Non-soulfucking BDSM?

Ach so das ist kein Thread wo es tatsächlich um das Thema Gefühle zu falschen Zeit usw geht. Das ist der typische 0815 Sudern Thread. Schade dann bin ich hier raus.
 
Das eigentliche Problem dahinter sind wohl die Erwartungshaltungen die damit einhergehen....die Enttäuschungen....

Ich glaub das Leben verpasst mir grad wieder eine Special Softskill Trainingseinheit. Diesesmal zum Thema: wie gehe ich mit Erwartungshaltungen und emotionalen Druck von anderen um ( Subtext: Bist du wirklich frei in deinem handeln oder laesst du dich dich wieder vor den Karren anderer spannen?)

Bereits bei einem ersten Anschreiben und meiner Antwort, dass ich derzeit nicht auf der Suche bin, wird mir vorgeworfen ich solle das klarer auf meinem Profil kommunizieren weil es sonst zu Enttäuschungen führt. Ich hab auf meinem Profil gar nix angegegeben, nur ein paar schlaue Sprüche geklopft....

Der nächste wirft mir vor, wir gaetten uns doch mal getroffen und uns ganz gut verstanden.....und es ist unfein von mir das ich auf das gelehentliche Hallo mit der Zeit nicht mehr reagierte

Wieder ein anderer, weil ich auf einer Party auf Einkading einer anderen Domme mit ihr gemeinsam mit ihm gespielt habe....und der Blick....

Ich empfinde all das als ungerechtfertigt fordernde Haltung und emotionales Druck machen. Seh ich das zu eindimensional?
Ist eigentlich ganz simpel aus meiner Sicht. Jeder ist anders und reagiert auch anders.

Tatsache ist: man muss mit sich selbst, seinen Handlungen und seiner Einstellung im Einklang stehen.

Wenn das Anderen nicht passt und sie sich vor den Kopf gestoßen fühlen fällt das unter "shit happens"
(immer gesetzt der Tatsache alles geschiet auf einem gewissen Verbalen Niveau. Wenn wer untergriffig wird darf es gerne eine Breitseite retour geben)

Wenn man sich immer an den Anderem orientiert bzw. auf diese Menschen Rücksicht nimmt verliert man sich selber. (Ausnahme sind ev. Zwei, drei Menschen - Eltern usw .... )
 
@Mitglied #415424 wenn ich dich richtig verstehe, geht es dir hintergründig um die Frage, ob man als D-Part die aufkommenden Gefühle des s-Part irgendwie steuern kann und damit verhindern kann, dass sich dieser verliebt?
Im Sinne von: lasse ich das soul-fucking weg, ist die Wahrscheinlichkeit eines Gefühlausbruches geringer...?
 
@Mitglied #415424 : Kann es sein das du dir da einfach ein paar Affen auf die Schulter setzen läßt?
Bin ein wenig enttäuscht gerade weil die wirklich spannende Ausgangsfrage nun doch zu etwas mutiert das ich so mal nicht im BDSM-Kontext sondern ganz allgemein sehen will.

Wenn DU dich für die Erwartungshaltungen von anderen schuldig fühlst oder meinst ihnen nachkommen zu müssen ... hoffe ich das dir nie ein Kannibale begegnet *SCHERZ*
Was andere Leute glauben erwarten zu können ... ist GENAU das! ... Der Glaube ANDERER ... und definitv NICHT DEINE Verpflichtung!
 
@Mitglied #415424 wenn ich dich richtig verstehe, geht es dir hintergründig um die Frage, ob man als D-Part die aufkommenden Gefühle des s-Part irgendwie steuern kann und damit verhindern kann, dass sich dieser verliebt?
Im Sinne von: lasse ich das soul-fucking weg, ist die Wahrscheinlichkeit eines Gefühlausbruches geringer...?
Mhm....

Rein theoretisch ja.....

Wobei ich eben nicht glaube das man "das Soulfucking" weglassen kann....weil BDSM ein unmittelbares, intensives berühren ist.

