Radfahren ( in Wien )

... wenn du lieber etwas anderes diskutieren möchtest - mach einen passenden Thread auf.

Nau, gehen uns die Argumente aus ... :mrgreen:

Um Autos gegenüber Fahrrädern vernünftig darzustellen muss man den Terminus "Vernunft" dramatisch verbiegen.

Schon richtig. Aber Vernunft beinhaltet m.E. auch Solidarität. In diesem Fall die Solidarität halt etwas dazu beizutragen wenn man mit seinem Radl entsprechende Wege etc. benützen möchte, aber selbst nichts dazu finanziell dazu beitragen möchte. Und bzgl. Kostenwahrheit ... müsste diese dann eigentlich nicht überall eingefordert werden? Z.B. auch im Gesundheitswesen. Die Grippe des Radfahrers wenn er im Winter radelt ist doch sicher teurer als die Nichtgrippe des Autofahrers weil er im warmen Auto sitzt ... :mrgreen:

Aber :lehrer: ---> ehschonwissen - eigener Thread :)
 
das müsstest dann aber konsequenter auch bei jedem Fussgänger machen, der bei Rot über die Kreuzung läuft

:hmm: Taferl für Fussgänger quasi, wäre ne Überlegung wert ... :) Aber generell - Eigentlich ist's ja egal ob Rot oder nicht wenn's Intelligenzmässig beim Beteiligten hinhaut. Eine rote Ampel als Fussgänger oder Radfahrer um 4 in der Früh im "LeckmichamA.....gassl" ist auch für mich maximal eine Empfehlung die man einhalten kann oder eben nicht. Fühlt sich Fussgänger oder Radler bemüssigt selbiges am Gürtel wenn's ihm 3spurig entgegenkommen zu tun ... :kopfklatsch: Wobei, schon klar, unter den Autofahreren gibts genauso genug Patienten.

das find ich völlig überzogen
zahlst ja wiederum als Fussgänger auch nicht, und FuZos und Gehwege werden auch gebaut

:hmm: Fussgängersteuer einführen ...:daumen: OK, Scherzal am Rande :mrgreen:

Grundlegend hast ja recht, Geld wäre eh genug da. An der Widmung haperts halt. Aber sollten tatsächlich Kennzeichen für Radler kommen bin ich davon überzeugt das es dann auch eine dazugehörige Steuer geben wird. Und diese haben die braven Radler dann eben den anderen undisziplinierten Radlern zu verdanken.
 
Die Grippe des Radfahrers wenn er im Winter radelt ist doch sicher teurer als die Nichtgrippe des Autofahrers weil er im warmen Auto sitzt ... :mrgreen:

Aber :lehrer: ---> ehschonwissen - eigener Thread :)

ich muss es tun, sorry! :) :winke:

und was ist mit der mangelnden fitness des autofahrers, die ihn schneller in den rollstuhl oder die gehhilfe bringt, die wiederum die allegemeinheit über sv-beiträge finanziert? :mrgreen:
 
und was ist mit der mangelnden fitness des autofahrers, die ihn schneller in den rollstuhl oder die gehhilfe bringt, die wiederum die allegemeinheit über sv-beiträge finanziert? :mrgreen:

Na gut, so g'sehen - recht hast. Bin ja lernfähig ... :) Andererseits -was ist mit den Heilingskosten der gebrochenen Knochen aller alten Mutterl'n welches in der Bim aufhaut weil Radlfahrer selbige ausbremst hat ... :shock:

:hmm: Aber ... irgendwie glaub ich fast selbst das des Argument ziemlich an den Haaren herbeigezogen ist ... :roll: :kopfklatsch: :)
 
Na gut, so g'sehen - recht hast. Bin ja lernfähig ... :) Andererseits -was ist mit den Heilingskosten der gebrochenen Knochen aller alten Mutterl'n welches in der Bim aufhaut weil Radlfahrer selbige ausbremst hat ... :shock:

Diese Statistik führen Autofahrer, Fiaker und besoffene Bimchauffeure an... :)

:hmm: Aber ... irgendwie glaub ich fast selbst das des Argument ziemlich an den Haaren herbeigezogen ist ... :roll: :kopfklatsch: :)

:cool:
 
Ich möchte hier mal eine Diskussion anzetteln zu einem Thema, das mich beschäftigt und nervt.

Ich bin ein leidenschaftlicher Radfahrer - ich bewege mich in Wien fast ausschließlich mit dem Fahrrad fort - in die Arbeit, zum Einkaufen, was auch immer. Es ist einfach die schnellste Methode, in Wien voranzukommen. Z.B. gestern von Verkehrsamt in den 5. in 15 Minuten, das schafft man maximal mit nem Bike.

