Da hast aber tief in der Schatzkiste der Erklärungen gekramt
Nein, die Schatzkiste ist noch zu, soll ich sie aufmachen?
Dein Einwand bzgl Finanzierung klingt toll aber könntest du konkretisieren was du mit "Eine ganze Gruppe von Steuern die durchaus fair sein können und ökonomisch neutral wären wird in Österreich praktisch gar nicht eingehoben" genau meinst??? Müssen ja ganz tolle Einnahmen sein das die soviel bringen.....
Eben diverse Vermögenssteuern bzw. Steuern auf Vermögensübertragung. Eine Möglichkeit ist eine Vermögenssteuer auf Immobilienbesitz, die sind ja definitionsgemäß eher weniger mobil
Die Erbschafts- bzw Schenkungssteuer gehört auch massiv reformiert und erhöht.
Ein weiterer Punkt wären diverse Steuern auf Energie.
Können wir, bei Interesse, alles auch im Detail durchbesprechen.
Tja - und den SPÖ-Aufhänger der Vermögensbesteuerung ist ein sehr zweischneidiges Schwert. Vermögen in Österreich arbeitet auch sehr oft FÜR Österreich - wird es höher besteuert dann wird der Vermögenseigentümer logischerweise halt sein Kapital abziehen und woanders deponieren (und dort für das jeweilige Land arbeiten lassen)!
Immobilien können wie schon oben erwähnt nicht abgezogen werden. Außerdem war nie die Rede von einer Vermögenssteuer auf Kapital bzw. Kapitalerträge (das funktioniert über die KESt ganz gut) sondern über bisher überhaupt nicht besteuertes Vermögen.
Sprich: Steuereinnahme aus dem Posten sinkt
und wenn das überhaupt irgendwen trifft ists der Mittelstand, der dann mal wieder draufzahlt! Super Idee also!!!!!
Steuereinnahmen können nicht sinken wenn die bisherigen Einnahmen Null oder nahe Null waren.
Und zum Defizit:
Ein Defizit höher als 3% belastet immens den Staatshaushalt, überschreitet die EU-Stabilitätsgrenzen und kostet in weiterer Folge immens wiederum an Zinsen, Zinseszinsen usw usw.....die Politik des dauernd was herschenkens auf Basis der Fremdfinanzierung ist schon früher gelebter Schwachsinn.
Ein permanentes hohes Defizit ist natürlich nicht sinnvoll. Aber auch ein permanentes Null-Defizit oder ein Überschuss macht keinen Sinn. Das Defizit sollte im Durchschnitt (nicht jedes einzelne Jahr) unter dem Wachstum des nominalen BIP liegen. Das nominale BIP wächst, übern Daumen, im Jahr um 4,5%. Permanente Defizite von 5 oder 6% sind natürlich problematisch, aber ob es nun 1,5% oder 2,5% ist egal, die Schulden sinken so und so. Wenn um die 1% mehr Defizit etwas sinnvolles gemacht werden kann ist es das einfach wert. Zu verschenken sollte ein Staat nie was haben, ist eine Ausgabe "unnötig" dann ist sie das bei 5% Überschuss wie bei 10% Defizit.
Und die Zeiten der Geldverschwendung müssen wohl aufhören - es gibt genug Länder Europas die ausgeglichen oder sogar mit Überschuss bilanzieren - das sollte das Ziel sein und nicht dauernd auf Pump voreilige Wahlversprechen zu realisieren.....
Wie gesagt, es kommt nicht auf den Überschuss oder das Defizit an, sondern was damit finanziert wurde. Was hat ein Land und seine Bürger von einem sanierten Budget wenn gleichzeitig breite Bevölkerungsschichten verarmen, das Bildungssystem den Bach hinunter geht und die langfristigen Wachstumschancen zerstört werden?
Staatsschulden lösen nicht alle Probleme, ein Nulldefizit auch nicht. Auch eine hoch erfolgreiche Firma nimmt oft Schulden auf, einfach weil damit eine Investition möglich ist die sich langfristig rechnet. Ebenso ist es aus der Sicht eines Staates, zahlt es sich langfristig aus, dann ist ein Defizit/Neuverschuldung durchaus eine gute Sache. Natürlich nur wenn das Geld effizient eingesetzt wird.
Gehst du mit deinen Privatfinanzen auch so um?
Nein, da der Staat die Verschuldung für mich übernommen hat. Ich habe keinerlei Schulden und eine gratis Ausbildung bekommen, dafür zahle ich in den nächsten Jahren über Steuern meine Ausbildung ab. Natürlich könnte man auch Steuern senken und Bildung kostenpflichtig machen, dann hätte ich mich wohl selber verschuldet, würde weniger Steuern zahlen, dafür halt meine Schulden für Bildungsausgaben selber zurück zahlen. Ein Nullsummenspiel wie du siehst.
Wahlbeteiligung nach den Wahlkarten wird rund um bzw max knapp über 70% liegen - also doch 30% Nicht-Wähler
Die Wahlbeteiligung liegt vor Auszählung der Wahlkarten bei 74,22% (Quelle:
http://orf.at/wahl06/n00000.html). Durch die etwa 240 000 Wahlkarten sollten bis zu 4% dazu kommen, wir werden wohl bei 77 bis 78% landen.