ngo s retten flüchtlinge

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Ich kann nichts dafür, dass du alles durcheinander bringst und in einen Topf schmeisst. Erstens unsere Sozialsysteme speisen sich primär über die Sozialversicherungsabgaben und nicht über Steuern, dabei finanziert eine überwiegende Mehrheit aller SV-Pflichtigen nur ihre eigenen Sozialleistungen, sprich ihre eigene Pension und Krankenversicherung. Eine äquivalente private Vorsorge würde wohl kaum billiger kommen. Zweitens die von mir angesprochene Zinslast bezog sich auf die kalkulatorische Verzinsung des eingesetzten Kapitals. Das hat mal primär recht wenig mit der Staatsverschuldung zu tun, sondern mit der (Geld)menge des investierten Kapitals. Dieser Kapitalzins ist im Preis eines jeden Produktes eingepreist, vom Esspresso im Kaffehaus bis hin zur Immobilie. Berechnungen zu Folge liegt dieser mittlerweile zwischen 35 und 40%. Jeder der das BIP kennt und die Grundrechnungsarten beherrscht kann sich somit recht leicht ausrechnen, um welche Summe es sich hierbei handelt. Und drittens, wenn du glaubst ein Wirtschaftswachstum wäre ohne Geldmengenausweitung und somit auch ohne Ausweitung der Kredite möglich, dann hast du in der Tat das Geldsystem nicht verstanden. Selbst wenn der Staat seine Verschuldung zurückfahren würde, müssten sich im Gegenzug andere Wirtschaftssektoren im gleichen Maße mehr verschulden, ein Nullsummenspiel.

Tja, schlimm solche Leute, die alles durcheinander bringen. Aber Du hilfst mir ja, meine Gedanken zu ordnen. Vielen Dank. Ich ersuche Dich höflichst weiter zu ordnen: Du schreibst: unsere Sozialsysteme speisen sich primär über die Sozialversicherungsbeiträge und nicht über Steuern, dabei finanziert eine überwiegende Mehrheit aller SV-Pflichtigen nur ihre eigenen Sozialleistungen. In Österreich sind ungefähr 4,2 Mio Leute erwerbstätig. In Österreich leben ca. 8,7 Mio Leute, die meisten von ihnen beziehen oder werden irgendwann einmal in irgendeiner Form Leistungen vom Staat beziehen. Wenn die Mehrheit aller SV-Pflichtigen – also die 4,2 Mio Erwerbstätigen - nur ihre eigenen Sozialleistungen finanziert, wie werden die Leistungen der restlichen 4,5 Mio Personen finanziert? Laut Deinem Posting sind ja Steuern nicht im Spiel. Familienangehörige sind mitversichert. Doch bis auf wenige Ausnahmen ist die Mitversicherung beitragsfrei. Wie trägt nun en beitragsfreier Mitversicherter zur Finanzierung des Sozialversicherungssystems bei?

Möglicherweise habe ich einiges übersehen. Wäre es zum Beispiel möglich, dass ein Großteil der Nichterwerbstätigen ihre Sozialversicherungsbeiträge von ihren Ersparnissen oder sonstigen Einnahmen wie Mieterträge, Kapitalerträge etc. bezahlt?

Ist mir etwa entgangen, dass Immigranten, bevor sie sich auf ihre Reise begeben, sich den IBAN der Sozialversicherungsanstalten besorgen? Eventuell ist es so, dass sie einen Teil ihrer Ersparnisse für die Schlepper bereit halten und den anderen Teil überweisen sie an die europäische Sozialversicherungsanstalt, damit sie bei ihrer Ankunft in Europa kranken- und pensionsversichert sind ohne die lokale Bevölkerung finanziell zu belasten? Wäre ja alles möglich und Deine Aussage, dass unsere Sozialsysteme primär durch die eigenen Beiträge der Versicherten finanziert werden und keine Steuermittel für sonstige Sozialleistungen erforderlich wären, hätte somit ihre volle Richtigkeit. Klär mich bitte auf, sollte ich wieder etwas durcheinander bringen.

Die von Dir angesprochene Zinslast bezieht sich auf die kalkulatorische Verzinsung des eingesetzten Kapitals. Diesmal bist Du es, der alles in einen Topf wirft. Wenn man Äpfel mit Birnen oder eben Kosten, welche keine Ausgaben sind, mit Ausgaben vergleicht, kann nichts Aussagekräftiges herauskommen. Aber dies ist eine beliebte Methode, ausufernde Ausgaben kleinzureden.

