Paraphilien loswerden

Für alle, die noch immer dem Irrglauben anhängen, Homosexualität sei »heilbar« hier ein Artikel in dem Berichtet wird, daß das Ministerium für Gesundheitspflege und Soziale Dienste der Vereinigten Staaten vor der sogenannten Konversionstherapi warnt, weil sie schädlich ist und daher verboten gehört. http://www.queer.de/detail.php?article_id=24837

Na wenn es auf queer.de steht muss es ja der Warheit entsprechen :lol:. Aber selbst wenn du eine seriöse Seite verlinkt hättest, heißt das nicht viel, wenn man bedenkt, dass wir uns hier in einem absoluten Tabuthema aufhalten, was durchaus sehr verständlich ist. Aber noch zum Thema psychologischer Konsens. Es war Jahrzentelang psychologischer Konsens, mit Elektroschock zu arbeiten, dennoch gilt es nun als unangebracht und schädlich.

Wenn es dich wirklich interessiert, könntest du einmal die Arbeit von Robert Spitzer durchsehen, der Interviews mit Menschen durchgeführt hat, die ihre sexuelle Orientierung geändert haben.


In einer solchen Diskussion stehe Glaube gegen über aus Empirik gewonnem Wissen.

Glaube? Welcher Glaube? Der Glaube an Gott? Also ich glaube nicht an Gott und die meisten die ich kenne und die ihre Sexualpräferenz geändert haben, ebenfalls nicht. Aber selbst wenn jemand an einen Gott glauben sollte, macht es seine Erfahrungen weniger Wert? Es gibt viele Berichte von Menschen die früher homosexuell waren und diese Neigung geändert haben, will man den jeden einzelnen unterstellen, dass er einfach so aus langeweile Fake Berichte erstellt? Oder soll die der Vatikan schreiben?


Ich bewege mich selbst schon eine geraume Weile in der SM- und Fetischwelt und wenn Beziehungen nicht funktioniert haben, dann war nie die Neigung daran schuld, sondern die Dinge, die Beziehungen in der Regel scheitern lassen. Es gibt natürlich auch in der Szene Leute, die sich schwer tun einen Partner zu finden, aber diese tun sich generell schwer, soziale Kontakte aufzubauen.

1.) Wenn Beziehungen bei Menschen nicht funktioniert haben, die anhand der Neigungen kompatibel sind. Das alleine ist für mich nicht tragbar, da man so sehr viele potenzielle Partner verliert. 2.) Vielleicht mag das bei dir so sein, oder auch nicht. Beziehungen sind komplex und es kann immer zu indirekten Einflüssen kommen, die man nicht sieht oder nicht sehen möchte. Gerade bei BDSM ist da ein möglicher Einfluss vorhanden. Es ist doch nicht abzustreiten, dass sadistische Persönlichkeiten Konflikte in Beziehungen haben können, genauso wie masochistische. Und wenn man am Sadismus oder Masochismus gefallen gefunden hat, dann zieht das Verhalten oft auch außerhalb des Schlafzimmers. Wie das eine Beziehung beeinflussen kann, kann sich ja jeder selbst überlegen.

Ich bin froh, meinen ausgeprägten Gummifetischismus und meine dominant/sadistische Neigung zu haben. Das selbstbewußte Ausleben hat mir über die Jahre einen interessanten und lebendigen Freundes- und Bekanntenkreis beschert und ich habe einige wirklich tolle und selbstbewußte Frauen kennengelernt.

Ja wenn das so ist, ist es doch gut für dich. Denkst du das währe dir auch so geglückt, sofern es stimmt und die Beziehungen nicht durch deinen Sadismus beeinflusst wurden, wenn du masochistisch gewesen wärst?
 
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Es beschleicht mich ohnehin der Verdacht, daß der TE und eine andere Person, die in die gleiche Kerbe schlägt, missionarische Fakes sein könnten, die Menschen, die andere als eine heteronormative Sexualität pflegen, als therapiewürdig betrachtet werden und daraus in ihrer Fährigkeit, soziale Kontakte zu potientiellen Sexualpartner eingeschränkt sind. Beides Vorurteile, die längst überholt sind.

