er keine mehrheit hinter sich hatte aber auch keine gruppe, die im gehindert hätte (um jetzt zu verhindern dass gogolores wieder darauf schreibt: es ging um die verschwörung des katalina im alten rom ;-)

das umgendern ist schon lästig. homos und lesben sind auch nur eine kleine minderheit (ich glaub irgendeine grüne meinte: wenn erst die homoehe legalisiert ist, werden sich 20% der männer outen. ich denke mehr als 2-5% werdens ned sein, aber bitte).

ehe ist ein zivilrechtlicher vertrag zwischen mann und frau. ziel der ehe ist es auch kinder zu zeugen (zu mindestens 1). wäre auch ein scheidungsgrund wenn es ein partner nicht will (das ehegesetz ist übrigens von 1938 und wurde übergeleitet vom deutschen reich).

schwule und lesben haben jetzt ihre partnerschaft. die sollen sie von mir aus auch am standesamt schließen. adoption von stiefkinderns soll auch so sein.

nur mein idealbild einer familie ist mann + frau + kind(er). dass das heute nicht immer der fall ist, damit müssen wir halt leben.
 
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ich überhaupt nicht - weil ich mich, selbst wäre ich betroffen, nicht einschränken LASSE.
Nau eben ... also?

aber ebenso wie diese leute das recht auf ihre meinung haben, haben andere wiederum das recht, schwul oder lesbisch zu sein.
Das haben sie aber doch! Diesem Recht wird nicht nur durch den Gesetzgeber Rechnung getragen, sondern auch in der Bevölkerung wächst die Akzeptanz kontinuierlich - wenngleich sie größer sein könnte, das ist schon wahr.

Ich find's nur unsinnig, dass gerade jene, welche sich immer "für die anderen", angeblich so Schwachen, einsetzen, mit abstrusen Feindbildern arbeiten.
Leute, welche gegen Homosexualität eingestellt sind, wird's immer geben, genau so wie es immer Leute geben wird, welche die traditionelle Ehe geschützt wissen wollen, und denen die "natürliche" Familie am nächsten steht.
Das Problem ist, dass diese Leute nicht nur unter den katholischen Fundamentalisten zu finden sind, und es ist daher eine Gaukelei, so zu tun, als wäre das Problem aus der Welt geschafft, wenn man die katholischen Fundamentalisten zur Sau macht. :roll:

Das Ganze wäre im Grunde genommen kein einziges Wort wert .....
 
nur mein idealbild einer familie ist mann + frau + kind(er). dass das heute nicht immer der fall ist, damit müssen wir halt leben.

Da ist auch schon wieder dieser bedauernde Unterton. Warum "müsssen" "wir" damit leben?
Inwiefern betrifft Dich eine gleichgeschlechtliche Ehe? Inwiefern wirst Du dadurch eingeschränkt, dass Menschen, egal welchen Geschlechts heiraten weil sie sich lieben?
Hast Du dadurch irgendwelche Nachteile?
Inwiefern darfst Du oder viele Andere die es nichts angeht darüber entscheiden, was zwei Menschen aus ihrem Leben machen?
Wie passen da die hetero Paare rein, die aus steuerlichen/finanziellen Gründen heiraten?
Wie passt die Tatsache, dass bald jede zweite Ehe wieder geschieden wird ins Bild der heilen MFK-Familie?
Meinst Du es bleibt weniger für die "echten" Familien übrig weil ein paar hundert homosexuelle Paare heiraten?
.
.
.
.
Diese Fragen sind es, die ich nicht verstehe. Mir persönlich ist es doch absolut blunzn wer, wen, wie heiratet.
Überhaupt niemand hat einen Nachteil davon, aber einige, die es betrifft, haben Vorteile und wenn sie nur ideeller Natur seien.
Warum können Menschen nicht andere Menschen das tun lassen, was denen gut tut und niemandem schadet?
 
Da ist auch schon wieder dieser bedauernde Unterton. Warum "müsssen" "wir" damit leben?
Inwiefern betrifft Dich eine gleichgeschlechtliche Ehe? Inwiefern wirst Du dadurch eingeschränkt, dass Menschen, egal welchen Geschlechts heiraten weil sie sich lieben?
Hast Du dadurch irgendwelche Nachteile?
Inwiefern darfst Du oder viele Andere die es nichts angeht darüber entscheiden, was zwei Menschen aus ihrem Leben machen?
Wie passen da die hetero Paare rein, die aus steuerlichen/finanziellen Gründen heiraten?
Wie passt die Tatsache, dass bald jede zweite Ehe wieder geschieden wird ins Bild der heilen MFK-Familie?
Meinst Du es bleibt weniger für die "echten" Familien übrig weil ein paar hundert homosexuelle Paare heiraten?
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Diese Fragen sind es, die ich nicht verstehe. Mir persönlich ist es doch absolut blunzn wer, wen, wie heiratet.
Überhaupt niemand hat einen Nachteil davon, aber einige, die es betrifft, haben Vorteile und wenn sie nur ideeller Natur seien.
Warum können Menschen nicht andere Menschen das tun lassen, was denen gut tut und niemandem schadet?