Aber das Radfahren in Wien hat auch seine Tücken, die da wären

  • [Liste schnipp-schnapp]
Gibts außer mir noch andere Radlfahrer hier? Wie gehts Euch dabei? Was kann man verbessern?

Also, ich fange (auch nach mehr als 100 Postings ;) ) wieder beim Anfang an.

Seit ich wieder in Wien wohne, habe ich das Radl noch nicht viel benutzt. Der Hauptgrund ist, dass mir mein schönes (und in der Anschaffung nicht gerade billig gewesenes) City-Bike zu schade dafür ist, einer "Ernteaktion" professioneller Radeldiebe zum Opfer zu fallen, wenn es während eines beruflichen Termins irgendwo auf der Straße parkt. Die kommen angeblich mit zwei Klein-Lkw, riegeln die Straße vor und nach einem Fahrradständer ab, holen sich die besten Stücke (Schlösser, wenn's nicht gerade Superdinger sind, werden mit Bolzenschneider oder Flex in eins, zwei, drei geknackt), verladen, und weg sind sie. So was geht schneller, als man "Oachkatzlschwoaf" sagen kann. :roll:

Das zweite, was mir das Radeln in der Stadt verleidet, ist die allgemeine Disziplin- und Rücksichtslosigkeit, wobei die der Radler im großen und ganzen ärger ist als die der Autofahrer. Unter Radlern gibt es einerseits so eine weit verbreitete - und ziemlich ekelhafte - Outlaw-, Freibeuter- und Stadtguerilla-Mentalität. Viele glauben nach meinen Beobachtungen, sie sind nicht im Verkehr sondern im Freibad, und die StVO ist so was wie die Badeordnung, auf die man sch*** kann, solange der Badewaschel (hier in Blau mit Adler auf dem Kappel) nicht herschaut und pfeift. Das sind dann oft dieselben Herrschaften, die aber von den Autofahrern verlangen, dass sie auf die "armen, schwachen Radler" Rücksicht nehmen und die StVO auf Punkt und Beistrich einhalten. Die andere Unsitte, bei der ich mir oft an den Kopf greife, ist schlicht unfassbarer Leichtsinn. Mancher Radfahrer scheint nur eine vage Vorstellung davon zu haben, was ein Zusammenstoß bei 20 km/h ohne Knautschzone rundherum in seiner Anatomie anrichten kann. So ein Buserer (Radler gegen Radler, Fußgänger gegen Radler) samt Freiflug aufs Pflaster kann tödlich sein (ohne Helm) oder doch einige Knochen brechen. Und 20 km/h sind auf den durchschnittlich beschissen angelegten Wiener Radwegen oft bereits das reine Kamikaze-Tempo.

Wie gesagt: vorläufig bleibe ich wohl beim Freizeitradeln, wobei aus Umweltschutzgründen allen vernünftigen, disziplinierten und trainierten Wiener Alltagsradlerinnen und -radlern mein Respekt gehört. :daumen:
 
:hmm: Aber ... irgendwie glaub ich fast selbst das des Argument ziemlich an den Haaren herbeigezogen ist ... :roll: :kopfklatsch: :)
:bussal: ... und nachdem ich jüngst deine benimmregeln für taxigäste gelesen habe, denke ich, ich muss unbedingt einmal mit dir fahren! :)

hatte heute übrigens das einzigartige vergnügen, die radwege im 20,. zwischen millenium tower und friedensbrücke zu erkunden.

alter schwede!

da fährt man ganz friedvoll auf einer ur breiten straße, die unvermittelt dünn wird und keinen radweg hat, der dann seitlich dazuschließt, sich nach sage und schreibe 50 m wieder vertschüsst und man mit müh und not dem - dort auch verkehrenden - bus entkommt.
vor welchem man dann mit einem höllentempo herfährt, weil man weiß, dass gleich nach der kreuzung eine haltestelle ist, an der man nicht mal als sehr dünner radfahrer vorbeikommt.

dann weiter, auf der hellwagstraße ein radweg - leider auf der anderen straßenseite, und die straße ist so gut wie nicht zu queren - zumal man 100 m weiter vorne wieder zurückmüsste, über einen radzebrastreifen, der aber gemeinhin ignoriert wird.

dann über ein stück friedvollen radweges, der als einziges manko einige große scherben von bierflaschen birgt, vorbei an einer kurve, wo von allen seiten leut, autos, radler etc daherkommen, über einen weiteren radzebrastreifen, entlang von millionen spielender kinder, über eine ungeregelte kreuzung OHNE zebrastreifen (kloburgerstraße), und dann geht es, mit einer ampelregelung, relativ harmlos zur friedensbrücke.

neue barriere: fahr ich parallel zur straße auf den radweg entlang der brücke, wenn ich grün hätte, so blockier ich die anderen radler. fahr ich, wenn ich rot hab, mach ich mich strafbar und touchiere mit etwas pech einen fußgänger.

