Privat Diverses Neues Prostitutionsgesetz: Strafe droht auch Kunden von Studios

wenn man das so liest, und das alles auch 1:1 so umgesetzt wird, dann gibt's ab November 2012 in ganz Wien maximal eine Handvoll erlaubte Locations, und der Rest taucht vollends in die Illegalität ab.
Anders gesagt: es wird mit den neuen Bestimmungen genau das Gegenteil von dem erreicht, was man erreichen wollte.
Und bald wird man erkennen, was für ein Humbug dieses Gesetz ist.

Nein, so eng darf man das nicht sehen, es werden viele Lokale genehmigt werden.
Aber ich gebe zu: ich vermute, dass etwa ein Drittel der Prostitutionslokale geschlossen wird (oder sagt man - geschlossen werden wird?)

Das bedeutet nicht unbedingt, dass es weniger Prostitution in Wien geben wird - aber die Tendenz der nächsten Jahre wird ganz klar in die Richtigung gehen: eine Reduktion der kleinen Lokale, in denen eine oder wenige Personen arbeiten - dafür zwei, drei, vier, fünf Laufhäuser mehr, in denen dann eben 20 oder 30 oder 40 Prostituierte arbeiten können und werden.

Viel mehr als die Hostessenlokale werden jedenfalls die "Massageinstitute" von der Situation ab November betroffen sein - ich fürchte, da wird es im Laufe der Zeit sehr viele "treffen", wenn auch nicht unbedingt sofort ab November.

Tatsache ist jedenfalls: ein genehmigtes, gewidmetes Hostessenlokal wird in Zukunft noch deutlich "wertvoller" sein als heute.
 
... Die Finanz darf eben wesentlich mehr als jegliche Polizeibehörde, und wird dieses "Dürfen" auch umsetzen - in Zusammenarbeit mit den Polizeibehörden.

darum sag' ich ja: der allergrößte Teil wird sich in der absoluten Illegalität abspielen, es wird kaum mehr einschlägige Inserate geben können, und (leider) auch keine Berichte im EF :cry:
 
Anders gesagt: es wird mit den neuen Bestimmungen genau das Gegenteil von dem erreicht, was man erreichen wollte.
Und bald wird man erkennen, was für ein Humbug dieses Gesetz ist.

So wie bei vielen Gesetzen wird es Probleme in der Umsetzung geben, Fristen könnten knapp werden (bzw. werden es mit Sicherheit! - Denn die Baupolizei hat 6 Monate Frist, um den Antrag auf Genehmigung zu bearbeiten - aber wer ab November keine Genehmigung hat läuft Gefahr, sofort geschlossen zu werden, das heißt: letzter Termin für einen Antrag auf Genehmigung ist Ende April!)....

Man wird sehen, vielleicht gibt´s ja auch ein paar Monate Toleranzfrist, ich weiß es nicht.

Aber grundsätzlich ist das Ziel der Änderung des Prostitutionsgesetzes: nicht eine Überführung der Prostitution in die Illegalität, sondern eine Legalisierung der Prostitution!
Man muss bedenken: Zurzeit und bisher war es NICHT MÖGLICH, ein Prostitutionslokal rechtskonform zu betreiben. Man konnte sich bloß arrangieren und war geduldet. NIEMAND - keine Polizeidienststelle und auch keine sonstige Behörde konnte jedoch die Frage beantworten: was muss ich tun, um ein Prostitutionslokal rechtskonform zu betreiben - es gab keine Antwort, denn dies war einfach bisher nicht möglich. Passte es den Gewerbebehörden, dann hatte die SiPo was auszusetzen - und umgekehrt.

Ganz abgesehen von der langfristig nicht haltbaren Situation, dass tausende Wiener Prostituierte zurzeit die Branche mit dem größten Anteil an Schattenwirtschaft aller Berufsgruppen ist - heißt: mit dem geringsten Steuer- und Sozialversicherungsaufkommen je "Berufstätiger".

Diesen Zustand will man ändern - und Rechtssicherheit schaffen.