also aus steuerlichen gründen heiratet niemand. das zahlt sich nicht aus. im gegenteil es hält eher die leute davon ab.
obwohl ich auch nichts vom deutschen familiensplitting halte.

nein, ich fands ja interessant, dass zwar die eingetragene partnerschaft gefordert wurde, sich aber einige leute dann aufgeregt haben, dass niemand wissen soll, dass zwei gleichgeschlechtliche partner ein paar sind. was jetzt? bekennt man sich jetzt oder bekennt man sich jetzt nicht dazu?
 
könnte man - theoretisch. würden nicht allzu oft die intolerantesten toleranz fordern.
Intoleranz basiert oft auf Angst vor Veränderungen. Und Angst ist nun mal eine menschliche Gefühlsregung.
Das wird man nie ändern können.
Vor allem deshalb nicht, weil viele Ängste völlig irrationaler Natur sind, und dagegen kannst nix tun.

also aus steuerlichen gründen heiratet niemand.
Wieder was gelernt, ich bin Deutscher, deshalb habe ich das mir bekannte Beispiel beschrieben. Wusste nicht, dass es hier anders ist.

nein, ich fands ja interessant, dass zwar die eingetragene partnerschaft gefordert wurde, sich aber einige leute dann aufgeregt haben, dass niemand wissen soll, dass zwei gleichgeschlechtliche partner ein paar sind. was jetzt? bekennt man sich jetzt oder bekennt man sich jetzt nicht dazu?
Das ist jetzt einfach mal eine Behauptung, die Du da in den Raum stellst. Keine Ahnung was da dran ist oder nicht. Sicher wird es immer Menschen geben die nicht wollen, dass private Dinge öffentlich bekannt sind. Wie viele der notgeilen Ehemänner hier im Forum ziehen den Ehering ab, wenn sie alleine unterwegs sind :mrgreen: <-- auch so eine Behauptung.
Aber die viel wichtigeren Punkte hast übergangen, seis drum, ich weiß eh, dass ich hier im Diskussionsforum kaum einen Fuß auf den Boden bekomme, aber nicht, weil ich nicht diskutieren könnte....
Deshalb ist es mir irgendwie auch egal. Ich will hier niemanden bekehren und denk mir wie immer meinen Teil dazu.
 
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Intoleranz basiert oft auf Angst vor Veränderungen. Und Angst ist nun mal eine menschliche Gefühlsregung.
Das wird man nie ändern können.
Vor allem deshalb nicht, weil viele Ängste völlig irrationaler Natur sind, und dagegen kannst nix tun.

na da haben wir ja in europa und in den usa dem rest der welt einiges voraus.....
 
na da haben wir ja in europa und in den usa dem rest der welt einiges voraus.....

Was das jetzt mit Europa und den USA zu tun haben soll erschließt sich mir leider gar nicht. Interessiert mich allerdings auch nicht weiter.
 
Nochmal: Warum muss man heutzutage alles akzeptieren was so daherkommt?

Wen tut derjenige weh, der ein Idealbild von "Mann+Frau+Kind" hat?

Oft wird man als intolerant abgestempelt, nur weil ma ned jede Krot schluckt?!
Ein offener Mensch ist man nur mehr, wenn man für alles und jeden die Arme ausbreitet?
Ich denke dazwischen ist auch noch sehr viel Spielraum...

Mir persönlich ist gleichgeschlechtliche Liebe sowas von Wurscht- jeder soll machen was er will und ich freu mich, wenn sie die selben Rechte haben/bekommen.
Jedoch mein Idealbild ist ein anderes... Ich bin aber dadurch noch lange nicht Homo und Lesbenfeindlich... Habe genug Freunde die schwul sind mit denen ich sehr gut klar komme, weils mir letztenendes Wurscht ist, was die Leute tun...

Kann man das verstehen? :lol:
 
Das Thema wird immer so schwarz/weiß gesehen... Daweil wäre dazwischen soviel bunter Spielraum...
 
könnte man - theoretisch. würden nicht allzu oft die intolerantesten toleranz fordern.
Man könnte es durchaus auch in der Praxis, wenn nicht die Tolerantesten sich intolerant verhalten würden.