Diese kalkulatorischen Zinsen sind schon mit 35% bis 40% in allen Produkten eingepreist? Ehrlich gesagt, ich kann mir nicht vorstellen, dass meine asiatischen Lieferanten dies bereits getan haben. Aber danke für den Tipp. Per 1. September werde ich eine Preiserhöhung um 40% vornehmen. Bis jetzt war ich weit von solchen Spannen entfernt. Schauen wir, was die Kunden sagen werden, wenn ich ihnen erkläre, dass bis jetzt nicht die kalkulatorischen Zinskosten des in der österreichischen Volkswirtschaft eingesetzten Kapitals im Produktpreis inkludiert waren und dies schleunigst nachgeholt werden muss.

Wer sagt, dass ich für ein Wirtschaftswachstum ohne Geldmengenausweitung wäre? Ich bin sehr wohl für Geldmengenausweitung, doch unter der Bedingung, dass die Ausweitung im gleichen Ausmaß wie die durch die Wirtschaftssubjekte erbrachte Leistungssteigerung erfolgt. Wenn die Geldmengenausweitung z.B. nur dazu dient, nicht produktive Wirtschaftssubjekte, die nur konsumieren, aber nicht fähig sind, einen Beitrag zur Wirtschaft zu leisten, zu alimentieren, so ist eine solche Ausweitung abzulehnen.

Ach, beinahe hätte ich es übersehen: Ein User hat behauptet und Du hast bestätigt, dass das Sozialversicherungssystem doch mit fast 10 Mrd. (ca. 20%) am Steuertropf hängt. Und man muss kein Hellseher sein um vorauszusagen, dass dieser Betrag steigen wird. Aber nur Kleingeister, geprägt von Schrebergartenkultur, erwähnen solch einen Betrag. Für den Mann von Welt, der von Wirtschaft etwas versteht, sind solche Summen Peanuts……..wenn es ihm halt gerade in den Kram passt.
 
Ach, beinahe hätte ich es übersehen: Ein User hat behauptet und Du hast bestätigt, dass das Sozialversicherungssystem doch mit fast 10 Mrd. (ca. 20%) am Steuertropf hängt. Und man muss kein Hellseher sein um vorauszusagen, dass dieser Betrag steigen wird. Aber nur Kleingeister, geprägt von Schrebergartenkultur, erwähnen solch einen Betrag. Für den Mann von Welt, der von Wirtschaft etwas versteht, sind solche Summen Peanuts……..wenn es ihm halt gerade in den Kram passt.

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Wenn die Mehrheit aller SV-Pflichtigen – also die 4,2 Mio Erwerbstätigen - nur ihre eigenen Sozialleistungen finanziert, wie werden die Leistungen der restlichen 4,5 Mio Personen finanziert? Laut Deinem Posting sind ja Steuern nicht im Spiel. Familienangehörige sind mitversichert. Doch bis auf wenige Ausnahmen ist die Mitversicherung beitragsfrei. Wie trägt nun en beitragsfreier Mitversicherter zur Finanzierung des Sozialversicherungssystems bei?
Die Mitversicherten sich bestimmt nicht das Problem. Die Kosten für nicht berufstätige Ehefrau und Kinder sind bei der Festsetzung der Beiträge schon berücksichtigt. Schließlich ist die SV ja eine Sozialversicherung. Amerikanische Zustände, wie Donald Trump vorschweben, die wünsche ich mir für Österreich nicht.

Das größere Problem ist, dass inzwischen viele Leute in den Topf hineinlangen, obwohl der nie für solche Personengruppen gedacht war. Zumindest nicht in diesem Ausmaß.

Wenn da zum Bespiel ein (verhinderter?) Vergewaltiger gefasst wird, und es stellt sich heraus, dass der ein besachwalteter tschechischer Staatsbürger ist, dann gehen mir schon Gedanken durch den Kopf. Bezieht der bei uns Sozialhilfe? Können wir über solche Subjekte nicht einfach ein Aufenthaltsverbot verhängen?
 
Wenn da zum Bespiel ein (verhinderter?) Vergewaltiger gefasst wird, und es stellt sich heraus, dass der ein besachwalteter tschechischer Staatsbürger ist, dann gehen mir schon Gedanken durch den Kopf. Bezieht der bei uns Sozialhilfe? Können wir über solche Subjekte nicht einfach ein Aufenthaltsverbot verhängen?
und - offen gesagt - über solche und ähnliche Fälle erfahren wir ja nur durch Zufall, wie eben im konkreten Fall.
Wie hoch ist eigentlich deren Anzahl?
 
Tja, ich fürchte, das wird mit der Freizügigkeit des Aufenthalts für EU-Bürger in der gesamten EU zu tun haben.
Das gehört inzwischen besser in den Rechtsprechungs - Thread: Ich glaube einmal gehört zu haben, dass über Straftäter sehr wohl ein Aufenthaltsverbot verhängt werden kann. Auch wenn es sich um EU - Bürger handelt. Vielleicht weiß einer unserer Rechtsexperten da Genaueres?
 
