Gestern war ja, unseren Adlern seis gedankt, ein richtiger Freudentag und die allerherzlichste Gratulation an die gesamte Mannschaft und ans team!
Alle 4 boten eine überragende Leistung und siegten mit Rekordabstand.
Trotz der enormen Freude war ich gestern während des Wettbewerbes ein bisserl zornig.
Irgendwie hat man das Gefühl, daß die Verantwortlichen immer versuchen, gegen die Österreicher zu arbeiten.
Und ich meine mit Sicherheit nicht die leidige Bindungsaffäre!
Nicht nur bei dieser Skisprungkonkurrenz, sondern im Weltcup insgesamt.
Ja, keine Frage; Simon Amman ist ein Ausnahmetalent! Genauso wie Gregor Schlierenzauer! Auch möglich, daß Simon Amman momentan sogar einen Tick besser in Form ist als Überflieger Gregor Schlierenzauer.
Aber keines Falls um so viel besser, wie die gestrigen Juryentscheidungen das vorgegeben haben.
Beide sind Ausnahmetalente, wie früher einige andere Matti Nykänen etwa auch; der Rest der Österreicher plus anderen, Adam Malysz, Noriaki Kasai, etc. aber zumindest Weltklasse +!
Im Vergleich zum gestrigen Spektakel war die Strategie der Jury im Einzelwettbewerb doch genau das Gegenteil.
Da meinte die Jury doch, daß man auf Teufel komm raus Simon Amman schützen müsste.
Darum sprang man von ganz unten Luke 12, wenn ich mich genau erinnere.
Gestern wiederum ließ man die Springer teilweise von Luke 19 also fast ganz oben los.
Die Österreicher erzielten in fast allen Sprüngen ihrer Staffel Bestmarken, und nicht nur einmal musste man den Sprung sogar eher abbrechen, weil es zu weit ging.
Viele weite Flüge sorgten für einen tollen und spektakulären Wettbewerb.
Allein die beiden finalen 140 Meter Sätze des Norwegers und des Deutschen im Kampf um die Silbermedaille waren eine Pracht anzuschauen.
Und dann kam mit Gregor Schlierenzauer noch der Überflieger, der mit 146,5 Meter den weitesten Sprung dieser olympischen Spiele überhaupt gerade noch stand.
Im Einzelwettbewerb hingegen quälten sich so manche verkrampft über den Vorbau, weil man ja unbedingt Simon Amman schützen musste.
Man soll das nicht falsch verstehen, denn natürlich muß man auch an die Gesundheit der Springer denken und sie quasi vor sich selbst schützen, da es ja in der Natur der Sache liegt, daß sie versuchen so weit wie möglich zu springen.
Auch den gestrigen Vorschlag der Eurosport-Kommentatoren - nämlich: Schlierenzauer könnte ja freiwillig 2 3 Luken weiter nach unten gehen muß man eher als dumm werten. Dazu eigentlich auch eine Frechheit, denn bei Amman im Einzelspringen kamen sie nicht auf diese glorreiche Idee.
Schlußendlich bleibt ein kleiner bitterer Nachgeschmack bei der tollen Leistung der Österreicher, denn man hat das Gefühl, daß das IOC/die FIS da mit zweierlei Maß misst.
Der Überflieger Amman wird geschützt auf Teufel komm raus, selbst wenn der ganze Bewerb darunter leidet und andere Springer, wie z.B. die Österreicher dadurch extrem benachteiligt werden, der Überflieger Schlierenzauer wird hingegen nicht geschützt, denn in der entscheidenden letzten Staffel, mit den jeweils besten Springern jeder Mannschaft wurde aber im Vergleich zur Staffel Numero drei nicht mehr verkürzt.
Und diese Doppelmoral ist eigentlich eine Sauerei!