Sapiosexuell

Was mir in den letzten Jahren einfach auffällt. Vor Allem bei der jüngeren Generation (also jünger als ich).
Sie haben immer mehr Erwartungen und verlangen immer mehr ganz genaue Vorraussetzungen, die ihr Gegenüber erfüllen sollte.
Es wird immer stärker ein ganz genau vorgegebenes Bild des etwaigen Partners (ich gendere jetzt nicht, bezieht sich auf alle Geschlechter) entwickelt. Wenn er davon auch nur abweicht, ist es dann schon nicht mehr der richtige Partner.
Es wird viel zuviel über das Richtig und Falsch, über den Umstand wie es genau zu sein hätte und was genau der Partner mitbringen muss nachgedacht.
Dadurch wird es nicht nur immer schwieriger jemanden zu finden, sondern die Beziehunen halten dann oft auch nicht lange und werden öfter gewechselt.
Damit macht man sich aber vor Allem großen Erwartungsdruck auf sich selbst. Man sucht mit immer größerer "Verzweiflung" nach dem perfekten Gegenüber, dass genau alle meine Vorstellungen und Vorraussetzungen erfüllt.
Um diese Dinge dann bennen zu können, werden ganz neue Begrifflichkeiten erfunden.

Das aller, aller, aller Wichtigste in einer guten und glücklichen Beziehung, sind Kompromisse.
Das man eben auch akzeptiert, dass mein Gegenüber nicht in allen Dingen haargenau so ist wie ich es mir erwarte. Vielleicht auch andere Dinge komisch finden, vielleicht auch eigene Interessen hat, die für mich nicht interessant sind und vielleicht auch Dinge weiß die ich nicht weiß und ja, vielleicht sogar klüger ist als ich selbst.
Es muss nicht immer alles im absolut perfekten Gleichklang funktionieren. Das braucht eine gute und glückliche Beziehung nicht.
Was genau hat das jetzt aber mit verschiedenen Begriffen für verschiedene Dinge zu tun? Die Sprache ist nichts anderes als ein Werkzeug zur Kommunikation. Die entwickelt sich genauso weiter, wie andere Werkzeuge auch. Früher hat man mit einem Stein einen anderen Stein gebrochen und fertig war die Klinge. Wurde das Leben generell komplizierter, seit man Eisen und später Stahl entdeckte? Das Leben vermutlich nicht, die Prozesse schon, aber wurde es gleichzeitig für viele einfacher? Ich denke schon.
Das Selbe passiert eben mit der Sprache.

Was schlecht daran sein soll, dass man seinen Partner mit Bedacht wählt, wird mir auch nicht ganz klar. Sicher legen sich manche aufgrund ihrer Vorstellungen selbst Steine in den Weg, aber das war vor 25 Jahren auch nicht anders.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ohne geistige und seelische nähe stellt sich keine lust ein...das ist das problem...

Wenn man das unter Sapiosexuell versteht, bin ich es auch.
Würde mich selbst aber trotzdem nicht so bezeichnen, sondern halt einfach, dass mir rein körperliche Anziehung nicht reicht.
Vermutlich geben mir Pornos aus diesem Grund auch nix.

Ich glaub ja, dass keiner so recht weiß, was Sapiosexuell überhaupt ist. :mrgreen:
 
Wenn man das unter Sapiosexuell versteht, bin ich es auch.
Würde mich selbst aber trotzdem nicht so bezeichnen, sondern halt einfach, dass mir rein körperliche Anziehung nicht reicht.
Vermutlich geben mir Pornos aus diesem Grund auch nix.

Ich glaub ja, dass keiner so recht weiß, was Sapiosexuell überhaupt ist. :mrgreen:
Sapiosexualität ist klar definiert, was im Eingangspost beschrieben wird ist es jedenfalls nicht.
 