Wieder einmal die typische Verschwörungskeule, vielleicht gehöre ich ja auch den Illuminati an und dieser Thread ist ein essentieller Bestandteil für unser Ziel die Weltherrschaft zu erobern. :roll: Diese Argumente zeigen doch schon sehr eindeutig, dass durch substanzielle Argumentation das aktuelle Weltbild nicht aufrecht erhalten werden kann. Also muss ein Weg gefunden werden, die Erfahrungen der Anderen pauschal zu entkräften. Da sind solche Verschwörungstheorien gut geeignet. :daumen:

Und zur Signatur, die übrigens sehr deutlich dein Motiv hinter der oben zitierten Aussage aufzeigt, wenn sich 2 Heroin spritzen und immer wieder betäuern, dass sie wissen was sie tun, ist es dann auch unangebracht auf mögliche Gefahren oder eingeschrenkte Lebensqualitäten hinzuweißen?
 
Lieber AntiFK, mich würde jetzt wirklich interessieren, wie sich der Leidensdruck der Paraphilien für dich konkret manifestiert hat. Welchen Einfluss hatten die auf dein Alltagsleben?

Damit, dass der Herr Spitzer als wissenschaftliche Autorität angeführt wird, hab ich als Akademiker allerdings ernsthafte Probleme...
 
Lieber AntiFK, mich würde jetzt wirklich interessieren, wie sich der Leidensdruck der Paraphilien für dich konkret manifestiert hat. Welchen Einfluss hatten die auf dein Alltagsleben?

Ich habe durch die veränderte Präferenz mehr Selbstwertgefühl, mehr Lebenszufriedenheit, die gesellschaftliche Ablehnung entfällt, die Partnerwahl ist lockerer, das "fade" unangenehme Gefühl nach dem Ausleben der Paraphilie weicht einem tiefen inneren Glücksgefühl usw. die Liste lässt sich lange fortführen, für mich ist es die richtige Entscheidung gewesen. Ein Freund von mir, der in einer Baziehung lebt, bei der sie zuvor den BDSM ausgelebt haben, beschrieb es mir so, dass die Beziehungsqualität in jeder Ebene gestiegen ist und die Beziehung und vorallem der Sex viel intimer ist.

Damit, dass der Herr Spitzer als wissenschaftliche Autorität angeführt wird, hab ich als Akademiker allerdings ernsthafte Probleme...

Er ist mir der einzig bekannte, der Menschen die nach eigenen Angaben die sexuelle Orientierung verändert haben, untersuchte. Warum dies andere Wissenschaftler strickt ablehnen, ist mir ein Rätsel. Oder sagen wir so, so rätselhaft ist es gar nicht ...
 
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Es beschleicht mich ohnehin der Verdacht, daß der TE und eine andere Person, die in die gleiche Kerbe schlägt, missionarische Fakes sein könnten, die Menschen, die andere als eine heteronormative Sexualität pflegen, als therapiewürdig betrachtet werden und daraus in ihrer Fährigkeit, soziale Kontakte zu potientiellen Sexualpartner eingeschränkt sind. Beides Vorurteile, die längst überholt sind.

Noch nie hatten es Fetischisten und SMer so leicht wie heute, Kontakte zu Gleichgesinnten und somit zu potentiellen Partnern zu finden.


Deinen Verdacht teile ich. Spätestens, seit der Typ von der Therapiewürdigkeit der Schwulen (sorry, soll keine Verunglimpfung dieser sein) herumfaselt. :kopfklatsch:
 
Deinen Verdacht teile ich. Spätestens, seit der Typ von der Therapiewürdigkeit der Schwulen (sorry, soll keine Verunglimpfung dieser sein) herumfaselt.

Wo habe ich mit einem Satz erwähnt dass Homosexualität zu behandeln sei? Habe ich nicht! Die meisten Homosexuellen sind mit ihrer Neigung zufrieden und solange das der Fall ist, ist es doch logisch, dass jede Therapie schwachsinnig und schädlich ist. Doch es gibt auch Menschen, die darunter leiden und es nicht möglich ist, diesen Leidensdruck zu nehmen, denn nicht jeder Leidensdruck ist an die Ablehnung der Gesellschaft geknüpft. In diesen Fall, hat jeder Mensch das Recht, versuchen zu dürfen, seine Neigung zu verändern. Warum da immer die Entscheidungsfähigkeit der Menschen pauschal infrage gestellt wird, oder andere meinen besser zu wissen, was für jemanden, den sie nicht einmal kennen, besser ist, erschließt sich mir nicht.

