Rot-Grün! Gut für Wien?

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Begründung: Bis Anfang der 80 - Jahre herrschte betreffend Wohnungen das Mietengesetz (MG) die Hauseigentümer konnten nur lächerliche Mieten kassieren und liessen die Häuser verfallen. Der Wert der Häuser war sehr niedrig und der Hauseigentümer galt als Klassenfeind. Politiker wie Broda verlangten, dass der Hauseigentümer überhaupt keinen Zins kassieren darf und die Miete anstatt dessen direkt beim Magistrat eingezahlt werden soll.

Bis in die 80er Jahre waren rot-schwarze Koalitionen am Ruder. Die von den derzeitigen Lobbisten forcierten "Wirtschaftpolitiker" sind an Fassadenerneuerungen nicht interessiert, die erneuern höchstens die Fassaden ihrer eigenen Schlösschen und die ihrer Geldboten in Luising. Der derzeit amtierende Kapitalismus ist nicht menschenfreundlich.
 
Die von den derzeitigen Lobbisten forcierten "Wirtschaftpolitiker" sind an Fassadenerneuerungen nicht interessiert
Aber die Fassaden wurden renoviert, weil ein Hauch von 'Markt' zugelassen wurde. Man kann ein System nicht aufgeben, nur weil ein paar Gauner Gesetze übertreten haben.
Der derzeit amtierende Kapitalismus ist nicht menschenfreundlich.
Als unfreundlich wird er von jenen empfunden, die auf Kosten anderer zu leben gewohnt sind. Nur fehlen mir die Alternativen. Eine Tristesse wie im Ostblock ist für mich keine Alternative.
 
Aber die Fassaden wurden renoviert, weil ein Hauch von 'Markt' zugelassen wurde. Man kann ein System nicht aufgeben, nur weil ein paar Gauner Gesetze übertreten haben.
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:nono: :nono: Zinshäuser waren und sind ein gutes, sorry ein sehr gutes, Geschäft....
Der Hauch von Markt wurde zugelassen, weil illegale Ablösen und Wohnungsspekulation in Wien völlig inakzeptabel zugenommen haben... Man hat Gutverdiener zu Bestverdienern damit gemacht. Schüssels Kabinett hat das zugunsten von Eigentum und Kapital weiter entwickelt.
Das System wurde ohnhin nicht aufgegeben - und den Gaunern ist fast durchwegs nichts passiert.

Das wiederum hat Rot-Grün in Wien nicht besser zustande gebracht.

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Als unfreundlich wird er von jenen empfunden, die auf Kosten anderer zu leben gewohnt sind. Nur fehlen mir die Alternativen. Eine Tristesse wie im Ostblock ist für mich keine Alternative.
Als freundlich wird er von jenen empfunden, die (nun herrlich) auf Kosten anderer leben..
Die Wirtschaftsstatistiken sprechen Bände.

Den hemmungs- und zügellosen Kapitalismus hat die Politik zu verantworten. Und dass sie ihn nun nicht mehr unter Kontrolle bringen will auch. Doppelt schuldig mit einem Wort.
Ja, Wien hat auch sein Scherflein beigetragen... ;)
Ob es nun richtig oder falsch ist, kann ich nicht sagen - aber es wurde höchste Zeit, dass die Wohnungskosten endlich wieder thematisiert werden. Obwohl - die öffentliche Hand mehr zu den gestiegenen Wohnungskosten beigetragen hat als die Vermieter...

Da hat Rot-Grün tatsächlich einen dicken Malus zu verantworten.
 
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Soll ich das als dumm, frech oder unverschämt auffassen?
Auf das Stadtbild bezogen hat sich eben erwiesen, dass ein bisschen Kapitalismus zu einer Verbesserung geführt hat. Sicher haben das jene als unfreundlich empfunden, die bis dahin quasi gratis gewohnt haben. Peter Pilz macht das jetzt noch - einfach asozial so ein Verhalten. Solche Leute leben auf Kosten der anderen, weil jemand die Häuser erhalten muss. Das hat nichts mit Beleidigung zu tun, sondern ist einfach so.
Wenn man die Marktwirtschaft ablehnt soll man klar sagen, welche Alternativen es gibt.
aber es wurde höchste Zeit, dass die Wohnungskosten endlich wieder thematisiert werden.
In anderen Ländern ist der Anteil der Wohnungskosten noch viel höher. Vergleiche das Wohnrecht in anderen EU Ländern mit jenem Österreichs und du wirst vergleichbares nur mehr in Albanien finden. So etwas gehört thematisiert und kein Rückschritt in die Planwirtschaft.
 
