Partnerschaft - BDSMler und Vanilla - wie geht ihr damit um?

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Gast

(Gelöschter Account)
Hallo,

ich hab mal eine Frage wie die einen oder anderen mit gleicher Situation umgehen.
Ich habe meinen Freund in einem BDSM Forum kennengelernt. Ich war blutige Anfängerin in dem Gebiet und wollte BDSM mal ausprobieren. Mein Partner hat mich in die Szene eingeführt und am Anfang hat es auch noch ein bisserl "Spaß" gemacht. Ich habe sogar einmal diesen Lustschmerz gespürt, doch leider hat sich herausgestellt, dass ich doch nicht so maso oder devot bin als ich gedacht hätte und es blieb bei dem einen mal.

Nun habe ich das Problem, dass mein Freund ja doch ab und zu spielen möchte (bzw. möchte ich ja auch dass er seine Lust auslebt) aber ich natürlich nicht. Denn jedesmal wenn er mich schlägt, tuts einfach nur weh - da is nix mit Lustschmerz oder dergleichen - das ist für mich nicht erfüllend und für meinen Freund natürlich auch nicht...

ich habe nun schon an eine eigene Spielgefährtin für ihn gedacht, aber da weiß ich nicht, ob ich da nicht zu eifersüchtig wäre - ja im Grunde weiß ich dass das Ausleben von BDSM nichts mit seiner Liebe zu mir zu tun hat, aber mein Herz hat da einfach ein eigenleben....

Meine Frage nun: Wie geht ihr damit um? Gibts für den BDSMler in der Partnerschaft dann eben einen eigenen Spielpartner? oder wird die neigung einfach unterdrückt? geheime liebelein? augen zu und durch?

Liebe Grüße eure
NoSMlerin
 
Meine Frage nun: Wie geht ihr damit um? Gibts für den BDSMler in der Partnerschaft dann eben einen eigenen Spielpartner? oder wird die neigung einfach unterdrückt? geheime liebelein? augen zu und durch?

Ich denke, daß das auf Dauer net gut gehen wird. Wenn in einer Partnerschaft so ein großer Teil der Persönlichkeit tabu sein muß, dann ist das ein Problem für alle. Man kann eine BDSM Neigung/einen Fetisch auch nicht auf Dauer unterdrücken, ohne das die Seele Schaden nimmt.
Ich glaub auch nicht an offene Beziehungen oder "die Erlaubnis zum Fremdgehen", absolut eifersuchtsfreie Menschen sind sehr selten. Vom heimlichen Fremdgehen halt ich sowieso nix.

Redet drüber, redet drüber, redet drüber. Beziehungen zu Dritt, egal wie auch immer die ausschauen, sind vielfach einfach nur ein Krampf ...
 
Ich denke man ist einfach nicht mit allen Leuten sexuell kompatibel. Es wird letztendlich wohl darauf ankommen, wie wichtig euch das Thema rund um eure sexuellen Neigungen (und Abneigungen) ist und vor allem wie wichtig ihr einander seid, und ob bzw. inwiefern ihr bereit seid, Kompromisse einzugehen. Das wird aber niemand in einem Forum im Internet für euch beantworten können.

Von irgendwelchen polygamen Geschichten würde ich aber auch auf jeden Fall abraten, denke nicht dass das gut gehen kann.

Wünsche euch beiden alles Gute, ob gemeinsam oder nicht.
 
willst du hier wirklich lesen das viele deinem freund raten würden fremd zu gehen???
mit deinem wissen wird es aber auch nicht besser, die eifersucht nagt stetig...

vielleicht wäre es ein kompromiß, dass er in deinem (passiven) beisein spielt? und du entdeckst dabei zum schluß noch eine dominante seite an dir?? ;-)
 
Meine Frage nun: Wie geht ihr damit um?
Während den Vanilla-Freundinnen, die ich hatte, habe ich ganz einfach nicht gespielt. Das war zwar eine Einschränkung, aber eine, die ich in Kauf genommen habe - es gibt ja auch noch ein paar andere Dinge, die einen Menschen attraktiv machen. Allerdings war da auch immer klar, dass daraus keine Lebenspartnerschaft entstehen wird, denn für immer hätte ich auf BDSM auch wieder nicht verzichten wollen. Muss aber jeder für sich selbst entscheiden.