Für mich als Aktive stellt sich die Frage....kann ich Sub den Drop out erleichtern? Ihn irgendwie .... wenn ich ihn aus meiner Obhut entlasse, wieder auf die eigenen Beine stelle ....ihn unterstützen dass das frei stehen, der Aufprall nicht so hart ist.

Von anschliessend kuscheln und aehnlichem...das brauch ich sowieso. Ich bin ja dann genauso dünnhäutig ....geniesse die intensive nähe..

Aber der Drop out kommt ja meist dann wenn man sich bewusst wird wieder ganz alleine zu sein....

Ich halte gerne Kontakt um für sub auch dann noch da zu sein....

Aber bei manchen halte ich bewusst abstand weil ich merke das meine Nähe das ganze eher nur verschlimmert ( im Sinne von " Sub will mich ganz und gar haben" ....wird meist als "Ich liebe dich" kommuniziert)
 
@Mitglied #415424: Das was du Drop Out nennst versuche ich bei meinen Subs (die durch die Bank weiblich sind, aber ich denke das es "geschlechtsneutral" ist) durch ein "Geschenk" zu mildern. "Geschenk" unter Anführungszeichen weil es nicht zwingend was materielles sein muss.
Da ich öfter mit Hypnosetechniken arbeite ist es manchmal ein emotionaler Auslöser den ich ihnen mitgebe ... etwas das ihnen das Gefühl des Fliegens zurückbringt.
Manche brauchen das haptische Erleben und bekommen z.B. ein Stück Ausrüstung mit ... ein paar Zentimeter Hanfseil, ein kleiner Karabiner usw
Damit können sie die Erinnerung am Leben halten und kommen wieder emotional zurück.

Während ich schreibe kommt mir die Idee das du es vielleicht ganz in der anderen Richtung meinen könntest ... wie distanziere ich mich nach der Session wieder vollständig?
Das "Phase Out" kann ich nur sauber hinkriegen wenn ich es von Anfang an geplant habe ... das muss eingebettet in die Session stattfinden bei mir.
Ich hab teile meine Subs meistens in zwei Persönlichkeiten ... eine "Alltagsperson" der ich den normalen Respekt und Umgang den Menschen von mir bekommen zukommen lasse ... aber nicht mehr. SEHR wenige sind auch in ihrer Alltagsperson mit mir befreundet ... bei den Meisten halte ich Distanz
und in eine "Sklavenpersönlichkeit" die meist auch einen anderen Namen trägt und als Sub behandelt wird.
Damit bin ich NACH der Session in der Lage die Sub in den Arm zu nehmen und die Alltagsperson auszulassen. ;)
Nach einigen Sessions sprechen die Alltagspersonen auch von sich selbst als Sub in der dritten Person und ich weis das die Trennung sauber und klar erfolgt ist.

Die wenigen Dommen/Doms mit denen ich auf diesem Niveau sprechen kann halten es ähnlich aber jeder hat da sein persönliche Handschrift ... also was ich so mache funktioniert bei mir ... muss aber nicht unbedingt bei dir auch so funktionieren.

Und VÖLLIG bei dir bin ich das es ohne "Soul-fucking" kein BDSM gibt ... jemanden anzubinden und zu verprügeln hat mit BDSM wirklich wenig gemeinsam ... it's in the mind, baby ;)
 
Ich hab teile meine Subs meistens in zwei Persönlichkeiten ... eine "Alltagsperson" der ich den normalen Respekt und Umgang den Menschen von mir bekommen zukommen lasse ... aber nicht mehr. SEHR wenige sind auch in ihrer Alltagsperson mit mir befreundet ... bei den Meisten halte ich Distanz
und in eine "Sklavenpersönlichkeit" die meist auch einen anderen Namen trägt und als Sub behandelt wird.

So erlebe ich es auch. Ein guter und erfahrener Dom zeichnet sich dadurch aus, dass er ein guter Dienstleister ist, der bei aller notwendigen Empathie Distanz zu wahren weiß und nicht versucht, emotionale Nähe in Richtung "verliebt sein" oder gar Liebe zu erzeugen oder von einer Sub zuzulassen. Dann hätte bdsm seinen Sinn verloren.

Dennoch bleibt es "Soul-fucking". Aber es ist eben eine Kunst, damit umzugehen.
 
