irgendwie kann ich der argumentation, dass eine koalition nicht unbedingt dem wählerwillen entspricht schon folgen. zb. wenn man die erhaltenen 95.000 stimmen im vergeich zu den nicht erhaltenen stimmen, ca. 1.155.000 sieht.
möglicherweise würde es dem wählerwillen mehr entsprechen nach einfacher mehrheit zu besetzen.
der die meisten stimmen hat, bekommt den vorsitz, der mit den zweitmeisten wird vize, alle anderen mandate werden nach anzahl der wählerstimmen aufgeschlüsselt.
Komisch, die rechtsaussen minimalpartei regt sich jedesmal auf, wenn sie keinen koalitionspartner finden, um ihr minderheitsprogramm durchzuziehen, das in wirklich aus korruption und postenschieberei vom feinsten besteht.
Sowas gibt's eh seit langem und nennt sich Allparteienregierung, Konzentrationsregierung oder Proporzregierung.
Hat aber auch erhebliche Nachteile, warum man immer mehr von dem System abkommt.
Wieder regen sich die auesserstrechten auf, in der hoffnung dann selber als koalitionspartner das grosse reden zu fuehren, so aber mangels stimmen eben nicht verteten zu sein. Egal wie sie es machen, es will sie eh keiner. Sind aber einmal die gruenen am zug, dann regen sie sich lautstark auf.
Von Konzentrationsregierungen halte ich persönlich nicht viel. Wenn man immer wieder beobachten kann, dass schon zwei Parteien zu kämpfen haben, um ihre Vorstellungen unter einen Hut zu bringen, dann ist es sicher keine falsche Annahme, dass es bei vier oder mehr Parteien so gut wie unmöglich wäre.
Man muss nur genug stimmen fuer sein programm finden, egal mit welcher partei. Und wenn es eben keine partner gibt, dann sollte man sich ueberlegen, warum weniger als 50% der volksvertretung sowas nicht befuerworten will.
Sollte aber eine partei aus prinzip zustimmung zu projekten verweigern, die sie ansonsten stolz als eigenes programm bewerben, dann wird das schnell bis zum "stimmvieh" gelangen. Und dann hat hoechstens eine partei der komatrinker das naechste mal noch eine chance.
Eine zustimmung zum negativprogramm des koalitionspartners, nur um in die koalition zu gelangen, ist aber von vornherein ein verrat des waehlers! Dann muessen sie genau die sauereien des anderen mittragen, und duerfen dann nicht herumjammern.
Ich für mein Teil würde das englische Modell bevorzugen, wo die stimmstärkste Partei die Regierung stellt, und die anderen Parteien die Opposition bilden. Allerdings fürchte ich, dass für dieses Modell sowohl dem österreichischen Volk als auch den derzeitigen österreichischen Politikern die demokratische Reife fehlt.
Und wer dann weniger als 50% der stimmen hat, muss sich halt abstimmungspartner suchen. Somit waere aber niemand durch vorherige koalitionsverhandlungen gebunden, bei jedem scheiss mitzumachen.
Man sieht es in Graz, wo die gruenen sowas von ruhig sind, nur weil sie dem nagerl die stange halten muessen.
Jetzt in Wien? Die sozi koennen jetzt doch tun was sie wollen, weil die gruenen, als einzige nicht von korruption betroffene partei, schoen den mund halten muss. Ihr werdet euch noch wundern, wie oft die noch in koalition sein werden, nur um mundtot gemacht zu werden, weil das aufdecken des regierungspartners automatisch ein koalitionsbruch ist.
Und wer sollte sonst als aufpasser in Oesterreich fungieren, wenn die anderen soviel dreck am stecken haben?