Gibts für den BDSMler in der Partnerschaft dann eben einen eigenen Spielpartner?
Sowas gibt's, ja. Entweder heimlich, dann klappt es solange, bis der betrogene Partner dahinterkommt, oder offen, dann klappt es so lange es halt klappt. Das kann von ein paar Wochen bis hin zu vielen Jahren reichen.

oder wird die neigung einfach unterdrückt?
Unterdrücken halte ich für ganz verfehlt, denn wenn man etwas unterdrückt, dann wehrt sich das in der Regel. Manch einer kann auch ohne BDSM leben, das sollte dann aber eine klare, freiwillige Entscheidung sein, zu der man insbesondere auch für sich selbst steht. Ansonsten ist das IMHO von Anfang an zum Scheitern verurteilt.
 
liebe no-smler-in:winke:

ich kann mir nicht vorstellen, dass er (so er diese neigung sehr ausgeprägt hat) etwas unterdrücken kann. das geht ne zeitlang gut und dann brichts irgendwann auf. er wird vermutlich nach wegen suchen (und finden), es trotzdem auszuleben. dass dein herz da blutet ist mir klar. würde mich auch sehr schmerzen. aber dir gefällt es nicht und von daher wird ihm nicht viel anderes über bleiben als es irgendwo zu leben.

entweder du vereinbarst mit ihm, dass er es dir sagt (das wäre MIR persönlich der liebste weg) oder du lässt ihn einfach machen und er darf dir nicht sagen mit wem/wann und was genau.
oder eventuell könntet ihr ja eigene spielregeln dazu aufstellen:
dass er nur mit einer dir bekannten/immergleichen partnerin das ausleben darf
du mitgehst (wenn du das möchtest und es dich nicht verletzt)
bestimmte praktiken nur zuhause gelebt werden
...
 
Ein Kompromis ist immer auch eine Einschränkung. Da ihr Euch in einem BDSM Forum kennen gelernt habt, gehe ich davon aus, dass er eindeutig BDSM Kontakt gesucht hat und genau wusst warum.
Ich denke eine "Blümchensex"-beziehung war nicht das was er wollte und wird nicht das sein was er künftig auf Dauer haben will. Polyamore ist machbar ... wenn Du damit Leben kannst das er sich den größten Anteil seiner "Befriedigung" auswärts holt, und du mit der Zeit zunehmend weniger abbekommen wirst.

... und, EINE Beziehung zu führen ist schon schwer, ZWEI parallel erscheint für mich als schwer machbar. Denn auch die Dritte Person im Kreis wird Ansprüche und Erwartungen haben.
 
Hallo,
danke für eure tollen Antworten, ich suche mit dieser Frage keine Tips wie ich das mit meinem Freund vereinbaren soll. Vielmehr bin ich auf der Suche nach Leuten, denen es gleich geht (ich werde ja nicht die einzige Vanilla sein, die mit einem BDSMler eine Beziehung hat!!!) die die gleichen Probleme haben und wie die das Problem angehen, oder versuchen es anzugehen

Lieben Gruß ;)
 
(ich werde ja nicht die einzige Vanilla sein, die mit einem BDSMler eine Beziehung hat!!!)

