Vieles wäre denkbar, es könnte auch das BZÖ dazu gewinnen (da man ihnen nun eher einen Einzug zutraut), die Stimmen von MATIN werden neu verteilt, usw. Die VP hat sich auch vor der Wahl als sichere Siegerin gefühlt, es kann immer ganz anders kommen als man denkt.
Auch das ist fraglich, immerhin hat die SPÖ von 1970 bis 2006 außer 2002 immer die Mehrheit gehabt. Die Wähler sind seit Jahren immer mehr in Bewegung, stabile und dauerhafte Mehrheiten gibt es keine mehr.
Das BZÖ ist wahrscheinlich drinnen, aber ganz so fix ist es auch wieder nicht. Auf wahlfieber.at (und da liegt man meist besser als bei den Meinungsforschern und Hochrechnern) ist die Wahrscheinlichkeit für mehr als 4% derzeit bei 7/12 - das ist doch nicht soooo fix.
Geld ist genug da, es ist nur in den falschen Händen. Nein, im Ernst und ohne Sprücheklopfen, Österreich hat unfassbar niedrige Vermögenssteuern, würde man diese auf den EU Schnitt bringen wären das etwa 4% des BIP an Mehreinnahmen. Oder auch 10% der Staatseinnahmen. Eine ganze Gruppe von Steuern die durchaus fair sein können und ökonomisch neutral wären wird in Österreich praktisch gar nicht eingehoben. Zieht man hier auf international übliches Niveau nach könnte man Studiengebühren abschaffen und Abfangjäger kaufen, den Pflegenotstand beseitigen und noch jedne User hier auf einen Besuch im Babylon einladen und hätte immer noch einen Budgetüberschuss.
Die Sparefrohzeit hat schon unter Klima rund um 96 angefangen, damals gab es die radikalsten Sparschritte (ob gut oder schlecht sei dahin gestellt). Der Trick ist ja auch nicht ein 0 Defizit sondern ein nominellen Wirtschaftswachstum über der Neuverschuldung und gleichzeitig auch andere Ziele zu erreichen. Ein 0 Defizit oder eine bestimmte Entwicklung der Staatsschulden in einem einzelnen Jahr ist völlig egal, allerdings kann der Schaden der zur Erreichung angerichtet wurde über Generationen wirken.
Verkraften kann Österreich viel mehr Schulden, würde in bestimmten Situationen auch Sinn machen. Alles bis 3% ist sowieso völlig egal, aber auch 4% oder 5% sind noch gar nicht dramatisch. Auch wenn es KHG UND Krone predigen, ein Defizit ist nicht zwangsläufig schlecht.
Die Wahlbeteiligung liegt nach Auszählung der Wahlkarten deutlich über 75%. Von 30% Nichtwählern kann keine Rede sein.