Die Mitversicherten sich bestimmt nicht das Problem. Die Kosten für nicht berufstätige Ehefrau und Kinder sind bei der Festsetzung der Beiträge schon berücksichtigt. Schließlich ist die SV ja eine Sozialversicherung. Amerikanische Zustände, wie Donald Trump vorschweben, die wünsche ich mir für Österreich nicht.
Ich kritisiere das auch nicht. Ich erwähnte dies nur um aufzuzeigen, dass unser Sozialsystem nicht so locker durch die Beiträge finanziert wird, wie das so mancher User behauptet.
 
Die Leistungen für für Familienangehörige sind schon OK.
diese Gruppe hatte ich zwar nicht gemeint, aber weil Du's erwähnst - auch hier sehe ich irgendwo so manche Schieflage, wie z.B.

Ehepaar, keine Kinder, beide Ehepartner arbeiten und stellen somit 2 Beitragszahler für 2 Personen dar.
Ehepaar, 4 Kinder (bei Nicht-Autochthonen oftmals mehr), nur der Mann arbeitet, somit: 1 Beitragszahler für 6 (oder mehr) Personen. Mal abgesehen davon, daß letztere zusätzlich noch Familienbeihilfe und jede Menge Vergünstigungen im Einkommensteuerrecht etc. bekommen.
Eine üppige Querfinanzierung, zweifellos.
 
Ehepaar, keine Kinder, beide Ehepartner arbeiten und stellen somit 2 Beitragszahler für 2 Personen dar.
Das ist aber das Prinzip der Sozialversicherung.
Du lieferst auch Steuern ab. Und wenn mit diesen Steuergeldern günstige Wohnungen gefördert werden, dann kommen du oder ich auch nicht in den Genuss.
 
das ist schon klar; allerdings wäre eine gewisse Staffelung bei den Beiträgen nach Anzahl der Leistungsbezieher sicher nicht ungerecht, ganz im Gegenteil.
Ich finde da ganz andere Dinge blödsinnig und ungerecht:

Beispiel Alleinverdiener, gutes Gehalt und immer in Lohn und Brot, geht in Pension (nicht wie üblich schon mit 60). Wurde und wird bei den Erhöhungen immer wieder benachteiligt, weil das Liebkind ja die armen Mindestpensionisten und -Innen sind. Hat aber mit seine Pension auch die daheim gebliebene Frau zu ernähren, die sich immer brav um die Aufzucht des Nachwuchses gekümmert hat. Der Nachwuchs tät auch glatt die Zulassung als EF - Member kriegen, den alle können sie perfekt Deutsch. :D

Ehepaar, beide niedrige Pension. Wenn man den Lebens- und Berufsverlauf anschaut, dann weiß man auch, warum das so ist. Sie halbtägig, er oft hackenstad und beide so schnell wie möglich in die Pension. Kinder kannst du als bildungsfern einstufen.

Nehmen wir der Einfachheit halber einmal an, dass die beiden je 1500.- Brutto bekommen.
Und den Alleinverdiener legen wir der Einfachheit halber mit 3000.- brutto fest.

Du kannst mit Sicherheit annehmen, dass der Alleinverdiener im Laufe seines Lebens viel mehr einbezahlt hat, als die beiden Geringverdiener zusammen. Ist so, Mehrleistung lohnt im Hinblick auf die Pension nicht. Resultat: die beiden bekommen jetzt schon sicher viel mehr netto auf die Hand (zahlen ja praktisch kaum Steuer). Habenaber auch in Summe ganz bestimmt weniger einbezahlt.

Und jetzt schau dir die ganz aktuellen Wahlkampfaussagen beider Parteien zum Thema Pensionserhöhung an!
 
Zuletzt bearbeitet:
Und jetzt schau dir die ganz aktuellen Wahlkampfaussagen beider Parteien zum Thema Pensionserhöhung an!
Zusstimmung zu Deinem Posting, aber die aktuellen Wahlkampfaussagen betreffen mWn keine ASVG'ler, sondern Beamte, die mehr als die ASVG-Höchstpension bekommen. Und die haben - so gesehen - gar nix eingezahlt. Wobei das Beamtendienstrecht anders funktioniert, der Ruhegenuss ist quasi Teil der Entlohnung. Warum man sich aber nie entschlossen hat, die beiden Systeme zu vereinigen, verstehe ich nicht. Vielleicht will man keine Beamten, die in die Privatwirtschaft wechseln und umgekehrt, somit ist Österreich nicht ganz so lobbyistenverseucht wie die EU. Und es werden ohnehin immer weniger Staatsbedienstete echte Beamte.
 
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