@Mitglied #274589

Danke! Deine Beitraege regen viel an....

Als ich noch Bunny war hielt ich die ....unerträgliche Leichtigkeit der Freiheit nach dem Fesseln oft schwer aus...

Ich hab mich dann gerne in mein grosses Schaltuch gewickelt um mich selbst zu halten. Ich glaub, kommt dieses von Top und man darf es mitnehmen ( und beim naechsten mal zurueck geben) ist mehr von diesem...gehalten werden da....
 
So erlebe ich es auch. Ein guter und erfahrener Dom zeichnet sich dadurch aus, dass er ein guter Dienstleister ist, der bei aller notwendigen Empathie Distanz zu wahren weiß und nicht versucht, emotionale Nähe in Richtung "verliebt sein" oder gar Liebe zu erzeugen oder von einer Sub zuzulassen. Dann hätte bdsm seinen Sinn verloren.

Dennoch bleibt es "Soul-fucking". Aber es ist eben eine Kunst, damit umzugehen.

Du magst damit durchaus bis zu einem Gewissen Grad Recht haben, allerdings meiner Meinung nach beschränkt auf reine Spielbeziehungen.
Ist es Teil und eingebettet in eine Partnerschaft, geht der Sinn durch Liebe sicherlich nicht verloren. So zumindest meine Wahrnehmung und Erfahrung.
 
Du magst damit durchaus bis zu einem Gewissen Grad Recht haben, allerdings meiner Meinung nach beschränkt auf reine Spielbeziehungen.
Ist es Teil und eingebettet in eine Partnerschaft, geht der Sinn durch Liebe sicherlich nicht verloren. So zumindest meine Wahrnehmung und Erfahrung.

Als sehr junger Kerl hab ich 24/7-Beziehungen gelebt ... einfach weil ich es für die "Krönung" hielt.
War auch einer meiner ganz großen Fehler ;) ... bin da nicht wirklich stolz auf mich wie ich das gehandhabt habe und wie es ausging.
Seither halte ich (auch wenn es Liebe ist!) einen sehr strikten, klar definierten Unterschied ob ich mit meiner Partnerin (auf Augenhöhe) oder mit meiner Sub (als Herr) rede.
Das zu vermischen halte ich für nicht-alltagstauglich.

Obwohl ich dazu erklären muss das ich eine persönliche Aversion gegen dumme, faule und antriebsschwache Menschen habe ... also eine Sub der ich im Alltagsleben erklären muss was sie haarklein zu tun hat weil sie entweder zu dumm, zu faul oder einfach ein wenig "verlaufen" ist ... ist mir seit meinen 24/7 Versuchen ein Greuel!

Umsomehr geniese ich das Geschenk der Demut und Hingabe von einer die sich durchaus Ihrer Haut zu wehren weis und im Alltag ihre "Frau" steht.
 
Als sehr junger Kerl hab ich 24/7-Beziehungen gelebt ... einfach weil ich es für die "Krönung" hielt.
War auch einer meiner ganz großen Fehler ;) ... bin da nicht wirklich stolz auf mich wie ich das gehandhabt habe und wie es ausging.
Seither halte ich (auch wenn es Liebe ist!) einen sehr strikten, klar definierten Unterschied ob ich mit meiner Partnerin (auf Augenhöhe) oder mit meiner Sub (als Herr) rede.
Das zu vermischen halte ich für nicht-alltagstauglich.

Obwohl ich dazu erklären muss das ich eine persönliche Aversion gegen dumme, faule und antriebsschwache Menschen habe ... also eine Sub der ich im Alltagsleben erklären muss was sie haarklein zu tun hat weil sie entweder zu dumm, zu faul oder einfach ein wenig "verlaufen" ist ... ist mir seit meinen 24/7 Versuchen ein Greuel!

Umsomehr geniese ich das Geschenk der Demut und Hingabe von einer die sich durchaus Ihrer Haut zu wehren weis und im Alltag ihre "Frau" steht.