Warum man diese Punkte nicht ansprechen darf, ohne pauschal die Homosexualität = Krankheit Keule abzubekommen, ist hochgradig blödsinnig. Warum darf man beim BDSM erwähnen, dass es für manche Menschen Leidensdruck aufbaut, bei Homosexualität aber nicht? Bei der Asexualität, die ja auch als sexuelle Orientierung klassifiziert wird, dürfen sogar Pillen erforscht werden, da sind die Gegenstimmen, die dies als diskriminierend ansehen, eher im Hintergrund. Warum diese Doppelstandards?
 
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Ich habe durch die veränderte Präferenz mehr Selbstwertgefühl, mehr Lebenszufriedenheit, die gesellschaftliche Ablehnung entfällt, die Partnerwahl ist lockerer, das "fade" unangenehme Gefühl nach dem Ausleben der Paraphilie weicht einem tiefen inneren Glücksgefühl usw. die Liste lässt sich lange fortführen, für mich ist es die richtige Entscheidung gewesen. Ein Freund von mir, der in einer Baziehung lebt, bei der sie zuvor den BDSM ausgelebt haben, beschrieb es mir so, dass die Beziehungsqualität in jeder Ebene gestiegen ist und die Beziehung und vorallem der Sex viel intimer ist.



Er ist mir der einzig bekannte, der Menschen die nach eigenen Angaben die sexuelle Orientierung verändert haben, untersuchte. Warum dies andere Wissenschaftler strickt ablehnen, ist mir ein Rätsel. Oder sagen wir so, so rätselhaft ist es gar nicht ...

Mir ehrlich gesagt nicht, da der Herr den Konventionen des wissenschaftlichen Arbeitens mit diesem Machwerk aber so gar nicht folgt. Erst 2 Jahre nach der Veröffentlichung ein Peer Review. Äußerst nebulöse Telefoninterviews, bei denen gut die Hälfte des untersuchten Materials von Ex-Gay Ministries, also Gruppen mit einer deutlich fundamentalistisch christlich geprägten Grundeinstellung, zur Verfügugn gestellt wurde. (Die meisten von diesen sind ja momentan auch ordentlich unter Beschuss, da sich deren methoden als Schmafu erwiesen haben). Also ein Schelm, wer Böses dabei denkt ;)

Kann schon sein, dass Sachen konditionierbar sind, aber ich glaube (ergo, ich weiß es nicht mit Sicherheit), dass dadurch der Grundzustand nur überdeckt aber nicht wirklich verändert wird.
 
Bei den Homosexuellen liegt es wohl daran, dass sie lange Zeit diskriminiert wurden und es zum Teil auch heute noch werden. Unabhängig von den bis heute nicht eindeutig geklärten Ursachen für Homo- und auch Bisexualität kann selbstverständlich jede sexuelle Ausrichtung Probleme bereiten. Probleme mit der eigenen Identität unter gesellschaftlichem Druck sind gerade für Jugendliche oft so gravierend, dass sie entweder ihre Veranlagung zur Homosexualität verdrängen und darunter leiden oder als Bisexuelle über Jahrzehnte hinweg ständig hin- und hergerissen sind.

Nicht viel anders geht es bisexuellen Frauen, die Männer ja so gerne grundsätzlich als hetero mit gelegentlichem Sex als lesbisches Schauspiel sehen möchten und dabei vergessen, dass Frauen sich auch in Frauen verlieben können, plötzlich zum eigenen männlichen Partner eine meist vorübergehende Aversion entwicklen und sich in diesem Konflikt alles andere als wohl fühlen. Oft ist schon allein das Grübeln über Ursachen und Schuldzuweisungen zermürbend.

Da ist es doch wohl nur allzu verständlich, dass sich daraus auch psychische Probleme entwickeln können, z.B. Depressionen, die dann im Zusammenhang sexueller Identitätsprobleme therapiebedürftig werden können.

