Mehr Rechte für Sexarbeiterinnen ... !!!

Es kann im 21. Jh. nicht angehen, als Sw z.B. im Erbrecht, auf dieselbe stufe wie schwerverbrecher gestellt zu werden...der pflichtteil kann entzogen werden, wenn u. a. der erbberechtigte mind. 20 (!) in haft war....oder eine sittenwidrigen lebenswandel, z. B. als Prostituierte, führt. Solange die sittenwidrigkeit nicht fällt, sind für mich viele aktionen, die die rechte der SW stärken wollen, vielfach alibiaktionen.
§ 768 Z 4 ABGB:
"Ein Kind kann enterbt werden:
4) wenn es eine gegen die öffentliche Sittlichkeit anstößige Lebensart beharrlich führet."

Dabei ist zu beachten, dass das Kind in diesem Fall vom Erblasser enterbt werden kann. Wird das Kind nicht in einem Testament ausdrücklich enterbt, erhält das Kind den gesetzlichen Erbteil oder den Pflichtteil.
(Der Gedanke hinter der Bestimmung ist, dass die Eltern unter der gegen die öffentliche Sittlichkeit anstößigen Lebensart des Kindes leiden und das Kind darauf keine Rücksicht nimmt ("beharrlich").)

"gegen die öffentliche Sittlichkeit anstößige Lebensart" ist nicht näher bestimmt. Es ist nicht ausdrücklich von Prostitution die Rede. (Die im Rechtsinformationssystem auffindbaren Entscheidungen des OGH beziehen sich alle auf fortgesetzte Kriminalität.)
Immerhin ist nach der Rechtsprechung des OGH zu berücksichtigen:
- der Lebenswandel muß gegen den Willen des Erblassers geführt werden
- die unsittliche Lebensweise muß öffentliches Ärgernis erregen und beharrlich fortgesetzt werden
- die Lebensart muss geeignet sein, das Ansehen der Familie in der Öffentlichkeit herabzusetzen
Dies muss unter Berücksichtigung der "- sich auch wandelnden - allgemeinen Wertevorstellungen einer Gesellschaft" (OGH) auf Prostitution nicht in jedem Fall zutreffen.

Der hier relevante Begriff der öffentlichen Sittlichkeit ist auch nicht gleichzusetzen mit den guten Sitten. Ob beharrlich ausgeübte Prostitution eine gegen die öffentliche Sittlichkeit anstößige Lebensart darstellt, ist eine ganz andere Frage als, ob Verträge über geschlechtliche Handlungen nichtig auf Grund von Sittenwidrigkeit sind. (Prostitution könnte im Prinzip auch eine gegen die öffentliche Sittlichkeit anstößige Lebensart darstellen, wenn Verträge über geschlechtliche Handlungen als rechtlich bindend gelten würden.)

In beiden Fällen gilt: Es ist im Gesetz nirgends ausdrücklich von Prostitution die Rede. Ob Verträge über geschlechtliche Handlungen wider die guten Sitten sind und ob beharrlich ausgeübte Prostitution eine gegen die öffentliche Sittlichkeit anstößige Lebensart darstellt, hängt von ("sich auch wandelnden") gesellschaftlichen Wertvorstellungen ab.
 
dürfte man erfahren um welche tagung es sich hierbei gehandelt hat, ver der veranstalter war bzw wer das österreichische gesundheitsam vor der türe gelassen hat.

Du solltest Dich entscheiden, ob Du per PN Deine Fragen stellst, oder im Thread....

Hier die Presseerklärung der von mir angesprochenen Konferenz (die Verweigerung der Teilnahme fand nach Abstimmung statt)
Presseerklärung 40. Fachtagung Prostitution

Die Diskussion bzgl. der Ausschließung haben wir zum Anlass genommen den Punkt Ablehnende Haltung gegenüber der Zwangsuntersuchung in die Presseerklärung aufzunehmen.

