Max Mosley Video

Auf die Gefahr hin, dass es banal klingt: ja, und? Es gibt auch genug echte Folteropfer, politische Häftlinge, etc. Trotzdem wird das in div. Rollenspielen thematisiert, und auch wenn's nicht meins ist: sollen sie.

Der einzige Maßstab kann hier die Rechtsordnung sein, nicht wie immer verstanden Moralvorstellungen, und rechtlich war das wohl nicht zu beanstanden.


Rechtlich wäre es in Österreich sehr wohl zu beanstanden. Außerdem gibt es mittlerweile einen EU Konsens, der die Relativierung des Holocausts unter Strafe stellt. Nur so konnte Honsik z.B. von Spanien an Österreich ausgeliefert werden.
Ja, natürlich gibt es genug Folteropfer und dergl. Aber nur beim Holocaust ist das Verbrechen so mit bestimmten Uniformen verbunden. Warum kann sich Mr. Mosley nicht einfach von einer Domina im Latexkostüm verdreschen lassen? Warum muß es, noch dazu bei seiner einschlägigen Familiengeschichte, grad ein Naziszenario sein? Bestimmte Dinge gehören in den "Giftschrank" (Phantasien, die man zwar hat aber nie auslebt).



:confused:

http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/0,1518,407135,00.html

Es fallen auch Symbole und Uniformstücke darunter.
Bei uns haben sie vor Jahren einen Händler dieser Stücke restlos ausgeräumt.

Die österreichischen Gesetze gehen viel weiter, als die Deutschen. Bei uns ist z.B. die SS Uniform auch verboten, wenn sie ohne Abzeichen getragen wird. Ich hab oft mit deutschen Juristen deswegen diskutiert, die wären froh, wenn sie unsere strengen Gesetze hätten, auch in Hinblick auf das NDP Verbot.

Ich hab das voriges Wochenende auf der Fetish Evolution in Essen live erlebt, da waren (leider) "Uniformierte" dabei, die in Österreich nie so durchgehen würden. Da stellt sich für mich immer wieder die Frage, machen die Leute das, weil sie zu dem System stehen, oder weil sie einfach dumm sind. Und was von beiden ist eigentlich schlimmer.
 
Rechtlich wäre es in Österreich sehr wohl zu beanstanden.

Fraglich: Das Uniform-Verbotsgesetz verbietet ausdrücklich nur das Tragen von Wehrmachtsuniformen (das aber schlechthin), und das Abeichengesetz nur das öffentliche Tragen von "Abzeichen, Uniformen oder Uniformteile[n] einer in Österreich verbotenen Organisation." Beides wäre im übrigen nur eine eine Verwaltungsübertretung, denn für Wiederbetätigung iSd Verbotsgesetzes wird's dann doch nicht ganz reichen.

Insgesamt ist das aber auch irrelebant, weil sich der Sachverhalt bekanntlich nicht in Österreich zugetragen hat.

Außerdem gibt es mittlerweile einen EU Konsens, der die Relativierung des Holocausts unter Strafe stellt. Nur so konnte Honsik z.B. von Spanien an Österreich ausgeliefert werden.

Honsik hat sich sehr wohl in Österreich nach dem Verbotsgesetz strafbar gemacht, ist in Österreich dafür rechtskräftig verurteilt worden, und wurde aufgrund eines Europäischen Haftbefehls ausgeliefert. Schon noch ein bisschen ein Unterschied.

Warum kann sich Mr. Mosley nicht einfach von einer Domina im Latexkostüm verdreschen lassen? Warum muß es, noch dazu bei seiner einschlägigen Familiengeschichte, grad ein Naziszenario sein?

Was geht's uns an? Ich schreibe niemandem seine (konsensuellen) Phantasien vor, und dass er die Öffentlichkeit gesucht hätte kann ihm ja nun wirklich niemand vorwerfen.

Die österreichischen Gesetze gehen viel weiter, als die Deutschen. Bei uns ist z.B. die SS Uniform auch verboten, wenn sie ohne Abzeichen getragen wird.

Widerum: nur öffentlich.
 