Da einfach nur die Diskussion auf "Therapiebedürftigkeit von Homosexualität an sich" reduzieren zu wollen, ist mehr als zu kurz gegriffen, bzw. nur die Bedienung eines dummes Klischees, die man aber gleichwohl dem Diskussionsgegener unterstellen möchte.
 
Ich habe bei der Homosexualität keine eigene Erfahrung, aber ich weiß, dass mich über Jahre hinweg eine nackte Frau soviel erregt hat, wie ein Stück Holz. Nach meiner Eigentherapie, hatte ich sehr häufig bei ganz schwache Reizen extrem starke sexuelle Erregungen. Ich habe mich auch mir einer Frau ausgetauscht, die ihr Leben lang asexuell war und sich dann sexuelle Erregung ankonditioniert hat. Genauso habe ich immer wieder beobachten müssen, wie Sexualtherapeuten behauten, die Präferenz ist genauso wie die sexuelle Orientierung nicht veränderbar.

Wenn mir immer wieder erzählt wird, man kann die Präferenz nicht ändern (von Psychologen die durchaus kompetent wirken und das Fachgebiet studiert haben), gleichzeitig ich aber exakt weiß, dass ich es geschafft habe und ich weiß, dass es andere Menschen auch geschafft haben, dann ist es doch wohl nicht verwunderlich, wenn ich in diesem Punkt den psychologischen Konsens als falsch erachte. Ich kann es ja aufgrund eigener Erfahrungen begründen. Wie viele Psychologen haben selber Erfahrungen in dem Bereich, in denen sie meinen sich besser auszukennen, als Menschen mit Erfahrungen?

Was mich halt etwas wurmt ist, dass ich bei meiner BDSM Neigung frei einen Therapiewunsch äußern kann. Wenn aber nun ein Homosexueller den Wunsch äußert, wird ihm von allen Seiten eingetrichtert, dass er ja gar nicht weiß was er will. Was soll den das? Man kann doch nicht pauschal davon ausgehen, dass ein Homosexueller kognitiv nicht dazu in der Lage ist, gemäß seinem Weltbild und Vorstellungen für die Zukunft, eine Entscheidung zu fällen. Wenn dem so währe, währen sie ja unmündig.

Ich kann ja verstehen, dass Homosexuelle noch am kompensieren sind, vorallem auch aufgrund der gesellschaftlichen Ablehnung (was aber auch nur zeigt, dass man diese Ablehung nicht so einfach wegtherapieren kann). Aber, dass Psychologen hier so einseitig ein Thema beleuchten, ist schon sehr schade. Wenn ein Pädophiler einen Therapiewunsch äußert, würde auch keiner sagen, ja das klappt doch eh nicht, weil es noch keine fundierte Studie gibt, die das bestätigt. (Soweit ich weiß) Da würde man dann Erfahrungsberichte plötzlich als valides Argument zulassen.

Es gibt immerhin Menschen, die sich umbringen, weil sie denken die sexuelle Orientierung sei nicht veränderbar. Wenn es nun möglich ist, und sei die Wahrscheinlichkeit noch so minimal, müsste man für diese die Verantwortung übernehmen, da ja absichtlich Informationen verzerrt wurde.
 
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Es gibt immerhin Menschen, die sich umbringen, weil sie denken die sexuelle Orientierung sei nicht veränderbar. Wenn es nun möglich ist, und sei die Wahrscheinlichkeit noch so minimal, müsste man für diese die Verantwortung übernehmen, da ja absichtlich Informationen verzerrt wurde.

In der Psychologie wird eine problematische sexuelle Präferenz bei der Therapiegestaltung selbstverständlich berücksitigt.

Ob Präferenzen gänzlich wegtherapierbar sind, ist wohl vom Einzelfall abhängig. Ziel ist auf jeden Fall, dass der Patient damit leben kann und der Leidendruck genommen wird.
 