Doch, ich fürchte ja. Die meisten BDSM Menschen, die ich kenne, die fangen entweder gar nix mit einem Vanilla an oder nur dann, wenn sie eine Chance sehen, daß den/die Vanilla zu einem BDSM Menschen zu machen ...
 
werde ja nicht die einzige Vanilla sein
Nur interessehalber: Dein Nick sagt zwar NoSM, aber ich kann nirgendwo erkennen, ob du schon mal einen Seitenwechsel in Erwägung gezogen hast. Du bist nicht maso, akzeptiert, brauchts auch nicht, aber dominant sein und selber sado? Wäre das ein Ansatz, als Sadopärchen? :hmm:
 
...... Genau: es kommt auch gar nicht so selten vor, dass ein Paar switcht, der Dom wird zu Sub und umgekehrt. Wir können hier aus Erahrung sprechen ;-)
 
Switchen ist meist kein Problem. Allerdings ist die threaderstellerin weder dom noch sub....
Das schließt sich also von selbst aus.
 
genau das is es, ich bin nicht sub und nicht Dom... naja mal schaun, wir werden schon auf einen gemeinsamen Nenner kommen ;)
 
Ich würde damit gar nicht umgehen können/wollen. SM ist zwar (so hab ich das Gefühl) gerade für viele eine Modeerscheinung, aber es ist kein Hobby. Ich denke da kann man nicht sagen, ok ich tus für ihm und er steckt ein wenig zurück. Befriedigt denke ich keinen von euch beiden auf Dauer.
 
Eine Generalabsolution wirst du hier nicht kriegen. Du musst selbst entscheiden, ob die sexuelle Orientierung deines Partners entweder kein Hinderungsgrund die Beziehung weiterzuführen oder nicht. Unser konsumatorisches Zeitalter lässt ausser Acht, dass es auch psychologische und seelische Seiten gibt, bei jemand zu bleiben, aber das musst du selbst wissen. Der reine Dienstleistungsaspekt, der hier oft anklingt ist für mich kein Ausgangspunkt für eine Beziehung. Aber das ist nur meine Meinung.
 
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Eine Generalabsolution wirst du hier nicht kriegen. Du musst selbst entscheiden, ob die sexuelle Orientierung deines Partners entweder kein Hinderungsgrund die Beziehung weiterzuführen oder nicht. Unser konsumatorisches Zeitalter lässt ausser Acht, dass es auch psychologische und seelische Seiten gibt, bei jemand zu bleiben, aber das musst du selbst wissen. Der reine Dienstleistungsaspekt, der hier oft anklingt ist für mich kein Ausgangspunkt für eine Beziehung. Aber das ist nur meine Meinung.

Damit bist du eine rühmliche Ausnahme. Hier ist der Tenor in Summe ja immer sehr eindeutig: er/sie ist sexuell nicht zu 100% passend - beende die Sache. Liebe kommt als möglicher Grund fürs Zusammensein im Denken einiger offensichtlich nicht vor, aber es wird wohl damit zu tun haben, sonst wäre auch der dominante Part schon wieder weg. Wie immer kann vieles Verbundenheit erzeugen und glücklicherweise ist es im realen Leben in Wirklichkeit eh viel differenzierter und komplizierter, als es hier versucht wird darzustellen.
 
er/sie ist sexuell nicht zu 100% passend - beende die Sache.

Es geht nicht nur um "sexuell passend". Es geht um einen großen Teil der Persönlichkeit. Wenn einer von beiden eine bestimmte Stellung nicht mag, dann bleiben immer noch 364 andere. Wenn eine/r von beiden mit BDSM nichts anfangen kann und sich das dann woanders holen will/soll/darf/whatever, dann rüttelt das an den Grundfesten einer Beziehung so wie ich sie verstehe. Entweder geht einer kaputt dran, weil ein Teil der Persönlichkeit versteckt werden muß, oder der andere Teil geht am Fremdgehen kaputt.
Warum soll man sich einen Schrecken ohne Ende antun?
 