Grundsätzlich glaube ich nicht, dass es eine Verdrängung in die Illegalität geben wird. Ja natürlich, in Einzelfällen schon, das ist klar. Aber ein paar "Großbordelle" (Laufhäuser) werden die gesperrten kleinen Lokale ersetzen - und es wird wesentlich weniger Prostituierte geben, die keine Steuern bezahlen, bzw. in Österreich überhaupt nicht versichert sind (von der Sorte gibt es leider mehr, als man glaubt).
 
darum sag' ich ja: der allergrößte Teil wird sich in der absoluten Illegalität abspielen, es wird kaum mehr einschlägige Inserate geben können, und (leider) auch keine Berichte im EF :cry:

Wenn die Anzahl der "legalen Arbeitsplätze" in etwa gleich bleibt wie bisher, wird es auch in etwa annähernd so viele einschlägige "Hostessen-Inserate" geben, wie jetzt, und auch Berichte über Sexworkerinnen im EF "as usual".

Wobei wir von Arbeitsplätzen von Prostituierten reden.

Das, was bisher unter bzw. in den "Massageinstuten" lief, war bisher schon nur in den allerseltensten Fällen rechtskonform und bisher bloß geduldet.

Man kann daher nicht von "Verdrängung in die Illegalität" sprechen, nur von bisheriger "Duldung der Illegalität" und "Beendigung der Duldung" gegen Jahresende.

Aber bei Massageinstituten hast du bestimmt Recht: hier wird das Angebot deutlich zurückgehen (müssen).
 
... dass tausende Wiener Prostituierte zurzeit die Branche mit dem größten Anteil an Schattenwirtschaft aller Berufsgruppen ist - heißt: mit dem geringsten Steuer- und Sozialversicherungsaufkommen je "Berufstätiger".

Diesen Zustand will man ändern - und Rechtssicherheit schaffen.


wie immer halt: dort, wo es nach Geld riecht, hält der Staat sofort die Hand auf; und die Sache mit der "Schaffung der Rechtssicherheit" ist halt Heuchelei als Mittel zum Zweck.

ein paar "Großbordelle" (Laufhäuser) werden die gesperrten kleinen Lokale ersetzen

durchaus möglich, daß es darauf hinausläuft.
Wobei aber eine gewisse Anzahl an Kunden verloren gehen wird, denn "Großbordelle" sind sicher nicht jedermann's Sache.

Es wird sich daher auch vermutlich ein weitgesponnenes Netz an Wohnungsprostitution bilden, noch viel mehr, als es heute der Fall ist. Und diese Damen werden halt im wesentlichen ihre Stammkunden haben (wie auch heute schon), nur wird das ganze eben geheimer ablaufen wie derzeit, da ja klar ist, daß jegliche Information, wenn sie an die falsche Stelle gelangt, katastrophale Folgen haben kann.
Und Agents provocateurs genauso wie Vernaderer wird's auch zur Genüge geben, wie halt in der unseligen Nazizeit - ein tolles Gesetz :daumen:
 
[*]Kontrollen fanden und finden DEFINITIV statt. Hab an anderer Stelle auch schon darüber geschrieben. Nur standen selbige nicht im Zusammenhang mit dem Zugang über öffentliche Fläche.

spiesser007 wird es mir verzeihen, aber dass es zurzeit keine Kontrollen gäbe, das stimmt definitiv nicht.

Es gab und gibt umfangreiche Kontrollen und "Erhebungen" im Vorfeld - das ist allerdings von Bezirk zu Bezirk stark unterschiedlich. Ich habe auch schon von äußerst unfreundlichem Umgang mit Freiern gehört.
Allerdings, dass ein Kunde bestraft worden wäre, davon habe ich noch nichts gehört
 
...
Es gab und gibt umfangreiche Kontrollen und "Erhebungen" im Vorfeld ...

das ist klar; und anhand dieser vorab gesammelten Informationen wird dann zum "Tag X" die geballte Polizei- und Finanzmacht sternförmig ausrücken, um dem allen den Garaus zu machen. Ich sehe schon heute die entsprechenden Berichte im "Wien heute": "Polizei und Finanzkontrollore setzen der Prostitution in Wien ein jähes Ende".

Ich glaube nicht, daß ich da zu schwarz sehe - so oder so ähnlich wird es sich abspielen.
 
wie immer halt: dort, wo es nach Geld riecht, hält der Staat sofort die Hand auf; und die Sache mit der "Schaffung der Rechtssicherheit" ist halt Heuchelei als Mittel zum Zweck.

Du verzeihst mir, wenn dich das ein wenig anders sehe.
Ich zahle Steuern von meinem Einkommen wie die überwiegende Mehrheit der Bürger dieser Republik auch, und ich finde das ganz in Ordnung.