Was genau hat das jetzt aber mit verschiedenen Begriffen für verschiedene Dinge zu tun? Die Sprache ist nichts anderes als ein Werkzeug zur Kommunikation. Die entwickelt sich genauso weiter, wie andere Werkzeuge auch. Früher hat man mit einem Stein einen anderen Stein gebrochen und fertig war die Klinge. Wurde das Leben generell komplizierter, seit man Eisen und später Stahl entdeckte? Nicht unbedingt, aber wurde es für viele einfacher? Ich denke schon.
Das Selbe passiert eben mit der Sprache.
Eben darum geht es, die verschiedenen Begrifflichkeiten die geschaffen werden, machen das Leben nicht einfacher sondern komplizierter.
Und früher war das Leben für viele Bevölkerungsgruppen schwerer als heutzutage, aber nicht komplizierter.
Genau mit dem ständigen Erschaffen von neuen Begrifflichkeiten macht sich die heutige Gesellschaft das Leben noch komplizierter als es ohnehin schon ist.
Wieso leiden immer mehr Menschen, in den sogenannten Wohlstandsländern an psychischen Ekrankungen, kommen immer weniger mit ihre Umwelt zurecht, sind sehr oft mit ihrem Umfeld und den Erwartungen an sie überfordert. Wieso ist das so, obwohl es uns angeblich sehr gut geht und das Leben angeblich weniger kompliziert ist als früher?
Und es sind nicht irgendwelchen Maschinen oder Geräte, die unser Leben komplizierter machen, sondern es ist das Denken der Gesellschaft, alles genau einzuteilen, alles genau zu beurteilen, immer und bei allem das ganz genaue Wieso wissen zu wollen.

Oft ist weniger mehr. Mehr an Lebensqualität. Zuviel über alles nachzudenken, über die ganzen Wiesos, macht das Leben unte keinen Umständen einfacher, sondern nur komplizierter.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wobei sich die Frage stellt, ob ZWEI Sapiosexuelle, die sich zufällig im Leben begegnen, überhaupt "sexuell" zusammenfinden. Denn, gleich und gleich gesellt sich zwar gern, aber nur Gegensätze ziehen sich an. :)

Obwohl ich aus der Praxis einige Fälle kenne, hauptsächlich in der Konstellation: junge hübsche Studentin - alter intellektueller Professor mit Status. Auf Grund seines Alters (Testosteron!) und der selben Interessen könnte man die Beziehung sehr wohl als "sapiosexuell" einstufen. ;)
 
Eben darum geht es, die verschiedenen Begrifflichkeiten die geschaffen werden, machen das Leben nicht einfacher sondern komplizierter.
Und früher war das Leben für viele Bevölkerungsgruppen schwerer als heutzutage, aber nicht komplizierter.
Genau mit dem ständigen Erschaffen von neuen Begrifflichkeiten macht sich die heutige Gesellschaft das Leben noch komplizierter als es ohnehin schon ist.
Wieso leiden immer mehr Menschen, in den sogenannten Wohlstandsländern an psychischen Ekrankungen, kommen immer weniger mit ihre Umwelt zurecht, sind sehr oft mit ihrem Umfeld und den Erwartungen an sie überfordert. Wieso ist das so, obwohl es uns angeblich sehr gut geht und das Leben angeblich weniger kompliziert ist als früher?
Und es sind nicht irgendwelchen Maschinen oder Geräte, die unser Leben komplizierter machen, sondern es ist das Denken der Gesellschaft, alles genau einzuteilen, alles genau zu beurteilen, immer und bei allem das ganz genaue Wieso wissen zu wollen.

Oft ist weniger mehr. Meh an Lebensqualität. Zuviel über alles nachzudenken, über die ganzen Wiesos, macht das Leben unte keinen Umständen einfacher, sondern nur komplizierter.
Na dann wollen wir mal froh sein, dass nicht alle Menschen so gedacht haben. Wir würden nach wie vor in Höhlen sitzen, uns mit Säbelzahntigern und Höhlenbären um die Behausung streiten und an eitrigen Zähnen sterben.
Mir ging es ausschließlich um die Kommunikation, die entwickelt sich weiter.

Heute leiden ganz bestimmt mehr Menschen an psychischen Problemen als "früher"...das ist ganz logisch, es gibt x mal mehr Menschen als vor hundert Jahren, die Medizin hat sich weiterentwickelt und die Unterschiede zwischen den Symptomen herausgearbeitet. Weiters ist es gesellschaftlich mittlerweile nicht mehr ganz so schlimm, auch offen zuzugeben das man z.B. Depressionen hat.
In Deinem restlichen Beitrag vermischt Du Wohlstandsprobleme verschiedenster Art miteinander, die ganz unterschiedliche Hintergründe haben (können).
Es gibt verschiedene Ursachen, sprich verschiedenste Begriffe. Alles durcheinanderzumischen und zu behaupten das wäre weniger kompliziert, halte ich, zumindest was die Kommunikation betrifft nicht für sonderlich förderlich.
 
