...Ich frage mich immer, wenn das alles so schlimm ist und war, warum die dann immer wieder Mehrheiten generieren? Aus mangelnden Alternativen oder willst jetzt pauschal eine Million Wähler als Deppen bezeichnen?
1. hat die Wiener SPÖ nicht 1 Million Wähler - keine Ahnung, wie Du auf 1 Million kommst
2. Wie generiert die Wiener SPÖ immer wieder Mehrheiten? Durch ein Wahlrecht, welches sie sich vor langer Zeit selbst so hingebastelt hat, daß sie z.B. mit nur 46 % der abgegebenen Wahlstimmen immer noch die absolute Mandatsmehrheit erreicht.
Daß bei den letzten Wahlen selbst das dann nicht mehr reichte, spricht wenigstens dafür, daß die Wiener - leider halt sehr, sehr langsam, aber doch - dazulernen.
Und übrigens: die Grünen hatten vor nicht langer Zeit, noch in Opposition, gemeinsam mit den anderen Oppositionsparteien einen Notariatsakt unterschrieben, gemäß welchem sie sich im Falle einer Stadtregierungsbeteiligung umgehend und vehement für die Änderung dieses von den Roten zurechtgebogenen Wahlrechts stark machen werden. Nur, seit sie jetzt an der Macht mitnaschen, ist von "stark machen" gegen das Wahlrecht nichts mehr zu merken. Hier hat ihnen wohl der Häupl schon gesagt, wo's lang geht, und wer der Chef ist
Aber daß die Grünen sich überhaupt dazu hergegeben haben, für die Roten den Steigbügelhalter zu spielen, ist das Ärgste überhaupt. Mehr an Heuchelei kann es nicht mehr geben. Was die Grünen nicht alles kritisiert hatten, so lange sie in Opposition waren. Und wie brav sie jetzt zu allem die Goschn halten, nur damit sie nicht von den Futtertrögen der Macht wieder entfernt werden.
Nur als Beispiel: soeben wurde veröffentlicht, daß heuer erstmals in Österreich über eine halbe Million Menschen unter die Armutsgrenze fallen. Ich weiß jetzt nicht, wieviele davon in Wien leben, aber es wird schon eine erkleckliche Anzahl sein. Und im selben Atemzug beschließen Häupl und Co, für die Sanierung des Rapid-Stadions 18 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Und die Grünen schauen bei sowas zu - eine Schande sondergleichen!
Mal abgesehen von der Zustimmung der Grünen für all die überproportionalen Abgaben- und Gebührenerhöhungen der letzten Zeit. Fast jede zweite Woche kommt was Neues dazu.
Und wenn ich mich richtig erinnere, wurde auch unmittelbar nach den vorletzten Wahlen an den Abgabenschrauben kräftig gedreht.
Oder: seit längerer Zeit kämpft eine Gruppe Mietervertreter gegen die Abzocke im Wiener Gemeindebau; siehe z.B. den aktuellen
KURIER-Bericht von heute. Jetzt aber bitte nicht mit der abgedroschen Masche dagegen wettern, der KURIER wäre ja ein rabenschwarzes Parteiblatt. Und was sagen die Grünen zu dem allen? Nichts, rein gar nichts. Nach dem Motto: Hände falten und Goschn halten