Insgesamt ist das aber auch irrelebant, weil sich der Sachverhalt bekanntlich nicht in Österreich zugetragen hat.

Es wurde aber nach den Status in Österreich gefragt.

Schon noch ein bisschen ein Unterschied.

Die Auslieferung konnte allerdings erst erfolgen, nachdem die Spanier ihre Gesetze betreffend Wiederbetätigung geändert haben. Und das auf Drängen der EU. Sonst wäre er ja schon vor Jahren ausgeliefert worden.

Was geht's uns an?

Sehr viel. Das bin ich der alten Dame, deren Bild über meinem Schreibtisch hängt, und die in Theresienstadt umgebracht wurde, schuldig.

Widerum: nur öffentlich.

Das Gesetz unterscheidet nicht zwischen öffentlich und nicht öffentlich. Sie sind verboten, zur Gänze. Und das zu Recht. Wer dieses Verbot nicht kapiert, der hat in Geschichte einfach nicht aufgepaßt.
 
Sehr viel. Das bin ich der alten Dame, deren Bild über meinem Schreibtisch hängt, und die in Theresienstadt umgebracht wurde, schuldig.

mit verlaub - und bei aller meiner gebotenen abscheu greueltaten des dritten reiches gegenüber und ehrfurcht sowie ehrlichem mitgefühl menschen gegenüber die sie erdulden mussten...




...wenn ich einen spielpartner windelweich prügel, ihn lustvoll quäle oder auch nur im spiel demütige...

...was bin ich dann tausenden folteropfern die es heute gibt schuldig?
 
Es wurde aber nach den Status in Österreich gefragt.

Das ist mir entgangen. Gut, es wurde einmal gefragt, ob das Tragen von Nazi-Uniformen "eh auch in Österreich" verboten sei, aber nachdem Du auf mein Posting geantwortet hast, ging ich davon aus, dass Du Dich auf "Der einzige Maßstab kann hier die Rechtsordnung sein, nicht wie immer verstanden Moralvorstellungen, und rechtlich war das wohl nicht zu beanstanden" beziehst.

Erörterungen ob das Verhalten in Österreich strafbar gewesen wäre, wenn es sich hier abgespielt hätte, sind daher rein hypothetisch.

Die Auslieferung konnte allerdings erst erfolgen, nachdem die Spanier ihre Gesetze betreffend Wiederbetätigung geändert haben.

Eigentlich, viel banaler, nur die Umsetzung des Europäischen Haftbefehls, so wie die anderen Mitgliedstaaten halt auch.

Das Gesetz unterscheidet nicht zwischen öffentlich und nicht öffentlich. Sie sind verboten, zur Gänze.

Wer oder was? Alle Uniformen der NS-Zeit? Das ist so nicht richtig. Aber Du kannst Deine Aussagen sicherlich durch Gesetzeszitate belegen.
 
Die österreichischen Gesetze gehen viel weiter, als die Deutschen. Bei uns ist z.B. die SS Uniform auch verboten, wenn sie ohne Abzeichen getragen wird. Ich hab oft mit deutschen Juristen deswegen diskutiert, die wären froh, wenn sie unsere strengen Gesetze hätten, auch in Hinblick auf das NDP Verbot.

:hmm: ein Parteienverbot würde ich für falsch halten, denn dadurch ändert man die Leute nicht.
Man muß einfach Überzeugungsarbeit leisten. Allerdings muß man meiner Meinung nach auch einiges Offenlegen und offen darüber reden.

Es ist einfach schlecht wenn Leute die z.B die Meinung vertreten, dass türkische männliche Jugendliche überproporzional in Straftaten verwickelt sind, sofort in die rechte Ecke gedrängt werden.
Dort gehören sie hin wenn sie Türken raus ec. rufen.
Sie gehören aber nicht in diese Ecke wenn sie bereit sind gezielt nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen.

So wie ich relativ viele männliche türkische Jugendliche in den Schulklassen meiner Kinder erlebe sind sie eindeutig eine Belastung, leiden aber selbst ebenso darunter.

Wenn man diese Problem zu beiderseitigem Nutzen löst, es ev. auch noch schafft, das Geld und die Arbeit gleichmäßiger zu verteilen und dafür sorgt, dass alle die selben Chancen haben ist eine NPD doch keine Gefahr.