Es geht nicht nur um "sexuell passend". Es geht um einen großen Teil der Persönlichkeit. Wenn einer von beiden eine bestimmte Stellung nicht mag, dann bleiben immer noch 364 andere. Wenn eine/r von beiden mit BDSM nichts anfangen kann und sich das dann woanders holen will/soll/darf/whatever, dann rüttelt das an den Grundfesten einer Beziehung so wie ich sie verstehe. Entweder geht einer kaputt dran, weil ein Teil der Persönlichkeit versteckt werden muß, oder der andere Teil geht am Fremdgehen kaputt.
Warum soll man sich einen Schrecken ohne Ende antun?

Ich habe eine andere Auffassung von BDSM. Ich finde gewisse Praktiken geil (Spanking, Bondage), aber sie sind nicht Teil meiner Persönlichkeit. Ich betrachte mich auch weder als submissive Person (bzw. Persönlichkeit), noch sehe ich einen Teil meines Selbst darin verwirklicht, wenn ich mir den Hintern versohlen lasse. Es ist einfach geil, genauso wie 100 andere Sachen erregend sind. Für mich ist es ein Extrakick, aber ich kann guten Sex und Erfüllung auch ganz ohne diese Zutaten haben, wenn ich jemanden liebe und begehre, dann ist das für mich ultimativ erfüllend, daran kommt kein Spanking mit jemandem ran, der reiner Erfüllungsgehilfe meiner Begierde ist und für den ich wenig empfinde.
Ich glaube, die Zugänge zu BDSM sind ebenso unterschiedlich, wie der Drang es ausleben zu wollen/müssen. Ich möchte, aber es muss nicht sein, ich sehe mich da weder um einen Teil meiner Person gebracht, noch bin ich gezwungen/genötigt fremdzugehen. Wenn ich jemanden liebe und begehre, dann kickt mich alleine der Geruch dieser Person so stark, dass es vollauf genügt. Und im Zusammensein zählen ohnehin ganz andere Dinge, ob jemand zuverlässig und ehrlich ist und man sich zusammen wohl fühlt, ein ähnliches Bedürfnis nach Freiraum und Nähe hat, usw.
Dieses "perfect match" ist nicht mein Ding, Liebe ist eine Angelegenheit zwischen zwei Seelen und man kann sich das nicht aussuchen, so in der Art wie "wer passt am besten und mit wem gibt es die meisten Übereinstimmungen". Es geht tiefer und zwar viel tiefer als BDSM, bis in die Seele hinein. :)
 
aber ich kann guten Sex und Erfüllung auch ganz ohne diese Zutaten haben, wenn ich jemanden liebe und begehre, dann ist das für mich ultimativ erfüllend, daran kommt kein Spanking mit jemandem ran, der reiner Erfüllungsgehilfe meiner Begierde ist und für den ich wenig empfinde.

Das bist Du und das ist völlig OK. Aber wenn ich das richtig aus dem EP herauslese, dann ist das der Partner von "NOSMler" nicht.
Wenn mein Partner meint, ich dürfe keine Latexsachen mehr anziehen, dann war das vermutlich sein letztes Statement. Da könnte ich noch so verliebt sein, wenn jemand verlangt, einen Teil meines Selbst zu verleugnen, dann kann es mit dem keine Zukunft geben.
Wenn jemand keine BDSM Neigungen hat, ist das völlig ok und zu akzeptieren. Aber dann als BDSM Mensch eine Beziehung einzugehen heißt, einen Teil der Persönlichkeit entweder gar nicht ausleben zu können oder diesen Teil woanders ausleben. Beides kann nur schiefgehen. Wenn nicht heute, dann morgen.

Das gilt übrigens nicht nur mit BDSM Neigungen. Wenn ein Partner unbedingt Dackel züchten will und der andere hat eine Hundehaarallergie oder ist Katzenliebhaber, dann wird's zwischen denen wahrscheinlich früher als später zum Bruch kommen. Gegensätze ziehen sich an ist spannend für eine Affäre, für eine Partnerschaft allerdings in vielen Bereichen einfach nur nervenaufreibend.
 
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