Um einen besseren Einblick "wer ist das überhaupt" zu erhalten, der Link zur vorigen Konferenz - da ist eine zumindest teilweise Auflistung der Organisationen drauf: Presseerklärung 39. Fachtagung Prostitution "St. Pauli Protokoll"

Zu der Annahme die WHO würde einer Registrierung bei der Polizei und unter Strafandrohung durchgeführten Untersuchungen nicht ablehnend gegenüberstehen:
Der Punkt der Stellungnahme der WHO widerspricht eindeutig einer Registrierung durch die Polizeibehörde:
* Sicherstellung, dass die Rechte der SW auf Privatsphäre, Vertraulichkeit und Anonymität respektiert werden;
Es ist weder die Privatsphäre noch die Vertraulichkeit und schon gar nicht die Anoymität gewährleistet! Erst vorige Woche wurde eine BetreiberIn einer Bar aus den Warteräumen zur wöchentlichen Untersuchung hinausgeworfen (aber erst nach massiver lautstarker Intervention durch eine SexarbeiterIn) da sie die wartenden Frauen aufdringlichst "angekeilt" hat, für sie zu arbeiten! Am Donnerstag wurden 2 SexarbeiterInnen von einem Passanten unmittelbar vor der Untersuchungsstelle auf das Gemeinste beschimpft und bedroht.

Das manche Leute es als in Ordnung finden, dass SexarbeiterInnen sich bei der Polizei registrieren müssen - im Falle eines Urlaubes oder einer Krankheit dies der Polizei schriftlich bekannt zu geben haben. Dass uniformierte PolizistInnen kontrollieren, wann man das letzte Mal untersucht wurde, nehme ich zur Kenntnis - ich teile diese Auffassung nicht. Ebenso lehne/n wir/ich Zwangsuntersuchungen (speziell in der derzeit durchgeführten Form) aus den bereits mehrfach angeführten Gründen entschieden ab (Um alle Argumente anzuführen, müsste ich das Ganze SW-Forum kopieren - was in Niemands Interesse sein wird - dort sind unsere Vorbehalte nachzulesen).

Das natürlich nicht nur die Untersuchung, sondern auch sonst Etliches im Argen liegt, wie oben angesprochen, steht auch für mich außer Zweifel - mit ein Grund, warum ich mich in der Sache engagiere.

@Bad Manu
Ich werde nächste Woche (am Donnerstag findet ein Arbeitstreffen mit mehreren hochrangigen Vertretern diverser Organisationen in Wien statt) Dein Anliegen vortragen. Es wäre vielleicht auch sinnvoll in der Sache einmal bei SOPHIE bzgl. Rechtsauskunft nachzufragen.

christian
 
die entscheidung ob ich die frage per pn oder hier im fräd stellen will habe ich vor dem post getroffen.
aus diesem grund habe ich sie auch dort hinplatziert wo sie nun steht :)
 
die entscheidung ob ich die frage per pn oder hier im fräd stellen will habe ich vor dem post getroffen.
aus diesem grund habe ich sie auch dort hinplatziert wo sie nun steht :)

Du hast mich auch per PN um Antworten gebeten - ich möchte nur vermeiden doppelt zu schreiben (ich bin anderweitig auch ein wenig beschäftigt)

christian
 
ich hab dich wegen anderen dingen gefragt als warum die österr. gesundheitsbehörde ausgeschlossen wurde bzw von wem. diese in genau diesem fräd gestellte frage ist nicht wirklich beantwortet da wir jetzt wissen das per vorort-abstimmung ausgeshclossen wurde, aber nicht wieviele personen und wer da abgestimmt hat. kann ja durchaus sein das es sich um eine interessensvereinigung handelt. es wird hier sehr viel mit halbinformation sugeriert was sehr schade ist da man ständig nachfragen muss um dann erst recht wieder in eine sackgasse geführt zu werden. das kostet natürlich mächtig viel zeit was von mir natürlich nachvollziehbar ist vor allem wenn man pn-fragen mit links zu an ( übertrieben ) siebzigtausendpost-thread geschickt wird.

die fragen per pn hsat du ja per link auf dein eigenforum weitergeleitet wo ich mir über eine stunde selbst ein bild machen durfte.

aber weniger über mich als person sondern eher zurück zum thema
 
das kostet natürlich mächtig viel zeit was von mir natürlich nachvollziehbar ist vor allem wenn man pn-fragen mit links zu an ( übertrieben ) siebzigtausendpost-thread geschickt wird.