Ich hab das voriges Wochenende auf der Fetish Evolution in Essen live erlebt, da waren (leider) "Uniformierte" dabei, die in Österreich nie so durchgehen würden. Da stellt sich für mich immer wieder die Frage, machen die Leute das, weil sie zu dem System stehen, oder weil sie einfach dumm sind. Und was von beiden ist eigentlich schlimmer.

Oder nur provozieren wollen.:hmm:
Die Frage ist, was passiert wenn da wirklich jemand eine Anzeige machen würde? Bei uns wurde man vor der WM 2006 schon schief angesehen wenn man nur mit der D Fahne gewunken hat.
Von daher kanns natürlich auch sein, wenn keiner die Initiative ergreift, rennen diese Typen eben herum.

Viele derer die einen auf Nazi machen sind sicher dumm. Wenn ich mir die so anschaue, wie sie leben ec. wären das doch früher eine der ersten Opfer gewesen.
Die Nazies von früher müssten sich doch ventilatormäßig im Grabe herumdrehen wenn sie sehen würden wer heute alles ihr Gedankengut vertritt und verbreitet.
 
Ja, natürlich gibt es genug Folteropfer und dergl. Aber nur beim Holocaust ist das Verbrechen so mit bestimmten Uniformen verbunden

Warum kann sich Mr. Mosley nicht einfach von einer Domina im Latexkostüm verdreschen lassen? Warum muß es, noch dazu bei seiner einschlägigen Familiengeschichte, grad ein Naziszenario sein? Bestimmte Dinge gehören in den "Giftschrank" (Phantasien, die man zwar hat aber nie auslebt).

Da stellt sich für mich immer wieder die Frage, machen die Leute das, weil sie zu dem System stehen, oder weil sie einfach dumm sind. Und was von beiden ist eigentlich schlimmer.

Dann bin ich wohl dumm, nicht weil ich auf Naziuniformen steh, nein damit hab ich nix am Hut, aber weil ich den Unterschied ned seh zu deinem Posting von dir letzte Woche zu einer Userin die du verteidigt hast weil sie gerne Blind machende Kontaktlinsen haben will und ein Wochenende im Rollstuhl sitzen will und dafür, imho auch zu unrecht, angegriffen wurde.

Schau mal auf http://www.aba.rot.at - Deine Vorlieben sind weder daneben noch selten.

Also entweder lass ich diese Argumente für alle Fetische gelten oder für keinen, warum man ausgerechnet bei Naziuniformen dumm sein muss wärend bei anderen Praktiken die Neigungen "keinesfalls daneben sind" is mir einfach ned klar.

Vergewaltigungsphantasien + Spiele kannst verurteilen weil weltweit Millionen von Frauen vergewaltigt und getötet werden (wahrscheinlich mehr als unterm Naziregime). Folterspiele kannst auf die selbe art verurteilen. Auspeitschungen? ja woher denn, wurden doch Millionen von Leuten in den letzten Jahrtausenden zu tode gepeitscht wo bleibt da die Anteilnahme mit den Opfern.

Und ich verbiete mir bei den nächsten Faschingsfesten auch Verkleidungen als Cowboy (die haben die Indianer ausgerottet), Spanischer Eroberer (die haben die Azteken und Mayas ausgerottet) und natürlich Jack the Ripper will ich auch keinen mehr sehen, der hat schließlich massig Frauen bestialisch getötet. Ah ja auf die Verkleidung als Tot hät ich beinahe vergessen, der hat ja überhaupt die meisten Leute am gewissen und über unendlich viele Familienen leid gebracht

Also für mich ist der einzige Vorwurf der Mosley zu machen ist der der Dummheit. Dummheit nicht wegen seines Fetisches sondern Dummheit weil er wissen hätte müssen dass es ein gefundenes Fressen für die Boulevardpresse ist die jegliche Möglichkeit nützt Auflagen zu steigern auf kosten anderer. Vollkommen egal ob zu Recht oder zu unrecht.
 