Really very sorry - aber der "Kapitalismus" hat nach meinem bescheidenen Stand des Wissens gar nichts zum gelungenen Stadtbild in Wien beigetragen.... abgesehen von ein paar zweifelhaften Glastürmen. Und selbst diese sind überwiegend mit Hilfe der Stadt entstanden...

Und - die Stadt Wien hat in den 1980er-Jahren den MieterInnen im Gemeindebau ganz schön die Tasche gegriffen, als es um die Renovierung der Gemeindebauten gegangen ist... da wurden in einem Jahr, die Mieten verdoppelt bis verdreifacht (Einführung der Kategoriemietzinse).

Ich bin es ehrlich leid, das reale oder behauptete Privileg von Peter Pilz schon wieder zu lesen... er ist völlig im geltenden Rechtsrahmen und daher moralisch wie rechtlich einwandfrei situiert. Es gab und gibt jedoch einige Politiker, die unter eigentümlicheren Bedingungen zu ihren Wohnstätten gekommen sind... gefördertes Wohnen, wo eigentlich Einkommensobergrenzen gelten müssten...
Abgesehen davon - die Hofratswitwe mit Friedenszins in 200m² Wohnung ist auch keine Erfindung... und dass sie die Wohnung dann dem Enkerl zum Friedenszins vererbt, musste auch erst mühsam gegen kapitalistische Interessen per Gesetz abgeschafft werden. Die lautstarken Marktliberalisierer werden im eigenen Interesse plötzlich immer sehr sehr illiberal und leise ... Hintergrundnetzwerker eben...

"Die Marktwirtschaft" ist leider eine unbrauchbare Floskel - denn es sind in allen Bereichen der freien Markt- und Preisbildung gesetzliche Normen wirksam. Und - das ist nun ein persönliches politisches statement - Wohnen ist ein menschliches Grundrecht. Und kein Fall wirtschaftlicher unbegrenzter Freiheit.

Ich glaube, ich habe Wichtigeres in meinem Leben zu tun, als Wohnrechtsvergleiche in Europa anzustellen. Aber so viel weiß ich - mit deiner Behauptung irrst du ziemlich stark. Noch dazu wo Albanien gar kein europäischer Staat ist (wenngleich auf dem Kontinent Europa angesiedelt). Ich bin schon ein wenig in europäischen Staaten herumgekommen - gesetzliche Grenzen zum Schutz der MieterInnen wirst du überall finden.

:winke:
 
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Wenn man die Marktwirtschaft ablehnt soll man klar sagen, welche Alternativen es gibt.

Soziale Marktwirtschaft. Dass die Marktwirtschaft im sozialen Umfeld versagt hat streitet kaum jemand ab. Öffentliche Gelder für öffentliche Bedürfnisse.
Unsere "Marktwirtschaft" ist vom individuellen Streben nach Gewinnmaximierung geprägt, bis zur letzten Konsequenz, die heißt: alles für mich, auch öffentliche Gelder. Gleichzeitig ist es durch diverse Monopolmechanismen - von Zertifikatspflicht über tatsächliche Monopole bis zu wirtschaftlichen Quasimonopolen durch Patent- und Verwertungsrechte - in Wahrheit keine Marktwirtschaft mehr. Es geht nicht mehr um einen Markt, es geht um Macht und Geld.
 
Und - die Stadt Wien hat in den 1980er-Jahren den MieterInnen im Gemeindebau ganz schön die Tasche gegriffen, als es um die Renovierung der Gemeindebauten gegangen ist... da wurden in einem Jahr, die Mieten verdoppelt bis verdreifacht (Einführung der Kategoriemietzinse).