Ich sehe eben die Crux dieser Diskussion in dem eben von Marlene gesagten. Ich glaube durchaus, dass man mit gewissen Dingen umzugehen lernt, aber ob man sie tatsächlich völlig wegzaubern kann, anstatt sie nur zu übertünchen, wage ich sehr zu bezweifeln, aber das ist nur meine subjektive Meinung. Ich habe halt auch gesehen, was passiert, wenn man beginnt, an Dingen wie sexueller Orientierung rumzupfuschen. Ich kenne niemanden enger, der unter einer Paraphilie leidet, daher benutze ich halt das Beispiel der Orientierung, da das vom TE ins Feld geführt wurde, und da ich eben damit persönliche Erfahrungswerte habe.
 
Kann ein Alkoholiker seine Sucht völlig wegzaubern? Soweit ich weiß, kann er lernen mit Trigger umzugehen und diese werden immer seltener. Ich kann jederzeit wieder rückfällig werden, nur sobald man an einen Punkt ankommt, an dem man bei normalen sexuellen Reizen völlig befriedigt werden kann, ist dies irrelevant. Wenn man diesen Punkt aus mangelnder Willenskraft nicht erreicht, sieht die Lage natürlich wieder anders aus. Aber durch das Menschenrecht der Selbstbestimmung, hat jeder die Freiheit, das Risiko für sich einzuschätzen und wenn die Einschätzung positiv ausfällt, es einzugehen. Der Bevormundung der Menschen, die durch Risiken gerechtfertigt wird, schließe ich mich nicht an.
 
das hier ist ja auch nur ein deppertes Forum, und egal was die Leute hier meinen, deine Selbstbestimmung und deine meinung kann und wird dir sicher niemand wegnehmen. Und wenn dein Weg für dich paßt, freut es mich ehrlich für dich.
 
das hier ist ja auch nur ein deppertes Forum, und egal was die Leute hier meinen, deine Selbstbestimmung und deine meinung kann und wird dir sicher niemand wegnehmen. Und wenn dein Weg für dich paßt, freut es mich ehrlich für dich.

Ich denke, du gehörst zu den wenigen Menschen, die eigene Erfahrungen in diesem Bereich haben und eine Meinung, die ihrer eigenen nicht entspricht, tollerieren können. Das finde ich sehr löblich! Ich würde mir wünschen, wenn in der Zukunft auch in heiklen Themen jeder seine Meinung frei äußern darf, ohne dass er sofort aufs übelste diffamiert wird, was leider momentan noch nicht der Fall ist. Man wird sehen, wie sich das in der Zukunft entwickelt.
 
es ist und bleibt ein Forum, und die Trolle sind immer hungrig ;)

Ja das stimmt natürlich! Man sollte nicht alles so ernst nehmen. ;)

Aber um den Vorwurf der Homophobie noch entgültig zu entkräften, ein guter Freund von mir ist homosexuell. Ich würde ihm nie empfehlen, zu versuchen, seine Neigung zu verändern, da er mir glaubhaft erzählte, damit glücklich zu sein. Warum sollte ich mir dann anmaßen, diese Feststellung beurteilen zu können? Ich würde in diesem Falle eine Äußerung, er solle versuchen etwas zu verändern, als hochgradig unangebracht empfinden. Ich bin gegen jede Bevormundung, in absolut jede Richtung. Dass mir dann ein religöses Motiv an den Kopf geworfen wird, wobei ich noch nicht einmal religiös bin, nur um auf die Argumente nicht eigehen zu müssen, finde ich halt schade. Man sollte versuchen substanziell zu Argumentieren und sich mit Emphatie in die Lage, Gedanken und Gefühle der Mitmenschen hinein zu versetzen, ohne zu meinem, man hätte die göttliche Fähigkeit, über andere Menschen zu stehen, und zu wissen, was sie wirklich wollen.
 
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kann selbstverständlich jede sexuelle Ausrichtung Probleme bereiten

also am meisten psychische und daher auch gesellschaftliche probleme macht derzeit wahrscheinlich, keinen, zuwenig oder auf die dauer fad gewordenen sex zu haben - und das wird in den allermeisten fällen auch nicht therapiert. zumindest nicht psychologisch.
 
Lieber AntiFK, mich würde jetzt wirklich interessieren, wie sich der Leidensdruck der Paraphilien für dich konkret manifestiert hat. Welchen Einfluss hatten die auf dein Alltagsleben?