Wenn aber der Großteil einer ganzen Berufsgruppe keine oder nur geringe Steuern bezahlt, weil sich das halt so "eingebürgert" hat - oder vielleicht auch teilweise, weil es aufgrund der rechtlichen Umstände (Duldung anstatt Legalität) realistischerweise gar nicht anders möglich war, dann denke ich, sollte man behördlicherseits sehr wohl alles nur erdenkliche daran setzen, diesen Zustand zu ändern.
 
Du verzeihst mir, wenn dich das ein wenig anders sehe.
Ich zahle Steuern von meinem Einkommen wie die überwiegende Mehrheit der Bürger dieser Republik auch, und ich finde das ganz in Ordnung.

so gesehen hast Du ja nicht unrecht (auch ich zahle genügend Steuern, und arbeite vermutlich härter dafür als so manche SW).

Aber nur um dies Steuereinnahmen zu sichern, gleich alles auf den Kopf zu stellen, wäre vermutlich so nicht notwendig.
 
das ist klar; und anhand dieser vorab gesammelten Informationen wird dann zum "Tag X" die geballte Polizei- und Finanzmacht sternförmig ausrücken, um dem allen den Garaus zu machen. Ich sehe schon heute die entsprechenden Berichte im "Wien heute": "Polizei und Finanzkontrollore setzen der Prostitution in Wien ein jähes Ende".

Ich glaube nicht, daß ich da zu schwarz sehe - so oder so ähnlich wird es sich abspielen.

Ich glaube, du siehtst das zu schwarz.

Polizei und Finanzkontrollore werden der Prostitution in Wien kein jähes Ende setzen.
Das jähe Ende wird es nur für nicht genehmigte Prostitution geben. Ich denke aber, der Anteil an der bisherigen Prostitution, der auch nach November 2012 genehmigt sein wird, der wird jedenfalls ausreichen, um die Nachfrage zu befriedigen (wenn auch zu höheren Preisen.
Muss man doch als Lokalbetreiber für Genehmigungsverfahren + Ziviltechniker doch rund 10.000 Euro einkalkulieren, eventuelle Installation von 2. WC, sonstigen Umbauten, kleine "Zuwendung" an den Hausbesitzer damit dieser die Widmung als Prostitutionslokal genehmigt, und sonstigen kleinen Nebenkosten abgesehen..

Vom weitverzweigten Netz an Wohnungsprostitution halte ich gar nichts, bzw. glaube überhaupt nicht daran: das wird es nicht geben. Wohnungsprostitution kann nicht nur von Mundpropaganda betrieben werden, da gehören Inserate dazu. Wenn Inserate "gelesen" werden, und das dahinter stehende Angebot überprüft wird, dann wird sich die Wohnungsprostitution aber nicht verwirklichen lassen. Zumindest nicht als "weitverzweigtes Netz" - Einzelfälle gibt es und wird es natürlich auch in Zukunft geben - aber das Risiko (die Strafen) werden deutlich höher, und vor allem: die BEWEISFÜHRUNG der (nicht genehmigten) Prostitution wird massiv einfacher, als sie dies jetzt ist.
 
so gesehen hast Du ja nicht unrecht (auch ich zahle genügend Steuern, und arbeite vermutlich härter dafür als so manche SW).

Aber nur um dies Steuereinnahmen zu sichern, gleich alles auf den Kopf zu stellen, wäre vermutlich so nicht notwendig.

Es geht zwar sehr wohl um die Steuereinnahmen, aber nicht nur.

Als zweiter wesentlicher Punkt wird eben die Legalisierung des Gewerbes angestrebt (Gewerbeschein).

Ja, wäre die "Branche" jetzt schon ein Gewerbe, dann bräuchte es die ganze Geschichte mit der Widmung der Lokale etc. etc. nicht. Dann könnten Finanzbehörden und auch Gewerbebehörden - wie in jedem anderem Gewerbe - Steuern und Abgaben überprüfen.

