Warum brauchen wir immer eine Art von Religion?
Diese Frage kann ich dir, glaube ich, ganz gut beantworten:
Weil du die Menschen dort abholen musst wo sie stehen, wenn sie etwas verstehen sollen.
Ich bin davon überzeugt dass Jesus selbst nicht an einen Gott im Sinne von einem "Zuckerbrot und Peitsche"-Spieler geglaubt hat. Es war ein Mensch der durch
Selbsterkenntnis sehr weise geworden ist. Aber wie willst du das den Leuten klar machen?
Es stimmt schon was tom40 sagt. Die goldene Regel würde für's Miteinander reichen - wenn's denn einer verinnerlicht hat.
Wie willst du einem sagen, dass er nicht z.B. habgierig sein soll, wenn das Gefühl in dem Menschen aufgeht und wie die Lösung seiner Probleme erscheint? Wenn man sich jetzt auf eine hörere Macht bezieht wie Gott und sagt, unser Herr will es so, sonst wirst du leiden, wird er sich zumindest überlegen wie er mit seinem inneren Universum umgeht.
Man kann Religionen als "Stützräder" zur Selbstentwicklung sehen. Es erscheint viel logischer, dass man einen Gott erzürnen kann, wenn man sieht was für Leid auf der Welt passiert. Es fällt einfach für einen Personenkreis, der noch nicht verstanden hat wie die Dinge so laufen, leichter zu glauben.
Und wenn man's so betrachtet haben Jesus, Mohammed und viele andere wirklich gute Arbeit geleistet, denn sehr viele glauben daran und sehr viele versuchen "gut" zu sein. Die 5x am Tag beten - Regel von den Muslimen finde ich ehrlich gesagt sehr brauchbar. Beim Beten, im Sinne einer Meditation, findet man seine Mitte und Gefühle wie Wut oder Anhänglichkeit können sich so lösen.
Nur glaube ich nicht dass es im Sinne der alten Propheten war, dass wir mit Religionen so viel Scheiße bauen wie's heute der Fall ist.
Also in a Nutshell: Eine Religion ist der Versuch etwas zu lehren, das manche durch eigene Erfahrung erkannt haben.
Sowas zu lehren ist sehr schwer. Als würde man die ganze Menschheit erziehen wollen. Darum funktioniert's auch kaum, aber es ist mal ein Versuch.