so - geschafft!
jetzt nur noch die alserbachstraße, die ein kinderspielplatz ist gegen den rest, und dann ab durch den achten, der nicht das gelbe vom ei ist, aber ganz okay- bis auf den umstand, dass ich immer wieder schweißgebadet zu hause ankomme, weil ich vergesse, dass ich am radl sitz und versuche, alle ampeln zu erwischen und mir manchmal sogar ein hatzerl mit an moped ausmach.

bin inzwischen zu hause, relaxt und freu mich auf morgen - da fahr ich das ganze wieder retour, aber diesmal über den nordsteg, die insel und den donaupark in den22.
ist ein riesen umweg, dauert aber nicht länger als über den ring, weil man keine ampeln hat und man kommt entspannt und fröhlich an.

so - fertig! :)
 
Das zweite, was mir das Radeln in der Stadt verleidet, ist die allgemeine Disziplin- und Rücksichtslosigkeit, wobei die der Radler im großen und ganzen ärger ist als die der Autofahrer. Unter Radlern gibt es einerseits so eine weit verbreitete - und ziemlich ekelhafte - Outlaw-, Freibeuter- und Stadtguerillera-Mentalität.

Diziplinlosigkeit und Rücksichtslosigkeit im Strassenverkehr ist nur ein Spiegelbild der gesamten Gesellschaft ..... und da wollen die Radler halt gerne für sich reklamieren, sie seien ja die Guten, die einzig ökologischen. Da darf ma halt schon ein bisserl die geltenden Regeln ignorieren ............

wobei ..... die wenigsten Radfahrer sind Automobil - Abstinenzler:mrgreen:
 
letztens bin ich am Biberhaufenweg, zum schutzweg gefahren....
von einem radweg zum anderen vis a vis.
Bin am Rad balanciert... zebrastreifen grad mal 10meter Lang/breit... die autofahrer haben mich alle gesehen und meine partnerin....
3-4 autos sind einfach gefahren, dann hab ich mal die hand gehoben "gedeutet" könnts ruhig mal stehen bleiben...
dann bin ich wieder rauf auf den drahtesel und wollte drüber genau vor mir hupt mich dieser alte (graue haare und halb Glatze) Fahrer an und schreit "Für fussgänger, du sautrottel..." Brems mich zam und deut ihm was er für ein problem hat? gegenseitiges herumgeschimpfe eh klar... ich lass mir das auch nicht gefallen....
er hätte mich auch nicht rüber gelassen wenn ichs radl geschoben hätte....
mann oh mann und der zweite genau so ein koffer....
ich war echt sauer.... am liebsten hätt ich ihm mein radl gegen sein auto geworfen... nur da siegte meine vernunft... (des rad war teuer und ich denke meine Versicherung zahlt für sowas nicht) ....
schimpft mich weil der ARS*** vor einem Schutzweg abbremsen muss...
sowas hab ich in meinen gut 17 Jahren Wien fahren nicht erlebt....
war echt stinksauer....

hätt ich mir sein kennzeichen merken können....
und dem a bissi ärger machen können?
Vielleicht hätt ich mich anfahren lassen sollen....
hätte sicherlich verloren oder?
 
Nachdem ich den ganzen Fred jetzt durchgelesen habe, bin ich fast schon froh, dass mein Fahrrad seit 3 Jahren kaputt im Keller steht.
 
abgesehen davon ist der Schutzweg am Biberhaufenweg, sehr wohl die verbindung von einem zum anderen Radlweg....
 
ich betone noch dazu ich bin leidenschaftlicher Autofahrer...., und am Rad Mountainbiker... also kenne ich beide Seiten,...und mein fazit es gibt überall vollidioten....
Leider....
 
Das zweite, was mir das Radeln in der Stadt verleidet, ist die allgemeine Disziplin- und Rücksichtslosigkeit, wobei die der Radler im großen und ganzen ärger ist als die der Autofahrer. Unter Radlern gibt es einerseits so eine weit verbreitete - und ziemlich ekelhafte - Outlaw-, Freibeuter- und Stadtguerilla-Mentalität. Viele glauben nach meinen Beobachtungen, sie sind nicht im Verkehr sondern im Freibad, und die StVO ist so was wie die Badeordnung, auf die man sch*** kann, solange der Badewaschel (hier in Blau mit Adler auf dem Kappel) nicht herschaut und pfeift. Das sind dann oft dieselben Herrschaften, die aber von den Autofahrern verlangen, dass sie auf die "armen, schwachen Radler" Rücksicht nehmen und die StVO auf Punkt und Beistrich einhalten.

:daumen:
*zustimmend nicke*

Und weils Mike-Tanja angesprochen hat:
was haltet Ihr von einer Helmpflicht für Radler?

