Nach Partnerschaften suche ich das Gespräch und wenn alles ausdiskutiert wird, ist es leicht abzuschließen, sonst sehr schwer, bis gar nicht möglich.
Bei Krankheit und Tod von Freunden und Verwandten kommt es darauf an, wie und unter welchen Umständen das passiert ist. War es ein schmerzfreier und plötzlicher Tod, belastet mich nichts (allerdings gibt und gab es da auch nie unausgesprochene Gedanken, Gefühle und/oder Probleme) bis auf den Verlust, es ist dann aber einfach, sich an die schönen Momente zu erinnern und der Schmerz ebbt schnell ab; wenn die andere Person leidet, führe ich Gespräche mit eben dieser Person; über Ängste, Hoffnung, Zukunft und versuche zu unterstützen, sogut ich kann - vermutlich auch aus Egoismus, weil ich mich dann selbst besser fühle ... wenn es dann zu Ende geht, schreibe ich meist ein oder zwei Lieder darüber und "spiele" die Gefühle raus, das war aber bislang zum Glück hauptsächlich bei älteren Verwandten der Fall, mit einer Ausnahme.
Vielleicht hilft es Dir, das Gespräch mit Menschen zu suchen, denen der/die Verstorbene ebenso viel bedeutet hat, wie Dir. Organisiert vielleicht einen Tag zu seinen respektive ihren Ehren, unternehmt gemeinsam etwas, das ihr auch mit ihm/ihr unternommen habt. Das Gefühl des Verlusts sollte dann allmählich der Nostalgie weichen, die nach und nach abebben wird.
Was lange Krankheiten (länger als sechs Monate) angeht, habe ich keine Erfahrungen ... aber bei Drogensucht eines mir lieben Menschen sehr wohl. Mit einem Rückfall nach dem anderen. Leicht wäre es, sich abzukapseln, wenn Du aber empathisch veranlagt bist, wirst Du das später bereuen, es wird sich aufstauen, Du wirst Dich immer fragen, ob Du nicht helfen hättest können/sollen/müssen.
Musst Du nicht, dafür gibt es professionelle Hilfe. Biete das Gespräch an, immer wieder und tausch Dich auf emotionaler Ebene aus. Ich denke, dass das bei anderen Krankheiten, die nichts mit Sucht zu tun haben, wohl ähnlich ist, dass das Gefühl sozialer Isolation und nicht verstanden zu werden, für viele Menschen noch weit schlimmer ist, als die Krankheit/Sucht an sich.
Die positiven Eigenschaften bestätigen, zeigen, dass man da wäre ... kann lästig sein, ja, aber zumindest verhinderst Du dann, dass Du mit in den Strudel hineingezogen wirst.
Ich hoffe, das beantwortet die Frage einigermaßen, wie ich damit umgehe ...