Habe da heute im 20 Minuten einen Bericht einer Redaktorin gelesen.
Zitat 20 Minuten vom9.8.2017
Sich blutt ins Bett zu legen steht bei mir ganz schön weit unten auf der To-do-Liste des Lebens. Gleich darauf folgen Aktivitäten wie sich freiwillig Pickel-Videos anzusehen und sich die Augenbrauen aus Spass abzurasieren. Obwohl ich als Frau Mitte zwanzig wenig an meinem Körper auszusetzen habe, widert mich das nächtliche Entblössen dennoch an. Ein Plädoyer gegen das Nacktschlafen.
Wie eine Diskussionsrunde in der Redaktion gezeigt hat, bin ich nicht die einzige, die Nacht-Blüttler missbilligt. Das Lager der Nacktschlafer wird hier gerade mal von einer mickrigen Person verteidigt, während die restlichen Redaktionsmitglieder gegen Schlafen mit entblösstem Penis und von Textilien befreiten Mumus und Brüsten demonstrieren. Meiner Meinung nach völlig zurecht.
Ausfluss und Schweiss auf dem Laken
Mal ehrlich, wie könnte ich mich entspannt den Tiefen der allnächtlichen Entspannung hingeben, wenn ich weiss, dass da unten jederzeit was rauslaufen kann? Ganz egal, ob ich nun meine Tage habe oder nicht. Ausfluss und Schweiss versauen mir nicht nur die wohlverdiente Nachtruhe, sondern auch das frisch bezogene Bett.
Der Gedanke daran, morgens schliesslich die Bettwäsche wechseln zu müssen und die Umwelt mit exzessivem Waschverhalten noch mehr zu belasten als ich es ohnehin schon tue, nur, weil ich zu faul war mir ein T-Shirt und Höschen anzuziehen, spricht für mich absolut gegen den Nackedei-Schlaf. Schon klar, Kleidung muss auch gewaschen werden. Doch dies in deutlich grösseren Zeitabständen als verdreckte Schwitzlaken.
Immer vorbereitet sein
Und was, wenn mitten in der Nacht plötzlich das Haus in Feuer steht? Was, wenn ein Einbrecher deine Wohnungstür aufbricht? Was, wenn der Mitbewohner, der dich schon seit Monaten subtil angräbt, sich in dein Zimmer verirrt? Nur mal so, um ein paar durchaus erdenkliche Szenarien aufzuzeigen.
Ausser dem Blüttler nebenan, für den das exhibitionistische Verhalten und die Aufregung, beim morgendlichen blankgezogenen Gang zum Briefkasten erwischt zu werden, zum Alltag gehören, kenne ich wohl niemanden, der gerne um drei Uhr nachts splitternackt vor der Feuerwehr, dem netten Räuber oder sexgierigen Mitbewohnern stehen würde. Wir sollen schliesslich nicht nur beim Sex auf alles vorbereitet sein, gelled.
Gut, wer es nicht lassen kann, soll sich halt so zubetten wie uns der werte Herr da oben – oder wer auch immer – geschaffen hat. Mich wird so schnell niemand nackt im Bett erwischen. Zumindest nicht beim Schlafen.