(keine ahnung, wieso mir jetzt z.b. die FPÖ einfällt)
Das kann ich Dir erklären: weil neben der Kirche die FPÖ eines Deiner Feindbilder ist, welche Du immer dann bemühst, wenn Du Dich als Verteidiger des Guten darstellst.

die schweigende mehrheit hat leider schon allzu oft und allzu lange das unrecht durch ein paar wenige zugelassen.
Ich sehe aber nicht, dass die Äußerung einer Meinung schon Unrecht darstellt?

Die schweigende Mehrheit war immer schon die Schattenarmee jener, welche von ihrer persönlichen Bedeutung dermaßen überzeugt sind, dass ihnen gar nicht vorstellbar ist, dass jemand ihre Meinung nicht teilen könnte ....
 
Nochmal: Warum muss man heutzutage alles akzeptieren was so daherkommt?

Oft wird man als intolerant abgestempelt, nur weil ma ned jede Krot schluckt?!
Ein offener Mensch ist man nur mehr, wenn man für alles und jeden die Arme ausbreitet?

Eben hier tun sich ja vor allem die Grün_Innen hervor. Sind die Wegbereiter des Intoleranten (da Kniefall vor den Islamisten) und bekämpfen alles was ihnen nicht in ihr Weltbild passt.

Sollten die Islamisten in diesem Land jemals die Macht ergreifen (ok, ich weiß ein unrealistisches Horrorbild) dann sind doch die Grün_Innen die ersten die zur Steinigung abgeführt werden.

Was das jetzt mit Europa und den USA zu tun haben soll erschließt sich mir leider gar nicht. Interessiert mich allerdings auch nicht weiter.

und warum antwortest du dann auf mein posting? :mrgreen: nein, ich meinte wo anders in der welt gehts teilweise noch intoleranter zu als bei uns.
 
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Das liest sich beim Titel des Threads aber ganz anders ........

Wie Ridicully schon geschrieben hat, hab ich den Begriff Gender-Wahnsinn gewählt, weil er so von den Fundis verwendet wurde. Sie fassen damit jedoch mehr Sachen zusammen als das Gendern.

Das Problem ist, dass diese Leute nicht nur unter den katholischen Fundamentalisten zu finden sind, und es ist daher eine Gaukelei, so zu tun, als wäre das Problem aus der Welt geschafft, wenn man die katholischen Fundamentalisten zur Sau macht. :roll:

Das Ganze wäre im Grunde genommen kein einziges Wort wert .....

Du schreibst im ersten Satz, dass es mehr als ein Problem ist welches von katholischen Fundamentalist_innen ausgeht. Also doch weiter verbreitet und daher vielleicht ernst zu nehmen?
Und widersprichst du dir dann nicht, wenn du sagst es ist kein einziges Wort wert? Oder versteh ich dich grad gar nicht?

Nochmal: Warum muss man heutzutage alles akzeptieren was so daherkommt?

Wen tut derjenige weh, der ein Idealbild von "Mann+Frau+Kind" hat?

"was so daherkommt"? Finde diese Ausdrucksweise schon sehr abwertend. Daher Gegenfrage: Wieso muss mensch "andere" Lebensweisen abwerten? Wieso kann mensch diese nicht akzeptieren? Ohne sich aktiv zu solidarisieren ist das ja nicht wirklich ein Aufwand etwas zu akzeptieren was niemanden schadet, oder? Mehr Aufwand ist es hingegen sich gegen "andere" Lebensformen zu stellen und diese abzuwerten oder zu diskriminieren.

Nochmal zum Begriff "schweigende Mehrheit": 1. Gibt es sie (im Bezug auf Homophobie und Sexismus)? 2. Ist sie wirklich so ungefährlich nur weil sie momentan schweigt und nicht in Aktion tritt? Umso stärker traditionelle Werte sich verändern und dadurch bedroht werden, umso lauter werden auch Leute die dadurch ihren Lebensentwurf hinterfragen oder wieder stärken müssen. Leider basiert dies oft auf Angst, wie es hier eh auch schon angesprochen wurde. Diese Angst und der eigene Lebensentwurf wird dann sehr oft durch das wiederholte Abgrenzen zum "Anderen" gestärkt und legitimiert.

Und dass das Thema Islam innerhalb von 4 Seiten schon wieder aufkommt ist unfassbar! Gleichzeitig ein Paradebeispiel wie dieses "wiederholte Abgrenzen" ausschauen kann ;)

https://www.youtube.com/watch?v=ikAc7fG1KAU
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Übrigens hab ich grad gesehen, daß die "Gegendemonstration" auch hier deutlich mehr Zulauf hat als das Original :lol:
 
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