Aber das Problem ist: es IST ja kein Gewerbe. Und um es zu einem Gewerbe zu machen, braucht man bestimmte Grundregeln, Vorschriften und Vereinheitlichungen - vor allem eine klare Regelung und Legalisierung von Arbeitsplätzen - um die Branche überhaupt zu einem Gewerbe machen zu können.
Im Klartext: man musste Schritt zwei gehen, bevor man an die Realisierung des Schrittes Numero eins gehen kann.
Ihr dürft nicht vergessen: Von allen bisher registrierten Prostitutionslokalen (ich spreche von den echten "Bordellen", nicht von den Massagestudios im 3. Stock), und das sind Daumen mal pi 200 in Wien, gab es die letzten Jahre wohl nicht mehr als ein bis zwei Dutzend Lokale, die allen Bestimmungen entsprochen haben. Der Rest war ausnahmslos GEDULDET, und hätte - allen vorhandenen Bestimmungen und Vorschriften gemäß - jederzeit geschlossen werden können.

Das ist aber eben nicht die Basis für ein Gewerbe. Ein Gewerbe braucht klare Regeln - Pflichten wie auch RECHTE, aber solche Rechte gab es bisher kaum - worauf auch, insbesondere in Wien, die "Verklüngelung" zwischen Polizei und Rotlichtmilieu zurückzuführen ist (war). Gab ja genug Beispiele dazu in den letzten Jahren, die an die Öffentlichkeit gelangt sind, und noch viel mehr, von denen nie jemand gehört hat.

Und für heute gute Nacht - ich hoffe, ich konnte heute ein paar - zumindest ein bisschen - informative Beiträge "liefern".
 
Die Gesellschaft scheißt auf prostituierte.... da dürfen sich prostituierte auch ein steuerschlupfloch gönnen. Arbeitslose, pension.... bekommen sie auch nicht....
Spitzensportler sind steuerbegünstigt, weil sie in kurzer zeit viel verdienen und dann davon leben.... trifft auch auf prostituierte zu.
Ich bin für Steuerbefreiung von prostituierten.
 
Zuletzt bearbeitet:
@grandpedro
Aus meinem und anderen Postings so eine Absolutaussage abzuleiten halte ich für mehr als gewagt ... Nur standen selbige nicht im Zusammenhang mit dem Zugang über öffentliche Fläche.
Das selbige bezog sich daher NUR auf die Kontrollen, die ich LIVE miterlebt habe bzw. von der mir Mädels erzählt haben und da war keine wegen Zugang dabei...Ist übrigens noch immer so...Allerdings geht zunehmend die Angst um und eigenartige Zettel werden aufgehängt...

Es gab und gibt umfangreiche Kontrollen und "Erhebungen" im Vorfeld - das ist allerdings von Bezirk zu Bezirk stark unterschiedlich. Ich habe auch schon von äußerst unfreundlichem Umgang mit Freiern gehört.
  • Welche Behörde führt diese Vorfelderhebungen durch?
  • Welche Studios waren betroffen? (Wenn du aus nachvollziehbaren Gründen keine Namen nennen willst, wäre zumindest Typ interessant eg Gassenlokal oder Wohnung etc)
  • Was wurden die Freier gefragt? Personalien aufgenommen? Wie hat sich der "unfreundliche Umgang" geäußert?

Allerdings, dass ein Kunde bestraft worden wäre, davon habe ich noch nichts gehört
Bist du sicher, dass die Kontrollen wegen Zugang waren? Ich habe etwas (eher dubiose Quelle) von einer Visakontrolloffensive gehört :schulterzuck:
 
Die Gesellschaft scheißt auf prostituierte.... da dürfen sich prostituierte auch ein steuerschlupfloch gönnen. Arbeitslose, pension.... bekommen sie auch nicht....
Spitzensportler sind steuerbegünstigt, weil sie in kurzer zeit viel verdienen und dann davon leben.... trifft auch auf prostituierte zu.
Ich bin für Steuerbefreiung von prostituierten.

Warum nicht auch gleich Steuerbefreiung von Straßenbahnfahrern, Wahrsagerinnen und Eissalons?

Du hast Recht: Arbeitslose und Pension bekommen sie auch nicht. Aber warum? Weil sie keine Pflichten zu Beiträgen haben - aber gleichzeitig auch rechtlos sind.

Kein Gewerbe - keine Versicherungspflicht - keine Pflichtversicherung.
Freiwillige Selbstversicherung? Versuche mal eine private Krankenversicherung abzuschließen und gibt an, dass du Prostituierte bist. Versuch´s mal!