Warum sollte für Mieter im Gemeindebau nicht gelten, was ansonsten überall gilt. Ohne Geld ka Musi ...... wer sonst sollte die Kosten einer Wohnungsrenovierung bezahlen? Die Allgemeinheit??

Es gab und gibt jedoch einige Politiker

Bis hin zur Bezirksvorsteherin .... war nachzulesen im NEWS.

Wohnen ist ein menschliches Grundrecht.

Ja, aber nicht gratis (oder billigst) Wohnen aus Kosten der Allgemeinheit. Und da sind wir dann doch wieder beim Pilz, der könnte mit seinem kärglichen Abgeordnetensalär sicher ein angemessenes Entgelt für´s Wohnen entrichten.
 
Really very sorry - aber der "Kapitalismus" hat nach meinem bescheidenen Stand des Wissens gar nichts zum gelungenen Stadtbild in Wien beigetragen.... abgesehen von ein paar zweifelhaften Glastürmen.
Zweifach falsch. Erstens hat eine leichte Deregulierung der Mieten zu einem Erwachen des Immobilienmarktes geführt und wie bereits beschreiben auch zu Investiionen in Fassaden und Anhebung des Wohnstandards.
Zweitens hat der in der Gründerzeit vorherrschende Kapitalismus erst dazu geführt, dass jene Häuser, die heute als Altbauten bezeichnet werden errichtet wurden. Übrigens stehen diese Häuser schon mehr als 100 Jahre im Unterschied zum städtischen Dianabad. Auch einige Gemeindebauten sind wirtschaftlich abbruchsreif.

Abgesehen davon - die Hofratswitwe mit Friedenszins in 200m² Wohnung ist auch keine Erfindung... und dass sie die Wohnung dann dem Enkerl zum Friedenszins vererbt, musste auch erst mühsam gegen kapitalistische I)nteressen per Gesetz abgeschafft werden. Die lautstarken Marktliberalisierer werden im eigenen Interesse plötzlich immer sehr sehr illiberal und leise ... Hintergrundnetzwerker eben...
Ich garantiere dir, die Wohnungsbesitzer wären mit 7 euro Quadratmeter Nettozins hoch zufrieden, wenn alle - auch Peter Pilz - soviel zahlen.
Noch dazu wo Albanien gar kein europäischer Staat ist
So? Ich habe übrigens auch nicht behauptet, dass Albanien in der EU ist.
"Die Marktwirtschaft" ist leider eine unbrauchbare Floskel - denn es sind in allen Bereichen der freien Markt- und Preisbildung gesetzliche Normen wirksam. Und - das ist nun ein persönliches politisches statement - Wohnen ist ein menschliches Grundrecht.
Nahrungsaufnahme auch. Wo wird dem Supermarkt, dem Würstelbudenbesitzer vorgeschrieben, wieviel er für seine Nahrungsmittel verlangen darf? Der Markt spielt sich ein. Wenn jemand zuviel verlangt gehen die Konsumenten ohnehin zum nächsten Anbieter.
 
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Noch dazu wo Albanien gar kein europäischer Staat ist
:fragezeichen:

Wo würdest du Albanien dann einordnen? Wenn Korruption und desolate Verwaltung die Richtschnur bilden, dann wäre auch Griechenland kein europäischer Staat.
 
Warum sollte für Mieter im Gemeindebau nicht gelten, was ansonsten überall gilt. Ohne Geld ka Musi ...... wer sonst sollte die Kosten einer Wohnungsrenovierung bezahlen?

Sollte doch: Instandhaltung ist in den Betriebskosten enthalten und also ohne Zusatzbelastung zu gewährleisten. Warum soll der Mieter akzeptieren, dass sein Anteil an der Erhaltung verspekuliert wird oder im Budget umgewidmet wird?
 
Sollte doch: Instandhaltung ist in den Betriebskosten enthalten.
Falsch .
Ausgaben für Instandhaltung sind keine Betriebskosten nach MRG.
Instandhaltung ist ... ohne Zusatzbelastung zu gewährleisten
Das stimmt bis zu einem gewissen Grad.
Prinzipiell muss der Hauseigentümer die Instandhaltung zahlen, er kann aber unter gewissen Voraussetzungen nach §18 MRG die Mieten bei Instandhaltungsmassnahmen anheben.
Warum soll der Mieter akzeptieren, dass sein Anteil an der Erhaltung verspekuliert
Die Nettomiete gehört dem Wohnungseigentümer und nicht dem Mieter. Der Wohnungseigentümer kann mit seinem Geld machen was er will. Wenn er es verspekuliert ist das sein Pech.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Falsch .
Ausgaben für Instandhaltung sind keine Betriebskosten nach MRG.

