also das mit stuttgart21 versteh ich als nicht deutscher nicht
da wird über jahre, wenn nicht jahrzehnte hinweg geplan, alle behördlichen auflagen erfüllt und genehmigungen eingeholt, und wenns dann losgeht und die verträge unterschrieben sind, dann gehen die leute auf die strasse???
Die Erklärung ist relativ einfach. Die Planung war vor über 10 Jahren. Die Entscheidungen wurden aufgrung falscher Gutachten gefällt, das wurde aber erst deutlich später bekannt. Die berechneten Kosten lagen bei ca. 2 Mrd, heute liegen sie schon bei über 4 Mrd, Schätzungen gehen schon bis zu 18 Mrd. Das trifft den Schwaben direkt ins Herz.
An den Entscheidungen waren Leute beteiligt die an der Ausführung mächtig Geld verdienen, logisch dass die dafür waren. Ausserdem ist die Trasse in Richtung Ulm nicht kalkulierbar, weil in dem Gestein der Tunnelbau ein recht großes Risiko ist.
Was mich stört, ist dass der geplante Bahnhof jetzt schon an der Kapazitätsgrenze wäre, also zum Fertigstellungszeitpunkt bereits viel zu klein wäre.
Argumentiert wird mit Zeitgewinn, der würde sich aber schon wesentlich billiger erreichen lassen, wenn man das vorhandene in Ordnung halten würde.
Wenn man sich aber anschaut wie es im Schloßpark aussieht und dann sieht wie die wirklich schönen alten Bäume gefällt werden tuts selbst mir weh.
Nach Budapest hat Stuttgart die meisten Mineralquellen, auch die sind sehr gefährdet. Durch Stuttgart fliesst der Nekar und wir wissen was in Köln geschah als es mit dem Grundwasser Probleme gab.
Dass diese Probleme sehr real sind sieht man auch daran, dass es nicht unbedingt generell eine Front zwischen den Parteien gibt, es gibt in den Parteien selbst sehr unterschiedliche Meinungen darüber.
Im Moment siehts für mich auch so aus als würde selbst die Bahn bremsen. Uneingeschränkt dafür scheint nur die Großindustrie zu sein, aber bei denen spielt Geld eh keine Rolex.
Bei den dazu gehörenden Prozessen wurden von der Bahn bekannte Unterlagen zurückgehalten, die die Urteile sicher gedreht hätten.
Es muß sicher einiges faul sein, ehe der schwäbische Rentner und die schwäbische Hausfrau gegen
ihren Landesvater demonstrieren. Dazu natürlich der absolut unverhältnismäßige Polizeieinsatz. Es braucht so einiges um die schwäbischen Wähler den Grünen (mit einem türkischstämmigen Parteivorsitzenden) in die Arme zu treiben.
Ein weiterer Grund dürfte allerdings der grüne Bürgermeister in Tübingen sein, der wirklich vernünftige Entscheidungen trifft. Kleiner Dienstwagen, öffentliche Gebäude werden saniert und er stellt die roten, gelben und grünen Plaketten fürs Auto in Frage. Man hat den Eindruck es geht ihm wirklich um die Sache und nicht zwingend um ein Parteiprogramm.