...wenn ich einen spielpartner windelweich prügel, ihn lustvoll quäle oder auch nur im spiel demütige...

Prügelst Du Dein Opfer in einer Uniform, die für absolute Grausamkeit und völlige Machtausübung steht?

Es geht um das Symbol, die Naziuniformen darstellen. Die Nazis haben nicht umsonst Hugo Boss verpflichtet, die Uniformen zu schneidern. Es wurde ganz bewußt eine optische Entsprechung zum grausamen System geschaffen.
 
Außerdem gibt es mittlerweile einen EU Konsens, der die Relativierung des Holocausts unter Strafe stellt. Nur so konnte Honsik z.B. von Spanien an Österreich ausgeliefert werden.

Die Auslieferung konnte allerdings erst erfolgen, nachdem die Spanier ihre Gesetze betreffend Wiederbetätigung geändert haben. Und das auf Drängen der EU.

Kannst Du bitte Quellen nennen, aus denen konkrete Gesetzesänderungen hervorgehen, die Spanien angeblich im Hinblick auf Betätigungen im nationalsozialistischen Sinne vorgenommen haben soll, um eine Auslieferung Gerd Honsiks zu ermöglichen?

Ich bin mit dem Fall nicht im Detail vertraut, lese aber bis jetzt eher, daß nach zwei erfolglosen österreichischen Auslieferungsanträgen die Strategie gewechselt und ein europäischer Haftbefehl ausgestellt wurde.

Wesentliches Merkmal des europäischen Haftbefehls ist, daß eine Auslieferung unter bestimmten Umständen auch dann erfolgen kann, wenn die Tat nach dem Recht des ausliefernden Staates nicht strafbar ist.

Auszug aus einer Zusammenfassung des Rahmenbeschlusses 2002/584/JI des Europarates vom 13. Juni 2002 über den Europäischen Haftbefehl:

Unter der Voraussetzung, dass die Straftaten im Ausstellungsmitgliedstaat mit einer Freiheitsstrafe von mindestens drei Jahren bedroht sind, kann bei u.a. folgenden Straftaten eine Übergabe ohne Überprüfung des Vorliegens der beiderseitigen Strafbarkeit erfolgen: Terrorismus, Menschenhandel, Korruption, Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung, Geldfälschung, Tötung, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit, Vergewaltigung, Handel mit gestohlenen Kraftfahrzeugen, Betrugsdelikte, einschließlich Betrug zum Nachteil der finanziellen Interessen der Europäischen Gemeinschaften.

http://europa.eu/scadplus/leg/de/lvb/l33167.htm
http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=CELEX:32002F0584:DE:HTML

Bezogen auf den Fall Max Mosley ist es meiner Ansicht nach absurd, von einer "Relativierung des Holocausts" zu sprechen.

Warum kann sich Mr. Mosley nicht einfach von einer Domina im Latexkostüm verdreschen lassen?

Provokant geantwortet: weil das geschmacklos gegenüber männlichen Opfern häuslicher Gewalt wäre?

Die österreichischen Gesetze gehen viel weiter, als die Deutschen. Bei uns ist z.B. die SS Uniform auch verboten, wenn sie ohne Abzeichen getragen wird.

Das Gesetz unterscheidet nicht zwischen öffentlich und nicht öffentlich. Sie sind verboten, zur Gänze.

Das Uniform-Verbotsgesetz unterscheidet nicht zwischen öffentlich und nicht-öffentlich, das Verbotsgesetz 1947 allerdings sehrwohl. Es bliebe, sofern es nicht um einen britischen Fall ginge, zunächst zu klären, ob in dem Video tatsächlich Wehrmachts-Uniformen getragen wurden. Falls nicht, dann fände das Uniform-Verbotsgesetz keine Anwendung.

Aus dem Verbotsgesetz 1947 könnte man nach meiner Auffassung allenfalls §3h heranziehen und sich auf den Passus "gröblich verharmlost" berufen. Selbst das wäre kontrovers zu diskutieren und letztlich, da sich §3h ausdrücklich auf eine öffentliche Handlung bezieht, die im konkreten Fall nicht stattgefunden hat, wohl aussichtslos.
 
