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Ich frage mich, was man sich erwartet hat.Die Bilanz fällt eher mager aus.
Erstens sind die Grünen nicht allein in der Regierung, sondern der deutlich kleinere Partner in einer Koalition.
Zweitens wird in einer fünfjährigen Legislaturperiode nicht alles in den ersten Monaten passieren.
Dazu gibt es ein interessantes Interview mit Gretner im Falter 43/11. (Leider nicht online.)dass die Grünen nach wie vor Mühe mit dem tief rot eingefärbten Verwaltungsapparat des Rathauses haben. Der Ausstieg der Planungssprecherin Sabine Gretner ist sicher ein Indiz dafür.
"In der Kommandozentrale gibt es zwar Leute, die alles neu machen wollen. Aber die sind in der Minderheit. Der Maschinenraum ist hingegen völlig veränderungsresistent.
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Es ist schlimmer, als ich es erwartet habe. Es gibt durchaus engagierte Beamte, die etwas verändern wollen. Aber die Struktur erstickt Innovation. Sie ist geprägt von Richtlinien, die jedoch jeder Referent anders interpretiert. Der Apparat ist so aufgesetzt, dass einzelne Abteilungen entweder schlecht oder gar nicht miteinander kooperieren oder sich sogar gegenseitig behindern."
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Es ist schlimmer, als ich es erwartet habe. Es gibt durchaus engagierte Beamte, die etwas verändern wollen. Aber die Struktur erstickt Innovation. Sie ist geprägt von Richtlinien, die jedoch jeder Referent anders interpretiert. Der Apparat ist so aufgesetzt, dass einzelne Abteilungen entweder schlecht oder gar nicht miteinander kooperieren oder sich sogar gegenseitig behindern."
Ein Aspekt zum Rücktritt von von Gretner ist sicher auch, dass sich die Grünen festgelegt hatten, dass bei einer Regierungsbeteiligung in jedem Fall die Spitzenkandidatin Stadträtin wird. Da die Grünen ausgerechnet den Planungsstadtrat bekommen haben, ist Gretner als Planungssprecherin und Expertin auf dem Gebiet irgendwie in der Luft gehangen.
"Es war unumstritten, dass Maria [Vassilakou] das Ressort macht, egal, welches es wird. Für meine Rollenfindung war das aber natürlich sehr schwierig. Ich, die ich von einem Fach komme, würde mir generell wünschen, dass mehr Politiker in Entscheidungspositionen etwas vom Fach verstehen. Das meine ich sehr allgemein. Dafür, dass Maria neu in dem Gebiet ist, füllt sie ihre Rolle wirklich großartig aus. Aber bei so mancher Besprechung hätte ich schon mehr auf den Tisch gehaut."
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