Dem gibt es nichts hinzuzufügen. :up:

Wir führen auch keine 24/7-Beziehung und schaffen es den Alltag und das "Spiel" zu trennen (ein paar Einflüsse gibt es immer). Aber genau diese Selbständigkeit und Unabhängigkeit sowie das begegnen auf Augenhöhe im Alltag schätzen wir beide sehr. Und die Unterwerfung meinerseits (als wirklich starke Frau im Alltag), macht meine Hingabe ihm gegenüber (auch für ihn) zu etwas Besonderem.
 
Und die Unterwerfung meinerseits (als wirklich starke Frau im Alltag), macht meine Hingabe ihm gegenüber (auch für ihn) zu etwas Besonderem.

d'accord! Was ist die Unterwerfung einer Hilflosen wert? Wenig ... Erst der Kontrast macht es zu etwas Besonderem.
Auch geniese ich das Spiel mit den Gegensätzen ... eine Partnerin im "Leben" zu unterstützen, den Rücken frei zu halten und eben diese Augenhöhe zu wahren um sie dann in der Session völlig zu entrechten, zu demütigen und mit ihrem Körper und Geist zu spielen wie auf einer Teufelsgeige ;)

Ist es keine Liebe ... treff ich meine Subs auch gern als Bekannte, Gesprächspartner und interessante Menschen ... muss es aber nicht machen.

So am Rande fällt mir ein das der unseelige Spruch "Dumm fickt gut" in meiner Erfahrung noch nie gestimmt hat. Hatte sogar einige die auch DAZU zu dumm waren
 
Durch einige Beiträge hier glaube ich, dass ich beginne, mich besser zu verstehen. :down:

Vieles war mir nicht wirklich bewusst, ich habe es als gegeben hingenommen. Ich bin schon sehr gespannt, ob sich durch diese Bewußtseinserweiterung Empfindungen verändern.
Obwohl, während einer Session bin ich überhaupt nicht in der Lage zu denken - denke ich ;-)
Ich könnte zumindest danach nicht erklären, was ich mir wann, warum..... gedacht hätte. Ich würde einfach nur etwas daherstammeln, wahrscheinlich auch Sätze nicht fertig....

Aber ich danke euch für diese Erkenntnisse!!!
 
d'accord! Was ist die Unterwerfung einer Hilflosen wert? Wenig ... Erst der Kontrast macht es zu etwas Besonderem.
Auch geniese ich das Spiel mit den Gegensätzen ... eine Partnerin im "Leben" zu unterstützen, den Rücken frei zu halten und eben diese Augenhöhe zu wahren um sie dann in der Session völlig zu entrechten, zu demütigen und mit ihrem Körper und Geist zu spielen wie auf einer Teufelsgeige ;)

Ist es keine Liebe ... treff ich meine Subs auch gern als Bekannte, Gesprächspartner und interessante Menschen ... muss es aber nicht machen.

So am Rande fällt mir ein das der unseelige Spruch "Dumm fickt gut" in meiner Erfahrung noch nie gestimmt hat. Hatte sogar einige die auch DAZU zu dumm waren

Man trägt diesen Gedanken auch als Sub in sich (bzgl. der Gegensätze) - zumindest mache ich das...

Ob nun im Alltag oder im Berufsleben, es wird immer Situationen geben in denen man versuchen muss die Oberhand zu behalten, in welchen andere vergeblich versuchen dich klein zu halten oder sich über dich stellen.
Gebe ich in diesen Situationen Kontra und gehe als Siegerin vom Platz, denke ich unwillkürlich an ihn... an den einen Mann der es wirklich schafft (und oft mit den subtilsten Mitteln), dass ich mich ihm freiwillig füge. Das gibt mir ein starkes Gefühl der Genugtuung den anderen gegenüber und stärkt mich auch im Alltag.
 
@Mitglied #231617 Mach dir da keinen Kopf! Wenn ich dein Profil richtig interpretiere bist du kein Top ... also ist es in der Session nicht deine Aufgabe zu denken ;)
Analysieren kannst du nachher, später ...wenn du alt bist oder nie ... ganz wie du willst ... ABER BITTE! Nicht in der Session!
Da sollst du Körper sein ... Ton in den Händen eines anderen ... geniese den Kontrollverlust und LEBE! FÜHLE!
 
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