:hmm: ein Parteienverbot würde ich für falsch halten, denn dadurch ändert man die Leute nicht.
Man muß einfach Überzeugungsarbeit leisten. Allerdings muß man meiner Meinung nach auch einiges Offenlegen und offen darüber reden.

Was denn "offenlegen" und "darüber reden"?
Die Deutschen wären heilfroh, wenn sie ein Verbotsgesetz wie in Österreich hätten. Sieht man sich an, was die NDP in den diversen Länderparlamenten an Holocaustleugnung und NS Verharmlosung betreibt, ist für mich ein Verbot unumgänglich.
Überzeugungsarbeit würde heißen, daß die Leute einsichtig sind. Das sind unverbesserliche wie Honsik und Irving nicht, die leugnen weiter, auch wenn man ihnen die Beweise unter die Nase hält.
 
Und ich verbiete mir bei den nächsten Faschingsfesten auch Verkleidungen als Cowboy (die haben die Indianer ausgerottet), Spanischer Eroberer (die haben die Azteken und Mayas ausgerottet)

Die Frage ist eigentlich ganz einfach zu beantworten: gab es eine einheitliche Cowboyuniform, die einzig und allein als Zeichen für die Vernichtung der Indianer geschaffen wurde? Gab es exakte Kleidervorschriften, wie sich die spanischen Eroberer anziehen mußten?

Grad die SS Uniform steht als Zeichen für einen geplanten, industriell durchgeführten Krieg gegen bestimmte Bevölkerungsgruppen. Mit dem Anziehen dieser Uniform macht man sich den Machtmytos zu eigen, der ganz gezielt von den Nazis für diese Uniform geschaffen wurde.
Ich finds schad, daß sich die Leute dessen nicht bewußt sind, welches Leid sie damit wieder auslösen können.
 
Das Uniform-Verbotsgesetz unterscheidet nicht zwischen öffentlich und nicht-öffentlich

Das stimmt, aber das regelt ausschließlich Wehrmachtsuniformen, während...

das Verbotsgesetz 1947 allerdings sehrwohl. Es bliebe, sofern es nicht um einen britischen Fall ginge, zunächst zu klären, ob in dem Video tatsächlich Wehrmachts-Uniformen getragen wurden.

... das Verbotsgesetz sich mit Uniformen an sich nicht weiter befasst. Daneben gibt es eben noch das Abzeichengesetz 1960, und das untersagt das öffentliche Tragen, Zurschaustellen usw div. Abzeichen, Uniformen und -teile verbotener Organisationen. Aber, wie gesagt: öffentlich. Weder der Besitz noch das Tragen im privaten Bereich ist verboten.

Aus dem Verbotsgesetz 1947 könnte man nach meiner Auffassung allenfalls §3h heranziehen und sich auf den Passus "gröblich verharmlost" berufen. Selbst das wäre kontrovers zu diskutieren

Nie und nimmer! Auch und gerade §3h setzt voraus, dass jemand "in einem Druckwerk, im Rundfunk oder in einem anderen Medium oder ... sonst öffentlich auf eine Weise, daß es vielen Menschen zugänglich wird, den nationalsozialistischen Völkermord oder andere nationalsozialistische Verbrechen gegen die Menschlichkeit leugnet, gröblich verharmlost, gutheißt oder zu rechtfertigen sucht."

Dazu muss man schon ein Buch "Freispruch für Hitler" verfassen, oder irgendwelche revisionistischen "Gaskammern gab es nicht" Gutachten.
 
Prügelst Du Dein Opfer in einer Uniform, die für absolute Grausamkeit und völlige Machtausübung steht?

es geht um die gesinnung (die eine uniform zweifelsohne zum ausdruck bringen kann). wenn meine nämlich unter aller sau wär könnt i ma beim spielen nämlich auch a strampelhoserl anziehen und ich wär trotzdem ein a***. ich kann dich jedoch präventiv beruhigen: sie ist es nicht.

sodala - und jetzt schaust halt, dassd beim zurechtdrehen von postings ned selber schwindlich wirst :winke:
 
Die Deutschen wären heilfroh, wenn sie ein Verbotsgesetz wie in Österreich hätten.