Stimmt, der OGH sagt, dass sie mit dem Mietentgelt abgedeckt sind, jedenfalls solche, denen zB eine Fassade zuzurechnen ist.

Die Nettomiete gehört dem Wohnungseigentümer und nicht dem Mieter. Der Wohnungseigentümer kann mit seinem Geld machen was er will. Wenn er es verspekuliert ist das sein Pech.

Solange er seine Instandhaltungspflichten deswegen nicht vernachlässigt. Ich nehme explizit auf die erwähnten Gemeindewohnungen bezug. Hier ist Spekulation untragbar.
 
Sollte doch: Instandhaltung ist in den Betriebskosten enthalten

Zwischen Instandhaltung und Renovierung ist aber ein nicht unerheblicher Unterschied. Ich gebe dir ein Beispiel, das mich selber betroffen hat: Das Haus, in dem ich (im BL Sbg) gewohnt habe, wurde von Grund auf renoviert. Schwerpunkt war der Einbau neuer Fenster und die thermische Isolierung. Dazu wurde ein Wohnbaukredit in Anspruch genommen. Die Rückzahlung hat selbstverständlich die gesamte Miete nicht unbeträchtlich erhöht.

Nun zur Gemeindewohnung: Wohnen ist nun einmal kein Recht, das gratis zur Verfügung steht. Auch für eine Gemeindewohnung ist es nur recht und billig, wenn die Mieter einen angemessenen Mietzins bezahlen. Es wäre unverschämt, würden die Mieter von Gemeindewohnungen für sich in Anspruch nehmen, dass dieser Zins zur Gänze für künftige Renovierungen zurück gelegt wird. Das bedeutet logischerweise, dass eine umfassende Renovierung den Mietzins erhöhen wird.
 
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Die Nettomiete gehört dem Wohnungseigentümer und nicht dem Mieter. Der Wohnungseigentümer kann mit seinem Geld machen was er will. Wenn er es verspekuliert ist das sein Pech.

Auch hier gilt das Prinzip "des ordentlichen Kaufmanns" .............. und dazu auch für einen Nicht-Juristen wie mich erkennbar, einschlägige Urteilsfindungen. Der Staat hat an beidem Interesse: an wirtschaftlicher Freizügigkeit und geordnetem sozialen System.
Vermieter haben Pflichten - auch wenn sie diesen mitunter gar nicht gerne nachkommen wollen (oder ewig jammern)... Und Wohnungseigentümer sind nicht zwangsläufig Vermieter. ;)

;)

Ich kenne die aktuelle Wohnungsstatistik für Wien nicht - aber wenn Genossenschaftsbau und Gemeindewohnungen nicht massiv investiert hätten, wäre der Wohnungsmarkt in Wien so, wie es sich wohl viele Vermieter wünschen - viel Nachfrage, wenig Angebot.

Denn dass sagen unsere passionierten neoliberalen Marktwirtschafter kaum jemals dazu - dass Marktwirtschaft ein ausgewogenes Verhältnis von Angebot Nachfrage und Kapital benötigt... ;)

Und genau darum, ist Rot-Grün in Wien schon ein passables Erfolgsmodell ... man kann noch wohnen, ohne dafür den Putz von der Wand runternagen zu müssen.
 
Und genau darum, ist Rot-Grün in Wien schon ein passables Erfolgsmodell ... man kann noch wohnen, ohne dafür den Putz von der Wand runternagen zu müssen.
Und was haben die Grünen mit diesem Erfolgsmodell zu tun? Wohnbau in Wien war mE fast immer eine rote ANgelegenheit.
 
Toller Kommentar von Helmut Brandstätter, in welchem dem das Arschkriechen der Wiener Grünen vor den Roten wieder mal ganz klar vor Augen geführt wird!
 
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