Na dann erklärs mal bitte für die Dummen unter uns :mrgreen:
Das hat mit Dummheit nichts zu tun. Sapiosexuelle fühlen sich vor allem vom Intellekt einer Person sexuell angezogen. Aussehen und andere Umstände sind zweitrangig.
Sprich, wenn Dir Quasimodo als Beispiel z.B. die Entstehung der Verschlüsselung, den wissenschaftlichen Weg zur Urknalltheorie oder die allgemeine Relativitätstheorie erklärt und Du aufgrund dieser Tatsache feucht wirst und mit ihm schlafen möchtest, bist Du sapiosexuell.
 
Das hat mit Dummheit nichts zu tun. Sapiosexuelle fühlen sich vor allem vom Intellekt einer Person sexuell angezogen. Aussehen und andere Umstände sind zweitrangig.
Sprich, wenn Dir Quasimodo als Beispiel z.B. die Entstehung der Verschlüsselung, den wissenschaftlichen Weg zur Urknalltheorie oder die allgemeine Relativitätstheorie erklärt und Du aufgrund dieser Tatsache feucht wirst und mit ihm schlafen möchtest, bist Du sapiosexuell.

Da werd ich nicht feucht, da schlaf ich ein :rofl:
Nein, also so ein Sheldon Cooper Typ ist überhaupt nicht mein Ding. Ich liebe es, wenn er mir Dinge erklären kann, wenn er viel zu erzählen hat, er eine Leidenschaft hat, über die er erzählt und die er mir näher bringen will, man tiefgehende Gespräche führen kann, er eloquent und klug ist... und ich brauch geistige/intellektuelle Anziehung für Sex.
Aber irgendwelche stundenlangen Theorien oder Vorträge über Physik muss ich mir wirklich nicht anhören...
 
Meinen diabolischen Zwilling in weiblicher Form hatte ich schon. Ein endloser Kampf den keiner gewinnen konnte und an dem ich fast zerbrochen bin.
Das ist mit Sicherheit schon vielen passiert, mich selber eingeschlossen. Damals war aber das Wort "sapiosexuell" noch gar nicht erfunden. Es war gewiss eine Beziehung mit starker sexueller Ausprägung, das schon! Aber für ein nachhaltiges Zusammenleben waren die intellektuellen Gegebenheiten schlussendlich zu unterschiedlich.
 
Das hat mit Dummheit nichts zu tun. Sapiosexuelle fühlen sich vor allem vom Intellekt einer Person sexuell angezogen. Aussehen und andere Umstände sind zweitrangig.
Sprich, wenn Dir Quasimodo als Beispiel z.B. die Entstehung der Verschlüsselung, den wissenschaftlichen Weg zur Urknalltheorie oder die allgemeine Relativitätstheorie erklärt und Du aufgrund dieser Tatsache feucht wirst und mit ihm schlafen möchtest, bist Du sapiosexuell.
Am schlimmsten finde ich jene, die sich selbst als sapiosexuell bezeichen, vermutlich, um dadurch interessanter zu wirken als sie es tatsächlich sind. Ich glaube aber, dass sich die Zahl jener Frauen sehr stark in Grenzen hält, die feucht werden, weil ein hässlicher, unattraktiver Mann lateinische Lyrik grammatikalisch richtig zitieren kann. Solche wären ja nicht sapiosexuell, sondern strohdumm!
 
Das Leben wird ja nicht unkomplizierter indem man Begriffe eliminiert. Im Gegenteil, es sind gerade die Begriffe, die als notwendige Bausteine des Denkens ein Verstehen und Verständigung überhaupt erst ermöglichen und somit das Leben leichter machen. Ob man in der Lage ist sich dieser zu bedienen ist eine Frage der Bildung und des Niveaus, auf dem man leben kann und möchte.

Wem das zu kompliziert erscheint, darf sich gerne raushalten. :mrgreen:
 
Momentan zieht mich in dem thread noch nicht viel an...😉
Engstirnigkeit und Begriffsvergenotwurzelung ist nicht sexy....
Ganz ehrlich, das ist mir im Grunde egal. Wenn man einen Begriff verwendet, schadet es nix ihn zu kennen. Wie bereits von vielen hier beschrieben, sind die von Dir hervorgehobenen Attribute für Anziehung nicht ausschließlich sapiosexuellen Personen zuzuordnen.
Wir sind in einem Forum, Du hast nach "Meinungen" gefragt, ich habe meine kundgetan.
Im Übrigen will ich garnicht anziehend auf irgendwen wirken. Ich habe alles von Dir beschriebene in meiner Beziehung und bin vollauf zufrieden. ;)
 
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