Manche Kreise, vielleicht. Ansonsten scheint der große gesellschaftliche Konsens nicht dar zu sein, sonst hätt der Bundestag das schon beschlossen.

Sieht man sich an, was die NDP in den diversen Länderparlamenten an Holocaustleugnung und NS Verharmlosung betreibt, ist für mich ein Verbot unumgänglich.

Genau, in dem man die Parteien in die Märtyrerolle treibt bekämpft man derartige ideologische Strömungen ja bekanntlich am wirksamsten.

Überzeugungsarbeit würde heißen, daß die Leute einsichtig sind. Das sind unverbesserliche wie Honsik und Irving nicht, die leugnen weiter, auch wenn man ihnen die Beweise unter die Nase hält.

Die Frage ist, ob eine Demokratie wie die unsere das nicht mittlerweile einfach aushalten muss. Sollen die paar Idioten doch schreiben was sie wollen. Ich finde staatlich verordnete Meinungsverbote prinzipiell bedenklich.
 
Kannst Du bitte Quellen nennen, aus denen konkrete Gesetzesänderungen hervorgehen,

http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/325328/index.do

Selbst das wäre kontrovers zu diskutieren und letztlich, da sich §3h ausdrücklich auf eine öffentliche Handlung bezieht, die im konkreten Fall nicht stattgefunden hat, wohl aussichtslos.

Wenn man vom Begriff der Öffentlicheit ausgeht, der im STGB verwendet wird, nämlich "mehr als drei", dann schon.

Ich wäre allerdings wirklich gespannt, wie ein solcher Prozeß ausgehen würde, da es ja ein Geschworenenverfahren würde, und diese in solchen Prozessen völlig unberechenbar sind.
 
Die Frage ist, ob eine Demokratie wie die unsere das nicht mittlerweile einfach aushalten muss. Sollen die paar Idioten doch schreiben was sie wollen. Ich finde staatlich verordnete Meinungsverbote prinzipiell bedenklich.

Es geht beim Verbotsgesetz nicht darum, ob eine Demokratie das "aushalten muß". Es geht um die Opfer, die durch Leute wie Honsik und Konsorten immer wieder in den Dreck gezogen werden. Wenn man so will, ist das die Ermöglichung einer "sechsmilionenfachen postumen Ehrenbeleidugungsklage".
Die sechs Millionen Menschen können sich ja nicht mehr wehren gegen die Relativierung; gegen die Anschüttungen, am Holocaust doch selbst schuld gewesen zu sein; oder die Erklärung, die Shoa sei die notwendige Prüfung für das jüdische Volk, um sich letztlich zum Christentum zu bekehren.

Wie würdes Du Dich fühlen, wenn Dir jemand erklärt, Deine Großmutter ist ja selbst schuld, wenn sie in einer Gaskammer verreckt ist? Oder Deine Grußmutter ist ja gar nicht im KZ umgebracht worden?
 
Was denn "offenlegen" und "darüber reden"?

Bestimmte Statistiken z.B., das dürfte in einem "demokratischen Musterland" kein Problem sein.
Das dürfte dann die Intergrationsbemühungen beider Seiten ev etwas intensivieren.



Die Deutschen wären heilfroh, wenn sie ein Verbotsgesetz wie in Österreich hätten. Sieht man sich an, was die NDP in den diversen Länderparlamenten an Holocaustleugnung und NS Verharmlosung betreibt, ist für mich ein Verbot unumgänglich.
Überzeugungsarbeit würde heißen, daß die Leute einsichtig sind. Das sind unverbesserliche wie Honsik und Irving nicht, die leugnen weiter, auch wenn man ihnen die Beweise unter die Nase hält.

Wenn "die Deutschen" heilfroh wären so ein Gesetz zu haben, warum machen sie es dann nicht?

Bei "dei Deutschen" wäre ich auch dabei, und wie gesagt mir wäre es nicht recht. So wie es jetzt ist, sieht man wenigstens offen was geht, wie die Zahl der Anhänger steigt oder sinkt. Sind sie verboten wird doch nur im Untergrund gemauschelt, und es wäre sicher sehr viel schwieriger die "Lage der Nation" einzuschätzen.
Im Moment sieht es doch eher nach sinkenden Zahlen und bei den Linken stark nach steigenden Zahlen aus.