Der bisherige Status der Rechtlosigkeit ist absoluter Mist. Krankenversicherung ist in vielen Fällen nur möglich, wenn man Gesetze und Vorschriften umgeht. Man ist als Putzfrau, Masseurin oder sonstwas angestellt (vorausgesetzt, man will überhaupt versichert sein - viele wollen es ohnedies nicht).
Mit der Erteilung einer Gewerbeberechtigung für Prostitution bekommen Prostituierte dann endlich die Rechte, die man ihnen jahrzehntelang vorenthalten hat - aber gleichzeitig auch die damit verbundenen Pflichten - eben Steuern und Sozialversicherungsabgaben zu bezahlen, wie jeder andere auch.

Ich kann eigentlich nicht nachvollziehen, warum eine selbstständige Berufsgruppe Steuerbefreiung erlangen sollte - außer du argumentierst damit, dass dadurch das Angebot günstig gehalten werden kann.
Aber dann müsstest du auch für Steuerbefreiung von Friseuren eintreten, der könnt´s auch um die Hälfte günstiger, wenn er keine Steuern und Abgaben mehr zahlen muss - der Maler, Installateur, Fliesenleger etc. ebenso.
 
@grandpedro

Das selbige bezog sich daher NUR auf die Kontrollen, die ich LIVE miterlebt habe bzw. von der mir Mädels erzählt haben und da war keine wegen Zugang dabei...Ist übrigens noch immer so...Allerdings geht zunehmend die Angst um und eigenartige Zettel werden aufgehängt...


  • Welche Behörde führt diese Vorfelderhebungen durch?
  • Welche Studios waren betroffen? (Wenn du aus nachvollziehbaren Gründen keine Namen nennen willst, wäre zumindest Typ interessant eg Gassenlokal oder Wohnung etc)
  • Was wurden die Freier gefragt? Personalien aufgenommen? Wie hat sich der "unfreundliche Umgang" geäußert?


Bist du sicher, dass die Kontrollen wegen Zugang waren? Ich habe etwas (eher dubiose Quelle) von einer Visakontrolloffensive gehört :schulterzuck:

Die Problematik liegt darin, dass es nicht EINE Behörde oder Polizeidienststelle gibt, die für Prostitution zuständig ist.
Das Sicherheitsbüro kann Kontrollen/Razzien durchführen. Es gibt mehrere Abteilungen im Sicherheitsbüro - und du kannst heute von der einen, und nächste Woche von der anderen Abteilung kontrolliert werden, ohne dass im Sicherheitsbüro zwischen den Abteilungen Kommunikation stattgefunden hätte.
Ja, ihr werdet lachen, aber das gibt´s traurigerweise.

Dann: Jedes Bezirkspolizeikommissariat kann Überprüfungen anordnen. Jeder Bezirkshauptmann kann seine Bezirkskommissariat anweisen, verstärkt Überprüfungen zu machen.
Jede anonyme Anzeige muss verfolgt werden - mit einer Überprüfung. Gibt´s jede Woche eine anonyme Anzeige - und sei sie noch so sehr an den Haaren herbeigezogen - muss eben jede Woche einer neuen Anzeige nachgegangen werden.

Aber es gibt auch Polizisten in Polizeiwachzimmern, die Überstunden benötigen, und aus diesem Grund "ausrücken", um mal das eine oder andere Studio im Bezirk zu überprüfen, könnte ja sein, dass man die eine oder andere Illegale - oder nicht Aufenthaltsberechtigte antrifft - oder vielleicht gibt´s ja sonst Spaß - sind ja nur "Prostituierte".
Und wenn´s kein Spaß war, dann waren´s halt eben Überstunden.

Die Situation ist derzeit eben sehr kompliziert.
Die Kontrollen sind weder auf Gassen- noch auf Wohnungs-Lokale beschränkt. Alles ist möglich.
Freier (ich persönlich mag das Wort eigentlich nicht sonderlich, mir gefällt "Gäste" oder "Kunden" besser): ich weiß, dass Kunden zur Ausweisleistung aufgefordert wurden. Das ist rechtens. Allerdings macht immer der Ton die Musik - und hier wurde teilweise massiv "übertrieben". Auch bei der Anzahl der kontrollierenden Personen (nicht der Kontrollierten!) gibts Übertreibungen: Um Identität, Arbeitsgenehmigung oder Aufenthaltsberechtigung der anwesenden Personen in einem Prostitutionslokal zu überprüfen, genügen normalerweise 2 Mann, die sich - so ist es Vorschrift! - diskret verhalten sollten.
Ich weiß von stürmischem Auftritt von Gruppen "8 Mann hoch" - da kann man ganz bestimmt nicht mehr von angemessener Amtshandlung reden.
Aber versuche dich als Prostituierte mal zu beschweren - da erreichst du am Salzamt wohl mehr.
Als Kunde hat man wohl mehr Möglichkeiten, sich bei unangemessener Amtshandlung zu wehren oder sich darüber zu beschweren. Sollte man meinen. Allerdings bin ich nicht ganz sicher, wie die Beweislage gewürdigt wird, wenn deine Aussage gegen die Aussage von 8 Mann gewertet wird, die alle angeben, völlig korrekt vorgegangen zu sein.
Polizist ist aber nicht gleich Polizist. Viele sind absolut korrekt - dass sie kontrollieren dürfen und müssen ist unbestritten. Manche aber meinen, sie könnten sich alles erlauben, weil es sich ja "bloß um Prostituierte" handeln würde.