Ich sag mal meine Meinung: ich weiß, das Radfahren ohne Helm gefährlich ist...wobei, bei meinen 2 ärgeren Radfahrunfällen hätt mir ein Helm gar nix genützt...

Aber ich bin ziemlich gegen die Einstellung, dass der Staat die Eigenverantwortlichkeit der Bürger durch Gesetze aufhebt...wenn die regelung heißt: wenn Du ohne Helm einen Unfall baust und auf den Kopf fällst, zahlt die Krankenversicherung nix - ok, dann werd ichs mir überlegen, aber zu sagen, Du MUSST mit Helm fahren, sonst Strafe...Menschen müssen manche Dinge selber entscheiden, auch Risiken
Sagt ja auch niemand: jedes Jahr ersaufen x Menschen, daher Schwimmflügerlpflicht für alle Badenden
 
ich schreib gleich eine sammelantwort, weil mir das zitieren zu mühsam ist.

leider haben die meisten radfahrer (die oft mit rädern um die 1000 € rumfahren) KEINERLEI versicherung, weil die würde ja viiiiiiel zu teuer sein.

leider tragen die meisten radfahrer KEINEN helm, ist ja auch nicht wichtig, den kopf zu schützen: samstag in der stadt, ganze familie, zwei kinder brav mit helm, die eltern natürlich keinen, wegen des erzieherischen faktors ;)

leider haben die meisten radfahrer KEIN hirn oder benutzen es zumindest nicht, sonst würden sie nicht so dämlich fahren. das dämlich beziehe ich jetzt weniger auf das rücksichtslos fahren, sondern eher auf das fahren ohne an die eigene sicherheit zu denken.

radfahrer fahren prinzipiell auf JEDEM gehsteig, ganz egal, ob es dort grad erlaub ist oder nicht....wobei auf ältere menschen oder kinder keine rücksicht genommen wird, sowieso wurscht, dort fahren ja auch unsere neuösterreichischen kinder mit rollern, elektromopeds, elektrotraktoren etc. herum......ich möchte in wien nicht ALT werden....

radfahrer fahren prinzipiell über jeden schutzweg, ganz egal, ob es dort eine radfahrerüberfahrt gibt, oder nicht...

radahrer fahren prinzipiell zwischen den fahrzeugen hindurch, ganz egal, ob diese grad weiterfahren, oder abbiegen, "weil sie dürfen das ja", ob sie der autofahrer sieht oder nicht bzw. überhaupt sehen kann oder nicht, ist ihnen dabei ganz egal, "weil sie dürfen das ja".

radfahrer fahren mittlerweile prinzipiell gegen JEDE einbahn, egal, ob es dort eine diesbezügliche markierung und kennzeichnung gibt, oder nicht, weil "wir dürfen das ja"

aus meiner erfahrung kann ich sagen :
über FÜNFZIG PROZENT der unfälle mit radfahrern sind von den radfahrern verschuldet
 
Außerdem gehört jedes Fahrrad mit einem Nummernschild ausgerüstet und die Kollegen des BMI sollten sich nicht nur in Fußgängerzonen, sondern auch mal im "normalen" Verker intensiv mit den schwarzen Schafen im Radvekehr beschäftigen.

Allerdings ist Radfahren in Wien tlw. LEBENSGEFÄHRILICH! Es fehlt ein durchgehend befahrbares Radwegnetz! So ist es eigentlich unmöglich ohne 1.000 km UMWEG von der Innenstadt in die südlichen Außenbezirke wie Liesing zu kommen, ohne sein Leben auf den berüchtgten Ausfallsstraßen zu riskieren!

Wurde als Autofahrer letztens fast gemobbt, weil ich einen Radfahrer in der Maxinggasse nicht überholt habe! Erstens fuhr der Herr mit 20km/h bergauf:respekt:, zweitens herrschte dichter Gegenverkehr, also DURFTE ich ihn nicht überholen.... Etwas mehr gegenseitiger Respekt und bessere Radwegnetze würden die Situation sicher verbessern.

Nachtrag für Tom:

Das Vormerksystem gilt auch für Radfahrer! Wenn dieser ein Vormerkdelikt begeht, so wird das im ZFR eingetragen!! Auch fahren mit mehr als 0,8 mit dem Fahrrad kostet dich den FS, bzw. wenn du keinen hast, so kann dir die Behörde in extremen Fällen FAHRVERBOT erteilen! Dann darfst nicht mal mehr Radeln!:daumen:
 
So ein langes Posting ... :shock:

Das ganze in einem Satz: Du wirst um nix auf der Welt auf Dein Recht verzichten, dafür hast Du tausende Ausreden bei der Hand, warum Du Deiner Pflicht nicht nachkommen kannst. :cool:

Es gibt eine PFLICHT, auf sein RECHT zu verzichten?

Das bedarf keines Kommentars.
 
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