Damit, dass der Herr Spitzer als wissenschaftliche Autorität angeführt wird, hab ich als Akademiker allerdings ernsthafte Probleme...

Oh Gott! Die Frage, wie man unter Paraphilie leidet und was diese geheimnisvolle Krankheit eigentlich sein soll, haben wir bisher im Forum zu stellen vergessen. Im Sinne des Wortes wäre zB ein Hobby wie etwa Marken Sammeln eine Leidenschaft, die paraphile Leiden schafft. "Pará"sagt ja nichts anderes als 'neben' oder 'so ähnlich', in diesem Fall seigentlich keine Begierde(sexuell) aber vielleicht doch sexuell geprägt (wie eigentlich alles im Leben)

Also, was ist das Leiden wenn nicht nur eine Lästigkeit für die Umwelt. Hier wird ja hauptsächlich über Homosexualität oder BDSM gesprochen und nicht über Paraphilie. Ich möchte aber wissen, wie jemand zB unter sexuell zwangshaftem Markensammeln leidet. Kurzer Atem? Schlaflosigkeit? Schläge von der Ehefrau?
 
Hatte ich doch schon erklärt:

Die gesellschaftliche Ablehnung kann ein Faktor sein, aber eben nur einer unter vielen. Nehmen wir mal ein ganz konkretes Beispiel: Demütigung. Wenn Kinder gedemütigt werden, entwickeln sich Persönlichkeitsstörrungen, bei Erwachsenen ist das ebenso. Der Klassiker: Minderwertigkeitskomplexe. Anzunehmen, das Unterbewusstsein würde zwischen einer Konditionierung oder einer neuroplasitschen Veränderung, in einem sexuellem Kontext, und einem anderen, differenzieren, ist völlig haltlos. Also kommt in diesem Bereich mal das Thema Persönlichkeitsstörung durch die Praktik, welche für die Paraphilie notwendig ist, zum tragen. Trifft nicht auf alle zu, aber auf einige.

So das nächste Argument. Man verliebt sich in einen Partner, der es ablehnt der Paraphilie nachzukommen, aufgrund seiner persönlichen Werte. Jetzt muss der Mensch mit der Paraphilie entweder auf seine sexuelle Befriedigung verzichten oder den Partner "dazu zwingen" dass dieser gegen seine Werte handelt. Beides ist kein Nährboden einer gesunden Beziehung. Natürlich könnte man explizit nach Partnern Ausschau halten, die der eigenen Paraphilie entsprechen, nur schränkt man dadurch nicht nur den Kreis erheblich ein, es entwickelt sich eine Abhängigkeit, da der Partner für die sexuelle Befriedigung benötigt wird. Auch hier, ein starkes Argument.

Dann gibt es noch das Argument, dass Paraphilien, die aufgrund psychischer Konflikte (vorallem Kompenstation) entstanden sind, diese Ursachen durch das Ausleben immer wieder nähren, da sie ungelöste Konfikte und Persönlichkeitsstörrungen bedienen. Ein weiteres Agument ist, dass bei Paraphilien der Fokus nicht auf dem Partner, sondern auf dem lustspendendem Objekt oder der Praktik liegt, was die Intimität verringert oder vereitelt. Dazu kommt, dass man bei einigen Paraphilien ein Suchtverhalten festestellen kann, was das Leben immer mehr dominiert.

Ich könnte die Liste noch weiter ausführen. Aber das spare ich mir. Nur anzunehmen, dass es nur einen einzigen Faktor gibt, der ganz zufällig super in das eigene Weltbild passt, bringt wenig.

Also, was ist das Leiden wenn nicht nur eine Lästigkeit für die Umwelt. Hier wird ja hauptsächlich über Homosexualität oder BDSM gesprochen und nicht über Paraphilie. Ich möchte aber wissen, wie jemand zB unter sexuell zwangshaftem Markensammeln leidet. Kurzer Atem? Schlaflosigkeit? Schläge von der Ehefrau?

Unter zwanghaftem Verhalten leidet man immer, da die freie Entscheidung eingeschnitten wird. Zwänge und Süchte sind nichts positives.
 
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