Kontrolliert werden natürlich in erster Linie Aufenthalts- bzw. Arbeitsgenehmigungen, bzw. ob´s eine Gewerbegenehmigung gibt (Massagestudios). Aber es gibt auch Fälle, in denen versucht wird, die Einnahmensituation zu hinterfragen: Wie viele Kunden sind da, wie viele waren schon da, etc.

SteuerhinVisakontroll-Offensive: Ich weiß dass Aufenthaltsberechtigungen überprüft werden, aber ob´s aktuell eine Visa-KontrollOFFENSIVE gibt, kann ich nicht sagen. Glaube ich aber eher nicht.
 
Kontrolliert werden natürlich in erster Linie Aufenthalts- bzw. Arbeitsgenehmigungen, bzw. ob´s eine Gewerbegenehmigung gibt (Massagestudios). Aber es gibt auch Fälle, in denen versucht wird, die Einnahmensituation zu hinterfragen: Wie viele Kunden sind da, wie viele waren schon da, etc.
Das hab ich ja auch geschrieben..bei sowas lassens aber üblicherweise die Kunden in Ruhe..an anderer Stelle eine Kontrolle im Detail geschildert....
Einmal hab ich als Gast beim Dolmetschen geholfen
Ich kenne bis jetzt keine einzige Erzählung wo die Personalien der Männer festgehalten wurden...du machst mir "Angst"
 
Zuallerletzt:
Die "potentielle Gefahr" für Gäste/Kunden/Freier - also Besucher eines Lokales ohne Gassen-Eingang: schätze ich für sehr gering ein. Momentan sowieso - es ist "Genehmigungs-Phase", auch Lokale, die nicht den Bestimmungen entsprechen, werden (noch) betrieben.
Und auch ab November muss man in Relation setzen: der Betrieb eines nicht genehmigten Prostitutionslokales wird mit Strafe ab 7.500 Euro (aufwärts im Wiederholungsfall) geahndet. Der Besuch eines solchen Lokales ist mit Euro 500 - im Vergleich dazu - als "Schnäppchenpreis" einzustufen... ;)

Natürlich, diese Strafandrohung von Euro 500,- für Kunden soll abschreckend wirken und vor allem die Ausübung "illegaler" Prostitution erschweren, aber ich denke, sie wird in der Praxis keine Bedeutung erlangen und kaum zur Anwendung kommen, weil die Prioritäten ganz woanders liegen.
Außer vielleicht, man überwacht ein "Prostitutionslokal" im 3. Stock, hat einen Gast schon 3 Tage lang ermahnt, doch der Gast kommt am 4. Tag schon wieder....

Aber das ist meine persönliche Meinung - und möglicherweise liege ich mit meiner Einschätzung auch falsch.
 
Ich kenne bis jetzt keine einzige Erzählung wo die Personalien der Männer festgehalten wurden...du machst mir "Angst"

Naja, soferne dein Name nicht auf einer Fahndungsliste steht, und du der Amtsperson nicht vor Wut ans Schienbein trittst, musst du meiner Ansicht nach keine Angst davor haben - auch dann nicht, wenn es Personen (Gattinnen/Freundinnen) gibt, die eigentlich von deiner momentanen Anwesenheit an diesem Ort nichts erfahren sollten - da wird ja kein "Gäste-Protokoll" erstellt.

Wenn sie den Umständen angemessen ist (also angeklopft wird, dem Gast die Möglichkeit gegeben wird, sich zu bekleiden, und wenn das Verhalten des Kontrollierenden angemessen und höflich ist), dann ist so eine Identitätskontrolle durchaus rechtens.
 
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