Man kann und muß die zwei nicht unbedingt überzeugen, es reicht schon wenn die Zahl ihrer Anhänger deutlich sinken würde. Ohne Anhänger und Mitläufer wäre da doch nur tote Hose.
 
Wenn man vom Begriff der Öffentlicheit ausgeht, der im STGB verwendet wird, nämlich "mehr als drei", dann schon.

Ach, wird das so im StGB verwendet? Schauen wir uns doch § 69 StGB an:
Eine Handlung wird nur dann öffentlich begangen, wenn sie unmittelbar von einem größeren Personenkreis wahrgenommen werden kann.

Nicht umsonst kennt zB § 115 die Begehungsformen a) öffentlich oder b) vor mehreren Leuten. Dementsprechend ist "Öffentlichkeit immer dann anzunehmen, wenn keine Gewähr besteht, dass die Mitteilung nicht über einen relativ kleinen oder zumindest sehr geschlossenen und gleichsam unter Geheimhaltungspflicht stehenden Kreis hinauslangt." (12 Os 119/05z)

Ein "größerer Personenkreis" iS des § 69 StGB sei demnach "erst ab (einem Richtwert von) etwa zehn Personen gegeben", so jedenfalls 11 Os 190/93.

Auch wenn's nicht in Deine Agenda passt, juristische Halbwahrheiten zu verbreiten finde ich persönlich eher unangemessen.
 
Die Frage ist eigentlich ganz einfach zu beantworten: gab es eine einheitliche Cowboyuniform, die einzig und allein als Zeichen für die Vernichtung der Indianer geschaffen wurde? Gab es exakte Kleidervorschriften, wie sich die spanischen Eroberer anziehen mußten?

Grad die SS Uniform steht als Zeichen für einen geplanten, industriell durchgeführten Krieg gegen bestimmte Bevölkerungsgruppen. Mit dem Anziehen dieser Uniform macht man sich den Machtmytos zu eigen, der ganz gezielt von den Nazis für diese Uniform geschaffen wurde.
Ich finds schad, daß sich die Leute dessen nicht bewußt sind, welches Leid sie damit wieder auslösen können.
Ah so is das, und die Nazis hatten ne eigene Uniform für die Vernichtung der Juden, ne eigenen für die Vernichtung der Polen, und wieder ne andere für den Einmarsch in Russland?

Und ich finds schad dass sich Leute die Rapespiele betreiben sich gar nicht bewußt sind welche Leid sie bei Opfern von Vergewaltigungen auslösen.

Oder mit anderen Worten, entweder fang ich bei jedem derartigen Fetisch zum sudern an oder bei keinem. Aber sich die Dinge rauszusuchen die einem selber wichtig sind aber für alles anderer das einem am Arsch vorbeigeht Toleranz verlangen kanns ned sein.
 
Es geht beim Verbotsgesetz nicht darum, ob eine Demokratie das "aushalten muß".

Doch, genau darum geht's. Ein massiver Eingriff in die Meinungsäußerungsfreiheit muss auch im Hier & Jetzt notwendig und begründet sein. Er muss, in Übereinstimmung mit der EMRK, in einer "demokratischen Gesellschaft unentbehrlich" sein, zur "Aufrechterhaltung der Ordnung, des Schutzes der Moral bzw des Schutzes des guten Rufes oder der Rechte anderer". (Nicht relevante Punkte gelöscht)

Da kann man beim Verbotsgesetz schon mal, zumindest abstrakt, nachfragen, egal zu welchem Ergebnis man kommt.

Wie würdes Du Dich fühlen, wenn Dir jemand erklärt, Deine Großmutter ist ja selbst schuld, wenn sie in einer Gaskammer verreckt ist? Oder Deine Grußmutter ist ja gar nicht im KZ umgebracht worden?

Es sind zwei Dinge ob mich das jemand fragt, oder ob der Staat mit massiven Haftstrafen verbieten möchte, dass mich das jemand fragt.
 
Zurück
Oben