Ich habe Dir den Link direkt zum Thread "Zwangsuntersuchung Schnirchgasse wird immer schlimmer" geschickt - da sind 228 Postings zum Thema... - Es tut mir leid, dass die Geschichte derart umfangreich ist, dass sie schwer in einem Zweizeiler zu beantworten ist.

christian
 
Auch, wenn einige behaupten (zu recht), die KRONE sei keine zeitung, so gilt sie doch in der sexbranche als effizientes werbemedium. Dass wir SW persönlich bei der krone vorsprechen bzw. Cash zahlen müssen - alternativen wären: agentur beauftragen bzw. Bankgarantie (!) - kann ich ja noch nachvollziehen...obwohl bei jahrelangen stamminserenten seh ich das auch schon nimmer ein. Jeder "normale" anzeigenkunde bekommt zahlschein...SW sind dafür generell gesperrt. Angeblich ist der tarif für unser kontaktanzeigen auch höher, als jener anderer rubriken. Wenn man dann jedoch weiß, dass dieses jahr der inseratenmarkt am auto- und immobiliensektor eklatant eingebrochen ist, hingegen die rotlichtbranche nicht stagniert hat und somit eine stabiles fundament bei den kleinanzeigen bildet, kommt mir ob der missachtung der krone gegenüber uns SW die galle hoch. Der gipfel hingegen ist jedoch, dass nicht nur an den 4 adventsonntagen nicht mit fotos geworben werden darf, sondern, dass wir bereits am .....23. Dezember......also, einem stinknormalem arbeitstag.....INSERIERVERBOT haben. :mauer:
 
Der gipfel hingegen ist jedoch, dass nicht nur an den 4 adventsonntagen nicht mit fotos geworben werden darf, sondern, dass wir bereits am .....23. Dezember......also, einem stinknormalem arbeitstag.....INSERIERVERBOT haben. :mauer:
Die Scheinheiligkeit der Krone ist ja legendär. Vorne auf Seite 7 die Nackte (außer an christlichen Feiertagen) und hinten die Kolumne von Schönborn.
Allerdings ist die Krone keine soziale Einrichtung zur Unterstützung von SexarbeiterInnen. Die Krone richtet die Unternehmenspolitik natürlich nach den Interessen der Zeitung aus und wem die Unternehmenspolitik der Krone nicht passt (und niemand kann die Krone zwingen, dass sie überhaupt Sex-Inserate annimmt), muss halt woanders inserieren.
 
Die Scheinheiligkeit der Krone ist ja legendär.
Nau ..... :mrgreen: .... wir erleben's ja gerade wieder ..... Advent - und schon gibt's keine Nackerten mehr. Erst wieder am 27. 12. :roll:

Du hast ja leider recht....magerlt mich aber trotzdem gewaltig.
Über solche Kleinigkeiten sollte "a oide Haut" eigentlich erhaben sein. ;)
 
Nau ..... :mrgreen: .... wir erleben's ja gerade wieder ..... Advent - und schon gibt's keine Nackerten mehr. Erst wieder am 27. 12. :roll:


Über solche Kleinigkeiten sollte "a oide Haut" eigentlich erhaben sein. ;)

:haha: danke-jetzt habt ihr mich wieder runter geholt von der palme. Steh' eh scho wieder fast drüber. Aber die ohnmacht ärgert mich doch no a bisserl. ;)
 
Du hast ja leider recht....magerlt mich aber trotzdem gewaltig.

herrlich ........ magerln ..... uraltes "Österreich - Deutsch":daumen:

magerln = ärgern Es zeigt sich, dass auch hier das Dialektwort inhaltsreicher als die einfache hochdeutsche Übersetzung ist. Magerln enthält ja Elemente des Nagenden, des Hinuntergewürgten.

Aber der Steier wird auch das gleich wieder für die Grüne Mark reklamieren. :mrgreen:
 
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